Einblicke in die Magie der Kindermalerei

Einblicke in die Magie der Kindermalerei

Ein Bildband aus einem Kita-Atelier

Catherine Désenfant


EUR 19,90
EUR 15,99

Format: 17 x 21 cm
Seitenanzahl: 132
ISBN: 978-3-99131-281-9
Erscheinungsdatum: 22.02.2022

Leseprobe:

Vorwort

Kinder kommen mit einem magischen Potential zur Welt: Sie schauen, hören, schmecken, tasten und fühlen intensiv. Leichtfüßig unterwegs, erobern sie mit allen Sinnen ihre Umgebung und stoßen wie von selbst auf Ausdrucksformen, die sie befähigen, ihr Erleben nach außen zu kehren. Es können Klänge sein, Lieder, Rhythmen, Geschichten, Träume, Tänze oder eben auch Bilder.

Beim Betrachten eines kindlichen Bildes werde ich hin und wieder von dessen Magie ganz und gar erfasst.

Bei dem Versuch, wie ein Kind zu malen, kommt jeder Künstler schnell an seine Grenzen. Ich habe es probiert ... und bin kläglich gescheitert.


Das Atelier

So oft es geht kommen die Kinder zu mir ins Atelier. Die meiste Zeit malen sie ohne Vorgaben und erproben ihre eigene Farbwahl, Formen und Strukturen. Je mehr sie malen, desto mehr gewinnen sie an Selbstvertrauen.

Ich ermuntere sie dazu, das fertige Werk zu signieren, wenn sie es wollen, auf der vorderen Seite und für alle sichtbar. So wird der eigene Name Teil des Bildes. Die Jüngeren „unterschreiben“ selbstverständlich auch. Am Ende stellen wir die Bilder aus, die in ihren Augen gelungen sind. Die Kinder malen aber auch im Rahmen verschiedener Projekte. Sie malen allein oder in Gruppen, auf dem Boden, an der Staffelei oder am Tisch, manchmal auch an der Wand.

Damit die Kinder Erfolgserlebnisse erzielen, ist die Raumvorbereitung von Bedeutung. Alles hat seinen Platz: Die Malkittel, die hochwertigen Acrylfarben in kleinen praktischen Töpfen verteilt, die Mischpaletten, die verschiedenen Pinsel, die Lappen zum Tupfen und zwei Eimer, um klares Wasser zu schöpfen. So lassen sich die Farben auf das Papier sauber übertragen und kommen zum Leuchten. Ein Fest für die Sinne soll es sein!

Ich selbst begleite die Kinder während des Malprozesses, bleibe aber im Hintergrund. Ich interveniere nicht, oder möglichst nicht. Das klingt einfach, ist es aber nicht, zumindest nicht für mich: Manchmal genügen ein paar Pinselstriche, um ein magisches, außergewöhnliches Bild zu zaubern.
Bevor das Kind sein Werk übermalt, nehme ich es diskret an mich und biete ihm ein neues weißes Blatt an. Meistens geht es gut, wenn nicht, muss ich damit leben, dass mein Eingreifen nicht erwünscht ist.


Ich will auch!

Vor mir steht Mani hüpfend an der Türschwelle zum Atelier. Er will malen, zum ersten Mal in seinem Leben. Mani ist noch keine drei Jahre alt.

Im Raum stehen die massiven, quadratischen Holztische, auf denen sich viele kleine verschiedene Farbtöpfe befinden. Dazwischen ragen Borstenpinsel in allen Größen aus Glasbehältern. Becher stehen bereit. Bunt beschmierte Lappen liegen überall herum.

Ganz ins Geschehen versunken, malen vier- bis fünfjährige Kinder an der Staffelei oder am Tisch. Mani wird von mir mit einem langen Gummikittel ausgestattet und bekommt einen leeren Becher. Er soll aus dem Eimer, der in der Ecke des Raumes steht, Wasser schöpfen und sich dann einen Platz aussuchen. Wie es geht, findet er schnell heraus. Begeistert macht er sich ans Werk und bald taucht er ganz und gar in das Element Wasser ein: Becher füllen, damit durch den Raum balancieren, möglichst nichts verschütten, Becher wieder ausleeren, wieder füllen, wieder balancieren. Welch ein Glücksgefühl!

Mani ist jetzt für den nächsten Schritt bereit. Er holt sich einen Farbtopf und einen Pinsel. Noch nie hatte er einen Pinsel in der Hand. Er umklammert ihn mit beiden Händen und taucht ihn in die gelbe Farbe. Vor ihm liegt das weiße Blatt. Der erste Farbklecks ist schon auf dem Papier gelandet. Der Becher kippt auf das Blatt. Mani lässt den Pinsel fallen. Ich hebe das Blatt hoch und lasse Farbe und Wasser fließen. Mani ist fasziniert. Sein erstes Bild ist fertig. Wir legen es gemeinsam vorsichtig auf das Trockengestell.


Das Selbstporträt

Die vierjährige Hannah betrachtet ihr Gesicht im Spiegel, kommentiert, was sie sieht und malt es nacheinander auf ein dünnes Holzbrett.

Zuerst kommt ein großer Kreis, in der Mitte steckt die Nase und oben darüber hängen die Augen. Sie sind rund und groß, wie zwei Löcher. Unter die Nase malt sie den Mund, wie ein Strich, die Haare nicht vergessen.

Anschließend gestaltet sie den Rand mit allerlei Materialien wie Perlen, Steinen, Schrauben, Knöpfen und vieles mehr. Je kleiner die Fundsachen sind, desto interessanter sind sie auch.

Das Ergebnis ist immer wieder verblüffend. Oft erkenne ich das Wesen des jeweiligen Kindes, das durch sein Portrait hindurch scheint.

Vorwort

Kinder kommen mit einem magischen Potential zur Welt: Sie schauen, hören, schmecken, tasten und fühlen intensiv. Leichtfüßig unterwegs, erobern sie mit allen Sinnen ihre Umgebung und stoßen wie von selbst auf Ausdrucksformen, die sie befähigen, ihr Erleben nach außen zu kehren. Es können Klänge sein, Lieder, Rhythmen, Geschichten, Träume, Tänze oder eben auch Bilder.

Beim Betrachten eines kindlichen Bildes werde ich hin und wieder von dessen Magie ganz und gar erfasst.

Bei dem Versuch, wie ein Kind zu malen, kommt jeder Künstler schnell an seine Grenzen. Ich habe es probiert ... und bin kläglich gescheitert.


Das Atelier

So oft es geht kommen die Kinder zu mir ins Atelier. Die meiste Zeit malen sie ohne Vorgaben und erproben ihre eigene Farbwahl, Formen und Strukturen. Je mehr sie malen, desto mehr gewinnen sie an Selbstvertrauen.

Ich ermuntere sie dazu, das fertige Werk zu signieren, wenn sie es wollen, auf der vorderen Seite und für alle sichtbar. So wird der eigene Name Teil des Bildes. Die Jüngeren „unterschreiben“ selbstverständlich auch. Am Ende stellen wir die Bilder aus, die in ihren Augen gelungen sind. Die Kinder malen aber auch im Rahmen verschiedener Projekte. Sie malen allein oder in Gruppen, auf dem Boden, an der Staffelei oder am Tisch, manchmal auch an der Wand.

Damit die Kinder Erfolgserlebnisse erzielen, ist die Raumvorbereitung von Bedeutung. Alles hat seinen Platz: Die Malkittel, die hochwertigen Acrylfarben in kleinen praktischen Töpfen verteilt, die Mischpaletten, die verschiedenen Pinsel, die Lappen zum Tupfen und zwei Eimer, um klares Wasser zu schöpfen. So lassen sich die Farben auf das Papier sauber übertragen und kommen zum Leuchten. Ein Fest für die Sinne soll es sein!

Ich selbst begleite die Kinder während des Malprozesses, bleibe aber im Hintergrund. Ich interveniere nicht, oder möglichst nicht. Das klingt einfach, ist es aber nicht, zumindest nicht für mich: Manchmal genügen ein paar Pinselstriche, um ein magisches, außergewöhnliches Bild zu zaubern.
Bevor das Kind sein Werk übermalt, nehme ich es diskret an mich und biete ihm ein neues weißes Blatt an. Meistens geht es gut, wenn nicht, muss ich damit leben, dass mein Eingreifen nicht erwünscht ist.


Ich will auch!

Vor mir steht Mani hüpfend an der Türschwelle zum Atelier. Er will malen, zum ersten Mal in seinem Leben. Mani ist noch keine drei Jahre alt.

Im Raum stehen die massiven, quadratischen Holztische, auf denen sich viele kleine verschiedene Farbtöpfe befinden. Dazwischen ragen Borstenpinsel in allen Größen aus Glasbehältern. Becher stehen bereit. Bunt beschmierte Lappen liegen überall herum.

Ganz ins Geschehen versunken, malen vier- bis fünfjährige Kinder an der Staffelei oder am Tisch. Mani wird von mir mit einem langen Gummikittel ausgestattet und bekommt einen leeren Becher. Er soll aus dem Eimer, der in der Ecke des Raumes steht, Wasser schöpfen und sich dann einen Platz aussuchen. Wie es geht, findet er schnell heraus. Begeistert macht er sich ans Werk und bald taucht er ganz und gar in das Element Wasser ein: Becher füllen, damit durch den Raum balancieren, möglichst nichts verschütten, Becher wieder ausleeren, wieder füllen, wieder balancieren. Welch ein Glücksgefühl!

Mani ist jetzt für den nächsten Schritt bereit. Er holt sich einen Farbtopf und einen Pinsel. Noch nie hatte er einen Pinsel in der Hand. Er umklammert ihn mit beiden Händen und taucht ihn in die gelbe Farbe. Vor ihm liegt das weiße Blatt. Der erste Farbklecks ist schon auf dem Papier gelandet. Der Becher kippt auf das Blatt. Mani lässt den Pinsel fallen. Ich hebe das Blatt hoch und lasse Farbe und Wasser fließen. Mani ist fasziniert. Sein erstes Bild ist fertig. Wir legen es gemeinsam vorsichtig auf das Trockengestell.


Das Selbstporträt

Die vierjährige Hannah betrachtet ihr Gesicht im Spiegel, kommentiert, was sie sieht und malt es nacheinander auf ein dünnes Holzbrett.

Zuerst kommt ein großer Kreis, in der Mitte steckt die Nase und oben darüber hängen die Augen. Sie sind rund und groß, wie zwei Löcher. Unter die Nase malt sie den Mund, wie ein Strich, die Haare nicht vergessen.

Anschließend gestaltet sie den Rand mit allerlei Materialien wie Perlen, Steinen, Schrauben, Knöpfen und vieles mehr. Je kleiner die Fundsachen sind, desto interessanter sind sie auch.

Das Ergebnis ist immer wieder verblüffend. Oft erkenne ich das Wesen des jeweiligen Kindes, das durch sein Portrait hindurch scheint.
5 Sterne
Mit Kinderaugen sehen - 26.04.2022
Jeanine

Die Welt aus Kinderaugen sehen und eintauchen. Das gelingt diesem schönen Bildband.

5 Sterne
Kunstpädagogischer Augenschmaus - 24.04.2022
Betti Ei

Das Buch zeigt, was entstehen kann, wenn man sowohl Pädagogen als auch Kinder ausstattet mit Räumen, Material, Zeit und Ermutigung.Es entstehen Experimentierlust, Sinnlichkeit, Versunkenheit und hinreißende Malereien von großer Farbkraft, sei es auf Papier, Wänden oder gar Gesichtern. Eine tolle Anregung für ErziehrInnen, sich dem Material und den Gestaltungsideen von Kitakindern zu überlassen!

5 Sterne
Kreativität  - 09.04.2022
Dorothée Renn

.. bin immer wieder fasziniert von diesem schönen Buch!Geistreich und kreativ und das Wichtigste, von Kindern selbst❤️Keine vorgefertigte Meinungsmache!Wenn ich da an meine, zum Glück, kurze Kita Zeit zurückdenke …

5 Sterne
Wunderbar - 24.03.2022
Nicole

Tolles Buch, sehr zu empfehlen! Die Magie und die Frische der Kindermalerei hat mir sehr tief berührt. Was für eine Spontaneität ! So schön bunt ! Und der kurze Text erklärt mit viel Herzgefühl, wie die Authorin, respektvoll und begeistert, die fröhliche Kreativität der Kindern angenommen hat und einfach blühen lassen hat. Wunderbar.

5 Sterne
Dieses Buch lässt einen in die Welt der Kinder eintauchen - 24.03.2022
Kerstin S.

Ein wundervolles Buch... sowohl für Pädagog*innen und Eltern, als auch für alle, die an Kunst interessiert sind und Einblicke in die Ausdruckskraft von Kindern erhalten möchten. Im Buch finden sich neben zahlreichen farbintensiven Bildern und ausdrucksstarken Fotos viele Ideen, wie Kinder zum Experimentieren mit Farben und kreativen Gestalten angeregt werden können. Besonders berührt hat mich das beschriebene Vorgehen der Autorin, denn sie hatte bei ihrer kunstpädagogischen Arbeit stets die Bedürfnisse der Kinder im Blick. Danke für dieses wertvolle Buch.

5 Sterne
Ein zu tiefst berührendes Buch - 14.03.2022
WK

Mit diesem Buch hält man einen wahren Schatz in den Händen. Die Autorin und Künstlerin gewährt dem Betrachter intensive Eindrücke und Momentaufnahmen aus ihrer Arbeit mit den Kindern. In den Bildern und Gesichtern der Kinder ist deutlich das Erleben des Moments und die sprundelnde Kreativität zu sehen. So frei zu malen und sich auszudrücken wie ein Kind, ist auch für große Künstler zu schwer, denn nur Kinder haben diese prickelnde Magie uns mit ihren Bildern zu verzaubern.Es ist eben "die Magie der Kindermalerei"

5 Sterne
Das Buch ist ein Glücksfall.  - 13.03.2022
Thomas

Es ist sehr berührend zu sehen, wie die Autorin mit Hingabe, Leidenschaft und Fantasie die Kinder bei ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt hat, ohne sie einzuengen. So konnten sie selbst herausfinden, über welche Fähigkeiten sie verfügen. Sehr berührend! Wenn ein Team sich der Bedeutung ihrer Arbeit bewusst ist und einer Mitarbeiterin dafür auch Freiräume ermöglicht, ist das sehr beachtlich und spricht für die Einrichtung. Man erkennt eindeutig, wie voller Liebe mit den Kindern gearbeitet wurde. Man fühlt sich an seine eigene Kindheit erinnert. Empfehlenswert!

5 Sterne
Wenn Kinder Herz und Seele teilen - 08.03.2022
Dr. med. Thomas Dossler

Dieses Buch ist ein "MUSS" für alle Eltern!Herrlich leicht geschrieben und für mich als alter und selber malender Opa (77) eine Bereicherung, um meinen kleinen Enkel (2 1/2) mit noch größerer Begeisterung an Farben, Striche, Kurven und Punkte und den ganzen Zauber der Malerei heranzuführen.Ein großartig gelungenes Buch!

5 Sterne
Dieses Buch ist ein kleiner Juvel! - 27.02.2022
Ralf Bogner

Beim Betrachten der zahlreichen Bilder und beim Lesen der Begleittexte ist man gleich motiviert, mit Kindern diese Malmethode auszuprobieren! Dabei ist es gar keine Methode sondern eher ein gut organisierter Raum, wo alles seinen Platz hat, wo die Kinder hochwertige Farben vorfinden. So können sie sich gleich ans Werk machen und Erfolgserlebnisse erzielen!Zum nachahmen empfohlen!

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