Projekt: Ich, Ziel: Sein
Lara M. Pair
EUR 21,90
EUR 17,99
Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 284
ISBN: 978-3-99131-736-4
Erscheinungsdatum: 20.02.2023
Das Leben voll genießen und mit der eigenen authentischen Ausstrahlung beruflich und privat überzeugen – wer möchte das nicht? Mit einfach umsetzbaren Tipps für verschiedene Lebensbereiche und einer klaren Zielsetzung ist es möglich: „Projekt: Ich. Ziel: Sein.“
Vorwort
Die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Ich ist ein lukrativer Markt. Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning von der Hochschule Osnabrück schätzt in einem Interview mit der „WirtschaftsWoche“ die Referenten, die zu den Themen größeres Selbstbewusstsein, höhere Attraktivität sowie mehr Erfolg dozieren, auf circa 30.000 Personen ein, die sich dabei als Coach bezeichnen, „davon 8000 Business Coaches. Weniger als 20 Prozent davon schätze ich als wirklich seriös ein“, sagt Kanning. (Quelle: https://www.wiwo.de/erfolg/management/psychologe-
WeiterbildungsSzene%20Deutschland%202018-coachings-ich-habe-viele-unsinnige-sachen-gesehen/26126980.html).
Das unübersichtliche Angebot an seriösen und selbst ernannten Coaches oder medialen esoterischen Gurus geht einher mit einem schier unfassbaren Angebot an Seminaren: Führungstrainings, Schamanen-Seminare, Astro-Kurse, Aufmerksamkeitskurse, Meditationsseminare, Verhandlungstechniken, NLP oder Titel á la „Wie angele ich mir einen Millionär“. Buchbar ist alles und lediglich eine Preisfrage. Aber ob sich die Investition tatsächlich lohnt oder der Trainer womöglich statt Lösungen nur geschicktes Marketing betreibt, ist für den Laien kaum erkennbar.
Dieselbe Angebotsflut herrscht bei der Ratgeberliteratur. Immer mehr Ratgeber stapeln sich auf den Verkaufstischen und im Onlinebuchhandel. Denn sie sind gefragt. Im Jahr 2018 betrug deren Umsatzanteil 14 Prozent, rechnete der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vor und liegt hinter Belletristik und Kinder- und Jugendbuchliteratur auf Platz 3. Dabei stellen die Ratgeber von Essen & Trinken 1. Halbjahr 2020, Quelle Statista: 23,4 Prozent, gefolgt von Büchern zum Thema Lebenshilfe (1. Halbjahr 2020, Quelle Statista: 21,3 Prozent). Gesundheitsthemen rangieren mit 18,5 Prozent auf dem dritten Platz.
Das zeigt, dass guter Rat gefragt ist. Und keiner sollte daran zweifeln, dass ihm die eine oder andere Methode, Diät oder das Wissen um den eigenen Körper weiterhelfen kann.
Aber das Ziel, zur Verbesserung des eigenen Ich beizutragen, lässt sich auf vielen Wegen erreichen. Welcher Pfad der richtige ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Wie bei Kleidungsstücken gilt: Eine Größe passt keinem. Vorliegendes Buch soll Ihnen dabei behilflich und sich nicht in die Flut jene Ratgeber einreihen, in denen behauptet wird, die einzige, die neueste, die beste Wahrheit, die Geheimnisse der Menschheit und die Weisheit an sich zu enthalten. Denn diese präsentieren, genau wie die entsprechenden Seminare, meist nur eine Methode. Doch diese ist nicht für alle die richtige – jede Methode hat ihren Raum, manchmal funktioniert sie für eine Sache, aber nicht für eine andere. Mitunter funktioniert eine Methode erst, nachdem man die Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Manchmal passt eine Methode besser zu den Lebensumständen als eine andere. Eine Diät, die einmal die Kilos purzeln ließ, muss beim nächsten Mal nicht zum Erfolg führen. Vielleicht ist es Bewegung, die Ihnen zu mehr körperlichem Wohlbefinden verhilft? Es könnte aber auch eine Entspannungstechnik helfen. Oder Sie müssen einfach einmal Ihre Darmflora auf Vordermann bringen. Womöglich ist es aber auch nur ein neuer Kleidungsstil, eine Aromatherapie oder Bachblüten, die Ihnen die Richtung zur Lösung Ihres Themas zeigt.
Darum dieses Handbuch. Es soll Ihnen die Palette Ihrer Möglichkeiten aufzeigen und Ihnen die notwendige Kompetenz vermitteln, um nicht die Qual der Wahl zu haben, sondern die Gewissheit, dass es nicht nur eine Erfolgsstraße gibt, sondern eine ganze Landschaft. Alle Methoden, die Sie hier finden, sind von mir selbst getestet und geprüft. Welche davon, zu welchem Zeitpunkt für Sie die Richtige ist, müssen Sie selbst entscheiden. Die Arbeit kann Ihnen niemand abnehmen, kein Coach, kein Guru, kein Therapeut. Sie können Geld auf Ihr Problem werfen oder es angehen. Denken Sie nur an Ihre Fitnessstudio-Mitgliedschaft. Nur weil Sie eine haben, sind Sie noch nicht fitter. Darum gehen Sie auf die Suche!
1 Wie geht es dir heute?
Die beste Voraussetzung für einen angenehmen Alltag – sowohl für die private als auch für die berufliche Zufriedenheit – ist eine positive Ausstrahlung. Wer immer gut gelaunt durchs Büro geht und Menschen freundlich und fröhlich gegenübertritt, auf den wird die Umgebung positiv reagieren. Wer für seine Freunde stets ein Lächeln übrig hat, wird gerne gesehen. Denn es ist das Angenehme, was die Menschen lieben und nicht diejenige Person, die immer nur das Negative vorne anstellt.
Doch die gute Laune ist nicht garantiert – zumindest nicht jeden Tag. Aber es gibt Kniffe, wie man sich in eine positive Stimmung versetzen kann und damit eine entsprechend gute Wirkung auf andere Menschen erzielt.
Dass die Glücklichen in ihrem professionellen Umfeld besonders erfolgreich sind, beweisen zahlreiche Studien. Ein Resultat: Ihre Vorgesetzten und ihr Team stufen sie als leistungsfähig ein. Auch im Privaten läuft es bei gut gelaunten Menschen in der Partnerschaft stabil, sie haben einen treuen Freundeskreis und sind zudem gesünder. Aber eine gute Ausstrahlung kommt nicht von allein, sie erfordert harte Arbeit. Das zumindest legen die wissenschaftlichen Analysen nahe. Sie beschreiben, was einer positiven Ausstrahlung vorausgeht.
Darüber hinaus deuten die Ergebnisse der Expertisen darauf hin, dass das gute Karma – hier verstanden als ein Markenzeichen des Wohlbefindens − die Ursache für Erfolg sein könnte. Erfolg wiederum macht glücklich. Wer glücklich ist, sieht alles positiv. Hier schließt sich der Kreis. Denn eine zufriedene Person (was aus meiner Sicht dasselbe wie glücklich ist) wird alles, was ihr begegnet und was sie erlebt, als gut interpretieren. Und diese positive Emotion steigert wiederum die positive Ausstrahlung.
Die Sozialforschungen der jüngsten Zeit gehen in die Richtung, dass die Fähigkeit, alles aus der positiven Warte zu sehen, auch bei der Beurteilung im Arbeitsumfeld wieder mehr in den Vordergrund rückt. Das ist logisch, denn die Digitalisierung ersetzt zunehmend das menschliche Know-how. Die verbleibenden menschlichen Ressourcen sind daher als Spezialistenwissen einzustufen und folglich ein wertvoller Schatz für die Unternehmen. Darum muss diese Gruppe von Mitarbeitern mit Sorgfalt behandelt und gefördert werden. Sind die Spezialisten auch noch gut gelaunt, sorgt das ganz nebenbei für ein gutes Betriebsklima.
Ergo: Gut gelaunte Menschen können ihre Ressourcen und ihre freundschaftlichen Beziehungen besser ausspielen als Miesepeter. Sie können ihre Fröhlichkeit nutzen, um ihr Netzwerk zu verdichten.
Die optimistisch denkenden und handelnden Menschen haben noch einen weiteren Vorteil: Der, der sich wohlfühlt, kann besser entspannen und Energie tanken. Die „Broaden-and-build“-Theorie von Barbara Fredrickson, Professorin für Psychologie an der University of North Carolina at Chapel Hill, beschreibt die handlungs- und gedankenerweiternden Konsequenzen positiver Emotionen. Die Definition von Fredrickson erlaubt die Vermutung, dass positive Emotionen die Vorbereitung des Organismus für zukünftige Herausforderungen sind. Die Psychologin glaubt, dass durch positive Emotionen eine motivierende Basis für Tätigkeiten gelegt wird. Daraus entsteht eine Aufwärtsspirale und ab einem gewissen Zeitpunkt läuft es wie von selbst (Quelle: Barbara L Fredrickson: Che broaden-and-build theory of positive Emotion. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences. Band 359, Nr. 1449, 29. September 2004, ISSN 0962-8436).
1.1 Die Laune macht den Tag
Wenn wir also morgens aufwachen, nicht gleich aufspringen und ein Lied auf den Lippen haben, sind Gute-Laune-Übungen angesagt. Doch wie funktionieren diese?
Kleider machen Leute:
Nach einer ausgiebigen Dusche und sorgfältigem Zähneputzen überlegen Sie sich, in welchem Kleidungsstück Sie sich selbst besonders vorteilhaft gekleidet sehen (das gilt auch für die Menschen, die bereits am Vortag ihre Kleidung zurechtlegen. Da hat man eben mal umsonst die Garderobe zusammengestellt). Denn ein Outfit, in dem man sich gut fühlt, hat eine ausgleichende Wirkung: Durch das Tragen der Lieblingsstücke fühlen wir uns attraktiver und wohler. Das ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer positiven Stimmung.
Spieglein, Spieglein …
Was hilft noch? Frauen kennen das: Wenn man schlecht drauf ist, hat man auch einen „Bad-Hair-Day“ oder der Bauch ist besonders aufgebläht. Das ist nun mal so. Das heißt aber nicht, dass man den Tag gleich abhaken sollte.
Probieren Sie darum an guten Tagen, welche Frisur auch an schlechten Tagen immer geht. Bei mir werden dann die Haare hochgesteckt und mit einem bunten Band dekoriert. An Schwarz-Weiß-Tagen ist jeder Farbklecks willkommen. Vielleicht auch mal ein bisschen Make-up oder ein besonders schicker Lippenstift? Warum? Ganz einfach, wenn man die Aufmerksamkeit des anderen auf etwas Bestimmtes lenkt, treten die anderen Dinge in den Hintergrund. Denken Sie an einen Farbklecks im Bild, den einen Fleck auf der weißen Bluse oder das etwas tiefere Dekolleté.
Was mache ich gegen den Bauch? Figur formende Unterwäsche unterdrückt die lästige Wölbung (nebenbei zudem den Appetit). Diese miederverstärkte Unterwäsche sollte man natürlich nicht jeden Tag tragen, denn sie pressen ja nur weg. Letztendlich ist das eine Aufforderung, den Bauch zu trainieren.
Immer der Nase nach. Tragen Sie neben Ihrer Lieblingsgarderobe auch Ihren Lieblingsduft. Denn Gerüche beleben und inspirieren Ihre Umgebung dazu, Sie „gut riechen“ zu können – auch wenn das Parfum normalerweise für besondere Gelegenheiten aufgespart wird. Die Investition in sich selbst ist die rentabelste der Welt! Welche Düfte welche Wirkung haben, lesen Sie in Kapitel 13 oder gehen Sie einmal nach der Arbeit in eine Parfümerie und lassen sich beraten (dann haben Sie schon ein Highlight am Ende des Tages in Ihrem Kalender).
Das macht nicht nur Wirkung auf andere, sondern auch auf Sie selbst. Es gibt Duftmischungen aus ätherischen Ölen, die die Laune positiv beeinflussen, oder Sie nehmen Zitrusdüfte, sie erhellen den Tag und sind gut für die Aufgewecktheit.
Raumdüfte müssen Sie auch nicht bei sich tragen, bei der Morgentoilette oder Frühstück können Sie einen Diffuser oder eine Räuchermischung benutzen. 20 Minuten reichen (siehe auch Kapitel 13).
Ein Schritt nach dem anderen. Sie sind immer noch schlecht drauf? Dann versuchen Sie es mit Bewegung: Fenster auf, tief einatmen, strecken und dehnen. Und? Immer noch nicht besser? Okay. Dann hilft ein Blick in den Kalender, denn wenn möglich, sollten Sie sich Zeit für ein gutes Frühstück nehmen (nichts Schweres und Fettiges), auch wenn Sie nicht der große Frühstücker sind. Warum das so wichtig ist? Die Morgenmahlzeit ist die letzte ruhige Phase, bevor man in den Tag startet. Also achten Sie auf eine angenehme Umgebung, Ruhe und gute Zutaten. Ist es nur der Kaffee, geben Sie ihn in Ihre Lieblingstasse oder eine edle Tasse mit Untersetzer und Löffel und setzen Sie sich an einen Tisch mit einer Blume oder etwas anderem schönen. Genießen Sie die fünf Minuten, bevor Sie aus dem Haus gehen.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, ein wenig später ins Büro zu gehen. Wenn nichts im Kühlschrank ist, gönnen Sie sich einen schönen Kaffee im stylishen Coffee Shop und nicht das Heißgetränk „to go“. Energie auftanken ist wichtig, ob das am heimischen oder am aushäusigen Tisch ist, müssen Sie entscheiden. Dabei können Sie ruhig Zeitung oder Buch lesen (bitte nicht die schon eingegangenen Mails aus der Firma), das versetzt einen in eine andere Welt außerhalb Ihrer beruflichen Umgebung.
In jedem Fall macht es Sinn, ein paar Schritte zu gehen, bevor Sie sich an den Schreibtisch setzen. Warum? Weil gehen guttut. Es hat eine meditative Wirkung, dient der Vorbereitung und schafft einen Abstand zwischen dem Heim und der Arbeit (siehe Kapitel 13).
Wenn Sie etwas essen, ist das, was Sie essen ebenso wichtig! Eiweiß ist ein guter Energielieferant. Vitamine und Mineralien schaden nie. Vielleicht pressen Sie sich einen frischen Saft. Eine gute Grundlage ist wie ein Panzer, der an einen nervtötenden Tag schützt (und hilft zudem noch, abzunehmen). Ja, Sie haben richtig gelesen. Denn regelmäßige Nahrungszufuhr tut der Figur gut (Hungergefühl ist nämlich kontraproduktiv). Mehr dazu finden Sie in Kapitel 8.
Wenn Sie auf frische Brötchen verzichten können, mixen Sie sich einen Smoothie (achten Sie auf den Zuckergehalt, das gilt auch für Fruchtzucker). Rezepte gibt es reichlich und Smoothies verhindern, dass anders wie bei kalorienreichen Speisen der Blutzuckerspiegel ansteigt. Das kostet nämlich Kraft und belastet den Start in einen gut gelaunten Tag. Aber wenn Sie Brötchen lieben, dann gönnen Sie sich eines oder zwei. Alles, was Ihnen guttut, ist gut für Sie.
Das wären also die äußerlichen kleinen Tricks, gestärkt mit Nahrung, gut sitzender Kleidung und Frisur an den Arbeitsplatz zu kommen. Vielleicht gehen Sie zu Fuß. Dann sind Sie an der frischen Luft. Wenn es regnet, denken Sie an einen Ausdruck der immer gut gelaunten Rheinländer. Die nennen Regen einfach flüssige Sonne.
Was hilft noch? Der Aufbau von innen oder positive Affirmation.
1.2 Machen Sie sich groß – Selbstlenkung
Die Selbstkommunikation kann einen wirksamen Effekt haben: das eigene Ich zu stärken. Das Problem: Leute, die als Prinzip-Pessimisten unterwegs sind, sind bei solchen Methoden defensiv und am wenigsten offen für diese Form von Motivation. Ja zum Leben zu sagen, geht aber nur, wenn man mental in Bewegung kommt. Geistig rege zu sein, fördert die Gesundheit und gesunde Menschen haben den Antrieb, sich körperlich zu bewegen. Die, die aktiv in Bewegung kommen, sind auch geistig beweglich.
Das ist, grob erklärt, das Ziel der Affirmation. Die Affirmation zur Stärkung der positiven Sichtweise ist eine psychologische Technik, „die Wirksamkeit eines breiten Spektrums von Interventionen im Gesundheitsbereich und in anderen Bereichen erhöhen kann. Um das wissenschaftlich zu untermauern, führte ein Forscherteam eine Studie durch und veröffentlichte über die ‚National Academy of Sciences‘“ (Quelle: National Academy of Sciences, Print ISSN: 0027-8424, Online ISSN: 1091-6490, published in issue February 17, 2015) seine Vorgehensweise: „Wir verwendeten die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI), um neuronale Prozesse zu untersuchen, die mit Affirmationseffekten während der Exposition gegenüber potenziell bedrohlichen Gesundheitsbotschaften verbunden sind. Wir konzentrierten uns auf eine a priori definierte Region von Interesse im ventromedialen präfrontalen Kortex (VMPFC), eine Hirnregion, die wegen ihrer Assoziation mit selbstbezogener Verarbeitung und positiver Bewertung ausgewählt wurde. In Übereinstimmung mit unseren Hypothesen produzierten diejenigen, die sich im Zustand der Selbstbestätigung befanden, während der Exposition gegenüber Gesundheitsbotschaften mehr Aktivität im VMPFC und steigerten ihre objektiv gemessenen Aktivitätsniveaus weiter. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Affirmation von Kernwerten ihre Wirkung dadurch entfalten kann, dass gefährdete Personen die Selbstrelevanz und den Wert in anderweitig bedrohlichen Botschaften erkennen können.“
Die Forscher weisen explizit darauf hin, dass die Förderung der körperlichen Aktivität sowie die Verringerung des Bewegungsmangels bei der Prävention und dem Abheilen chronischer Krankheiten eine maßgebliche Rolle spielen. Wenn das zutrifft, ist klar, welche Möglichkeiten die Affirmation sonst noch bietet. Denn eine physische Gesundheit sorgt für Wohlbefinden und Wohlbefinden bedeutet eine positive Ausstrahlung usw.
„Selbstbestätigung ist ein Prozess des Denkens oder Schreibens über die eigenen Grundwerte. Diese psychologische Technik hat sich bei der Verstärkung von Interventionen in mehreren Bereichen einschließlich der Steigerung des Bewegungsverhaltens als wirksam erwiesen“, heißt es in der Studie. Die Affirmation von Kernwerten (Selbstbestätigung), die potenziell bedrohlichen Botschaften vorausgeht, kann den Widerstand verringern und die Wirksamkeit von Interventionen erhöhen, schreiben die Wissenschaftler. Eine Möglichkeit, die Empfänglichkeit für Botschaften zu erhöhen, könnte sein, ihre Kernwerte in nicht verwandten Bereichen zu bekräftigen. Das nennt man affirmieren. Nach der Forschung der strengen Wissenschaft ist es schwer, zu beurteilen, wie viel Wirkung das zeigt. Damit ist klar: Affirmieren ist keine Wunderwaffe, die sofort ihre Wirkung zeigt, aber dass sie wirkt, ist nicht von der Hand zu weisen.
…
Die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Ich ist ein lukrativer Markt. Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning von der Hochschule Osnabrück schätzt in einem Interview mit der „WirtschaftsWoche“ die Referenten, die zu den Themen größeres Selbstbewusstsein, höhere Attraktivität sowie mehr Erfolg dozieren, auf circa 30.000 Personen ein, die sich dabei als Coach bezeichnen, „davon 8000 Business Coaches. Weniger als 20 Prozent davon schätze ich als wirklich seriös ein“, sagt Kanning. (Quelle: https://www.wiwo.de/erfolg/management/psychologe-
WeiterbildungsSzene%20Deutschland%202018-coachings-ich-habe-viele-unsinnige-sachen-gesehen/26126980.html).
Das unübersichtliche Angebot an seriösen und selbst ernannten Coaches oder medialen esoterischen Gurus geht einher mit einem schier unfassbaren Angebot an Seminaren: Führungstrainings, Schamanen-Seminare, Astro-Kurse, Aufmerksamkeitskurse, Meditationsseminare, Verhandlungstechniken, NLP oder Titel á la „Wie angele ich mir einen Millionär“. Buchbar ist alles und lediglich eine Preisfrage. Aber ob sich die Investition tatsächlich lohnt oder der Trainer womöglich statt Lösungen nur geschicktes Marketing betreibt, ist für den Laien kaum erkennbar.
Dieselbe Angebotsflut herrscht bei der Ratgeberliteratur. Immer mehr Ratgeber stapeln sich auf den Verkaufstischen und im Onlinebuchhandel. Denn sie sind gefragt. Im Jahr 2018 betrug deren Umsatzanteil 14 Prozent, rechnete der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vor und liegt hinter Belletristik und Kinder- und Jugendbuchliteratur auf Platz 3. Dabei stellen die Ratgeber von Essen & Trinken 1. Halbjahr 2020, Quelle Statista: 23,4 Prozent, gefolgt von Büchern zum Thema Lebenshilfe (1. Halbjahr 2020, Quelle Statista: 21,3 Prozent). Gesundheitsthemen rangieren mit 18,5 Prozent auf dem dritten Platz.
Das zeigt, dass guter Rat gefragt ist. Und keiner sollte daran zweifeln, dass ihm die eine oder andere Methode, Diät oder das Wissen um den eigenen Körper weiterhelfen kann.
Aber das Ziel, zur Verbesserung des eigenen Ich beizutragen, lässt sich auf vielen Wegen erreichen. Welcher Pfad der richtige ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Wie bei Kleidungsstücken gilt: Eine Größe passt keinem. Vorliegendes Buch soll Ihnen dabei behilflich und sich nicht in die Flut jene Ratgeber einreihen, in denen behauptet wird, die einzige, die neueste, die beste Wahrheit, die Geheimnisse der Menschheit und die Weisheit an sich zu enthalten. Denn diese präsentieren, genau wie die entsprechenden Seminare, meist nur eine Methode. Doch diese ist nicht für alle die richtige – jede Methode hat ihren Raum, manchmal funktioniert sie für eine Sache, aber nicht für eine andere. Mitunter funktioniert eine Methode erst, nachdem man die Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Manchmal passt eine Methode besser zu den Lebensumständen als eine andere. Eine Diät, die einmal die Kilos purzeln ließ, muss beim nächsten Mal nicht zum Erfolg führen. Vielleicht ist es Bewegung, die Ihnen zu mehr körperlichem Wohlbefinden verhilft? Es könnte aber auch eine Entspannungstechnik helfen. Oder Sie müssen einfach einmal Ihre Darmflora auf Vordermann bringen. Womöglich ist es aber auch nur ein neuer Kleidungsstil, eine Aromatherapie oder Bachblüten, die Ihnen die Richtung zur Lösung Ihres Themas zeigt.
Darum dieses Handbuch. Es soll Ihnen die Palette Ihrer Möglichkeiten aufzeigen und Ihnen die notwendige Kompetenz vermitteln, um nicht die Qual der Wahl zu haben, sondern die Gewissheit, dass es nicht nur eine Erfolgsstraße gibt, sondern eine ganze Landschaft. Alle Methoden, die Sie hier finden, sind von mir selbst getestet und geprüft. Welche davon, zu welchem Zeitpunkt für Sie die Richtige ist, müssen Sie selbst entscheiden. Die Arbeit kann Ihnen niemand abnehmen, kein Coach, kein Guru, kein Therapeut. Sie können Geld auf Ihr Problem werfen oder es angehen. Denken Sie nur an Ihre Fitnessstudio-Mitgliedschaft. Nur weil Sie eine haben, sind Sie noch nicht fitter. Darum gehen Sie auf die Suche!
1 Wie geht es dir heute?
Die beste Voraussetzung für einen angenehmen Alltag – sowohl für die private als auch für die berufliche Zufriedenheit – ist eine positive Ausstrahlung. Wer immer gut gelaunt durchs Büro geht und Menschen freundlich und fröhlich gegenübertritt, auf den wird die Umgebung positiv reagieren. Wer für seine Freunde stets ein Lächeln übrig hat, wird gerne gesehen. Denn es ist das Angenehme, was die Menschen lieben und nicht diejenige Person, die immer nur das Negative vorne anstellt.
Doch die gute Laune ist nicht garantiert – zumindest nicht jeden Tag. Aber es gibt Kniffe, wie man sich in eine positive Stimmung versetzen kann und damit eine entsprechend gute Wirkung auf andere Menschen erzielt.
Dass die Glücklichen in ihrem professionellen Umfeld besonders erfolgreich sind, beweisen zahlreiche Studien. Ein Resultat: Ihre Vorgesetzten und ihr Team stufen sie als leistungsfähig ein. Auch im Privaten läuft es bei gut gelaunten Menschen in der Partnerschaft stabil, sie haben einen treuen Freundeskreis und sind zudem gesünder. Aber eine gute Ausstrahlung kommt nicht von allein, sie erfordert harte Arbeit. Das zumindest legen die wissenschaftlichen Analysen nahe. Sie beschreiben, was einer positiven Ausstrahlung vorausgeht.
Darüber hinaus deuten die Ergebnisse der Expertisen darauf hin, dass das gute Karma – hier verstanden als ein Markenzeichen des Wohlbefindens − die Ursache für Erfolg sein könnte. Erfolg wiederum macht glücklich. Wer glücklich ist, sieht alles positiv. Hier schließt sich der Kreis. Denn eine zufriedene Person (was aus meiner Sicht dasselbe wie glücklich ist) wird alles, was ihr begegnet und was sie erlebt, als gut interpretieren. Und diese positive Emotion steigert wiederum die positive Ausstrahlung.
Die Sozialforschungen der jüngsten Zeit gehen in die Richtung, dass die Fähigkeit, alles aus der positiven Warte zu sehen, auch bei der Beurteilung im Arbeitsumfeld wieder mehr in den Vordergrund rückt. Das ist logisch, denn die Digitalisierung ersetzt zunehmend das menschliche Know-how. Die verbleibenden menschlichen Ressourcen sind daher als Spezialistenwissen einzustufen und folglich ein wertvoller Schatz für die Unternehmen. Darum muss diese Gruppe von Mitarbeitern mit Sorgfalt behandelt und gefördert werden. Sind die Spezialisten auch noch gut gelaunt, sorgt das ganz nebenbei für ein gutes Betriebsklima.
Ergo: Gut gelaunte Menschen können ihre Ressourcen und ihre freundschaftlichen Beziehungen besser ausspielen als Miesepeter. Sie können ihre Fröhlichkeit nutzen, um ihr Netzwerk zu verdichten.
Die optimistisch denkenden und handelnden Menschen haben noch einen weiteren Vorteil: Der, der sich wohlfühlt, kann besser entspannen und Energie tanken. Die „Broaden-and-build“-Theorie von Barbara Fredrickson, Professorin für Psychologie an der University of North Carolina at Chapel Hill, beschreibt die handlungs- und gedankenerweiternden Konsequenzen positiver Emotionen. Die Definition von Fredrickson erlaubt die Vermutung, dass positive Emotionen die Vorbereitung des Organismus für zukünftige Herausforderungen sind. Die Psychologin glaubt, dass durch positive Emotionen eine motivierende Basis für Tätigkeiten gelegt wird. Daraus entsteht eine Aufwärtsspirale und ab einem gewissen Zeitpunkt läuft es wie von selbst (Quelle: Barbara L Fredrickson: Che broaden-and-build theory of positive Emotion. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences. Band 359, Nr. 1449, 29. September 2004, ISSN 0962-8436).
1.1 Die Laune macht den Tag
Wenn wir also morgens aufwachen, nicht gleich aufspringen und ein Lied auf den Lippen haben, sind Gute-Laune-Übungen angesagt. Doch wie funktionieren diese?
Kleider machen Leute:
Nach einer ausgiebigen Dusche und sorgfältigem Zähneputzen überlegen Sie sich, in welchem Kleidungsstück Sie sich selbst besonders vorteilhaft gekleidet sehen (das gilt auch für die Menschen, die bereits am Vortag ihre Kleidung zurechtlegen. Da hat man eben mal umsonst die Garderobe zusammengestellt). Denn ein Outfit, in dem man sich gut fühlt, hat eine ausgleichende Wirkung: Durch das Tragen der Lieblingsstücke fühlen wir uns attraktiver und wohler. Das ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer positiven Stimmung.
Spieglein, Spieglein …
Was hilft noch? Frauen kennen das: Wenn man schlecht drauf ist, hat man auch einen „Bad-Hair-Day“ oder der Bauch ist besonders aufgebläht. Das ist nun mal so. Das heißt aber nicht, dass man den Tag gleich abhaken sollte.
Probieren Sie darum an guten Tagen, welche Frisur auch an schlechten Tagen immer geht. Bei mir werden dann die Haare hochgesteckt und mit einem bunten Band dekoriert. An Schwarz-Weiß-Tagen ist jeder Farbklecks willkommen. Vielleicht auch mal ein bisschen Make-up oder ein besonders schicker Lippenstift? Warum? Ganz einfach, wenn man die Aufmerksamkeit des anderen auf etwas Bestimmtes lenkt, treten die anderen Dinge in den Hintergrund. Denken Sie an einen Farbklecks im Bild, den einen Fleck auf der weißen Bluse oder das etwas tiefere Dekolleté.
Was mache ich gegen den Bauch? Figur formende Unterwäsche unterdrückt die lästige Wölbung (nebenbei zudem den Appetit). Diese miederverstärkte Unterwäsche sollte man natürlich nicht jeden Tag tragen, denn sie pressen ja nur weg. Letztendlich ist das eine Aufforderung, den Bauch zu trainieren.
Immer der Nase nach. Tragen Sie neben Ihrer Lieblingsgarderobe auch Ihren Lieblingsduft. Denn Gerüche beleben und inspirieren Ihre Umgebung dazu, Sie „gut riechen“ zu können – auch wenn das Parfum normalerweise für besondere Gelegenheiten aufgespart wird. Die Investition in sich selbst ist die rentabelste der Welt! Welche Düfte welche Wirkung haben, lesen Sie in Kapitel 13 oder gehen Sie einmal nach der Arbeit in eine Parfümerie und lassen sich beraten (dann haben Sie schon ein Highlight am Ende des Tages in Ihrem Kalender).
Das macht nicht nur Wirkung auf andere, sondern auch auf Sie selbst. Es gibt Duftmischungen aus ätherischen Ölen, die die Laune positiv beeinflussen, oder Sie nehmen Zitrusdüfte, sie erhellen den Tag und sind gut für die Aufgewecktheit.
Raumdüfte müssen Sie auch nicht bei sich tragen, bei der Morgentoilette oder Frühstück können Sie einen Diffuser oder eine Räuchermischung benutzen. 20 Minuten reichen (siehe auch Kapitel 13).
Ein Schritt nach dem anderen. Sie sind immer noch schlecht drauf? Dann versuchen Sie es mit Bewegung: Fenster auf, tief einatmen, strecken und dehnen. Und? Immer noch nicht besser? Okay. Dann hilft ein Blick in den Kalender, denn wenn möglich, sollten Sie sich Zeit für ein gutes Frühstück nehmen (nichts Schweres und Fettiges), auch wenn Sie nicht der große Frühstücker sind. Warum das so wichtig ist? Die Morgenmahlzeit ist die letzte ruhige Phase, bevor man in den Tag startet. Also achten Sie auf eine angenehme Umgebung, Ruhe und gute Zutaten. Ist es nur der Kaffee, geben Sie ihn in Ihre Lieblingstasse oder eine edle Tasse mit Untersetzer und Löffel und setzen Sie sich an einen Tisch mit einer Blume oder etwas anderem schönen. Genießen Sie die fünf Minuten, bevor Sie aus dem Haus gehen.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, ein wenig später ins Büro zu gehen. Wenn nichts im Kühlschrank ist, gönnen Sie sich einen schönen Kaffee im stylishen Coffee Shop und nicht das Heißgetränk „to go“. Energie auftanken ist wichtig, ob das am heimischen oder am aushäusigen Tisch ist, müssen Sie entscheiden. Dabei können Sie ruhig Zeitung oder Buch lesen (bitte nicht die schon eingegangenen Mails aus der Firma), das versetzt einen in eine andere Welt außerhalb Ihrer beruflichen Umgebung.
In jedem Fall macht es Sinn, ein paar Schritte zu gehen, bevor Sie sich an den Schreibtisch setzen. Warum? Weil gehen guttut. Es hat eine meditative Wirkung, dient der Vorbereitung und schafft einen Abstand zwischen dem Heim und der Arbeit (siehe Kapitel 13).
Wenn Sie etwas essen, ist das, was Sie essen ebenso wichtig! Eiweiß ist ein guter Energielieferant. Vitamine und Mineralien schaden nie. Vielleicht pressen Sie sich einen frischen Saft. Eine gute Grundlage ist wie ein Panzer, der an einen nervtötenden Tag schützt (und hilft zudem noch, abzunehmen). Ja, Sie haben richtig gelesen. Denn regelmäßige Nahrungszufuhr tut der Figur gut (Hungergefühl ist nämlich kontraproduktiv). Mehr dazu finden Sie in Kapitel 8.
Wenn Sie auf frische Brötchen verzichten können, mixen Sie sich einen Smoothie (achten Sie auf den Zuckergehalt, das gilt auch für Fruchtzucker). Rezepte gibt es reichlich und Smoothies verhindern, dass anders wie bei kalorienreichen Speisen der Blutzuckerspiegel ansteigt. Das kostet nämlich Kraft und belastet den Start in einen gut gelaunten Tag. Aber wenn Sie Brötchen lieben, dann gönnen Sie sich eines oder zwei. Alles, was Ihnen guttut, ist gut für Sie.
Das wären also die äußerlichen kleinen Tricks, gestärkt mit Nahrung, gut sitzender Kleidung und Frisur an den Arbeitsplatz zu kommen. Vielleicht gehen Sie zu Fuß. Dann sind Sie an der frischen Luft. Wenn es regnet, denken Sie an einen Ausdruck der immer gut gelaunten Rheinländer. Die nennen Regen einfach flüssige Sonne.
Was hilft noch? Der Aufbau von innen oder positive Affirmation.
1.2 Machen Sie sich groß – Selbstlenkung
Die Selbstkommunikation kann einen wirksamen Effekt haben: das eigene Ich zu stärken. Das Problem: Leute, die als Prinzip-Pessimisten unterwegs sind, sind bei solchen Methoden defensiv und am wenigsten offen für diese Form von Motivation. Ja zum Leben zu sagen, geht aber nur, wenn man mental in Bewegung kommt. Geistig rege zu sein, fördert die Gesundheit und gesunde Menschen haben den Antrieb, sich körperlich zu bewegen. Die, die aktiv in Bewegung kommen, sind auch geistig beweglich.
Das ist, grob erklärt, das Ziel der Affirmation. Die Affirmation zur Stärkung der positiven Sichtweise ist eine psychologische Technik, „die Wirksamkeit eines breiten Spektrums von Interventionen im Gesundheitsbereich und in anderen Bereichen erhöhen kann. Um das wissenschaftlich zu untermauern, führte ein Forscherteam eine Studie durch und veröffentlichte über die ‚National Academy of Sciences‘“ (Quelle: National Academy of Sciences, Print ISSN: 0027-8424, Online ISSN: 1091-6490, published in issue February 17, 2015) seine Vorgehensweise: „Wir verwendeten die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI), um neuronale Prozesse zu untersuchen, die mit Affirmationseffekten während der Exposition gegenüber potenziell bedrohlichen Gesundheitsbotschaften verbunden sind. Wir konzentrierten uns auf eine a priori definierte Region von Interesse im ventromedialen präfrontalen Kortex (VMPFC), eine Hirnregion, die wegen ihrer Assoziation mit selbstbezogener Verarbeitung und positiver Bewertung ausgewählt wurde. In Übereinstimmung mit unseren Hypothesen produzierten diejenigen, die sich im Zustand der Selbstbestätigung befanden, während der Exposition gegenüber Gesundheitsbotschaften mehr Aktivität im VMPFC und steigerten ihre objektiv gemessenen Aktivitätsniveaus weiter. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Affirmation von Kernwerten ihre Wirkung dadurch entfalten kann, dass gefährdete Personen die Selbstrelevanz und den Wert in anderweitig bedrohlichen Botschaften erkennen können.“
Die Forscher weisen explizit darauf hin, dass die Förderung der körperlichen Aktivität sowie die Verringerung des Bewegungsmangels bei der Prävention und dem Abheilen chronischer Krankheiten eine maßgebliche Rolle spielen. Wenn das zutrifft, ist klar, welche Möglichkeiten die Affirmation sonst noch bietet. Denn eine physische Gesundheit sorgt für Wohlbefinden und Wohlbefinden bedeutet eine positive Ausstrahlung usw.
„Selbstbestätigung ist ein Prozess des Denkens oder Schreibens über die eigenen Grundwerte. Diese psychologische Technik hat sich bei der Verstärkung von Interventionen in mehreren Bereichen einschließlich der Steigerung des Bewegungsverhaltens als wirksam erwiesen“, heißt es in der Studie. Die Affirmation von Kernwerten (Selbstbestätigung), die potenziell bedrohlichen Botschaften vorausgeht, kann den Widerstand verringern und die Wirksamkeit von Interventionen erhöhen, schreiben die Wissenschaftler. Eine Möglichkeit, die Empfänglichkeit für Botschaften zu erhöhen, könnte sein, ihre Kernwerte in nicht verwandten Bereichen zu bekräftigen. Das nennt man affirmieren. Nach der Forschung der strengen Wissenschaft ist es schwer, zu beurteilen, wie viel Wirkung das zeigt. Damit ist klar: Affirmieren ist keine Wunderwaffe, die sofort ihre Wirkung zeigt, aber dass sie wirkt, ist nicht von der Hand zu weisen.
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