Der Malinois

Der Malinois

Geschichte-Erziehung-Hundesport-Pflege

Nicolle Holicka


EUR 17,90
EUR 10,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 108
ISBN: 978-3-99003-242-8
Erscheinungsdatum: 16.12.2010
Der Malinois, nicht nur als Gegenstand des Sportes oder des Dienstes, sondern auch als Freund und Begleiter für die ganze Familie! Wer die Rasse näher kennenlernt, findet einen sensiblen und intelligenten Familien- und Begleithund, der einfach ein überschwängliches Temperament hat.
Tier und Partner: Der Malinois

Der Malinois – auch Mechelaer genannt – ist ein arbeitseifriger und spielfreudiger Hund. Diese Rasse ist etwas kleiner im Körperbau als ein Deutscher Schäferhund und auch etwas leichter im Gewicht. Wer Freude an Bewegung, Sport und der Rasse hat und auch den Willen, dies regelmäßig zu betreiben, ist sicherlich mit einem „Mali“ gut bedient.
Natürlich möchte man immer einen „wesensfesten“ und „gesunden“ Hund bekommen, aber die Zucht und Erziehung sind ein Abenteuer, und jeder, der sich mit der Rasse befasst, weiß, wie viele unterschiedliche Faktoren hier eine Rolle spielen.
Sie sind nicht schwer zu erziehen, aber man braucht Geduld, ihr Temperament zu bändigen, doch wenn es geschafft ist, hat man den besten, liebsten und treuesten Hund an der Seite.
Der Malinois lernt extrem schnell, leider aber auch das, was er nicht soll. Ein Malinois ist eben etwas ganz Besonderes.
Das Wesen setzt sich nicht nur genetisch, sondern auch aus Zucht, Aufzucht, Umwelt und Ausbildung zusammen. Der „Mali“ ist wachsam und rege, von übersprudelnder Lebhaftigkeit und stets aktionsbereit.
Neben seinen angeborenen Fähigkeiten als Hüter der Herden besitzt er die wertvollen Eigenschaften eines sehr guten Wächters für Mensch, Haus und Hof. Er verteidigt seinen Herrn ohne jegliches Zögern hartnäckig und leidenschaftlich. Auch sein umgängliches Wesen Kindern gegenüber soll nicht unerwähnt bleiben.
Beim Kauf eines Malinois gilt es den angehenden Besitzern die wichtigsten Grundprinzipien mit auf den Weg zu geben, darum enden die Zucht und Erziehung auch nicht mit der Abgabe des Hundes, sondern sind eine langjährige Aufgabe.
Ist der Welpe geboren und die Sinnesorgane entwickelt, beginnt die wichtigste Arbeit:
die Prägung auf den Menschen (besonders Kinder), Artgenossen und die Prägung auf die Umwelt.




Rassestandard

Verwendung:
Ursprünglich Schäferhund, heute Gebrauchshund (Wachhund, Schutzhund, Fährtenhund usw.) und polyvalenter Diensthund sowie auch Familienhund.

Klassifikation FCI:
Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde).
Sektion 1 Schäferhunde.
Mit Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Harmonisch gebauter Hund von mittleren Proportionen, der Eleganz und Kraft in sich vereinigt. Er hat ein quadratisches Gebäude und ist mittelgroß; seine Muskulatur ist kräftig und trocken. Er ist widerstandsfähig, an das Leben im Freien gewöhnt und imstande, die in Belgien so häufigen klimatischen Schwankungen zu ertragen. Durch die Harmonie seiner Körperformen und die stolze Kopfhaltung soll der Malinois den Eindruck jener eleganten Robustheit vermitteln, die das Erbe der gezielt herausgezüchteten Vertreter einer Gebrauchshunderasse ist. Der Malinois soll im Stand in natürlicher Stellung, ohne körperlichen Kontakt mit dem Vorführer, gerichtet werden.

Wichtige Maßverhältnisse:
Der Malinois hat ein quadratisches Gebäude. Die Brust reicht bis auf Höhe der Ellenbogen. Die Länge des Fangs entspricht der halben Kopflänge oder übertrifft sie leicht.

Verhalten/Charakter (Wesen):
Der Malinois ist wachsam und rege, von übersprudelnder Lebhaftigkeit und stets aktionsbereit. Neben seinen angeborenen Fähigkeiten als Hüter der Herden besitzt er die wertvollen Eigenschaften eines sehr guten Wächters für Haus und Hof. Er verteidigt seinen Herrn ohne jegliches Zögern hartnäckig und leidenschaftlich. Er vereinigt in sich alle für einen Schäferhund, Wachhund, Schutzhund und Diensthund erforderlichen Vorzüge. Sein lebhaftes und munteres Temperament und seine gefestigten Charaktereigenschaften, die weder Angst noch Aggressivität kennen, sollen sich in seiner Körperhaltung und im stolzen und aufmerksamen Ausdruck seiner glänzenden Augen offenbaren. Beim Richten sollte man das „ruhige“und „beherzte“ Temperament berücksichtigen.

Kopf:
Hoch getragen; nicht übertrieben lang, gerade in seinen Begrenzungslinien, gut gemeißelt und trocken. Schädel und Fang sind ungefähr gleich lang; der Fang darf höchstens um ein Weniges länger sein, was dem Gesamtbild den letzten Schliff verleiht.
Oberkopf: Schädel:
Von mittlerer Breite, in seinen Proportionen zur Länge des Kopfes passend, mit eher abgeflachter als gerundeter Stirn und mit wenig ausgeprägter Stirnfurche. Von der Seite gesehen verläuft die Oberlinie parallel zu einer gedachten Verlängerungslinie des Nasenrückens. Hinterhauptkamm wenig entwickelt. Augenbrauenbögen und Jochbein nicht vorstehend.
Stop: Mäßig entwickelt.

Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz.
Fang:
Mittellang, unter den Augen gut gemeißelt; er verjüngt sich allmählich zur Nase hin und hat die Form eines verlängerten Keils. Der Nasenrücken ist gerade und parallel zur gedachten verlängerten Oberlinie der Stirn. Fangöffnung groß und weit, das heißt, bei offenem Fang werden die Mundwinkel stark nach hinten gezogen und die Kiefer klappen weit auseinander.
Lippen:
Dünn, straff anliegend und stark pigmentiert.
Kiefer/Zähne:
Zähne groß, weiß, regelmäßig und kräftig in dem gut entwickelten Kiefer eingesetzt. Scherengebiss; das von den Schaf- und Viehtreibern vorgezogene Zangengebiss wird toleriert. Das Gebiss ist entsprechend der Zahnformel des Hundes vollzahnig. Das Fehlen von zwei Prämolaren 1 (PM1) ist zulässig; die Molaren 3 (M3) werden nicht berücksichtigt.
Backen:
Trocken und recht flach, doch gut bemuskelt.
Augen:
Von mittlerer Größe, weder zu tief liegend noch vorstehend, leicht mandelförmig, schräg eingesetzt, von bräunlicher Farbe, wobei dunkel gefärbte Augen bevorzugt werden. Die Augenlider sind schwarz umrandet. Der Blick ist offen, lebhaft, aufgeweckt und forschend.
Ohren:
Eher klein, hoch angesetzt, in ihrem Aussehen klar dreieckig. Die Ohrmuschel ist in sich gut gebogen. Die spitzen Ohren werden fest und aufrecht getragen und bei Aufmerksamkeit senkrecht gestellt.

Hals:
Gut abgesetzt, etwas länglich, ziemlich aufgerichtet, gut bemuskelt, zu den Schultern hin allmählich breiter werdend. Der Nacken ist leicht gewölbt.

Körper:
Kraftvoll ohne Schwere. Die vom Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessene Körperlänge entspricht ungefähr der Widerristhöhe.
Oberlinie: Die obere Linie von Rücken und Lenden ist gerade.
Widerrist: Ausgeprägt.
Rücken: Fest, kurz und gut bemuskelt.
Lenden: Kräftig, kurz, angemessen breit, gut bemuskelt.
Kruppe: Gut bemuskelt; nur sehr leicht schräg; angemessen, aber nicht übertrieben breit.
Brust: Nicht breit, aber tief hinabreichend; die Rippen sind in ihrem oberen Bereich gewölbt; von vorn gesehen ist die Vorbrust wenig breit, ohne dabei schmal zu sein.
Unterlinie:
Sie beginnt unter dem Brustkorb und steigt sanft in harmonischer Rundung zum Bauch hin an, der weder zu ausgefüllt noch windhundartig aufgezogen ist, sondern leicht ansteigt und mäßig entwickelt ist.
Rute:
Gut angesetzt, an der Basis kräftig, von mittlerer Länge, mindestens bis zum Sprunggelenk, aber vorzugsweise weiter nach unten reichend; in der Ruhe wird sie hängend getragen und sie zeigt an ihrem Ende auf der Höhe des Sprunggelenks eine leichte Biegung nach hinten; in der Bewegung wird sie stärker angehoben, aber nicht über die Horizontale, mit an der Spitze stärker ausgeprägter Krümmung, ohne jedoch einen Haken zu bilden oder seitlich abzuweichen.
Gliedmaßen
Vorderhand:
Kräftiger Knochenbau, aber ohne Schwere; Muskulatur trocken und stark; die Läufe stehen aus jeder Blickrichtung senkrecht und sind, von vorn gesehen, vollkommen parallel.
Schultern:
Das Schulterblatt ist lang und schräg, fest anliegend und bildet mit dem Oberarm einen hinreichenden Winkel, der idealerweise 110–115?° beträgt.
Oberarm:
Lang und angemessen schräg.
Ellenbogen: Kräftig, weder abstehend noch zu eng anliegend.
Unterarm: Lang, gerade.
Vorderfußwurzelgelenk: Sehr fest und klar umrissen.
Vordermittelfuß: Kräftig und kurz, möglichst senkrecht zum Boden stehend oder nur sehr wenig nach vorn geneigt.
Vorderpfoten:
Rund, Katzenpfoten. Die Zehen sind gewölbt und dicht aneinander liegend, die Ballen dick und elastisch und die Krallen dunkel und kräftig.
Hinterhand:
Kraftvoll, aber ohne Schwere. Von der Seite gesehen stehen die Hinterläufe senkrecht, von hinten gesehen sind sie vollkommen parallel.
Oberschenkel: Mittellang, breit, stark bemuskelt.
Kniegelenk: Annähernd senkrecht unter der Hüfte platziert; normale Winkelung.
Unterschenkel:
Mittellang, breit, muskulös.
Sprunggelenk: Tief stehend, breit und bemuskelt, mäßig gewinkelt.
Hintermittelfuß: Fest und kurz. Afterkrallen sind unerwünscht.
Hinterpfoten: Sie können leicht oval sein. Die Zehen sind gewölbt und dicht aneinander liegend, die Ballen dick und elastisch und die Krallen dunkel und kräftig.

Gangwerk:
Der Bewegungsablauf ist in allen Gangarten lebhaft und frei. Der Malinois zeigt einen guten Galopp, aber die gebräuchlichen Gangarten sind der Schritt und vor allem der Trab. Die Gliedmaßen bewegen sich in einer zur Körperachse parallelen Ebene. Bei großer Geschwindigkeit nähern sich die Pfoten der Mittellinie. Der Trab ist mittelmäßig raumgreifend; die Bewegung ist gleichmäßig und leichtfüßig, mit gutem Schub aus der Hinterhand, wobei die Oberlinie fest bleibt und die Vorderläufe nicht zu hoch angehoben werden. Ständig in Bewegung, scheint der Malinois unermüdlich zu sein. Sein Gangwerk ist schnell, elastisch und lebhaft. Er ist imstande, bei voller Geschwindigkeit einen plötzlichen Richtungswechsel vorzunehmen. Infolge seines überschäumenden Temperaments und aufgrund seines Wach- und Schutztriebes neigt er deutlich dazu, sich im Kreis zu bewegen.

Haut:
Elastisch, aber am ganzen Körper straff anliegend; Lippen- und Lidränder sind stark pigmentiert.

Haarkleid:
Auf dem Kopf, auf den Außenflächen der Ohren und im unteren Bereich der Gliedmaßen ist das Haar sehr kurz. Am übrigen Körper ist es kurz, reichlicher an der Rute und um den Hals herum, wo es eine Halskrause bildet, die am Ohransatz beginnt und sich bis zur Kehle ausdehnt. Zudem ist die Hinterseite der Schenkel durch längeres Haar befedert. Die Rute ist ährenförmig mit zum Ende hin längeren, abstehenden Haaren, bildet aber keine Fahne.

Haarbeschaffenheit:
Das Haar muss immer dicht, anliegend und von guter Textur sein; es soll zusammen mit der Unterwolle einen ausgezeichneten Schutzmantel bilden.

Farbe:
Nur falbfarben-schwarz gewolkt mit schwarzer Maske. Es ist etwas Weiß an der Vorbrust und an den Zehen zulässig.


Maske:
Beim Malinois muss die Maske sehr ausgeprägt sein und möglichst Ober- und Unterlippe, den Lippenwinkel und die Augenlider als eine einheitliche schwarze Fläche umschließen. Als absolutes Minimum muss die Haut an sechs Stellen schwarz pigmentiert sein: an beiden Ohren, beiden oberen Augenlidern und Ober- und Unterlippe.

Schwarze Wolkung:
Beim Malinois verursachen schwarz gefärbte Haarspitzen eine schwarze Wolkung, die die Grundfarbe dunkler schattiert. Diese schwarze Abtönung wirkt stets wie „angehaucht“ und darf nie in Form von großen Platten oder von echten Streifen (Stromung) auftreten.

Größe, Gewicht und Maße:
Widerristhöhe:
Die gewünschte Größe ist im Durchschnitt: 62?cm für Rüden und 58?cm für Hündinnen.
Toleranz: Abweichungen von 2?cm nach unten und von 4?cm nach oben.

Gewicht:
ca. 25–30?kg für Rüden und ca. 20–25?kg für Hündinnen.

Maße:
Mittlere Normalmaße für einen Malinois-Rüden von 62?cm
Widerristhöhe:
Länge des Körpers (vom Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessen):
62?cm.
Kopflänge: 25?cm.
Länge des Fangs: 12,5 bis 13?cm.

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.



Geschichte muss sein!

Die Geschichte des Malinois ist mit dem Namen Louis Huyghebaert verbunden. Er lebte von 1868–1952 und war Gründervater dieser Hunderasse.

1898 wurde ein Klub für kurzhaarige Belgische Schäferhunde innerhalb des BSH-Klubs in Malines gegründet. Die Mitglieder bevorzugten einen gut ausgebildeten Hund. Primär hatte er Gebrauchshund zu sein. Das Aussehen war nicht die Hauptsache, gesucht waren talentierte Hunde, welche gut gebaut sowie intelligent und freundlich waren.
Der Klub von Malines brachte eine Broschüre und Postkarten auf Flämisch unter dem Namen „Mechelse Herdershonden“ he­raus, auf Französisch Malinois. Da dieses Wort so gefiel, wurde dies der Name für den kurzhaarigen Belgischen Schäferhund.
1899 gab die Stadt Gent die Erlaubnis, als Experiment drei Ma­linois als Polizeihunde einzusetzen. Aufgrund der ermutigenden Ergebnisse wurde die Zahl schließlich auf 16 Hunde aufgestockt.
Um 1900 wurde dann durch Inzucht die Maske beim Malinois gefestigt.

Frantz Huyghebaert, der Bruder von Louis, war der Besitzer von Tjop LOSH 6132, einem der wichtigsten Hunde der Malinois-Zucht der Anfangszeit neben Dewet.

Tjop wurde am 01.?11.?1899 geboren, er war von vorzüglicher Erscheinung, perfektem Knochenbau und Winke­lungen, von guter Farbe, aber ohne Maske, ein sehr guter Arbeitshund, aber extrem nervös. Seine Schulterhöhe war 57?cm. Sein Rücken war etwas lang, die Pfoten etwas zu fein und er hatte etwas Rauhaar auf der Kruppe.

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