Tashi - Perlen und Sardonyx

Tashi - Perlen und Sardonyx

Arobed Assiah


EUR 18,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 232
ISBN: 978-3-99131-631-2
Erscheinungsdatum: 19.01.2023
Eine Frage, der sich die Menschheit schon seit Jahrtausenden widmet, ist die, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Dieser Frage geht auch Tashi in dem neuen Buch von Arobed Assiah „Perlen und Sardonyx“ nach und bietet uns ganz bemerkenswerte Erkenntnisse.
Das Dimensionentor

Sasha, Tashis Schulfreundin, steht verzweifelt und ganz aufgelöst vor dem Dimensionentor und ruft nach ihm.
„Tashi, Taaashiii, wo bist du? Ich brauche dich.“
Aber es regt sich nichts an diesem ihr bekannten Durchgang in die Anderswelt.
Sie verwirft ihre Arme, weil alles statisch und still bleibt, obgleich doch genau hier das Dimensionentor ist. Oder sein müsste.
Sie drückt gegen die unsichtbare Wand, den Eintritt in die Anderswelt, das Portal, das sich einfach nicht öffnen will.
Sie kann ihr Energiefeld, ihre Frequenzen noch nicht selber so stark erhöhen, dass sie alleine, ohne ihren Freund Tashi, der wie ein Katalysator wirkt, hindurchgleiten kann.
Leise ruft sie nach ihren Wächtern Silk und Sensitiv, die in der Menschenwelt unsichtbar bleiben. Einmal durch das Dimensionentor geschlüpft, werden ihre beiden Beschützer sichtbar, da sich ihr drittes Auge und ihre Sensoren für die Anderswelt öffnen werden.
Sie meint, das Zwitschern der Amsel, ein klares Willkommenszeichen der Anderswelt, zu hören. Sie stellt sich vor, wie die schöne elegante Sternenmutter und Klara, das wahrhaft zauberhafteste magische Huhn, das ihr je begegnet ist und sie bei Amethyst und Lavendelquarz kennengelernt hat, gleich ein paar Zentimeter vor ihr stehen. Aber sie kann sie nicht sehen. Ihr Begriffsvermögen, ihre Fähigkeit des Hellsehens sind noch nicht so weit ausgereift. Es ist zum Verzweifeln.
So beginnt Sasha ein imaginäres Gespräch mit der Sternenmutter, die in der angrenzenden Parallelwelt weilt, in der Hoffnung, dass diese sie auch hören kann.

„Sternenmutter, ach weißt du, als mir bei meiner ersten Reise mit Tashi durch Lavendelquarz und das schöne Lavendelfeld bereits gesagt wurde, dass meine Mutter sterben würde, wollte ich es noch nicht richtig glauben. Und jetzt, genau wie der Adler bei unserer letzten Begegnung verkündet hat, so geschieht es gerade. Meine Mutter wurde notfallmäßig ins Spital eingeliefert. Ich war die ganze Nacht bei ihr, habe bei ihr geschlafen. Man hat mich beinahe rausgeschmissen, weil ich ihre Seite nicht verlassen wollte. Ich schlafe nicht, ich esse nicht, ich möchte einfach nur bei ihr sein. Nun bin ich hier, beim Dimensionentor, um Kraft für die letzten Stunden mit meiner Mutter zu tanken. Ich möchte ihr doch helfen, dass sie in Frieden sterben kann. Ich möchte ihr den Abschied, der sowieso für alle Beteiligten nicht einfach ist, erleichtern. Ich bin so müde Sternenmutter, so müde, so schrecklich, schrecklich müde. Alles ist mir zu viel.“
Sasha hofft inbrünstig, dass sie gehört wird. Sie setzt sich auf das weiche Gras und weint bitterlich.
Sie weiß nicht, ob sie sich das einbildet, aber sie fühlt einen Windhauch über ihr Gesicht gleiten, fühlt eine seltsame Wärme, als würde sich Klara ganz an sie herankuscheln und sie trösten. Bei dem Gedanken an Klara, das magische Regenbogenhuhn und Tashis beste Freundin muss sie noch mehr weinen.
Wenn doch nur Tashi irgendwo aufzufinden wäre! Sie stellt sich einfach vor, sie säße am Kraftort, auf der großen herrlichen Ahnenbank, ihre Wächter Sensitiv und Silk an ihren Seiten neben der Sternenmutter und Klara.
Sie legt sich in das weiche Gras und fällt bald in einen unruhigen, erschöpften Schlaf.
Sie weiß nicht, dass Silk und Sensitiv, ihre treuen Begleiter, versuchen das Dimensionentor zu aktivieren. Die beiden Wächter rufen nach Nga und Waka, Tashis eigenen Wächtern, aber die scheinen auch nicht anwesend zu sein.
Sensitiv, der Mutigere der beiden, ruft laut nach der Sternenmutter und passt seine Frequenzen an, so wie Waka es ihn gelehrt hat. Silk schaut erstaunt und stolz zu, wie er sich abmüht. Es scheint zu funktionieren, das Dimensionentor wird plötzlich leicht sichtbar, nur einen Hauch, aber doch immerhin!
Silk ist ganz nervös, das wäre nämlich prächtig, wenn Sasha, obgleich auch nur kurz, zur Sternenmutter gehen könnte. Sie braucht dieses Seelen-Auftanken dringend.
Silk hält Sasha umsorgt, während Sensitiv weiterarbeitet. Das Tor wird sichtbarer, an einigen Stellen noch nicht ganz fest und stabil, aber Sensitiv bleibt voll konzentriert an seiner Aufgabe. Silks Augen leuchten auf, der Durchgang wird immer kompakter. Die Anderswelt ist beinahe erreichbar. Wenn sich Sensitiv weiter so bemüht, können sie bald hindurchschreiten.
Silk hat plötzlich Zweifel. Dürfen sie durch Tashis Dimensionentor schreiten ohne seine Begleitung? Was geschieht, wenn sie nicht mehr zurückkönnen? Gerne würde er Sensitiv fragen, aber wenn er ihn unterbricht und er seine Konzentration verliert, könnte alles umsonst gewesen sein. Silk erinnert sich an die Gespräche, die mit Tashis Wächtern, Nga und Waka stattgefunden haben. Was könnte sie jetzt beitragen für gutes Gelingen?
Während Silk Sashas Füße festhält, schließt sie ihre Augen und beginnt sehr tief zu atmen, beinahe wie in Trance. Dann beginnt sie eine leise ebenso tranceartige Melodie zu summen.
Erstaunt blickt Sensitiv seinen Kumpanen an, denn das Dimensionentor wird wie aus nebelhaften Schleiern schnell größer und sichtbarer.
Die beiden nicken sich freudig zu, das ist ja ganz großartig!
„Das hast du aber ganz fein hingekriegt Silk! Super.“
Beide schauen sie jetzt durch das Tor hindurch und sehen den Weltenbaum, den herrlichen mächtigen tröstenden Baum. Silk weint beinahe vor Freude über dieses Wiedersehen.
Der solide, Währschafte Baum lehnt sich ihnen neugierig entgegen und erkennt sie wieder. Erstaunt blickt er auf das erschöpfte, schlafende Mädchen, das im Gras liegt.
Sensitiv fragt den Baum, ob sie nur für kurze Zeit hindurchschlüpfen dürften, da Sasha dringend Kräfte braucht. Der Baum lächelt sie an, rauscht mit seinen herrlichen Blättern und öffnet das verschleierte Tor nun ganz. Sofort nimmt Silk die schlafende Sasha auf seine Arme und zusammen schreiten sie alle drei durch das Dimensionentor in die Anderswelt.
Kaum sind sie an diesem überaus erquickenden, verfeinerten Ort angekommen, verschleiert und schließt sich das Tor hinter ihnen augenblicklich wieder.

Silk, Sasha in den Armen, dreht sich um, dann schaut sie den Baum fragend an.
„Du, edler Baummeister, wie kommen wir wieder hinaus?“
Der Baum lächelt geheimnisvoll, schwenkt einige zarte Ästchen in Sashas Gesicht, um sie zu trösten, und antwortet schmunzelnd:
„So wie ihr hereingekommen seid! Deine Melodie, Silk, hat nachgeholfen, um den Manifestationsprozess zu beschleunigen!“
Beide Wächter schauen sich an, freudig überrascht. Kaum sind sie richtig angekommen, erscheint bereits die Sternenmutter ein paar Meter neben ihnen.
Die beiden können ihre Freude kaum halten und eilen auf sie zu. Weiter hinter der Sternenmutter erscheint sogar Klara, die witzigste, Tashis charmanteste und beste Freundin überhaupt und das schönste Huhn weit und breit.
Silk weint jetzt wirklich, nur ein wenig, aber ihre Freude und Dankbarkeit, dass sie es geschafft haben, sind übergroß. Sie umarmt die schöne Sternenmutter und überreicht ihr die schlafende Sasha. Nachdem Klara die überraschenden Besucher gebührend begrüßt hat, schlendern sie zusammen zur Ahnenbank.
Sofort erzählen Silk und Sensitiv die traurige Geschichte und weshalb sie sich erlaubt haben, durch Tashis Dimensionentor zu schreiten.

„Wir haben natürlich kaum gehofft, dass dies klappen würde. Aber Nga und Waka haben uns so viel gelehrt bei unserem letzten Besuch, dass wir es wenigstens versuchen wollten, für Sasha!“
Die Sternenmutter legt Sasha vorsichtig auf die versteinerte Holzbank, damit sie sich schnellstmöglich durch die unterstützenden Energien des versteinerten Holzes erholen kann. Klara setzt sich zu Sashas Füßen, um ihr Kraft zu schenken.
„Wir müssen bald wieder gehen, da ihre Mutter im Sterben liegt.“
Silk macht sich Sorgen, sie wünscht sich, dass Sasha noch einige Stunden mit ihrer Menschen-Mutter verbringen kann.
„Das ist kein Problem, ihr treuen Wächter, ich bin erstaunt, wie ihr das ohne Tashi durch das Dimensionentor geschafft habt! Gratuliere. Ihr wisst ja, dass Zeit in unseren Ebenen nicht gleich strukturiert ist wie in der Menschenwelt!“
Verschmitzt schaut sie auf die beiden Wächter und meint schelmisch:
„Ihr seid wirklich neu aufeinander abgestimmt worden bei eurem letzten Besuch mit Amethyst und Lavendelquarz!“
Sie lächelt die beiden an und streichelt Sashas Rücken.

Langsam beruhigt sich Silk wieder und setzt sich kurz auf die große herrliche Bank. Sensitiv schaut sich neugierig umher, ob sich seit ihrem letzten Besuch viel verändert hat. Hat es nicht – sogar die exklusiven Kristallgläser mit den Rosenquarz-, Amethyst- und Lavendelquarzsteinen im Wasser liegend, stehen da und strahlen ihre Klarheit aus.
Auch die Baumwächter, die auf jeder einzelnen Anhöhe stehen, hüten weiterhin den ihnen zugedachten Hügel. Einfach ein erlabendes Landschaftsbild!
Er beobachtet den Teich in der Distanz, alles noch genauso vertraut wie beim ersten Besuch. Ein Gefühl des Heimkommens übermannt den großen Wächter. Er ist enorm dankbar, dass sie es durch das Tor geschafft haben.
Sasha öffnet ihre Augen und schaut sich erst erschrocken, dann plötzlich hocherfreut um. Sie erkennt die Sternenmutter, setzt sich auf und umarmt sie innig.
„Oh du auch, Klara! Wie wunderbar ist das denn? Wie kommt es, dass wir hier sind? Wo ist Tashi?“
„Tashi ist nicht hier Sasha. Deine Wächter Silk und Sensitiv haben es geschafft, dich durch das Dimensionentor zu schmuggeln!“
Bei diesem Wort müssen alle herzlich lachen.
Das „Schmuggel“ Wort scheint sich bei Silk zu wiederholen. Schließlich frotzelte Sensitiv schon in der letzten Geschichte über Silk und dessen Namensgebung.
„Schmuggeln ist wohl nicht so ganz das richtige Wort. Wir haben einfach unser Bestes gegeben für dich Sasha.“
Silk versucht Sasha zu erklären, wie es kam, dass sie jetzt auf Tashis heißgeliebter Lieblingsbank sitzen.
„Vielleicht ist das Schmuggelwort doch nicht ganz ohne, wenn ich bedenke Silk, dass Seide aus dem China Land geschmuggelt wurde … hahaha. Wie ich schon bei unserem ersten Besuch erwähnt habe, könnte doch sein, dass du einer der Schmuggelmönche warst?“

Silk = Seide

„Ach Sensitiv, lass Silk in Ruhe. Sie hat mir geholfen, ihr beide habt mir geholfen und mich hierhergebracht. Nun kann ich euch auch sehen. Das kann ich nur hier, an diesem herrlichen Kraftort. Sobald ich wieder in der Menschenwelt bin, ist das nicht mehr möglich. Ich bin glücklich, euch bei mir zu wissen. Die Sternenmutter und Klara zu sehen. Den Weltenbaum zu hören, das mittlerweile vertraute Rauschen seiner Blätter, die immer wieder neue Botschaften bringen.“

Als hätte Sasha ein Kommando gesprochen, erscheint in einiger Entfernung, in der Nähe des Teiches ein Schatten. Sie schaut schnell zur Sternenmutter, beobachtet den Baum, der überhaupt keine Anstalten macht, irgendetwas Ungewöhnliches anzukündigen, und umarmt Klara, um sich an etwas festzuhalten. Hier weiß man schließlich wirklich nie, was gerade auf einen zukommt. Die Anderswelt ist voller Überraschungen und immer sehr geheimnisvoll.



Oma

Die Gestalt kommt langsam, beinahe zögerlich auf sie zu. Nach langem, mit zugekniffenen Augen suchendem Hinschauen dämmert es Sasha. Aber das kann doch nicht sein!
„Oma? Hä? Ooomaaa?“
Erschrocken schaut sie wieder auf die Sternenmutter, die selber neugierig auf die heranschwebende Gestalt schaut. Die Gestalt ist ihr nicht vertraut.

Oma bleibt einige Meter vor der Ahnenbank stehen und betrachtet Sasha mit durchdringendem, aber interessiertem Blick.
„Sasha, bitte fürchte dich nicht. Es freut mich sehr, dass du mich wiedererkennst. Immerhin bin ich doch schon ein paar Jahre in der Anderswelt. Du bist groß geworden, und schön wie deine Mutter!“
Sasha ist völlig perplex, ihr Atem stockt. Fest hält sie die Hand der Sternenmutter. Oma sieht völlig gesund und um viele Jahre jünger aus, als sie sie in Erinnerung hat.
Träumt sie jetzt wieder? Oder ist das hier bereits wieder ein mystischer Anderswelt-Moment? Schließlich ist ihre geliebte Oma vor vielen Jahren gestorben. Oder doch nicht gestorben?
„Sternenmutter, Hilfe. Was ist hier los? Ich dachte, meine liebe Oma wäre gestorben? Was ist das jetzt?“
Die Sternenmutter steht auf, geht auf Oma zu, um sie auf die Ahnenbank einzuladen. Oma bedankt sich für die nette Begrüßung und bestaunt die schöne elegante Frau, die wie eine ätherische Königin aussieht. Dann schaut sie sich um und nimmt die herrliche Landschaft wahr.
„Das ist aber ein erquickender Ort Sasha! Man hat mich gerufen, um dich hier zu besuchen. Ahnen, die du nie kennengelernt hast, möchten, dass ich dir helfe beim Übergang deiner Mutter in die Anderswelten. Sowie sie deine Mutter ist, war sie gleichermaßen ja auch meine Tochter, damals. Ich will dir mitteilen, dass es hier, wo ich jetzt bin, sehr viel leichter besser und angenehmer ist, weiterzuleben. Gerne setze ich mich eine Weile zu euch.“

Fragend schaut Oma die schöne Sternenmutter an, verinnerlicht sich erneut die Schönheit der ihr umgebenden Landschaft und begrüßt nun auch Klara, die still beobachtet und gewartet hat, bis jemand auf ihre Anwesenheit reagiert.
Mit einer einladenden Handbewegung dirigiert die Sternenmutter Oma zur Ahnenbank. Bevor sie sich hinsetzt, betrachtet und bewundert sie dieses Zauberstück, sie ist sich alter Schreinerkunst und detaillierter Handwerksarbeit bewusst.
Nach gebührender Bewunderung setzen sie sich gemeinsam auf die Familienbank. Sasha wird von ihren Wächtern begleitet, die sie sorgsam bewachen. Sie kann es noch nicht fassen, dass ihre liebe Oma hier an diesem Tashi-Ort erscheint.
Klara schmunzelt verschmitzt zur Sternenmutter:
„Habe ich dir doch gesagt, dass dieser magische Ort immer voller wird! Dein großes Wissen und deine Weisheit sind nun gefragt!“
Leise berührt Klara die Sternenmutter mit ihrem zarten schönen weißen, leicht silberig glitzernden Flügel. Die Sternenmutter streicht ihr über den Kopf, dann berührt sie Sashas glänzende, kastanienfarbige Haarpracht, um sie zu trösten.
Sasha entschlüpft ein tiefer Seufzer und sie flüstert träumend:
„Es ist schön wieder hier bei dir zu sein, Sternenmutter und Klara!“

Silk und Sensitiv sind ausgesprochen dankbar, dass es mit dem Dimensionentor geklappt hat.
„Oma, Sternenmutter, ich bin mir nicht so sicher, ob ich träume. Wieso kann ich dich hier sehen? Ich dachte, du wärest gestorben?“
Erschöpft einerseits, erfreut andererseits über das Wiedersehen hat Sasha diese Frage zweifelnd in den Raum gestellt. Sie ist momentan mit allem überfordert, das Sterben ihrer Mutter, der Begegnung mit Oma und dem Durchtritt in Tashis magischen Geheimort. Sie lehnt sich in die Arme der Sternenmutter, schließt vertrauensvoll die Augen. Irgendjemand wird ihr schon antworten.
Die Sternenmutter beginnt leise zu summen, um alles in Harmonie zu schwingen, auch Oma soll auf die Kraftortschwingungen eingestimmt werden. Der Baum winkt Oma mit seinen zarten Ästen und verliert sich in Sashas Haaren. Oma wirkt entspannt, überrascht, erfreut ihr Enkelkind wieder in echt zu sehen. Auch sie berührt Sashas Haare, die wie ein Wahrzeichen aussehen, lässt die seidige rote Flut durch ihre Finger gleiten. Ein ungewöhnlich intelligentes Mädchen mit ungewöhnlichen Haaren. Niemand sonst in der ganzen bekannten Sippschaft trägt diese Haarfarbe. Sie resümiert und sucht in Gedanken vertraute Gestalten aus ihrer Vergangenheit auf der Erde. Wirklich ein Wunder! Muss wohl irgendwo in der zurückliegenden Ahnenlinie zu finden sein.
Die Sternenmutter nickt Oma entgegen, sie hat ihre Gedanken telepathisch aufgenommen.

„Oma, bitte erzähle uns, wie du es hierhergeschafft hast. Bestimmt möchtest du uns so einiges berichten! Ich bin sehr gespannt!“
Erfreut wendet sie sich Sasha entgegen.
„Was, denkst du, ist der Tod?“
„Oma!!!“
„Was ist sterben?“
„Ooomaaa!!!“
Sasha hält sich die Ohren zu. Sie will nichts, aber auch gar nichts darüber hören! Sie nimmt die Hand der Sternenmutter, Klara kuschelt sich ganz in Sasha hinein und ihre Wächter beruhigen sie.
Leise beginnt sie wieder zu weinen. Oma streichelt die schönen Haare und spricht sanft weiter.
„Dieses lebenswichtige Thema sollte in der Schule gelehrt werden! Weil niemand darüber spricht während seiner Lebenszeit, wird man doch sehr überrascht, wenn es einen einholt! Egal in welchem Alter! Ich glaubte auch nicht, nicht annähernd an ein Leben nach dem Sterben. Und hier sitze ich mit dir an diesem traumhaften Ort und rede mit dir!“

Die Sternenmutter neigt sich Sasha entgegen.
„Weißt du noch, als wir dir auf der letzten Reise mitgeteilt haben, dass du deine Mutter nach dem Übertritt in die Anderswelt wiedersehen würdest? Du hast dich sehr darüber gefreut.“
Sasha seufzt schwer. Ja natürlich mag sie sich noch erinnern. Aber jetzt, wo sogar ihre Oma nach vielen Jahren des angeblichen „Gestorben-Seins“ wieder auf Besuch ist, wendet sich die Geschichte und wird sehr real. Das muss erst verkraftet werden.
Oma nimmt Sashas Hände in die ihren.
„Alles, was mit übernatürlichen, also nicht sichtbaren Elementen zu tun hatte, habe ich, als ich noch auf Erden lebte, geflissentlich ausgeblendet! Ich hatte, wie so viele Menschen, Angst vor dem Unbekannten. So oft habe ich die innere Stimme, die Intuition überhört, die mir einen besseren Weg vorgeschlagen hätte! Zu meiner Zeit auf Erden tat man die tieferen, philosophischen Ansichten über das Leben als Phantasie ab. Sie wurden nicht als relevant angesehen, sie waren unpraktisch und als Träumereien verpönt. Von Bewusstsein hatte ich auch keine Ahnung. Man hat sich auf das Gehirn verlassen! Heute allerdings, nach dem Schock des Sich-Wiederfindens in anderen Lebensbereichen, weiß ich es besser!“
Pause.
Oma schaut in die Ferne, betrachtet die Landschaft, meint dann verschmitzt:
„Es ist ja nicht so, dass wir, jetzt wo wir auf der ‚anderen‘ Seite angekommen sind, auf einer Wolke sitzen und den ganzen Tag irgendwelche Hymnen singen!“
Dabei lacht sie herzlich, was die seltsame Szene auflockert.

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