Jimmy und die 4 Jahreszeiten

Jimmy und die 4 Jahreszeiten

Kleine Abenteuergeschichten

Benjamin Holenstein


EUR 23,90
EUR 19,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 54
ISBN: 978-3-99131-404-2
Erscheinungsdatum: 01.06.2022
Jimmy, ein lustiger Wollaffe, erlebt mit seinen tierischen Freunden aus der Nachbarschaft spannende Abenteuer! Die aufregenden Geschichten wechseln sich ab mit ruhigen Entspannungsphasen, in denen Jimmy und seine Freunde einen tiefen, gerechten Schlaf finden.
Vorgeschichte

Es war einmal ein Wollaffe mit dem Namen Jimmy. Er trug ein braunes Fell, so glänzend schön, dass ihn all seine Nachbarn beneideten und eine rote Weste, die ihm ein gewisses Etwas verlieh. Aber das Aussergewöhnlichste an ihm waren seine
leuchtenden, blauen Augen. Wer hatte schon jemals einen Affen mit blauen Augen gesehen? Er wohnte in einer 2-Zimmer Wohnung und das ganz Spezielle daran war sein Vorgärtchen mit Tisch und Stühlen, einem Sofa, um sich auszustrecken und einem
kleinen Blumenbeet.
Er bezeichnete es als sein drittes Zimmer, zumindest, während es draussen warm war, denn dann verbrachte er dort die meiste Zeit. Er pflegte die Hortensien in einem grossen Tontopf, als wären sie seine Kinder, denn vor dem Giessen streichelte er sie liebevoll und darum erblühten sie so bunt und prächtig. Gleich daneben gab’s einen Topf mit Primeln, welche auch im Beet und neben dem Beet zu entdecken waren. In allen Farben wie rot, lila, gelb, blau, leuchteten sie Jimmy jeden Tag zu seiner Freude von neuem an. Im Beet sass eine gelbe Tulpe, die zugeflogen sein musste, denn er hatte sie nicht selbst gepflanzt, aber er gewährte sie, weil sie so hübsch war. Ein alter Rosenstock mit gelben Rosen stand majestätisch an der unteren Ecke und ein Feigenbäumchen gegenüber. Sie warteten auf die wärmeren Tage.
Es war Frühling, dennoch war es kalt und der Winter mit seinem Schnee war noch nicht ganz vertrieben. Manchmal brausten kleine
Schneeflöckchen über den riesigen Rasen mit einem Spielplatz, einer Schaukel und einem Sandkasten in seiner Mitte. Sie tanzten als wäre nichts gewesen, kichernd über unsere Hoffnung auf wärmere Zeiten. Die Nachbarskinder, ein Schweinchen, zwei
schwarze und zwei weisse Kätzchen, zwei Hasen mit langen Schlappohren, zwei junge Dalmatiner und ein Eulenkind waren alle zuhause geblieben. Es war einfach zu kalt draussen. So spielten sie daheim mit ihren Geschwistern und Freunden. Es hallte
tanzend, singend, lachend und zum Teil kreischend aus den umliegenden Wohnhäusern.
Im Haus des Äffchens, eigentlich kann man Affe sagen, hatte es viele Wohnungen mit den lustigsten und eigenartigsten Nachbarn. In der Wohnung zur Linken wohnte ein Braunbär, der hatte einen
kleinen Teich mit einem Bächlein im Vorgarten, wo er Lachsfische aufzog, die dann versuchten das Bächlein aufwärts zu schwimmen. So konnte er im Wasser stehen und die springenden Lachse fangen und verspeisen.
Rechts wohnte ein schwarzes Schaf, welches in seinem Vorgarten einen dicken Rasen pflegte, damit es sich darin sonnen konnte und immer genug zu fressen hatte.
Noch weiter rechts ein flinkes Frettchen, welches man kaum sah, weil es sich so schnell bewegte und man nie so richtig wusste, wo es sich befand.
Ganz aussen wohnte in der Ecke eine Löwenfamilie mit zwei Babys, die schliefen die meiste Zeit, nachdem sie sich mit rohem Antilopen- und Emu-Fleisch aus Afrika verköstigt hatten. Die zwei
Löwenbabys tummelten und tollten übereinander, schnappten und bissen einander lachend in die Ohren und Nasen.
Oben links wohnte eine Gorillafamilie, deren morgendliche Handlung immer daraus bestand, auf dem Balkon zu stehen und zu trommeln. Die Kleinen machten es ihren Eltern nach, indem sie die Fäuste auf ihre Brust klopften, um zu zeigen, dass sie die Herrscher waren. Einer der beiden musste mehr üben als der andere, weil er sich ständig mit der Faust ins Gesicht schlug, anstatt auf die Brust. Übung macht den Meister.
Über Jimmys Wohnung wohnte ein einsamer Wolf, der abends die Nachbarschaft mit einem lauten Heulen begrüsste und vor allem bei Vollmond ging das so bis mitten in die Nacht hinein. Der Vorteil davon war, dass wir immer wussten, wann der Mond voll am Himmel stand. Daneben war die Wohnung immer leer. Es hiess, dass früher darin ein Drache gewohnt hatte, der sein Feuerspeien nicht beherrschen konnte. Einmal kam es vor, dass er den Gästen, die er empfing, statt sie zu umarmen und zu küssen, das Fell abfackelte. Das war ihm natürlich sehr peinlich. Schliesslich wollte ihn niemand mehr besuchen, so oft und lieb er auch jemanden einlud. Man unterhielt sich mit ihm nur von draussen zum Balkon hoch, aber auch da mit genügend viel Abstand, denn der Drache neigte dazu zu husten, wobei jedes Mal ein Funke wie ein Kanonenschuss aus seinem Mund schoss und in den Rasen donnerte. Einmal passierte es sogar, dass er einer Katze den Schwanz anzündete.
Dann blieben auch diese Gespräche aus und der Drache vereinsamte und ging bei den umliegenden Nachbarn fast in Vergessenheit. Schlussendlich, sagte man, hatte er aus einem Missgeschick heraus seine Wohnung und sich selbst angezündet. Alles sei rabenschwarz geworden und niemand wollte mehr da einziehen. So vergingen die Jahre, die Wohnung blieb zurück, in Schutt und Asche und niemand wollte noch etwas mit ihr zu tun haben, sogar die Vermieter hatten Angst dorthin zu gehen.
Eines späten Abends passierte etwas, was Jimmys Leben völlig verändern sollte. Es schlich ein Fuchs durch das Vorgärtchen in die Stube des Affen. Er erblickte Jimmy auf der Couch sitzen, verharrte ganz still, überlegte sich, ob Gefahr bestand und was er tun sollte, sah ein paar offene Hausschuhe auf dem Teppich liegen, schnappte schnell einen davon und drehte sich sozusagen auf dem Absatz um und verliess die Wohnung so lautlos er nur konnte. Draussen im Rasen lag er dann, kaute am Schuh und
blickte mit glänzend reflektierenden Augen in die Nacht hinaus. Jimmy ging ihm nach, um zu sehen, wo sein Schuh geblieben war. Mitten im Rasen fand er seinen Schuh, ziemlich verbissen, wieder. Der Fuchs sass, knapp zwei Meter entfernt, im Gras und räusperte sich mit einem „Äh, sorry“.
Jimmy schaute ihn lange an und fragte: „Wer bist denn Du?“, worauf der Fuchs sagte, dass er Juny (mit ‚tsch‘ ausgesprochen) heisse, weil er im Juni geboren worden sei. „Aha, und woher kommst Du?“, fragte Jimmy.
„Oben aus dem Wald, aber die Krähen lassen mich nicht in Ruhe und deshalb fliehe ich in andere Gebiete. Ich muss zugeben, dass ich an warmen Sommernächten schon mehrmals auf Deiner Couch geschlafen hatte und das wollte ich gerade wieder tun, aber Du bist ja noch auf “.
Jimmy ist ganz erstaunt darüber, dass er nie bemerkt hatte, dass jemand in seiner Stube schlief – vielleicht hatte er auch schon wahrgenommen, dass es gewisse Geräusche gab, wie Tatzen, die am Boden kratzten und ähnliches. Aber bei all diesen Nachbarn war er sich alle möglichen Arten von Geräuschen gewohnt. „Kannst Du denn überhaupt noch irgendwo wohnen?“, fragte er.
Juny neigte seinen Blick und sagte etwas jämmerlich „Nein, nicht wirklich. Ich hatte es schon in Mülltonnen versucht, da musste ich mich viele Male waschen, um den Gestank wieder loszuwerden,
denn die Hühner und Gänse würden sofort fliehen, wenn ich in ihre Nähe käme, bevor ich sie erwischen könnte. Dann hatte ich mal in einem Waldhaus geschlafen, ich musste am darauffolgenden Morgen fliehen, weil da Raubtiere mit Jagdgewehren kamen. Zum Glück hatten sie mich nicht entdeckt, denn das hätte ich kaum überlebt. Es wäre halt schon schön, wenn ich eine dauerhafte Bleibe hätte.“
Jimmy versank in Gedanken und fragte plötzlich: „Wie wäre es, wenn Du zu mir ziehen würdest? Wir könnten die Couch bleiben lassen und wir richten Dir ein richtiges Bett im Schlafzimmer ein.“
Juny schaute ihn an, schmunzelte und schlug mit Freude ein.
Nach gut einer Woche war die Wohnung umgestaltet und die beiden wohnten zusammen wie richtige Freunde. Jimmy musste natürlich Juny in die Gewohnheiten des Haushalts einführen und so hatte dann jeder seine Aufgaben. Jimmy war für das Badezimmer zuständig, Juny für das Abstauben und Saugen in der Stube, im Schlafzimmer und in der Küche. Die Pflege des Gärtchens und Vorplatzes machten sie beide zusammen, sowie auch das Einkaufen. Sie achteten darauf, da beide verschiedene Essgewohnheiten hatten, dass sie entsprechend einkauften. So ass der Fuchs am liebsten Huhn oder Gans und der Affe natürlich Bananen oder Würste, die wie Bananen aussahen.


Endlich war der Frühling da

Der Frühling hatte nun vollständig Einzug genommen. Die Nachbarskinder - die Kleineule, die zwei Dalmatinerwelpen, das Schweinchen, die vier Kätzchen und zwei Schlapplangohrhasen –
waren alle draussen und spielten um die Wette.
Plötzlich erstarrten sie, weil von weitem etwas Braunes zu sehen war, das immer näher kam. Aus dem Vorgarten seiner Wohnung purzelte der Braunbär über den Holzzaun und kam in Richtung der Kinder.
Noch nie hatte er sich aus seinem Garten gewagt. Während er purzelte, schleckte er sich das Fell, was eigentlich lustig aussah, aber niemandem kam es in den Sinn, zu lachen oder sich darüber zu amüsieren. Wie gebannt verharrten alle, um zu beobachten, was er als nächstes wohl machen würde. Dann begann er, schneller zu laufen, purzelte bis knapp vor die Kinder und lachte auf. Der Bär blickte jedem Kind ins Gesicht und sagte: „Hallo – ist der Frühling nicht hübsch? Darf ich vielleicht mitspielen?“ Alle schwiegen. Das Schweinchen hatte vor Staunen den Mund offen und vergass ihn wieder zu schliessen, nickte aber mit dem Kopf. Die vier Kätzchen hielten sich vor Angst Arm in Arm fest und waren unfähig etwas zu sagen. Die Schlapplangohrhasen sassen auf ihren Hinterbeinen, was sie sonst nie taten, und schüttelten ihre Köpfe, sodass ihre langen Ohren wie wild umher schlugen. Sie schienen dagegen zu sein. Die Eule sass auf der Schaukelstange, schwang nach unten und hing wie eine Fledermaus mit den Füssen nach oben, aber mit dem Rücken zum Bären, in der Luft. Das kam ihr zu komisch vor, also liess sie sich fallen und plumpste mit einem leisen ‚Aua!‘ auf den harten Boden. Die Eule stand auf, wackelte noch etwas vom Sturz, drehte den Kopf, schaute dem Bären ins Gesicht und sagte: „Ich bin dafür, du bist so ein lustiger.“ Dann führte die Eule einen Tanz vor, der an einen spanischen Flamencotänzer erinnerte, und rief zum Abschluss ihrer vollendeten Bewegung „Ole!“. Alle lachten und das war auch gleich das Ende der Stille.
5 Sterne
So einfach und unbeschwert kann die Welt sein - 16.04.2023
Sara Schärer

Dieses Buch, kleine Fabelgeschichten, hat mir eine gewisse Einfachheit des Zusammenlebens aufgezeigt und wie lustig und fröhlich es sein kann. Man ist für einander da, hilft wo immer es geht und ist dabei glücklich.- Schöne inspirierende Geschichten, die jedermann zwischendurch lesen sollte.

5 Sterne
So einfach und unbeschwert kann die Welt sein - 16.04.2023
Sara Schärer

Dieses Buch, kleine Fabelgeschichten, hat mir eine gewisse Einfachheit des Zusammenlebens aufgezeigt und wie lustig und fröhlich es sein kann. Man ist für einander da, hilft wo immer es geht und ist dabei glücklich.- Schöne inspirierende Geschichten, die jedermann zwischendurch lesen sollte.

5 Sterne
Jimmy und die vier Jareszeiten - 23.02.2023
Mine Plümacher

Ein tolles Buch. Ich habe es gleich drei Mal verschenkt und alle drei Kinder waren begeistert. Vielen Dank für die wunderschöne Geschichte!

5 Sterne
Spannend und sehr witzig - 27.06.2022

Das Buch gefällt mir, weil es die Phantasie der Kinder anregt.

5 Sterne
Spitze - 18.06.2022
Regula Dormann

Für Junge und Junggebliebene!

5 Sterne
Perfekt für Kinder - 17.06.2022
Christian Varga

Das Buch ist sehr verständlich und bildlich geschrieben. Ausserdem hat es viele lustige Passagen.

5 Sterne
Interessant  - 14.06.2022
Häusermakler vita

Es weckt die Lust auf mehr!

4 Sterne
Lebendig und lebhaft - 13.06.2022
Madeleine Hartmann

Sehr lebendig erzählt. Pädagogisch wertvoll !

5 Sterne
Gut erzählt  - 12.06.2022
Gianni Zanetti

Ideal für mich als Grossvater für unsere Enkel

5 Sterne
Ein richtige Aufsteller - 12.06.2022
Monica Liiders

Eine Wunderschöne Geschichte! Ich finde es ist für alle Jung und Alt. Es macht Spaß und Freude das zu lesen.

4 Sterne
Einsicht in Jimmy‘s Leben!  - 12.06.2022
Adrian Tauber

Ist spannend geschrieben, ideal als ein kleines Abenteuer und in eine andere Welt zu sehen.

5 Sterne
Schön und flüssig zu lesen - 12.06.2022
Volker E.

Ein sehr schönes und unterhaltsames Buch; nicht nur für die kleinen Erwachsenen, auch für die großen Erwachsenen.Vielen Dank für die Entführung aus dem "grauen" Alltag hinein in eine schöne und spannende Welt.

4 Sterne
Man liest es gerne - 10.06.2022
Remo

Es ist angenehm und macht Spass. Fliessend, reibungslos, einfach mal was anderes.

5 Sterne
Ausserordentlich Amüsant - 10.06.2022
Joshua Wegmann

Für jeden Leser, ob jung oder alt, ein muss.

5 Sterne
Jimmy Kinderbuch  - 10.06.2022

Von Beni Holenstein

4 Sterne
Köstliche Vorlesegeschichten - 07.06.2022
Sara Schärer

Die Kurzgeschichten spielen in verschiedenen Jahreszeiten. Sie sind irgendwie witzig und abenteuerlich zugleich. Die verschiedenen Tiere scheinen echte Menschen zu reflektieren, in echten Häusern. Geeignet für Jung und Alt.

4 Sterne
Tolle Geschichte  - 06.06.2022
P. Schnidrig

Sehr schön zum Vorlesen!Und man wird durch die Geschichte selbst ein wenig in die Träume der eigenen Kindheit zurück versetzt. Tolle Geschichte!

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