Von San Diego nach Santiago

Von San Diego nach Santiago

Pacific Crest Trail und Jakobsweg – 1300 km allein unterwegs

Christine R. Schweinzer


EUR 15,90
EUR 9,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 174
ISBN: 978-3-99064-949-7
Erscheinungsdatum: 12.05.2020
Wandern auf dem Pacific Crest Trail; Pilgern auf dem Jakobsweg. Zwei Herausforderungen. Ein Kampf gegen die Widrigkeiten der Natur. Immer wieder ein Kampf gegen sich selbst. Die Gefahr des Scheiterns. Durchhalten, heißt die Devise. Ein Triumph des Willens ...
Der Pacific Crest Trail und ich


Wie alles begann

Es war im Herbst 2016, als meine Tochter sagte: „Mama lies mal etwas Gescheites.“
Da ich immer Sachbücher lese, war damit etwas anderes gemeint. Ich ließ mich in einen Buchladen treiben und kam mit zwei Büchern nach Hause: „Eis Leben meine Forschungsreisen in der Antarktis“ von Birgitt Sattler und „Laufen Essen Schlafen“ von Christine Thürmer. Obwohl ich auch Mikrobiologie in Innsbruck studiert habe wie Birgitt Sattler und Schnee liebe, merkte ich schnell: „Also die Antarktis ist es nicht“ Auch das andere Buch verschlang ich innerhalb kürzester Zeit. Es handelt von einer erfolgreichen Geschäftsfrau, die ihr bisheriges Leben gegen ein Leben in der Natur eingetauscht hat. Sie erzählte von Weitwanderwegen in den USA. Ich war fasziniert und begann mich damit auseinanderzusetzen. Schnell wusste ich: Das ist genau das, was ich machen will.
Ein Traum war geboren.
Je mehr ich darüber recherchierte, umso mehr packte es mich. Alleine die Bilder auf Blogs und YouTube-Videos sahen so faszinierend aus, dass ich am liebsten gleich losgewandert wäre. Als ich meinen Kindern davon erzählte, waren sie gar nicht geschockt, ganz im Gegenteil: Sie sagten, dass sie das gut finden und mich unterstützen würden.
Ich dachte, ich könnte im Frühjahr 2019 losmarschieren. Doch dann kam es mir zu lange vor, zwei Jahre lang einen Traum aufrechtzuerhalten. Also überlegte ich, ob ich nicht bereits 2018 starten könnte. Doch mitten im Sommer war die Hochzeit meines Sohnes geplant. Zwar ermutigten mich meine Kinder, trotzdem loszugehen, dann mal schnell nach Europa zu fliegen, um danach die Wanderung fortzusetzen. Das erschien mir aber unrealistisch. Wie sollte man es schaffen, zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Flughafen zu erreichen? Mich würde das wirklich stressen. Also blieb es bei der ursprünglichen Planung: Start 2019.
Ich fuhr fort, Videos anzuschauen und Blogs zu lesen. Ich fand den Blog einer Frau, die 2017 gewandert ist. Ihr Sohn schenkte ihr den Blog mit dem Titel: Mama wandert. Ich las fast alles. Vor allem die Vorbereitung. Da erfuhr ich, dass sie an einer 100-km-Wanderung in 24 Stunden teilgenommen hatte, ohne die 100 km zu meistern. Davor hatte ich noch nie von solchen Märschen gehört. Ich erkundete, wo es solche 24-Stunden-Märsche, auch Megamarsch oder Mammutmarsch genannt, gibt. Und ich hielt es für eine gute Idee, so einen Marsch als Vorbereitung auf die lange Wanderung zu machen.


Was ist der PCT?
Der Pacific Crest Trail (üblicherweise abgekürzt als PCT) ist ein 4279 Kilometer langer Fernwander- und Reiterweg im Westen der USA, der eng an den höchsten Teil des Sierra-Nevada-Gebirges und der Kaskadenkette angepasst ist, die 160 bis 240 km (100-150 Meilen) östlich der US-amerikanischen Pazifikküste liegen. Der südliche Endpunkt des Wanderwegs liegt im Süden des Ortes Campo (Kalifornien) an der Grenze der USA zu Mexiko und der nördliche Endpunkt auf der Grenze zu Kanada am Rande von Manning Park in British Columbia. Der PCT führt durch fünf Nationalparks, fünf State Parks, 25 National Wald- und 48 staatliche Wildnisgebiete. In den USA läuft er durch die Staaten Kalifornien, Oregon und Washington. Der höchste Punkt wird am Forester Pass in Kalifornien mit 4009 m erreicht. Der Wanderweg führt dabei durch die Sierra Nevada in Kalifornien, zeitweise ist er mit dem John Muir Trail identisch. Anschließend verläuft er über den Höhenzug der Kaskadenkette in Oregon und Washington. Der Weg gehört zu den „National Scenic Trails“. Da er meistens an der Bergkette entlangführt, bietet er meistens auch eine wunderschöne, oft sogar atemberaubende Aussicht. Nur in Oregon führt er über längere Strecken durch den Wald.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pacific_Crest_Trail
https://www.pcta.org/


Pilgern oder wandern?
Wer kennt sie nicht, die Sehnsucht, dem Alltag zu entfliehen, aufzubrechen zu neuen Zielen und Erlebnissen? Man möchte die Hektik und den Stress ablegen und weiß, dass lange Wanderungen gut sind, um den Kopf frei und Abstand vom Alltag zu bekommen. Bevor man mit der Planung und den Vorbereitungen beginnt, sollte man sich erst einmal Gedanken darüber machen, ob man wandern oder pilgern möchte. Was ist der Unterschied? Auch beim Pilgern ist man in der Natur unterwegs, jedoch kommt man sehr häufig durch Städte und Ortschaften. Auf Pilgerwegen sind meistens mehr Menschen unterwegs als auf Weitwanderwegen. Doch Pilgerwege weisen eine gute Infrastruktur auf, weshalb man, ausgerüstet mit einem Wanderführer, einfach losmarschieren kann. Weitwanderwege bedürfen einer längerfristigen Vorbereitung. Möchte man unterwegs Menschen kennenlernen, oder möchte man lieber für sich bleiben? Möchte man in unberührter Natur wandern oder in einer Kulturlandschaft, wo man überall „Spuren“ von Menschen sehen kann? Städte, Äcker, Wiesen und Felder. Man muss sich darüber klar werden, was der Zweck so einer langen Wanderung ist. Möchte man seine Grenzen austesten? Oder einfach ein paar Wochen sportlich unterwegs sein? Möchte man spirituelle Erfahrungen sammeln? Denn raus aus dem Alltag und wandern ist beides. Die Auswahl an Pilgerwegen und Weitwanderwegen ist sehr groß. Beides findet man überall auf der ganzen Welt. Zuerst sollte man sich also überlegen: Pilgern oder wandern? Und dann Informationen sammeln, welche Möglichkeiten es dazu gibt. Wie viel Zeit steht mir zur Verfügung? Davon hängt auch die Länge des Weges ab. Und welchen Schwierigkeitsgrad kann ich bewältigen? Anspruchsvolle Wege über die Berge sollte nur jemand mit Bergerfahrung unternehmen bzw. mit einem Bergführer unterwegs sein. Aber man wird wohl kaum einen Bergführer für einen Weitwanderweg finden. Bevor man sich also in das Abenteuer und die Wildnis stürzt, sollte man sich wirklich richtig vorbereiten.
Der Pacific Crest Trail ist ein Fernwanderweg und gehört zu den National Scenic Trails in den USA. Der Camino de Santiago ist wohl der bekannteste Pilgerweg Europas. Informationen zum PCT findet man online und in etlichen Büchern, doch hauptsächlich auf Englisch. Zum Camino und Jakobsweg gibt es so viele Bücher, dass es schwerfällt, sich einen Überblick zu verschaffen. Am Ende habe ich etliche Bücher aufgelistet, die ich verwendet habe.





Meine Vorbereitung auf den PCT


Megamarsch

Im Januar habe ich mich zum Megamarsch in München angemeldet.
Und danach begann die Vorbereitung: Ausprobieren, mit welchen Schuhen ich besser gehen konnte, Socken ausprobieren, mit welchen es weniger oder gar keine Blasen gibt. Rucksäcke vergleichen. Mit dem einen hatte ich bereits nach kurzer Zeit Schmerzen in der Schulter, der andere verursachte Probleme mit der Hüfte.
Und natürlich suchte ich im Internet nach so vielen Informationen wie möglich. Hilfreich waren auch Erfahrungsberichte. Und daneben standen viele Wanderungen auf dem Programm: Mehrere mit 20 km, drei mit 35 km, eine mit 37 km und zwei mit je 50 km. Nach der ersten Wanderung von 50 km war ich total erschöpft, und mir war absolut schlecht. Nach einer Dusche und trinken von mehr als einem halben Liter Wasser fühlte ich mich besser. Und ich konnte mir etwas zu essen machen.
Was habe ich daraus gelernt? Selbst wenn ich während der Wanderung weder hungrig noch durstig bin, muss ich essen und trinken.
Die zweite 50-km-Wanderung war besser, aber es war eine enorme Herausforderung, weil es ein sehr heißer Tag war. Das größte Problem war mein Hund Luna: Ich hatte Angst, sie bekommt einen Hitzschlag. Sobald es irgendwo Schatten gab, legte sie sich hin. An jedem Brunnen und Bach trank sie, und dazwischen gab ich ihr Wasser. Schließlich ließ ich sie im Schatten eine halbe Stunde ausruhen. Wir brauchten sehr lange, und zu Hause hatte ich wirklich ein schlechtes Gewissen. Zum Glück erholte sie sich recht schnell. Und morgen ist nun der große Tag. Mein Hund Luna macht Urlaub in der Hundepension, und ich fahre mit dem Zug nach München.
Während meiner Vorbereitungszeit überlegte ich mir, ob ich an dem Marsch einfach teilnehmen und so viele Kilometer mache, wie ich schaffe oder mir eine bestimmte Anzahl vornehmen soll. Also plante ich, dass ich 80 km erreichen möchte. Nach meinem zweiten 50-km-Trainingsmarsch habe ich beschlossen, die 100 km zu schaffen. Ich nahm als Motivationsbild den hellblauen Bahnhof von Mittenwald als Desktop-Hintergrund. Dort sollte das Ziel sein. Und ich stellte mir das Hotelzimmer vor, wo ich erschöpft in ein schönes Bett fallen wollte. Ich malte mir aus, wie ich auf den Bahnhof zu marschiere, wo ein kleiner Tisch steht und ich meine Urkunde abholen werde.
Doch es kam ganz anders. Bereits als ich durch die Fußgängerzone von Mittenwald lief, standen Leute links und rechts und applaudierten mir. Ich war verwirrt und nahm es gar nicht so richtig wahr. Doch als ich um die Ecke bog und den Bahnhof vor mir sah, war da eine große Menschenmenge, die mir zujubelte. Hinter mir war erst mal niemand, und ich dachte: „Oh, das gilt wirklich mir!“ Ich lief durchs Ziel und bekam eine Medaille umgehängt. Am Tisch holte ich mir meine Urkunde und suchte mir eine Stufe zum Hinsetzen. Mir kamen die Tränen, und ich dachte: „Ich hab’s geschafft! Ich hab’s wirklich geschafft!“ Ich war total überwältigt.
Inzwischen stapeln sich die Bücher über den PCT neben meinem Regal, und ich habe begonnen, mich systematisch vorzubereiten.

Wie funktioniert Resupply? (das Beschaffen von Nahrungsnachschub)
Was ist der Water-Report? Und wo erfahre ich von Trail closure?





Motivation:


Was steckt dahinter, hinter dem Wunsch, eine so lange Wanderung zu machen?
Ich wandere gerne!
Ich bin gerne draußen in der Natur.
Ich bin gerne alleine.
Das spielt sicher alles mit. Doch es geht um etwas anderes:
Bald werde ich 60, meine Kinder sind erwachsen, und fürs Berufsleben bin ich zu alt. Ich habe Zeit, viel Zeit. Wie viel Lebenszeit, wer weiß das schon? Aber jeden Tag 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Was mache ich damit?
Ein bisschen lesen, etwas Neues lernen, mit dem Hund rausgehen, mich ehrenamtlich betätigen … Ja, es gibt immer was zu tun. Und langweilig war mir noch nie in meinem ganzen Leben. Doch ich suche nach Sinn. Reicht es, sein Leben zu genießen? Hat ein Leben nur einen Sinn, wenn es für andere gut ist? Seit zwei Jahren bin ich nun draußen aus dem Berufsleben und mache immer, was ich will, wozu ich Lust habe. Und doch erscheint es mir nicht wünschenswert, dass es einfach so weitergeht. Eine Fortsetzung vom Ist-Zustand, nein, das will ich nicht! Der Sinn meines PCT besteht darin, herauszufinden, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen möchte. Ich höre ein ABER. Ja, natürlich könnte man, könnte ich den Jakobsweg gehen, wie so unzählige andere Suchende. Doch für mich ist das nichts. Da ist man zu wenig allein. Und, ich gebe es ja zu, die schönen Berglandschaften, durch die der PCT führt, gefallen mir viel besser als der Jakobsweg. Aber noch bin ich nicht losgegangen.


Was haben Wandern und Erfolg gemeinsam?

Auf dem ersten Blick erscheint diese Frage seltsam, aber wollen wir uns das mal genauer anschauen. Bei beidem muss man sich aufraffen und den ersten Schritt machen. Ebenso wichtig ist es, ein Ziel zu haben. Schaut man sich erfolgreiche Menschen an, fragt sich kaum jemand, wie er so weit gekommen ist. Bei einer Gipfelbesteigung ist es eher offensichtlich: Es ist mit viel Mühe und Schweiß verbunden. Doch das allein reicht nicht. Es braucht Disziplin und Bestimmtheit. Auch pures Wollen allein ist nicht ausreichend. Je höher der Gipfel, umso mehr Planung und Vorbereitung braucht es. Erfolg und Wandern haben also vieles gemeinsam. Heute ist mir beim Wandern ein Satz eingefallen, der mich seit vielen Jahren begleitet:

„Wenn man einmal aufgebrochen ist, um etwas zu tun, darf man nicht umkehren, ohne es getan zu haben.“
Charles de Foucauld

Heute habe ich mal mehr darüber nachgedacht. Und erkannt, dass dieser Satz nicht immer anwendbar ist. Z. B. kann es unzählige vernünftige Gründe geben, warum eine Gipfelbesteigung abgebrochen werden muss. Weil tiefer Schnee liegt, weil ein Unwetter kommt oder man sich den Fuß verstaucht hat. Wenn man es ein bisschen anders sehen mag, passt der Satz trotzdem. Man ist aufgebrochen, und man hat nicht nur den ersten Schritt gewagt, sondern war eifrig unterwegs, ohne zu zögern. Und hier könnte man sagen: „Der Weg ist das Ziel!“


Wandern und spirituelle Erfahrung

Natürlich ist es bekannt, dass beides irgendwie zusammenpasst, und es wurde viel darüber geschrieben. Es gibt Pilgerwege in allen Religionen, aber ich meine weder Religion noch Glauben. Bei und durch eine lange Nachtwanderung machte ich eine tiefe spirituelle Erfahrung. Eigentlich war es mir in der Nacht nicht bewusst, dass da etwas passiert ist. Obwohl wir eine Gruppe waren, war ich plötzlich in der Dunkelheit ganz allein. Kurz machte ich meine Stirnlampe aus, und da war es so dunkel, dass ich meine Hand vor dem Gesicht nicht sehen konnte. Ich marschierte den Lichtkegel der Stirnlampe entlang. Der schmale Weg war gut zu erkennen. Keine Ahnung, ob es eine oder zwei Stunden waren, bevor der Weg wieder aus dem Wald rausführte. Ich verspürte eine Verbundenheit mit allem, mit allen Menschen, aber auch Tieren und Pflanzen, mit allem, was atmet - und darüber hinaus mit den Steinen bis hin zum gesamten Universum, mit der ganzen Schöpfung. In Worte fassen und erklären kann ich es nicht. Die Autostraße mit Lärm und Lichtern holte mich zurück, und ich vergaß, was passiert war. Doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich einen tiefen Frieden. Auf der Zugfahrt nach Hause sah ich mein Gesicht sich im Fenster spiegeln. Verwundert dachte ich: Was ist passiert? Man kann es sogar im Gesicht sehen. Nein, ich kann nicht erklären, was passiert ist, aber es ist ganz offensichtlich: Wandern und Spiritualität haben irgendetwas miteinander zu tun. Und es erfüllt mich mit demütiger Dankbarkeit.


Mein Ostseeweg 100 km in 24 Stunden
Das war mein zweiter 100-km-Marsch, doch er unterschied sich absolut vom Mega-Marsch in München. Dieses Mal hatte ich nicht den festen Willen, die ganze Strecke zu schaffen. Ich hatte mich für den Ostseeweg entschieden, weil mich die Landschaft reizte. Noch nie war ich an der Ostsee, und so versprach es ein interessanter Marsch zu werden. Für den Mega-Marsch im Mai hatte ich mich lange vorbereitet und etliche Vorbereitungsmärsche gemacht. Für den Ostseeweg habe ich dagegen keine Vorbereitungswege gemacht. Ich wollte einfach gehen - gehen - gehen. Irgendwie war ich richtig entspannt. Ich wollte, musste niemandem etwas beweisen. Die Nacht war teilweise nicht so angenehm. Eine Stunde alleine durch die Stadtrandgebiete von Rostock zu wandern. Plötzlich ging eine dunkle Gestalt hinter mir her, und ich fühlte mich unwohl. Später dachte ich, der Mann hatte sicher nur denselben Weg. Doch ich beschleunigte und versuchte Anschluss an eine Gruppe des Ostseeweges zu finden. Hilfreich war, dass die Teilnehmer wegen der Ampeln stehen bleiben mussten. Und endlich konnte ich mit diesen Leuten durch das nächtliche Rostock marschieren. Als wir die Stadt hinter uns gebracht hatten, konnte ich wieder alleine gehen. Doch ein zweites Mal fühlte ich mich extrem unwohl. Es waren ein paar Parkplätze neben einer Bundesstraße. Zwar gab es Schilder, da stand drauf: Übernachten verboten. Trotzdem standen etliche Lastwagen dort, und es war halb zwei Uhr nachts, und ich musste da alleine entlanggehen. Als sich der Wanderweg und die Straße wieder trennten, ging es mir besser. Natürlich war es noch einfacher, als die Dämmerung kam. Schade fand ich, dass ein Teil des Weges an der Küste gesperrt war und man nicht am Meer entlanggehen konnte. Insgesamt war der Weg sehr abwechslungsreich, und das erleichtert das Gehen. Natürlich ziehen sich die letzten Kilometer in die Länge, und man ist froh, wenn man endlich wieder in Bad Doberan, dem Ausgangspunkt, angekommen ist: Doch die Ankunft am Ziel fühlte sich dieses Mal irgendwie nicht spektakulär an. Ja, ich hätte sogar noch weiter gehen können. Die Erschöpfung spürte ich erst so richtig, als ich im Hotel meine Schuhe auszog und mich aufs Bett legte. Trotzdem fühlte ich mich als Gewinner!
Wer weiß, ob ich noch einen dritten Hunderter machen werde?
5 Sterne
Individuation - 15.06.2021
Hildegard Born

Ein sehr lesenswertes Buch!Habe die Autorin in der Schweiz anlässlich meines Visionenwanderprojektes für Jakobspilger kennengelernt.Sie lebt, was sie schreibt, Wandern als Seinsform.Eine Frau mit einer tollen Aura!

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