Wozu, mein Gott, ist alles gut?

Wozu, mein Gott, ist alles gut?

Ein Ruf nach Sinn und Gerechtigkeit ...

Lulu Boucher


EUR 14,45

Format: 12 x 19 cm
Seitenanzahl: 100
ISBN: 978-3-903468-09-2
Erscheinungsdatum: 26.04.2023
Lulu Boucher wurde alles genommen, was sie geliebt hat: ihre Häuser, ihre Kinder, ihren Mann. Sie kämpft unermüdlich darum, das ihr widerfahrene Unrecht in Recht und Sinn zu verwandeln, was ihr nach langen Jahren schließlich gelingt.
Kurze Zusammenfassung:

Eine kurze Biographie mit Studien, Arbeit, Kindern, Hauskäufen und der Suche nach dem Sinn des Lebens im Rahmen von viel Unrecht, das mir geschehen … und unter dem ich leide.



Dank:

Ein Dank gilt dem Novum Verlag, Frau Christina Renner und anderen, die mir eine Chance für dieses Buch gegeben haben.



Widmung:

In Dank an meine Eltern, meine Großeltern, meine Geschwister, meine Kinder und meine Lehrer, die mich – wie auch immer – zu leben gelehrt haben.



„Eine Welt ohne Wörter ist eine Welt voller Wunden …“

Diese Formulierung von Arno Geiger hat mich berührt.
(aus dem Theaterstück „Komödie der Eitelkeiten“ von Elias Canetti, Theater der Stadt Aalen, aufgeführt 2012)

Ein Ruf nach Gerechtigkeit oder dem Sinn des Lebens

Wenn Schweigen zur Sehnsucht wird … Wisst, wer ich einmal gewesen bin?

Oder Tina Turner:
„All we want is what we had“.

Man hat mir alles genommen, was ich geliebt habe – zu Unrecht.



1.) Studien in Schwäbisch Gmünd und Stuttgart

Ein fröhlicher Mensch war ich, motiviert, zwei Studiengänge selbst finanziert und in kurzer Zeit abgeschlossen: GHS Lehrerin für Sport und Mathematik, studiert an der PH Schwäbisch Gmünd von 1991–1994, dann das Referendariat an der August Lämmle Grund- und Hauptschule (heute Marie Curié Schule) in Leonberg bei Stuttgart absolviert und mit dem zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen abgeschlossen.

Wegen der Überforderung während des Referendariats wollte ich nach Letzterem nicht mehr Lehrerin werden und konzentrierte mich aufs Geldverdienen. Ich fand – ich hatte in den Semesterferien für Mercedes Benz Autos auf Hochglanz poliert – einen Job als Hostess an der Kundendienstannahme Mercedes Benz in Böblingen bei Stuttgart.
Dort arbeitete ich mich schnell ein, wurde aber finanziell kleingehalten, ich sei ja nur eine kleine Lehrerin, die Glück gehabt habe, in diesem Autounternehmen mit Stern arbeiten zu dürfen.
Weil ich mich nicht unterbuttern lassen wollte, entschied ich, mich in Wirtschaft, BWL und Marketing fortzubilden.
Ich fand eine Schule für Hochschulabsolventen in Stuttgart, die genau dies anbot.
So kündigte ich den Job und lernte dort, gemeinsam mit meiner langjährigen Freundin Sylvina, erneut ein Jahr lang intensiv, die Schulbank zu drücken:
Marketing, Recht, EDV, Wirtschaft, Bilanzen und anderes wurde gebüffelt und in anspruchsvollen Tests abgefragt.
Sylvina und ich finanzierten unseren Lebensunterhalt mit Jobben in der Gastronomie. Sie als Halbspanierin in verschiedenen griechischen Lokalen, ich dort, wo ich schon 1994 begonnen hatte, im Friedrichsbau Varieté Stuttgart als Garderobiere, im Einlass als Bedienung oder als „Doorman“ und Barkeeperin. Zuweilen schmiss ich auch an Silvester die Bar und mixte Cocktails, was das Zeug hielt.
Unser Schulleiter der Akademie für Fach- und Führungskräfte Stuttgart war begeistert von unserer Motivation. Er bezeichnete Sylvina als die so schöne, aber so traurige Frau, mich als die Sportliche.
Wir schrieben Spickzettel, was das Zeug hielt, tauschten sie nachts in der Gastronomie aus und schrieben Zensuren von 1,0 bis 2 oder was dazwischen.

Im Februar 1998 hielten wir stolz unser Abschlusszeugnis in der Hand: Diplom Fachwirtin Marketing, Vertrieb und Werbung, Akademie für Fach- und Führungskräfte Stuttgart!!!
Auf meinem Diplom leuchtete eine 1,0!



2.) Muttis plötzlicher Tod

Im November zuvor, 1997, waren meine Familie und ich schockiert vom plötzlichen Tod meiner Mutter mit gerade 60 Jahren. Sie fiel einfach um und war tot.
Für uns war meine Mutter unsterblich, ihren Tod zu verstehen, benötigte drei Monate Rückzug und Alleinsein.
Heute wieder lebt Mutti und ist unsterblich.
Mein Vater meint, sie würde im Hundehimmel sein und glücklich auf uns herunterschauen, auf uns Lebende, er vergleicht grundsätzlich alle menschlichen Lebewesen mit Hunden!
Heute also schaut sie auf diesen ihren Mann; der mit heute 78 Jahren stolzer Opa von elf Enkelkindern ist … sie hat uns reich gemacht, diese unsere pragmatische Großbauerntochter, unsere Mutter.

Hermann Hesse: „Die Toten bleiben mit dem Wesentlichen, mit dem sie auf uns gewirkt haben, in uns lebendig, solange wir selber leben.“



3.) Arbeit in der Industrie

Nach einem kurzen Ausflug in den Neuwagenverkauf bei Mercedes Benz in Freiburg – ich bestand einen Lehrgang (Assessment Center) zum Verkauf mit Bravour – wechselte ich erneut den Beruf und begann für zwei Jahre mit einer Abteilungsleitung für elektronische Prüfsysteme mit fünf Servicetechnikern in einem kleinen mittelständischem Unternehmen in Schwäbisch Hall, in der Elektronik Branche.

Die Motivation zu genannten beruflichen Aktivitäten rührte aus meinem Willen, Geld zu verdienen und aus der Ablehnung des erlernten Lehrerberufes, der mich im Referendariat allzu sehr überfordert hatte.
Zusätzlich entschied ich mich für Privates.



4.) 19 Jahre gemeinsamer Weg mit meinem Freund/späteren Mann

Mit zwanzig Jahren hatte ich am 3. Oktober 1990 auf der Ostalb meinen damaligen Partner und späteren Ehemann kennengelernt.
Wir gingen unseren Weg gemeinsam, auch er studierte nach einer Lehre zum Schriftsetzer, heute Typograph, an der Fachhochschule für Medien- und Kommunikationsdesign in Stuttgart und begann sein Arbeitsleben in Schwäbisch Hall beim Haller Tagblatt, der dortigen Zeitung, als Auftragsleiter in der Vorstufe Druck.



5.) Schwäbisch Hall

Bei Antritt des Jobs dort fand er eine wunderschöne Wohnung im Herzen von Schwäbisch Hall mit fünf Meter hohen Decken, die die Aussicht auf die wunderschöne mittelalterliche Stadt Schwäbisch Hall ermöglichte.
Ich durfte mit einziehen.
Wir richteten gemeinsam die schöne Wohnung geschmackvoll und schlicht ein und sparten nach unserer Art, ein Understatement leben zu wollen, Geld für schlechtere Zeiten, die noch nicht, aber dann doch kommen sollten. Dazu später mehr im Kapitel: Die Ehebrecherin!



6.) Kinder: Lisbeth

Dort lebten wir vier Jahre als Double Income No Kids (DINK) – Paar bis sich 2001 Lisbeth, meine erstgeborene Tochter ankündigte, die am 10. Juni 2002 nach 14 Stunden Wehen morgens um 4.10 Uhr lächelnd das Licht der Welt erblickte und meinen Blickwinkel auf das bis dahin beruflich und studentisch geprägte Leben um 180 Grad wendete.
Nun auch, beschlossen wir, noch vor der Geburt, unsere „flüchtige Liaison“ standesamtlich mit Hochzeit am 2. Oktober 2001 besiegeln zu lassen:

Schwäbisch Hall, auf diese Steine können Sie bauen?!?

Zunächst erfreuten wir uns an Lisbeth, unserem Bootsverleih-Baby!
Wir waren elf Jahre befreundet und im elften dann heirateten wir. Heimlich, obwohl wir bereits 1998 eine grandiose Hochzeit geplant und auch schon die Karten versendet hatten.
Diese ließ ich platzen, da ich damals eine gewisse Unentschiedenheit an mir hatte und Druck aus meiner Familie empfand (die Abwertungen gegenüber meinem Mann werden im Kapitel Hauskäufe näher beschrieben).
5 Sterne
das Universum sorgt für mich - 27.07.2023
Tretter Christine

Eine sehr lebendig geschriebene Lebensgeschichte, nicht langweilig. Ich habe das Büchlein an einem Stück gelesen ohne Pause.Weiter so !!

5 Sterne
das Universum sorgt für mich - 26.07.2023
Tretter Christine

Eine sehr lebendig geschriebene Lebensgeschichte, nicht langweilig. Ich habe das Büchlein an einem Stück gelesen ohne Pause.Weiter so !!

5 Sterne
Wozu, mein Gott, ist alles gut? - 20.06.2023
Annette Emde

Einfach zu lesen, ansprechend im Stil, beschreibt die Autorin, wie sie aus schweren Schicksalsschlägen doch noch Sinn und Gerechtigkeit in ihrem Leben involvieren kann.Gut für eine Zugfahrt, in fünf Stunden durch zu lesen! Bezaubernd stark!"

5 Sterne
Ein kleine Hoffnungsmacher - Lob, Respekt und Empfehlung! - 05.06.2023
Martin B.

Ab und zu stößt man einmal auf so ein literarisches "Kleinod". Die wahre, rohe und ungeschminkte Geschichte einer Frau, der schwerste Schicksalsschläge zugestoßen sind und die trotz schlimmer Verzweiflung nie aufgegeben hat und nie resigniert hat. Eine Frau, die sich aus Enttäuschung, Trauer, Unfreiheit und Leid emporgekämpft hat und heute ein zwar bescheidenes, aber selbstbestimmtes Leben führt. Ein Buch, das anderen Menschen in vergleichbarer Situation vielleicht als Trost und Inspiration dienen kann und Hoffnung weckt!

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