Der Vermisstenfall Elisabeth

Der Vermisstenfall Elisabeth

Ein angeblicher Mord ohne Leiche

Heinrich Gaube


EUR 24,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 270
ISBN: 978-3-99146-453-2
Erscheinungsdatum: 18.12.2023
„Cold-Case-Ermittlung“: Was im Fernsehen für Einschaltquoten sorgt, erscheint in diesem Fall beinahe, als wäre mit Gewalt versucht worden, Sachverhalte und Zeugenaussagen ausschließlich zum Nachteil des Beschuldigten zu würdigen, anstatt objektiv abzuwägen.
Mein Name ist Heinrich und ich schreibe diese Geschichte in Anlehnung an wahre Begebenheiten. Die Namen der handelnden Personen sind frei erfunden. Wenn sich reale Personen durch meine Schilderungen und Interpretationen angegriffen, beleidigt, falsch verstanden oder sonst wie diskreditiert fühlen, so ist das nicht meine Absicht.
Es kann sich dabei nur um zufällig ähnliche Erlebnisse der Betroffenen handeln.

Fett und Kursiv geschriebene Absätze sind Originalzitate, die ich freundlicherweise weitgehendst von Rechtschreibfehlern, grammatikalischen Fehlern, Formulierungsfehlern und Satzzeichenfehlern befreit habe – so gut ich das eben kann. Die Namen sind erfunden.

Sämtliche Bilder sind von mir selbst gezeichnet und teilweise computertechnisch verändert. Die Fotos sind, bis auf zwei, alle aus meinem eigenen Besitz und ebenfalls teilweise computertechnisch verändert. Für die beiden Fotos, die nicht aus meinem Besitz stammen, habe ich vom Urheber die Freigabe, diese in meinem Buch zu verwenden.



Prolog


Liebe Leser und Leserinnen, die Geschichte, die ich jetzt erzählen werde, beruht auf wahren Tatsachen. Es ist eine Geschichte über einen Mord ohne Leiche, eine Untersuchungshaft ohne Begründung, über Ermittlungen ohne Ergebnisse und eine Mordanklage ohne Fakten.
Diese Geschichte entstand, weil meine Exfrau Elisabeth, Mutter unserer gemeinsamen Tochter Katharina eines Tages spurlos verschwunden ist, und man bis heute nichts mehr von ihr gehört oder gesehen hat.
Mein Name ist Heinrich und ich bin der Einzige, der diese Geschichte vom Kennenlernen Elisabeths bis zum Gerichtsurteil hautnah erlebt hat.
Wie gesagt, es geht um eine schier unglaubliche Geschichte, die mir widerfahren ist. Es geht um das Schicksal von Elisabeth und die daraus resultierenden Folgen für mich und in weiterer Folge für unsere Tochter Katharina. Es geht um eine wahre Geschichte!
Ich schreibe diese Geschichte, um der Unglaublichkeit, den Absurditäten und den Lächerlichkeiten, die in ihr stecken, eine Absage zu erteilen.
Ich schreibe sie, um darauf hinzuweisen, wie nahe Trauer und Gemeinheit, Wahrheit und Lüge, Recht und Unrecht beieinander liegen.
Ich will versuchen, all diese Ungereimtheiten, Halbwahrheiten, Gerüchte und Falschaussagen, die in dieser Geschichte stecken, ins rechte Licht zu rücken. Es sollen sich alle, die diese Geschichte interessiert und die sie lesen wollen, ein Bild von den sonderbaren Verhaltensweisen jener Individuen machen können, die ihre eigene Wahrheit von der realen Wahrheit nicht unterscheiden können oder nicht wollen.
Ich will versuchen, einen roten Faden durch diese Geschichte zu ziehen, den nur ich kenne. Ich bin der Einzige, der alle Facetten und Geschehnisse rund um diese Geschichte von Anfang bis zum Ende miterlebt hat. Wer, wenn nicht ich, kann diesen roten Faden am besten beschreiben.
Die unterstrichenen Passagen zeigen den Weg zur einzig möglichen Lösung.
Ich erzähle, ohne den Anspruch zu erheben, dass mir alle recht geben.
Ich kann euch aber versichern, dass es kaum stichhaltige Argumente geben wird, die den Wahrheitsgehalt in Frage stellen könnten.
Fakt ist Fakt, wie man so schön sagt. Trotzdem sei es den Lesern und Leserinnen unbenommen, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Damit wünsche ich allen Lesern und Leserinnen ein paar spannende Stunden bei der Lektüre meiner Zeilen, bei einer Geschichte, wo versucht wurde, aus einem Vermisstenfall einen Mordfall zu machen.



Kurzform unserer Geschichte


Am 07.12.2005 habe ich meine damalige Frau Elisabeth, Mutter unserer gemeinsamen Tochter Katharina, das letzte Mal gesehen. Sie ist damals um ca. 8 h früh in einen dunklen Kombi eingestiegen und mit einer Person, die sich nie gemeldet hat, weggefahren. Seither fehlt von ihr jede Spur.
In knapp 17 Jahren, bzw. bis heute (Ende 2023), gab und gibt es kein einziges Lebenszeichen von Elisabeth. Man fand weder eine Leiche noch die geringsten Spuren einer Leiche oder eines Gewaltverbrechens.
Angeblich gibt es auch keinen Abschiedsbrief.
Trotzdem wurde ich nicht nur verdächtigt, sondern sogar massiv beschuldigt, meine Frau Elisabeth ermordet und ihre Leiche an einem unbekannten Ort versteckt zu haben. So entstand die Geschichte des Mordes ohne Leiche. Mord ohne Leiche klingt wie der Titel eines neuen Romans von Agatha Christie. Ist es aber nicht. Es ist eine wahre Geschichte, die scheinbar nur mir passieren konnte. Mir, einem Sohn der Mutter, die immer sagte: Du lässt in deinem Leben aber wirklich nix aus. Eine wahre Geschichte voller Ungereimtheiten, Verschwörungstheorien, Vermutungen, gewollten und ungewollten Lügen, bewussten Falschaussagen, grotesken Theorien, und vor allem Widersprüchen.
Grotesk – durch Übersteigerung, komisch und unsinnig wirkend.
Widersprüchen, wie der Tenor „Mord ohne Leiche“ selbst einer ist. Entweder es gab einen Mord, dann gäbe es auch eine Leiche. Oder es gibt keine Leiche, so wie in unserer Geschichte, dann gab es auch keinen Mord. Natürlich könnte es auch eine Leiche aus anderen Gründen als einem Mord geben. In unserer Geschichte geht es aber um einen angeblichen Mord, der nicht geschehen ist. Daher gibt es auch keine Leiche.
Es gab also keinen Mord und es gibt keine Leiche. Daher wurden die umfangreichen Ermittlungen Ende 2005, Anfang 2006 eingestellt. Trotzdem hat eine Abteilung der Kriminalpolizei 2007, also eineinhalb Jahre nach dem Verschwinden von Elisabeth, den Fall noch einmal aufgerollt. Diese Wiederaufnahme basierte offensichtlich auf den Ermittlungsfehlern, die in einem ebenso unglaublichen Fall gemacht wurden. Bei diesem Fall ging es um ein Mädchen, das nach 10 Jahren „spurlosem Verschwinden“ plötzlich lebend vor einer fassungslosen Gesellschaft stand. Fassungslos deshalb, weil sich alle Vermutungen und Spekulationen, resultierend aus Halbwissen, Ermittlungsfehlern und Dummheit, nicht erfüllt haben. Das konnte sich einfach niemand vorstellen. 2007 kam ich knappe zwei Wochen in Untersuchungshaft. Während dieser Zeit wurden die Ermittlungen von Ende 2005, Anfang 2006 noch einmal komplett durchgezogen und um eine beachtliche Intensität gesteigert. Ergebnis gleich NULL! Keine Leiche, nicht die geringste Spur einer Leiche oder eines Gewaltverbrechens, kein halbwegs nachvollziehbarer Tathergang und schon gar keine Vorstellung davon, wie ich eine Leiche so perfekt verstecken hätte sollen, dass man sie 16 Jahre lang nicht finden konnte. Daher Ergebnis: NULL. Damals, 2007 konnte man scheinbar noch halbwegs rechnen und man wusste daher, dass NULL (2005/2006) + NULL (2007) genau NULL bleibt. Deswegen musste man mich aus der U-Haft entlassen und die Ermittlungen ein zweites Mal einstellen. Wer jetzt glaubt, dass ich mir nach zwei so umfangreichen Ermittlungen sicher sein konnte, der rechnet nicht mit diesen ganz besonderen Cold Case Ermittlern, einer die Realität verweigernden Staatsanwältin, einem Haufen sonderbarer Zeugen und sonstigen Ahnungslosen. Jedenfalls hat es am 15. Februar 2021, also 14 Jahre nach der vermeintlich endgültigen Einstellung der Ermittlungen, um 7 h früh an unserer Gartentüre geläutet und ich wurde abermals verhaftet. Begründung: Ich hätte meine damalige Frau und Mutter der gemeinsamen Tochter auf bislang unbekannte Weise getötet und in den Folgetagen an einem unbekannten Ort versteckt. Ich durfte in dieser Situation gerade noch unsere beiden Hunde einsperren. Vor denen fürchteten sich die Herren und Damen Ermittler/innen nämlich. Mit Handschellen durfte ich noch Katharina, die zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, aus ihrem Zimmer holen, um ihr mitzuteilen, dass ich festgenommen wurde.
Ich konnte mir nicht einmal mehr eine ordentliche Hose statt der Trainingshose anziehen. Ein Leiberl, eine Jacke, keine festen Schuhe.
Das war alles, was ich noch mitnehmen durfte.
Ach ja, meine Brille ohne Etui, aber nur, weil ich darauf aufmerksam machte, dass ich ohne Brille nichts lesen und nichts unterschreiben kann. Noch kurz Tschüs zu meiner Tochter Katharina, und weg war ich.
Für mehr als 15 Monate! Was ist geschehen, am 06., 07., 08. und 09. Dezember 2005? Was geschah in den Tagen, Wochen, Monaten und Jahren danach? Wie war es in den 15 Monaten U-Haft? Und wie verliefen die vier Verhandlungstage am 09., 11., 16. und 19. Mai 2022? Ich habe diese Geschichte in einzelne Kapitel aufgeteilt.
Jedes Einzelne ist für die, die Unglaubliches gerne lesen, lesenswert.
Und wenn’s nicht interessiert, macht’s auch nix. Ich schreibe diese Geschichte für meine angeschlagene Psyche und Rehabilitation. Mit diesem Buch habe nun ich die Möglichkeit, über jene Individuen, die in meiner Abwesenheit Lügen und Verleumdungen über mich erzählt haben, ebenfalls in deren Abwesenheit alles wieder richtig zu stellen.



Kapitel 1: Elisabeth


Ich lernte Elisabeth im Sommer 2002 beim Ruderclub Ellida kennen. Mein damaliger Ruderpartner Thaddäus und ich waren auf der Suche nach einer relativ leichten, selbstsicheren und temperamentvollen Person, männlich oder weiblich war egal. Eine Person, die uns bei der Staatsmeisterschaft (rudern) in der Bootsgattung Zweier mit Steuermann/frau (2+) steuern will. 2+ bedeutet, dass zwei Ruderer (einer auf Backbord und einer auf Steuerbord) rudern und eine relativ leichte, selbstsichere Person steuert. Selbstsicher deshalb, weil Leistungssportler nicht unbedingt die einfachsten Persönlichkeiten sind, denen gegenüber man ein ziemliches Durchsetzungsvermögen braucht. In unserem Fall wurde es letztendlich Elisabeth. Sie erfüllte ihre Aufgabe sehr gut und wir belegten als Titelverteidiger von 2001 den zweiten Platz. Ich darf hier erwähnen, dass Thaddäus und ich damals ein Durchschnittsalter von 42 Jahren hatten. Die Sieger in diesem Rennen waren zwei Kaderruderer, ca. 25 Jahre alt. Elisabeth und ich merkten, dass wir bei den anschließenden Siegesfeiern und in den nächsten Tagen und Wochen eine gewisse Anziehungskraft aufeinander ausübten. Aus dieser Anziehungskraft wurde relativ schnell Liebe und wir wurden ein Paar. Tja, und wie es dieser kleine Liebesteufel so wollte, wurde Elisabeth ca. Ende November schwanger. Nachdem sie irgendwann im Jänner 2003 sicher war, dass wir ein gemeinsames Kind bekommen werden, freuten wir uns sehr. Im Sommer 2003 wurde geheiratet und Katharina kam am 29. August 2003 gesund zur Welt. Gesund, aber nach einem Notkaiserschnitt.
Notkaiserschnitt – das war nicht gut für Elisabeth. Sie freute sich so sehr auf die Geburt ihres Kindes, auf eine Wassergeburt. Wir fuhren in der Früh nach Korneuburg in die Geburtenklinik und alles wurde für eine schöne Geburt vorbereitet. Leider kam aber alles anders als erhofft. Es stellten sich den ganzen Tag immer nur Ansätze von Wehen ein, aber so richtig losgehen wollte es nicht. Also wurde Elisabeth ein Medikament verabreicht, das die Wehen endlich auslösen soll. Nach einer routinemäßigen Kontrolle der Hebamme bemerkte diese, dass offensichtlich etwas nicht stimmte. Sie rief die Ärztin, welche ebenfalls einen Kontrollgriff machte. Ich weiß nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist. Jedenfalls ging es dann Schlag auf Schlag.
Wehenblocker verabreicht, Anruf im OP, sofortige Vorbereitung für einen Notkaiserschnitt, im Eiltempo durch das ganze Spital in den OP, Kreuzstich bei Elisabeth, für Narkose war es zu spät, und los ging’s. Knapp zehn Minuten später war Katharina geboren. Sie hatte die Nabelschnur um den Hals. Die Ärztin, oder war es die Hebamme, oder eine Krankenschwester, sagte: Ein wunderschönes Mädchen. Katharina wurde noch kurz Elisabeth in die Hand gegeben, dann musste die Wunde des Kaiserschnitts genäht werden. Daher brachte man mich mit Katharina in ein Extrazimmer. Ich musste das Leiberl ausziehen, wegen Hautkontakt, und wurde mit Katharina in eine Hängematte gelegt. Da lagen wir nun, dieser kleine Mensch auf meiner Brust, bis zum Bauch gelangte sie nicht runter, und warteten auf Elisabeth. Nach gefühlten zehn Stunden, eine Stunde war es sicher, kam sie dann endlich. Sie lag auf einem fahrbaren Bett, welches neben die Hängematte gestellt wurde. Elisabeth sah echt fertig aus. Ich legte ihr Katharina an die Brust und kuschelte mich, so nahe es ging, zu den beiden. Es war keine schöne Nacht für uns drei. Wir konnten nicht schlafen, das Trinken an der Brust wollte nicht gelingen und Elisabeth hatte Wundschmerzen. Der Traum von einer schönen Geburt, auf die sich Elisabeth so gefreut hatte, war kaputt. Natürlich überwog die Freude über unsere wunderschöne und gesunde Tochter.
5 Sterne
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben …….. - 04.04.2024
Ing. Werner Horak

Der Autor versteht es auf nachvollziehbare und verständliche Art dem Leser Eindrücke über einen durch unglückliche Ereignisse, Missverständnisse und gewertete Interpretationen von teils oftmals gehässigen und willentlich einem gewünschten Ergebnis angepassten Auslegungen getragenem Lebensabschnitt zu vermitteln. Da mir der Verfasser aus Zeiten seiner dunklen Stunden und auch seiner Rehabilitation bekannt ist konnte ich dem Buch viele unglaubliche Details auf dem Weg zum erlösenden Urteil und dem Wiedereinstieg in ein respektables und freies Leben entnehmen. Das Buch führt auf eindrucksvolle Art dem geneigten Leser vor Augen wie die Aussagen von Zeugen, die im eigentlichen Sinne der Zeugenschaft keine Zeugen sind, Existenzen zerstören und Unschuldige und deren Angehörigennachhaltig.bestrafen können.. LESENSWERT

5 Sterne
Wahnsinn - 30.01.2024
Walter

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5 Sterne
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5 Sterne
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Nicola

Es macht mich traurig, was hier in Österreich so alles rechtens ist und wie mit unschuldigen Menschen umgegangen wird. Ich hoffe sehr, dass auch jene Personen das Buch lesen, die mit ihren Falschaussagen statt zur Aufklärung des Vermisstenfalls beigetragen zu noch mehr Verwirrung gesorgt haben. Stellenweise konnte ich beim Lesen einfach nur den Kopf schütteln. Was für eine Leistung, dass es Hrn. Gaube mit seinem Anwalt und seiner Familie es letztendlich doch gelungen ist, dieser langjährigen Schikane ein Ende zu bereiten! So manch anderer wäre wohl spätestens in der Untersuchungshaft zerbrochen …

5 Sterne
Gänsehaut pur - 15.01.2024
Marcel Laue

Ich bin sprachlos was in dieser Welt alles geschieht und das noch so nah vor der Haustüre. Gruselig, spanned und sehr gebewegend!

4 Sterne
Packend - 08.01.2024
eine Leseratte

Dieses Buch habe ich in einem Schnelltempo "verschlungen". Diese wahre Geschichte lässt niemanden kalt.

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