Befreiendes
Sigwart Zeidler
EUR 19,90
EUR 11,99
Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 412
ISBN: 978-3-95840-928-6
Erscheinungsdatum: 30.10.2019
Willkommen im Jahr 2040! Gemeinwohl bestimmt das Handeln und Leben der Menschen, echte Demokratie und umweltverträgliche Technik sorgen für ein harmonisches Miteinander. Geld als Tauschmittel und Antrieb zur Arbeit ist überflüssig geworden.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Ein paar Hinweise
Vorwort
Herausforderungen des Lebens
Ein Märchen
Individuelle Herausforderungen
Kollektive Herausforderungen
Zukunftsmodelle
Transhumanismus
Freiheit in Eigenverantwortung
Alles ist gut, so wie es ist
Aufruf zur Zukunftsgestaltung
Bedeutung der Selbsterkenntnis
Einseitige Sichtweise
Die Mitte zwischen den Polen
Die Kraft der Visionen
Was kannst Du erwarten?
Die Vision – ein Überblick
Das Tagebuch
Die Menschheit – ein Organismus
Wandlungsprozess der Menschheit:
Über die Wirkung des Geistigen
Weg aus Geschäft gewordener Welt:
Gespräche zum Gesellschaftswandel
Eine Reise nach Berlin
Die Filmstudios Babelsberg
Hoffest bei Bauer Lindemann
Auf dem Markt
Ein Besuch bei Kindern und Enkeln
Freude an der gelebten Berufung
Lernen, Leben, Dienen
Kindergruppen
Urlaub im Fichtelgebirge
Der Festspieltag
Ablauf einer Siedlungsversammlung
Lichtfest 2040
Silvester 2040
Nachwort
An den Leser
Quellenverzeichnis
Literatur
PDF-Dokumente
Netzverweise
Angebot und Bitte
Sigwart Zeidler
Lebenserfahrungen
Kontakt
Vorwort
„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer
zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben
und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer
die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Antoine de Saint-Exupery, (aus: Die Stadt in der Wüste/Citadelle)
Lieber Leser, ich nehme an, wie jeder Mensch willst auch Du glücklich sein und Sinn finden, also Deine Lebendigkeit mit allen Sinnen spüren. Dann sei Dir bewusst, dass Du allein der Gestalter Deines Lebens bist und deshalb Deine eigene Antwort darauf finden musst, wie Dein Leben Dir Glück und Sinn gibt. Somit bist Du also aufgefordert, die Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen.
Vielleicht hast Du Deine Antwort schon gefunden. Vielleicht bist Du noch unsicher, ob die von Dir beabsichtigte Antwort wirklich die richtige ist. Vielleicht hast Du noch nicht einmal bemerkt, dass Du unmittelbar betroffen bist und das Leben Deine Antwort erwartet. Oder suchst Du noch nach Deiner Antwort und fühlst Dich dabei nicht wohl, weil Du unbedingt die „richtige“ Antwort finden willst? Oder hoffst Du, dass jemand anders die Antwort für Dich finden und sie Dir nennen wird?
Habe Vertrauen, dass jede Antwort richtig ist, die auf der Liebe zu Dir und allem Sein beruht. Entscheide Dich also für die Liebe! Und wisse, dass Du hierfür alles annehmen musst, was Dir begegnet. Denn nur so kannst Du Dich selbst und die Welt als Ganzes wahrnehmen und erleben. Das Leben kennt keine Wertung wie gut und nicht gut, denn es kann sich selbst nur in der Polarität erfahren.
Vermutlich willst Du auch Frieden, Freude, Freiheit und Wohlstand für alle Menschen. Vielleicht leidest Du daran, dass nicht alle Menschen Glück und Zufriedenheit erleben. Diesen Zustand können wir nur erreichen, wenn wir jeweils beide Pole einer Sache betrachten. Ergreife also nicht ungeprüft Partei für eine Seite, sondern beachte immer, dass die materielle Welt polar aufgebaut ist. Wie jede Münze zwei Seiten hat und jeder Magnet zwei Pole besitzt, so hat jede materielle Erscheinung zwei Seiten oder Pole. Täler gibt es nur zwischen Bergen.
Wenn es Dir gelingt, auch in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik scheinbar nicht Vereinbares als Pole eines Ganzen zu sehen, dann stellt sich Neutralität ein. Diese ermöglicht Dir, die ganze Wahrheit zu sehen, weil Du nicht mehr wertest und einen Teil davon nicht annimmst. Diese erweiterte Wahrnehmung hat weitreichende Folgen:
Du erfährst eine Bewusstseinserweiterung.
Du fühlst Dich jetzt als Schöpfer der Umstände, weil Du die Umstände als Folge des eigenen Denkens, Fühlens und Handelns siehst.
Du weißt, dass Du also die Umstände durch Dein Denken, Fühlen und Handeln mitbestimmst und folglich die Änderung der Gedanken zur Änderung der Umstände führt.
Du kannst erkennen, dass alle äußerlich sichtbaren Erscheinungen nur Abbildungen Deiner Geistesverfassung und inneren Zustände sind, weil die Welt fraktal aufgebaut ist, was jahrtausendealte Aussagen belegen: „Wie oben so unten“ oder „Wie innen so außen“.
Dieses Buch will in Dir die Sehnsucht nach einem umfassenden Verständnis der Welt wecken. Dadurch werden Dir Visionen einer Menschheit ermöglicht, die selbstbestimmt in dauerhaftem Frieden, unbedingter Freiheit und allgemeinem Wohlstand lebt.
Ein Märchen
Du kennst sicher das Märchen von Frau Holle. Es zeigt nach meinem Verständnis wunderbar die Polarität der Welt auf verschiedenen Ebenen des Seins:
einerseits das Mädchen, das sich die Anerkennung der Mutter verdienen will und der Mehrzahl der Menschen entspricht, die als Angestellte ihr Geld verdienen,
andererseits das Mädchen, das keinen eigenen Antrieb zu irgendetwas fühlt und dem sowohl viele Sozialhilfeempfänger als auch solche entsprechen, die von Kapitalrenditen leben.
Und es zeigt die in jedem Menschen wirkende Polarität:
das ichbezogene, auf äußeren Erfolg gerichtete Denken und
das die Bedürfnisse der Seele und des Lebens wahrnehmende Fühlen.
Betrachten wir also gemeinsam das Märchen unter Berücksichtigung der Polarität.
Von zwei Stiefschwestern ist die eine schön und fleißig, die andere nicht schön und nicht fleißig. Oberflächlich betrachtet wird die fleißige reich mit Gold belohnt, die nicht fleißige vom …… verfolgt.
Deutlich sind zwei Pole benannt und auf den ersten Blick scheint die Entscheidung für den „guten“ Pol inneren und äußeren Reichtum im Leben zu bringen. Erst die genauere Betrachtung führt uns auf ihre tiefer liegende Bedeutung für die Handlungsmotive der Mädchen und zeigt uns, dass nur beide Pole gemeinsam das Leben reich werden lassen. Die Motive wirst Du wohl mindestens ansatzweise in Dir selbst entdecken.
Die leibliche Tochter der Mutter hat, da sie mit Einverständnis der Mutter versorgt wird, keinen Antrieb, etwas für ihr leibliches, seelisches und geistiges Wohl zu tun.
Für die Stiefschwester ist die Anerkennung durch die Mutter Antrieb. Sie tut alles, was die Mutter von ihr verlangt, ohne Rücksicht auf sich selbst. Die zerstochenen, blutenden Finger nimmt sie hin, nur um die Zuneigung der Mutter zu erhalten.
Viele von uns kennen das aus eigenem Erleben, weil sie sich selbst die Zuneigung mindestens eines Elternteils verdienen mussten. So von den eigenen Lebensbedürfnissen abgeschnitten, funktionieren, arbeiten und schuften wir als Erwachsene nicht nur, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern unbewusst auch, um die Anerkennung unserer Vorgesetzten, Auftraggeber, Ehepartner, Freunde und immer noch die unserer Eltern zu erhalten.
Im weiteren Verlauf zeigt uns das Märchen, dass gerade in der Herausforderung der Mutter eine unglaubliche Chance steckt. So sehr ist die Stieftochter durch das lange Spinnen geschwächt, dass ihr die Spule in den Brunnen fällt. Die gleiche Situation erleben heute viele Menschen als Burn-out. Die Mutter, genauso wie die Gesellschaft, fordert die Weiterarbeit und stürzt das Mädchen in eine existenzielle Krise. Es will funktionieren, kann es aber nicht mehr.
So fällt es ungewollt und scheinbar ohne Grund in ein Loch, in den Brunnen. Ihr schwindelt und sie verliert die Besinnung. Als sie aber aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, begegnet sie unmittelbar dem Leben und seiner Schönheit und ist ganz bei sich. Indem sie so bei sich ist, nimmt sie erstmals auch die Stimme ihrer Seele wahr, die mit allem verbunden ist. Sie hört also ihre eigene Seele, die ihr sagt, dass das Brot aus dem Ofen geholt und die Äpfel vom Baum geschüttelt werden müssen. So sehr ist sie von der Schönheit des Lebens verzaubert, dass sie der inneren Stimme vertraut und tut, was diese ihr sagt.
Dieses Vertrauen gestattet ihr schließlich den direkten Kontakt zur Seele, die in Gestalt der Frau Holle auftritt. Marie ist erschreckt über Frau Holles große Zähne – ja, sie nimmt ihren eigenen „Biss“ wahr, vertraut der Liebe noch nicht und möchte am liebsten wieder umkehren. Kein Wunder, hat sie doch bisher nur der Stiefmutter gehorcht und nie den Biss gehabt, ihr zu widersprechen. Aber die Seele spricht zu ihr und gibt ihr zu verstehen, dass es ihr gut gehen wird, wenn sie alle Arbeit im Hause ordentlich tun und vor allen Dingen das Bett gut aufschütteln wird. Sie soll also jetzt in ihrem eigenen Inneren aufräumen, Ordnung schaffen und die Seele gut betten. Dadurch kann diese Ruhe und Frieden finden, was durch den Schnee ausgedrückt wird, der ihre Innenwelt bedeckt. Goldmarie sorgt so einfühlsam für ihre Seele, dass diese sie nähren und kräftigen kann wie sonst nur „Gesottenes und Gebratenes“.
So gut ihr auch die innere Einkehr und das Verweilen bei sich selbst tut, so sehr sehnt sie sich in Gedanken doch wieder nach ihrem vertrauten menschlichen Umfeld, nach Kontakt zur Außenwelt. Und die Seele freut sich darüber, denn nur so kann der gewonnene Reichtum, die Stärke und der Frieden in die Welt gebracht werden. Beim Übergang von der Innenwelt in die Außenwelt wird dem Mädchen bewusst, welchen enormen Reichtum sie in sich trägt. So rein und klar ist sie innerlich, dass ihr gesamtes Seelenpotenzial, ihr innerer Reichtum, nach außen strahlt wie Gold. Nach der Ankunft in der realen Außenwelt ist die Verbindung zur Seele keineswegs abgerissen, weshalb sie das Krähen des Hahns als Willkommensgruß wahrnimmt.
Ihre Wirkung nach außen ist so intensiv, dass Stiefmutter und Schwester sie erstmals anerkennen. Voller Vertrauen und Liebe erzählt Goldmarie, wie sie zu ihrem Reichtum fand. Natürlich möchte die Mutter gleiches Glück für die leibliche Tochter und fordert sie auf, die Chance auf ein erfülltes Leben zu ergreifen. Erstmals spürt …… marie sich herausgefordert, etwas für ihr Lebensglück zu tun.
Ohne innere Anteilnahme und in Erwartung materiellen Goldes springt sie also in den Brunnen. Auch sie begegnet dem Leben und könnte ihr Innerstes wahrnehmen und kennenlernen. Sie hört zwar das Brot und den Apfelbaum rufen, erkennt dieses Rufen aber nicht als den Ruf der eigenen Seele und wendet sich ab. Ausgefüllt vom Gedanken an materiellen Reichtum kann ihr Bewusstsein weder Mitgefühl mit dem Brot und dem Baum noch Freude an der erforderlichen Arbeit empfinden. Geprägt von ihren bisherigen Erfahrungen glaubt sie das Gold auf jeden Fall zu erhalten und achtet die Stimmen und Frau Holle nicht.
Auch den Wunsch der Seele nach innerer Reinigung und Ordnung kann sie nicht wirklich verstehen. Statt sich vertrauensvoll dem Leben zu öffnen und so seine Vollkommenheit und Schönheit zu erkennen, lässt sie sich weiterhin von Gedanken an materiellen Reichtum treiben. Obwohl sie lieber schläft, statt die Betten zu schütteln, findet sie weder Ruhe noch Frieden. Die Seele fühlt sich unerhört und entlässt das Mädchen wieder in die Außenwelt. In diesem Moment spürt sie, dass der Verstand und das Denken so an ihr kleben, dass sie ihre Lebendigkeit und ihr inneres Licht nicht wahrnehmen kann. Statt umzukehren, akzeptiert sie ihren Zustand als Lohn der Arbeit und lebt weiter wie bisher.
Stellt uns das Märchen nun vor die Entscheidung „fühlen oder denken“? Gewiss nicht. Wäre Goldmarie in ihre Gefühle versunken geblieben, wäre sie nicht zur Mutter und Schwester zurückgekehrt. Erst der Gedanke an zu Hause, an die Mutter und die Schwester ließ sie aufbrechen. Der Goldsegen kam erst, nachdem sie dem Denken wieder Raum gegeben hat. Aber sie hat die Bedürfnisse der Seele gespürt und hört weiterhin auf die innere Stimme, die nun dem Denken die Richtung weist und dem Leben Halt gibt.
Aber das Märchen zeigt uns, dass jede Herausforderung des Lebens die Chance bietet, den inneren Reichtum und die Fülle des Lebens zu entdecken. Einzig Vertrauen in die Liebe und das Leben weisen uns den Weg zum Licht in uns.
Danksagung
Ein paar Hinweise
Vorwort
Herausforderungen des Lebens
Ein Märchen
Individuelle Herausforderungen
Kollektive Herausforderungen
Zukunftsmodelle
Transhumanismus
Freiheit in Eigenverantwortung
Alles ist gut, so wie es ist
Aufruf zur Zukunftsgestaltung
Bedeutung der Selbsterkenntnis
Einseitige Sichtweise
Die Mitte zwischen den Polen
Die Kraft der Visionen
Was kannst Du erwarten?
Die Vision – ein Überblick
Das Tagebuch
Die Menschheit – ein Organismus
Wandlungsprozess der Menschheit:
Über die Wirkung des Geistigen
Weg aus Geschäft gewordener Welt:
Gespräche zum Gesellschaftswandel
Eine Reise nach Berlin
Die Filmstudios Babelsberg
Hoffest bei Bauer Lindemann
Auf dem Markt
Ein Besuch bei Kindern und Enkeln
Freude an der gelebten Berufung
Lernen, Leben, Dienen
Kindergruppen
Urlaub im Fichtelgebirge
Der Festspieltag
Ablauf einer Siedlungsversammlung
Lichtfest 2040
Silvester 2040
Nachwort
An den Leser
Quellenverzeichnis
Literatur
PDF-Dokumente
Netzverweise
Angebot und Bitte
Sigwart Zeidler
Lebenserfahrungen
Kontakt
Vorwort
„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer
zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben
und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer
die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Antoine de Saint-Exupery, (aus: Die Stadt in der Wüste/Citadelle)
Lieber Leser, ich nehme an, wie jeder Mensch willst auch Du glücklich sein und Sinn finden, also Deine Lebendigkeit mit allen Sinnen spüren. Dann sei Dir bewusst, dass Du allein der Gestalter Deines Lebens bist und deshalb Deine eigene Antwort darauf finden musst, wie Dein Leben Dir Glück und Sinn gibt. Somit bist Du also aufgefordert, die Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen.
Vielleicht hast Du Deine Antwort schon gefunden. Vielleicht bist Du noch unsicher, ob die von Dir beabsichtigte Antwort wirklich die richtige ist. Vielleicht hast Du noch nicht einmal bemerkt, dass Du unmittelbar betroffen bist und das Leben Deine Antwort erwartet. Oder suchst Du noch nach Deiner Antwort und fühlst Dich dabei nicht wohl, weil Du unbedingt die „richtige“ Antwort finden willst? Oder hoffst Du, dass jemand anders die Antwort für Dich finden und sie Dir nennen wird?
Habe Vertrauen, dass jede Antwort richtig ist, die auf der Liebe zu Dir und allem Sein beruht. Entscheide Dich also für die Liebe! Und wisse, dass Du hierfür alles annehmen musst, was Dir begegnet. Denn nur so kannst Du Dich selbst und die Welt als Ganzes wahrnehmen und erleben. Das Leben kennt keine Wertung wie gut und nicht gut, denn es kann sich selbst nur in der Polarität erfahren.
Vermutlich willst Du auch Frieden, Freude, Freiheit und Wohlstand für alle Menschen. Vielleicht leidest Du daran, dass nicht alle Menschen Glück und Zufriedenheit erleben. Diesen Zustand können wir nur erreichen, wenn wir jeweils beide Pole einer Sache betrachten. Ergreife also nicht ungeprüft Partei für eine Seite, sondern beachte immer, dass die materielle Welt polar aufgebaut ist. Wie jede Münze zwei Seiten hat und jeder Magnet zwei Pole besitzt, so hat jede materielle Erscheinung zwei Seiten oder Pole. Täler gibt es nur zwischen Bergen.
Wenn es Dir gelingt, auch in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik scheinbar nicht Vereinbares als Pole eines Ganzen zu sehen, dann stellt sich Neutralität ein. Diese ermöglicht Dir, die ganze Wahrheit zu sehen, weil Du nicht mehr wertest und einen Teil davon nicht annimmst. Diese erweiterte Wahrnehmung hat weitreichende Folgen:
Du erfährst eine Bewusstseinserweiterung.
Du fühlst Dich jetzt als Schöpfer der Umstände, weil Du die Umstände als Folge des eigenen Denkens, Fühlens und Handelns siehst.
Du weißt, dass Du also die Umstände durch Dein Denken, Fühlen und Handeln mitbestimmst und folglich die Änderung der Gedanken zur Änderung der Umstände führt.
Du kannst erkennen, dass alle äußerlich sichtbaren Erscheinungen nur Abbildungen Deiner Geistesverfassung und inneren Zustände sind, weil die Welt fraktal aufgebaut ist, was jahrtausendealte Aussagen belegen: „Wie oben so unten“ oder „Wie innen so außen“.
Dieses Buch will in Dir die Sehnsucht nach einem umfassenden Verständnis der Welt wecken. Dadurch werden Dir Visionen einer Menschheit ermöglicht, die selbstbestimmt in dauerhaftem Frieden, unbedingter Freiheit und allgemeinem Wohlstand lebt.
Ein Märchen
Du kennst sicher das Märchen von Frau Holle. Es zeigt nach meinem Verständnis wunderbar die Polarität der Welt auf verschiedenen Ebenen des Seins:
einerseits das Mädchen, das sich die Anerkennung der Mutter verdienen will und der Mehrzahl der Menschen entspricht, die als Angestellte ihr Geld verdienen,
andererseits das Mädchen, das keinen eigenen Antrieb zu irgendetwas fühlt und dem sowohl viele Sozialhilfeempfänger als auch solche entsprechen, die von Kapitalrenditen leben.
Und es zeigt die in jedem Menschen wirkende Polarität:
das ichbezogene, auf äußeren Erfolg gerichtete Denken und
das die Bedürfnisse der Seele und des Lebens wahrnehmende Fühlen.
Betrachten wir also gemeinsam das Märchen unter Berücksichtigung der Polarität.
Von zwei Stiefschwestern ist die eine schön und fleißig, die andere nicht schön und nicht fleißig. Oberflächlich betrachtet wird die fleißige reich mit Gold belohnt, die nicht fleißige vom …… verfolgt.
Deutlich sind zwei Pole benannt und auf den ersten Blick scheint die Entscheidung für den „guten“ Pol inneren und äußeren Reichtum im Leben zu bringen. Erst die genauere Betrachtung führt uns auf ihre tiefer liegende Bedeutung für die Handlungsmotive der Mädchen und zeigt uns, dass nur beide Pole gemeinsam das Leben reich werden lassen. Die Motive wirst Du wohl mindestens ansatzweise in Dir selbst entdecken.
Die leibliche Tochter der Mutter hat, da sie mit Einverständnis der Mutter versorgt wird, keinen Antrieb, etwas für ihr leibliches, seelisches und geistiges Wohl zu tun.
Für die Stiefschwester ist die Anerkennung durch die Mutter Antrieb. Sie tut alles, was die Mutter von ihr verlangt, ohne Rücksicht auf sich selbst. Die zerstochenen, blutenden Finger nimmt sie hin, nur um die Zuneigung der Mutter zu erhalten.
Viele von uns kennen das aus eigenem Erleben, weil sie sich selbst die Zuneigung mindestens eines Elternteils verdienen mussten. So von den eigenen Lebensbedürfnissen abgeschnitten, funktionieren, arbeiten und schuften wir als Erwachsene nicht nur, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern unbewusst auch, um die Anerkennung unserer Vorgesetzten, Auftraggeber, Ehepartner, Freunde und immer noch die unserer Eltern zu erhalten.
Im weiteren Verlauf zeigt uns das Märchen, dass gerade in der Herausforderung der Mutter eine unglaubliche Chance steckt. So sehr ist die Stieftochter durch das lange Spinnen geschwächt, dass ihr die Spule in den Brunnen fällt. Die gleiche Situation erleben heute viele Menschen als Burn-out. Die Mutter, genauso wie die Gesellschaft, fordert die Weiterarbeit und stürzt das Mädchen in eine existenzielle Krise. Es will funktionieren, kann es aber nicht mehr.
So fällt es ungewollt und scheinbar ohne Grund in ein Loch, in den Brunnen. Ihr schwindelt und sie verliert die Besinnung. Als sie aber aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, begegnet sie unmittelbar dem Leben und seiner Schönheit und ist ganz bei sich. Indem sie so bei sich ist, nimmt sie erstmals auch die Stimme ihrer Seele wahr, die mit allem verbunden ist. Sie hört also ihre eigene Seele, die ihr sagt, dass das Brot aus dem Ofen geholt und die Äpfel vom Baum geschüttelt werden müssen. So sehr ist sie von der Schönheit des Lebens verzaubert, dass sie der inneren Stimme vertraut und tut, was diese ihr sagt.
Dieses Vertrauen gestattet ihr schließlich den direkten Kontakt zur Seele, die in Gestalt der Frau Holle auftritt. Marie ist erschreckt über Frau Holles große Zähne – ja, sie nimmt ihren eigenen „Biss“ wahr, vertraut der Liebe noch nicht und möchte am liebsten wieder umkehren. Kein Wunder, hat sie doch bisher nur der Stiefmutter gehorcht und nie den Biss gehabt, ihr zu widersprechen. Aber die Seele spricht zu ihr und gibt ihr zu verstehen, dass es ihr gut gehen wird, wenn sie alle Arbeit im Hause ordentlich tun und vor allen Dingen das Bett gut aufschütteln wird. Sie soll also jetzt in ihrem eigenen Inneren aufräumen, Ordnung schaffen und die Seele gut betten. Dadurch kann diese Ruhe und Frieden finden, was durch den Schnee ausgedrückt wird, der ihre Innenwelt bedeckt. Goldmarie sorgt so einfühlsam für ihre Seele, dass diese sie nähren und kräftigen kann wie sonst nur „Gesottenes und Gebratenes“.
So gut ihr auch die innere Einkehr und das Verweilen bei sich selbst tut, so sehr sehnt sie sich in Gedanken doch wieder nach ihrem vertrauten menschlichen Umfeld, nach Kontakt zur Außenwelt. Und die Seele freut sich darüber, denn nur so kann der gewonnene Reichtum, die Stärke und der Frieden in die Welt gebracht werden. Beim Übergang von der Innenwelt in die Außenwelt wird dem Mädchen bewusst, welchen enormen Reichtum sie in sich trägt. So rein und klar ist sie innerlich, dass ihr gesamtes Seelenpotenzial, ihr innerer Reichtum, nach außen strahlt wie Gold. Nach der Ankunft in der realen Außenwelt ist die Verbindung zur Seele keineswegs abgerissen, weshalb sie das Krähen des Hahns als Willkommensgruß wahrnimmt.
Ihre Wirkung nach außen ist so intensiv, dass Stiefmutter und Schwester sie erstmals anerkennen. Voller Vertrauen und Liebe erzählt Goldmarie, wie sie zu ihrem Reichtum fand. Natürlich möchte die Mutter gleiches Glück für die leibliche Tochter und fordert sie auf, die Chance auf ein erfülltes Leben zu ergreifen. Erstmals spürt …… marie sich herausgefordert, etwas für ihr Lebensglück zu tun.
Ohne innere Anteilnahme und in Erwartung materiellen Goldes springt sie also in den Brunnen. Auch sie begegnet dem Leben und könnte ihr Innerstes wahrnehmen und kennenlernen. Sie hört zwar das Brot und den Apfelbaum rufen, erkennt dieses Rufen aber nicht als den Ruf der eigenen Seele und wendet sich ab. Ausgefüllt vom Gedanken an materiellen Reichtum kann ihr Bewusstsein weder Mitgefühl mit dem Brot und dem Baum noch Freude an der erforderlichen Arbeit empfinden. Geprägt von ihren bisherigen Erfahrungen glaubt sie das Gold auf jeden Fall zu erhalten und achtet die Stimmen und Frau Holle nicht.
Auch den Wunsch der Seele nach innerer Reinigung und Ordnung kann sie nicht wirklich verstehen. Statt sich vertrauensvoll dem Leben zu öffnen und so seine Vollkommenheit und Schönheit zu erkennen, lässt sie sich weiterhin von Gedanken an materiellen Reichtum treiben. Obwohl sie lieber schläft, statt die Betten zu schütteln, findet sie weder Ruhe noch Frieden. Die Seele fühlt sich unerhört und entlässt das Mädchen wieder in die Außenwelt. In diesem Moment spürt sie, dass der Verstand und das Denken so an ihr kleben, dass sie ihre Lebendigkeit und ihr inneres Licht nicht wahrnehmen kann. Statt umzukehren, akzeptiert sie ihren Zustand als Lohn der Arbeit und lebt weiter wie bisher.
Stellt uns das Märchen nun vor die Entscheidung „fühlen oder denken“? Gewiss nicht. Wäre Goldmarie in ihre Gefühle versunken geblieben, wäre sie nicht zur Mutter und Schwester zurückgekehrt. Erst der Gedanke an zu Hause, an die Mutter und die Schwester ließ sie aufbrechen. Der Goldsegen kam erst, nachdem sie dem Denken wieder Raum gegeben hat. Aber sie hat die Bedürfnisse der Seele gespürt und hört weiterhin auf die innere Stimme, die nun dem Denken die Richtung weist und dem Leben Halt gibt.
Aber das Märchen zeigt uns, dass jede Herausforderung des Lebens die Chance bietet, den inneren Reichtum und die Fülle des Lebens zu entdecken. Einzig Vertrauen in die Liebe und das Leben weisen uns den Weg zum Licht in uns.