Und wer fragt die Kinder?

Und wer fragt die Kinder?

Plädoyer für eine ideologiefreie Erziehung und Bildung im ersten Lebensjahrzehnt

Ponke Callsen & Gerold Schmidt-Callsen


EUR 15,90
EUR 12,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 106
ISBN: 978-3-99131-514-8
Erscheinungsdatum: 01.12.2022
An der Debatte um Betreuung und Bildung nehmen viele teil: Eltern, Lehrer, Erzieher, Unternehmen, Politik. Nur die Kinder nicht. Wer fragt sie nach ihren Wünschen und Bedürfnissen? Ihre leisen Stimmen und ihr Weinen bleiben ungehört.
Vorwort

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Eltern, Erzieher und Grundschulpädagogen, aber auch an alle, für die Erziehung und Bildung von Kindern im Alter von null bis zehn Jahren von besonderem Interesse ist.
Für die kindlichen Belange waren Pädagogen in der Regel zu allen Zeiten die Anwälte. Von Rousseau über Pestalozzi bis zu den Reformpädagogen des 20. Jahrhunderts und teilweise auch bei aktuellen Ansätzen standen trotz aller Unterschiedlichkeit der Konzepte die Interessen und Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt der Bemühungen von pädagogischer Theorie und Praxis. Diese Bemühungen wurden und werden allerdings immer wieder durch politische und wirtschaftliche Interessen beeinflusst und teilweise konterkariert. Je nachdem, wie stark die jeweilige Bildungspolitik in den pädagogischen Prozess des vorschulischen und schulischen Bereichs eingreift, kommen die genuinen Interessen der Kinder mehr oder weniger zur Geltung.
Seit Mitte der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts mehren sich in Deutschland die Eingriffe von politischer Seite in Erziehung und Bildung. In diesem Bereich tätige Pädagogen konnten diesen Prozess aus erster Hand miterleben. Seit der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 hat sich diese Entwicklung immer weiter verschärft. Staatliche Reformansätze prägen inzwischen in immer schnellerer Abfolge und in zunehmend ideologischer Ausrichtung den pädagogischen Alltag.
Das vorliegende Buch möchte dazu beitragen, die Kinder und ihre Belange wieder mehr in den Mittelpunkt vorschulischer und schulischer Pädagogik zu stellen. Unser Text ist ein Plädoyer für eine Pädagogik vom Kinde aus. Damit wollen wir einen Beitrag zu einer Entwicklung in Richtung einer entideologisierten und von politischen und ökonomischen Interessen weitgehend befreiten Pädagogik leisten.
Den mehrheitlich propagierten Konsens von dem, was Kinder angeblich brauchen, konfrontieren wir in unserem Buch mit den von der psychologischen Forschung ermittelten psychischen Grundbedürfnissen des Menschen. Dieses von vielen einschlägigen Experten bestätigte Bedürfnisprofil dient uns im Weiteren als Maßstab für die Antwort auf die Frage, ob die Praxis aktueller Erziehung und Bildung den wirklichen Bedürfnissen von Kindern gerecht wird. Zu diesem Zweck nehmen wir aktuelle Konzepte von Erziehung und Bildung anhand von Beispielen aus Elternhaus, Krippe, Kindergarten und Grundschule kritisch unter die Lupe. Schließlich formulieren wir vor dem Hintergrund der psychischen Grundbedürfnisse von Kindern und gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse über Kinder im ersten Lebensjahrzehnt die Vision einer neuen bedürfnisorientierten Pädagogik.



Bildung und Erziehung heute – am Kind vorbei?

Glaubt man dem aktuellen Mainstream in der Pädagogik und der Bildungspolitik, dann brauchen Kinder:

- Frühestmögliche Eingliederung in eine Krippe oder in einen Kindergarten
- Frühestmögliche Bildungsangebote
- Ganztägige schulische Betreuung
- In erster Linie kognitive Förderung
- Orientierung von Bildung an Kompetenzen
- Inklusives Lernen, unabhängig von ihren kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten
- Frühen Einsatz digitaler Medien
- Ständige Leistungsüberprüfung durch Evaluation und Tests

Dieses pädagogische Credo wird landauf landab gepredigt und ist offenbar ein verbreiteter Konsens. Kaum jemand widerspricht, weder Eltern noch Lehrer oder Erzieher. Es besteht demnach weitgehende Einigkeit darüber, was für Kinder förderlich ist.
Beim genaueren Hinschauen fällt jedoch auf, dass bei bildungspolitischen Entscheidungen und Maßnahmen überwiegend die Interessen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und nicht die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund stehen. Sie spielen kaum eine Rolle. Die Ergebnisse der Wissenschaft in diesem Zusammenhang auch nicht. Vielmehr geht es oft um die Realisierung einseitig ideologisch motivierter bildungspolitischer Zielsetzungen. Es findet keine kontroverse öffentliche Debatte über die wahren Bedürfnisse der Kinder statt.
Häufig schließt nach der Krippenbetreuung für die Kinder ab dem 3. Lebensjahr nahtlos die Kita an, in der laut offizieller Verlautbarungen schon Bildung stattfinden soll. Darauf folgt die Ganztagsschule. Letztere ist das zentrale bildungspolitische Instrument der totalen Pädagogisierung der Kindheit und frühen Jugend. Das ist verkürzt formuliert der generelle Trend.
Vereinbarkeit von Kind und Karriere, das ist das Credo der aktuellen Familien- und Bildungspolitik der etablierten Parteien, die, unterstützt von einem ebenso einheitlichen Meinungsbild in den dominierenden Medien, mit immer neuen Programmen zur Karriereförderung vor allem junger Mütter um Wählerstimmen buhlen. Aber sind Familie und Beruf wirklich vereinbar? Ist der gigantische und kostenintensive Ausbau von Krippen, Kitas und Ganztagsschulen der richtige Weg, das Wohl der Kinder und die Karrierepläne der Erwachsenen zu verbinden? Ist es wirklich das Beste, das Kind mit einem Jahr oder früher in die Krippe zu geben? Gibt es, von Notlagen einmal abgesehen, wirklich keine andere Lösung? Sind Kinder unter drei Jahren nicht am besten bei ihren Eltern aufgehoben? Sollten Eltern nicht wieder mehr Verantwortung für ihre Kleinsten übernehmen, statt sie in den wichtigsten Jahren fremden Menschen zu überlassen? Ist es nicht schade, diese wichtigen Jahre der eigenen Kinder nicht ungeteilt erleben zu können? Müssen alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren in der Kita schon mit Bildungsprogrammen konfrontiert werden, statt zu Hause, bei Nachbarn oder Freunden zu spielen? Müssen wirklich alle Schüler von der Grundschule bis zum Schulabschluss den ganzen Tag in der Schule verbringen, weil die Interessen der Erwachsenen dies erfordern?
Es ist höchste Zeit, diesen Fragen vorurteilsfrei und auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse nachzugehen.
Auf den Prüfstand gehören in diesem Zusammenhang auch die zahlreichen Reformen der vergangenen Jahre im Schulbereich. Diese wurden durch teilweise fragwürdige Ergebnisse der so genannten PISA-Studie angestoßen, von ideologisch motivierten Bildungspolitikern meist ohne Diskussion mit den Fachleuten vor Ort über die Köpfe hinweg und auf dem Rücken der betroffenen Eltern, Lehrer, Erzieher und insbesondere der Kinder durchgesetzt. Und das, obwohl die Wirksamkeit dieser immens teuren Maßnahmen von vielen Experten in Frage gestellt wird.
Es ist dringend geboten, endlich wieder die Perspektive des Kindes einzunehmen, wie es Ellen Key am Anfang des 20. Jahrhunderts so eindringlich gefordert hat. Das sieht auch die berufstätige Mutter und Journalistin Delna Atia-Tatic so, wenn sie in ihrem Artikel „Das Kind muss weg“ feststellt, „dass eine Stimme in der Diskussion fehlt. Die des Kindes. Fragt sich eigentlich einer von uns, was sich unsere Kinder wünschen? In der gesamten Debatte geht es um jeden, die Frau, den Papa, die Unternehmen, den Staat. Aber geht es einmal um die Kinder? Ihr Weinen kann noch so laut sein, ihre Stimme erscheint mir stumm.“
Um die zentrale Frage nach den Bedürfnissen der Kinder beantworten zu können, muss man in erster Linie diejenigen fragen, die in teilweise jahrzehntelanger Forschung ermittelt haben, was Kinder für eine gesunde Entwicklung brauchen. Die entwicklungspsychologischen und bindungstheoretischen Erkenntnisse und die pädagogischen und hirnphysiologischen Forschungsergebnisse basieren auf Beobachtungen und Befragungen von vielen Tausenden von Kindern. Ergänzt werden soll dieses gesicherte Wissen durch Beobachtungen und Berichte von erfahrenen Eltern, Lehrern und Erziehern zu diesem Thema. Die auf diese Weise gesammelten Erkenntnisse bilden einen fundierten und wohl begründeten Maßstab zur Beurteilung der aktuellen Situation im Hinblick auf die Frage, ob Kinder heute in Familie, Kindergarten und Schule Bedingungen vorfinden, die sie in ihrer körperlichen und psychischen Entwicklung so fördern, wie es notwendig und angemessen wäre.



Die psychischen Grundbedürfnisse der Kinder

Alle Eltern kennen das: Neugeborene schreien, wenn sie Hunger oder Schmerzen haben. Die Mutter oder der Vater nimmt es dann in den Arm und füttert es, redet beruhigend auf es ein, singt vielleicht ein kleines Lied, wickelt es. Danach ist das Baby in der Regel satt und zufrieden und schläft meist ruhig im Arm der Mutter ein. Aus diesem für Eltern alltäglichen Erleben kann man bereits ein erstes zentrales Grundbedürfnis erkennen. Das Kind schreit, wenn es Hunger oder Schmerzen hat, und signalisiert so den Eltern auf unüberhörbare Weise, dass es diesen Zustand nicht mag. Es möchte Nahrung, Zuwendung, Schmerzstillung, kurz: Es möchte sich wohlfühlen und unangenehme Empfindungen vermeiden. Damit zeigt das Kind schon in dem zarten Alter von einigen Tagen, was es zuallererst braucht.
Im weiteren Entwicklungsverlauf nimmt das Kind zu den Eltern Blickkontakt auf, es lächelt, wenn die Eltern es in den Arm nehmen, und es weint, wenn die Mutter oder der Vater sich entfernen. Das ist das erste deutliche Signal des Kindes, das der Mutter oder dem Vater sagt: Ich will Verbindung zu dir aufnehmen. Ich mag deine Nähe. Ich will, dass du in meiner Nähe bleibst. Damit ist ein weiteres zentrales Grundbedürfnis durch das tägliche Erleben mit dem Kind identifiziert: Kinder wollen Verbindungen zu ihren unmittelbaren Mitmenschen, später auch zu ihrer weiteren Umwelt aufbauen. Sie wollen lieben und geliebt werden.
Etwa mit einem halben Jahr fangen die Kinder an, sich von ihrer Bezugsperson mehr und mehr wegzubewegen. Erst durch das so genannte Robben, später durch Krabbeln, dann durch das aufrechte Gehen. Immer weiter entfernen sich die Kleinen von der Bezugsperson. Natürlich kehren sie zwischendurch immer wieder von ihren Ausflügen zurück, aber das Bestreben, sich immer weiter zu entfernen, nimmt zu. Dieses Bedürfnis nennt die Wissenschaft das Bedürfnis nach Autonomie. Es ist der Gegenpol zu dem vorher gezeigten Bindungsverhalten. Das Ausbalancieren dieser beiden Bedürfnisse ist nach Ansicht vieler Wissenschaftler enorm wichtig für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung des Kindes.
Von großer Wichtigkeit ist auch, was alle Eltern spontan tun, wenn ihr Kind etwas geschafft hat: Sie loben das Kind. „Das hast du toll gemacht! Das war super. Ich bin stolz auf dich!“, so oder ähnlich lauten dann die anerkennenden Worte. Wer von uns kennt nicht die beflügelnde Wirkung von Lob und Anerkennung? Für die kindliche Seele ist es Balsam und für seine geistige und körperliche Entwicklung unerlässlich, dass das Bedürfnis nach Anerkennung ausreichend Beachtung findet.

Die genannten alltäglichen Beobachtungen und Erfahrungen, die alle Eltern machen, werden von der Wissenschaft bestätigt.
In der psychologischen Forschung hat man sich schon seit Freud damit beschäftigt, was der Mensch braucht, um psychisch gesund zu bleiben. In den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts nannte der Psychologe Abraham Maslow in seiner berühmten „Bedürfnispyramide“ einige Grundbedürfnisse, die in vielen anderen psychologischen Konzepten ebenfalls enthalten sind, wie die Bedürfnisse geliebt, anerkannt und wertgeschätzt zu werden.
Aufgrund eigener Forschungen auf dem Gebiet der seelischen Grundbedürfnisse und der Auswertung zahlreicher Studien anderer Wissenschaftler zu dem Thema entwickelte der Psychotherapieforscher Klaus Grawe ein anerkanntes Modell der vier wichtigsten psychischen Grundbedürfnisse des Menschen. Wir stützen uns in unseren Ausführungen vor allem auf dieses Konzept. In Anlehnung auch an Ulrike Ludwig formulieren wir die folgenden vier seelischen Grundbedürfnisse als Basis für unsere weiteren Betrachtungen:

- Bindung
- Autonomie
- Anerkennung
- Lustbefriedigung und Unlustvermeidung

In der Psychologie wird darüber hinaus teilweise das Bedürfnis nach Sinn und Spiritualität ergänzend hinzugefügt. Diese Aspekte ordnen wir dem Bereich Bindung zu.

Diese vier Grundbedürfnisse sind nicht als hierarchisch angeordnet zu verstehen. Sie sind vielmehr gleichwertige, nebeneinander bestehende psychische Grunddispositionen. Werden diese psychischen Grundbedürfnisse besonders in den ersten Lebensjahren nicht in ausreichendem Maße erfüllt, kann es leicht zu seelischem Ungleichgewicht und in der Folge zu psychischen und körperlichen Störungen kommen. Aus diesem Grunde ist es von höchster Wichtigkeit, diese Bedürfnisse bei der Erziehung und Bildung im Elternhaus, in Kita und Schule bei den pädagogischen Entscheidungen zu berücksichtigen.
Nur wenn die genannten Grundbedürfnisse in ausreichendem Maße in der Kindheit befriedigt wurden, besteht die Aussicht, dass auch in schwierigen Phasen des Lebens die psychische und körperliche Gesundheit und Stabilität erhalten bleibt. Dies wird von der umfangreichen Resilienzforschung bestätigt. „Es konnte gezeigt werden, dass anhaltende oder schwere Verletzung bzw. Nichterfüllung der Grundbedürfnisse zu seelischen Störungen und Krankheit führt.“ Im besonderen Maße gilt dies für die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern. Erfährt das Kind nämlich Defizite bei der Erfüllung eines oder mehrerer Grundbedürfnisse, so bleibt an der Stelle gewissermaßen eine „Lücke“ und damit im weiteren Leben der bleibende Wunsch, diese „Lücke“ auszufüllen. Das geschieht aber häufig zu Lasten eines anderen Grundbedürfnisses. Bei diesem Prozess kann das Gleichgewicht innerhalb des Grundbedürfnisgefüges empfindlich gestört werden und zu Fehlentwicklungen führen.
Um die Frage nach der angemessenen Beachtung der Belange der Kinder in der aktuellen Praxis von Erziehung und Bildung heute zu beantworten, ist es zunächst nötig, die oben genannten psychischen Grundbedürfnisse des Menschen und ihren Zusammenklang näher zu betrachten.

Bindung – Basis für das ganze Leben

Das Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Zusammengehörigkeit und damit nach Bindung ist für alle Menschen eine zentrale Grundlage ihres gesamten Lebens. „Bindung bedeutet nicht nur Liebe zu einem Partner oder Kind, sondern beinhaltet alle positiven Bindungen mit Freunden, Arbeitskollegen und anderen.“ Nach unserem Verständnis gehört dazu nicht nur die Bindung an Menschen, sondern auch die Verbindung zur lebendigen Natur, zu wichtigen Dingen und Inhalten, mit denen Kinder sich beschäftigen, und zum gesamten Kosmos. Die Suche nach Spiritualität und Werten und nach einem individuellen Lebenssinn ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt dieses Grundbedürfnisses. Ein Mensch, der keine Bindungen in dem genannten umfassenden Sinne entwickeln konnte, hat ein erhöhtes Risiko, körperlich oder psychisch zu erkranken. Für Kinder gilt dies besonders. Sie sind in den ersten Lebensjahren vor allem auf eine intensive Bindung zu ihren wichtigsten Bezugspersonen elementar angewiesen. Das sagen übereinstimmend alle Forschungsergebnisse der Bindungsforschung. Bindung bedeutet dabei die „intensive, überdauernde, sozial-emotionale Beziehung“. Die in den ersten Lebensjahren gemachten Bindungserfahrungen haben lebenslange Auswirkungen auf soziale und emotionale Beziehungen zu anderen Menschen und auf das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Autonomie – Gegenstück zur Bindung

„Das Bedürfnis nach Autonomie entwickelt sich schon bei den ganz kleinen Kindern – nicht zuletzt im Zusammenhang mit zunehmender körperlicher Fertigkeit … und Sprache. Neugier, Freude an der körperlichen Bewegung, Fähigkeit zu denken, zu sprechen und selbstständig zu handeln, führen dazu, dass das kleine Menschlein anfängt, sich auf die äußere Welt auszurichten – sie zu erobern.“ Dieses Bedürfnis nach Freiheit und Selbstbestimmung durchzieht das gesamte spätere Leben. So ist eine Entwicklung zu eigenständigem Denken und die Suche nach dem eigenen Selbst, dem Kern der Persönlichkeit und der damit verbundenen Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens ohne den Antrieb durch das Grundbedürfnis Autonomie nicht denkbar. Deshalb muss es unbedingt gestärkt und gefördert werden. Wichtig ist dabei jedoch, dass der Zusammenhang von Bindung und Autonomie nicht aus den Augen verloren wird. „Insgesamt kann man sich das Bedürfnis nach Autonomie als gegenpoliges Zwillingspaar zum Bedürfnis nach Bindung vorstellen, wobei eine gute und sichere Bindung Voraussetzung für die Entwicklung einer positiven Autonomie ist.“ Nur ein sicher gebundenes Kind kann sich später in gesunder Weise immer mehr von den Eltern ablösen und seinen eigenen selbstbestimmten Weg finden.

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