Schweizerschulen im Ausland

Schweizerschulen im Ausland

und deren Dachorganisation educationsuisse Erinnerungen des Präsidenten an die Jahre 1998 bis 2016

Derrick Widmer


EUR 24,90
EUR 19,99

Format: 17 x 23,5 cm
Seitenanzahl: 152
ISBN: 978-3-99146-011-4
Erscheinungsdatum: 31.01.2023
Das Buch beschreibt die Erinnerungen des Präsidenten von educationsuisse von 1998-2016. In der Schweiz sind die Schweizer Schulen im Ausland kaum bekannt. In den Gastländern werden sie als Qualitätsprodukt ausserordentlich geschätzt: Die 18 vom Bund anerkannten und geförderten Auslandschulen. Heute ist das Bewusstsein gewachsen, dass diese Auslandschulen die Schweizer Wirtschaft in diesen Ländern unterstützen und mithelfen, ein positives Image der Schweiz im Gastland zu fördern.
Wahl eines neuen Präsidenten 1998 für die Dachorganisation des Komitees für Schweizerische Schulen im Ausland (KSA)


Es fing beinahe wie in einem Kriminalroman an: Am 30. August 1997 verstarb der KSA Präsident Claude Thalmann auf einer Bergwanderung an einem Herzversagen. Die KSA Vizepräsidentin, Regula Dettling-Ott, übernahm ab 1. September 1997 interimistisch das Präsidium des KSA.

Da Regula Dettling-Ott als KSA Vizepräsidentin beruflich als Professorin für Luftfahrtrecht und Rechtsanwältin bereits stark engagiert war, musste sie einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den verstorbenen Präsidenten suchen und diesen dem Vorstand zur Genehmigung vorschlagen. So erhielt der Verfasser dieser Schrift eines Tages einen telefonischen Anruf von Regula Dettling für eine Besprechung in einem Restaurant im Flughafen Kloten (sie arbeitete damals als Juristin für die Swiss International Airline). Sie erklärte mir, dass sie einen neuen KSA Präsidenten suche und umschrieb diese Funktion. Es fiel mir sofort auf, dass es sich bei Frau Dettling um eine hochintelligente und sympathische Persönlichkeit handelte (Sie doktorierte in Bern summa cum laude). Ich fragte sie, wie sie überhaupt auf meinen Namen als Ersatz für den verstorbenen Präsidenten gekommen sei. Sie antwortete mir, dass sie zusätzlich zum Studium in der Schweiz auch an der Georgtown University in Washington D.C. studiert habe (Research as a Kronstein fellow/ scholar-ship holder of the Swiss National Science Foundation). Es gebe in der Schweiz einen Klub ehemaliger Absolventen dieser amerikanischen Uni. Sie habe deshalb Peter Hutzli, einem ehemaligen Absolventen der Georgetown University angerufen und sich nach möglichen Kandidaten erkundigt. Dieser sei Sekretär des Vororts in Zürich, entsprechend der heutigen Terminologie Mitglied der Geschäftsleitung von ‹economiesuisse›, dem Spitzenverband der schweizerischen Wirtschaft, der früher ‹Vorort› genannt wurde. Diese Organisation vertritt als oberster Dachverband der Schweiz die Interessen der wettbewerbsorientierten international vernetz- ten und verantwortungsbewussten Schweizer Wirtschaft. Regula Dettling erklärte mir, Peter Hutzli habe mich spontan empfohlen und dabei betont, dass ich für den Zementkonzern Holcim viel in der ganzen Welt herumreise und mehrere Sprachen spreche und gut vernetzt sei. Peter Hutzli kannte mich gut, da wir viele Jahre zusammen in der Militärjustiz aktiv waren und wir beide unsere militärische Karriere im Rang eines Obersten abschlossen.

Frau Dettling erkundigte sich bei dieser Besprechung, ob ich Erfahrung in Fragen der Ausbildung habe. Ich erklärte ihr, dass ich als ganz junger Student in Oberbipp Stellvertreter einer Primarlehre- rin während 6 Wochen gewesen sei. Für Ausbildungsfragen hätte ich schon immer ein Interesse gehabt. Abgesehen davon, dass ich auch in Chicago, Mexiko und Boston-Harvard studiert habe, sei ich im internationalen Holcim Zementkonzern unter anderem auch für die Konzern-Ausbildung verantwortlich. Von den Schweizerschulen im Ausland hätte ich bis heute leider nur wenig gehört.

So kam es, dass ich ab 1998 das KSA präsidierte und dies mit Freude und Begeisterung während 18 Jahren tat und somit stets eng mit den Schweizer Auslandsschulen verbunden war.

Die ersten Ereignisse meiner neuen Tätigkeit
Im Mai 2000 konnte das neue Schulgebäude in Cuernavaca Mexiko eingeweiht werden. Im Rahmen eines Unterstützungskredit der Pro Patria konnte das KSA einen namhaften Beitrag an den Neu- bau leisten. Die 1992 von Regula Dettling gegründete Zweigschule Cuernavaca war bis im Mai 2000 in einem gemieteten Wohnhaus untergebracht. Regula Dettling-Ott wohnte damals mit ihrem als Journalisten für Schweizer Zeitungen tätigen Ehemann und ihren Kindern in Cuernavaca. Sie war von 1992 bis 1995 Direktorin der Schule. Daneben habilitierte sie während dieser Zeit noch auf dem Gebiet des internationalen Luftverkehrsrechts.

Im Juli 2000 verstarb im Alter von 52 Jahren die langjährige Geschäftsführerin, Frau Kathrin Wyss, an einer schweren Krankheit.

Der Vorstand des KSA wählte im September Frau Irène Spicher als Nachfolgerin. Sie hatte das Amt ab dem Frühjahr 2000 interimistisch versehen und war zuvor wiederholt während krankheitsbedingten Absenzen von Kathrin Wyss im KSA tätig gewesen. Irène arbeitete vor ihrer Ernennung im Sekretariat der Auslandschweizer-Organisation. Sie wurde von Rudolf Wyder, dem Direktor dieser Organisation (ASO), der gleichzeitig auch Vorstandsmitglied des KSA war, als neue Geschäftsführerin empfohlen.

Ehemalige Schüler erzählen
Als Sohn einer mexikanischen Mutter und eines Schweizers, der in den 1960-er-Jahren nach Mexiko ausgewandert war, kam ich von klein an mit der schweizerischen und der mexikanischen Kultur in Kontakt. Als Kind besuchte ich die Schweizerschule Mexiko. Deutsch zu lernen, mit allen den schwierigen Regeln und den Unregelmässigkeiten, schien mir ein Zeitverlust. Ich fragte mich oft: Wozu soll ich eine Sprache lernen, die ich nie gebrauchen werde? Meine Inter- essen lagen eher bei der Technik und meine Neugier galt besonders den Naturwissenschaften. Aber ich machte trotzdem weiter und kam schliesslich in den Genuss einer akademischen Ausbildung. Der Unterricht war spannend, die Lehrer gut, teils hervor- ragende Persönlichkeiten, und es entstanden gute Freundschaften. Ich entwickelte in dieser Zeit eine Leidenschaft für Sport und Kunst, machte unvergessliche Erfahrungen. Durch das Aufwachsen in einer Stadt mit einem rasanten Bevölkerungswachstum habe ich gemerkt, dass das Erlernen von Sprachen, was in der Schweizerschule eine wichtige Rolle spielte, der Schlüssel zur Welt und den Kulturen ist.

Meine Familie ist kurze Zeit nach meinem Schulabschluss an der Schweizerschule Mexiko in die Vereinigten Staaten umgezogen. Dort fing ich ein Chemiestudium an der Universität von Texas an. Etwas zeigte sich sehr bald: Die solide Ausbildung an der Schweizerschule verschaffte mir einen klaren Vorteil gegenüber den meisten anderen Studenten. Das Lernsystem in den USA war fabelhaft. Nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Informationsquellen, die zur Verfügung standen und stehen, garantieren, dass alle, die lernen wollten, dies auch uneingeschränkt tun können. Mit dem Diplom Bachelor of Science in der Tasche hätte ich die Möglichkeit gehabt, weiter in den USA zu studieren. Ich entschied mich aber, mein Glück in der Schweiz zu versuchen. Nach einer Probezeit von einem Jahr, um die Äquivalenz mit den Schweizer Diplomen nachzuweisen, wurde ich am Institut für Physikalische Chemie an der Uni Basel als Doktorand angenommen. Dort nahm ich an einem Projekt teil, das die Zusammensetzung der interstellaren Wolken experimentell untersuchte. Ich blieb insgesamt fünf Jahre in Europa. Es war eine Zeit, die mein Leben geprägt hat, vor allem durch das, was ich gelernt und gesehen habe. In dieser Zeit habe ich auch meine Frau kennen gelernt, eine Ungarin, die bis heute meine Partnerin und beste Freundin ist.

Die Entscheidung, nach Mexiko zurückzukehren, wurde ein halbes Jahr nachdem ich meine Dissertation verteidigt hatte, konkreter. Wichtige Ereignisse, wie der Umstand, dass ich Vater wurde und dass ich ein Stipendium vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zur Förderung meiner wissenschaftlichen Forschung bekam, haben die Entscheidung stark beeinflusst. An den SNF hatte ich den Antrag gestellt, das Problem der atmosphärischen Verschmutzung in Mexiko-Stadt wissenschaftlich zu untersuchen. Die Nationale Universität in Mexiko (UNAM) hat mich mit offenen Armen empfangen und mir kurz danach den ersten Arbeitsvertrag unterbreitet. Mein Leben hier in Mexiko ist sehr erfüllt. Ich engagiere mich weiterhin für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und für verschiedene Erziehungsprojekte. Fortschritte zu erzielen, ist eine grosse Herausforderung. Belohnt wird man, wenn man ein Ziel erreicht – auch in Form von Anerkennung. Meine beiden Kinder, sie sind 11 und 13 Jahre alt, haben schon ihre eigene Laufbahn begonnen – und zwar am selben Ort, an dem ich damals gestartet bin. Sie gehen jeden Morgen mit Begeisterung in die Schweizerschule in Mexiko. Ihr Vater sieht mit Stolz, wie sie wachsen und stellt sich vor, wie sie eines Tages ihren eigenen Weg gehen, nämlich den, der sie am glücklichsten machen wird. (Publiziert 2012)



Allgemeine Übersicht der Tätigkeiten der Schweizerschulen im Aus- land und die Unterstützung des Bundes


Zum besseren Verständnis der später im Detail beschriebenen Aktivitäten des KSA bzw. educationsuisse in den Jahren 1998 bis 2016 wird zuerst eine Übersicht der Tätigkeiten der Schweizerschulen im Ausland vermittelt.

In der Schweiz sind die Schweizerschulen im Ausland kaum bekannt. In ihren Gastländern werden sie als schweizerische Qualitätsprodukte ausserordentlich geschätzt: Die heute 18 vom Bund anerkannten und geförderten Auslandsschulen. Obwohl ihre Bedeutung als Faktoren schweizerischer Präsenz im Ausland unbestritten ist, hatten die Schulen lange Zeit – bis zum neuen Schweizerschulengesetz in Kraft seit 1. Januar 2015 – mit existentiellen Problemen zu kämpfen. Die prekäre wirtschaftliche Situation stellte hier und dort die Qualität des Angebots allmählich in Frage und gefährdete die Existenz mehrerer dieser traditionsreichen Institutionen.

Die heute 18 Auslandsschulen wurden nicht durch den Willen und das Geld des Staates gegründet, sondern durch die Initiative der Auslandschweizer, Schweizer Unternehmen im Ausland sowie Sympathisanten und Sponsoren. Es handelt sich bei diesen Auslands- schulen durchwegs um Privatschulen auf gemeinnütziger Grundlage, gegründet und getragen von Schweizer Auswanderern, von einem schweizerischen Patronatskanton gefördert (zuständig für die Pädagogik) und vom Bundesamt für Kultur (BAK) überwacht.

Das pädagogische Angebot aller Schulen deckt die obligatorische Schulpflicht (Primar- und Sekundarstufe I) ab. Auch führen alle eine Kindergartenabteilung. Die meisten Schulen bieten darüber hinaus einen Gymnasialabschluss (Sekundarstufe II). Es besteht zudem die Möglichkeit, die Schule mit einer kantonalen bzw. eidgenössischen Maturität abzuschliessen. Daneben setzt sich zunehmend das Inter- national Baccalaureat (IB) als weltweit verbreiteter Hochschulzugangsausweis durch.

Die Schweizerschulen im Ausland definieren sich als Begegnungs- schulen. Sie stehen Kindern unterschiedlicher Nationalität und sozialer Herkunft offen. Ihr Bildungsangebot entspricht schweizerischen pädagogischen Standards und wird zugleich den Anforderungen der Gastländer gerecht. Unterrichtssprachen aller Schweizerschulen sind Deutsch sowie die Sprache des Gastlandes und Englisch als dritte Unterrichtssprache. In Bogotà wird zusätzlich eine französischsprachige Abteilung geführt. An der Schule Barcelona werden sogar fünf Sprachen unterrichtet. In Mexiko werden vier Sprachen unterrichtet und freiwillig kann auch Mandarin gelernt werden. Die Schülerschaft setzt sich zusammen aus Schweizer Kindern, deren Anteil im Durchschnitt sich um 20% bewegt, tendenziell jedoch ab- nehmend ist. Dazu kommen die Kinder des Gastlandes sowie Staats- angehörige dritter Länder (vorab Deutschland und Österreich). Im Jahr 2001 unterrichteten knapp 900 Lehrpersonen – davon 260 Schweizer Lehrpersonen – insgesamt 8000 Schüler*innen, davon 1 800 Schweizer Kinder.

Private Initiative entscheidend
Die Schweizerschulen im Ausland sind klassische Nonprofit-Organisationen NPO. Ihre Gründung ist in allen Fällen der Initiative der lokalen Schweizergemeinschaft zu verdanken. Die ältesten Schweizerschulen finden sich in Italien, wo protestantische Deutschschweizer im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert das Bedürfnis nach konfessionell neutralen Schulen mit Unterrichtssprache Deutsch verspürten.

Die zweite Welle von Schulgründungen fand während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Diese ist darauf zurückzuführen, dass Schweizer Eltern eine Alternative zu nationalsozialistisch angehauchten Schulen bzw. einen Ersatz für geschlossene deutsche Auslandsschulen suchten. Eine dritte Gründungswelle nach 1960 ist Expats zu verdanken, die ihre Kinder nach einigen Jahren Auslandaufenthalt den Wiedereinstieg ins schweizerische Schulsystem sichern wollten. In jüngerer Zeit haben sich einzelne Schulen zusammengeschlossen, nämlich Mexico City, Cuernavaca und Queretaro sowie São Paulo und Curitiba.

Die 1963 in Rio de Janeiro, Brasilien, gegründete Schule verlor 2004 die Anerkennung und wurde ab 1. Januar 2017 als Swiss International School der Kalaidos Bildungsgruppe der Schweiz geführt.

Die Schweizerschule in Accra/Ghana musste 2012 auf die Anerkennung einer vom Bund anerkannten Schweizer Schule verzichten. Die Auslandschweizer Gemeinschaft in Accra war in den letzten Jahren so stark geschrumpft, dass kein lokales Schweizer Engagement mehr vorhanden war. Auch war der Anteil an Schweizer Kindern weit unter den gemäss Bundesgesetz erforderlichen Prozentsatz gesunken (bis Ende 2014 in Kraft).

Neugründungen
Hingegen erfolgte 2011 eine Neugründung in Caslino, Como als Filial- schule Cadorago von Mailand. Dies war vor allem das Verdienst des Vorstandsmitglieds Robert Engeler. Robert war viele Jahre Präsident der Schule Mailand und in weiteren Gremien in Italien sehr aktiv.

Nach dem Rücktritt des educationsuisse Präsidenten Derrick Widmer im Jahr 2016 konnte in Peking 2017 eine anfangs noch kleine Schweizer Schule eröffnet werden. Damit gab es wiederum 18 Schweizerschulen im Ausland.

Irène Spicher hatte als Geschäftsführerin die spätere Gründungspräsidentin Barbara Stäuble mehrmals an die jährlichen Konferenzen in der Schweiz eingeladen. Der vielleicht entscheidende diesbezügliche Beitrag der Geschäftsführerin war, dass sie dem Gründungs- Gremium der Schule in Peking einen Internetauftritt auf der educationsuisse Seite anbot. Damit erhielt dieses Gremium unabdingbare Glaubwürdigkeit, die das Finden von Sponsoren und Mitgründern erst möglich machte. Barbara Stäuble hat in Physik mit Auszeichnung studiert und doktoriert und war stellvertretende Dekanin In Malaysia, Professorin in Kolumbien und in Oman.

Mehrere Auslandsschulen sind im Laufe der Zeit aus unterschiedlichen Gründen geschlossen worden. So die traditionsreichen Institute in Florenz, Genua und Neapel zu Beginn der 80er-Jahre. Bereits früher hatten die Schulen in Alexandria, Kairo, San Remo und Luino ihre Tore schliessen müssen. Leider musste auch Rio de Janeiro (gegründet in 1963) in andere Hände übergeben werden. 2004 Verlust der Anerkennung, jedoch für einige Zeit noch Bundesunterstützung gemäss Art. 10 AAG.

An mehreren weiteren Schulen leistet der Bund Beiträge für eine oder mehrere Schweizerische Lehrpersonen, die an einer internationalen Schule arbeiten. So z.B in Tokyo, London, New York. An zahlreichen weiteren Standorten hat die lokale Schweizergemeinschaft punktuelle Ausbildungsangebote entwickelt (z. B. Kurse in Schweizer Landes- sprachen, Geographie) oder sie beteiligt sich an Trägerschaft und Be- trieb von Schulen von Drittstaaten (v. a. Deutschland und Frankreich).

Fazit: Dank privater Initiative schweizerischer Auswanderer sind im pädagogischen Bereich – wie auch auf anderen Gebieten – eine beachtliche Zahl prominenter, langlebiger Institutionen entstanden. Die Auslandsschulen sind einerseits Kristallisationspunkte der jeweiligen Schweizergemeinschaft. Andererseits leisten diese NPO unserem Land als Zentrum hochwertiger Netzwerke und Stützpunkte schweizerischer Auslandspräsenz wertvolle Dienste. An allen Schulstandorten ist die Nachfrage nach Ausbildungsleistungen gemäss schweizerischen Standards ungebrochen. In krassem Kontrast zur Bedeutung und dem Marktpotenzial der Schweizer Auslandsschulen stand lange Jahre deren ökonomische Prekarität. Diese finanziellen Probleme und deren viele Jahre dauernde Lösung werden später ausführlich bei den detaillierten Tätigkeiten des KSA/educationsuisse beschrieben.



Institutioneller Rückhalt


Eine beachtliche Reihe von Institutionen und Gremien, behördlichen und privaten, im In- wie im Ausland, befassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten mit den Schweizerschulen im Ausland. Auf staatlicher Ebene sind dies insbesondere:

Bundesamt für Kultur (BAK) im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) ist betraut mit dem Vollzug des Bundesgesetzes und da- mit subventionierende Stelle.

Kommission zur Ausbildung junger Auslandschweizer*innen AAK (vom Gesetz geforderte und vom EDI eingesetztes beratendes Organ für Fragen des Gesetzesvollzug; darin vertreten sind die wichtigeren an den Schulen interessierten Behörden und Organisationen).

Auslandschweizerdienst (später Konsularischer Dienst genannt) im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) (hat als Stabsstelle für die gesamte Auslandschweizerpolitik des Bundes auch in Fragen der Ausbildung im Ausland ein gewichtiges Wort mitzureden).

Botschaften und Konsulate an Schulstandorten (ihnen obliegt gemäss Gesetz eine lokale Aufsichtsfunktion).

Jede Auslandsschule muss einen Patronatskanton haben. Zu ihren Aufgaben gehört insbesondere die fachliche Beratung und Betreuung der Schulen, Lieferung von Unterrichtsmaterialien sowie die Hilfe bei den Rekrutierungen und der Weiterbildung von Lehrkräften; einzelne Kantone gewähren ihren Patenschulen gelegentlich Investitionsbeiträge; die Patronatskantone sind ihrerseits in einer Vereinigung zusammengeschlossen.

Leistungsfähiges Lobbying
Neben den lokalen Schulträgerschaften befassen sich auf der NPO- Ebene insbesondere die folgenden Institutionen und Gremien mit den Schweizerschulen im Ausland:

Komitee für Schweizerschulen im Ausland KSA: Gegründet 1951 als Interessenvertretung und Backoffice der Auslandsschulen; heute federführend in der betriebswirtschaftlichen Betreuung der Schulen, für die Sozialversicherungen der Lehrerschaft sowie in Inland-PR für genügend Bundesbeiträge und Ausbildungsprojekte im Ausland. Stiftung für Schweizer Schulen im Ausland (durch das KSA gegründete Trägerschaft für die Anstellung von Schweizer Lehrkräften im Ausland).

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