Wir wollten gute Menschen sein und alles kam ganz anders

Wir wollten gute Menschen sein und alles kam ganz anders

Mahala + Menachem Sanchez


EUR 21,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 448
ISBN: 978-3-99131-971-9
Erscheinungsdatum: 06.02.2024
Wir sind an dem Punkt angelangt, wo man sich fragt: Welche Möglichkeiten gibt es noch? Denn alles hat seine Zeit, auch die Erde. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und den uns – noch – zur Verfügung stehenden Ressourcen scheint hierfür notwendig.
Das neue Jahr …
und dieses Jahr wollen wir alles gut machen für uns und unsere Umwelt, das heißt ganz generell für die Umwelt und besonders für das, was uns nährt und ernährt, also das Feld und die Tiere, und wir wollen unser Inneres ordnen.
Und so ist es gedacht: Wenn man jeden Tag nur ein Thema liest und dieses überdenkt, so kann man es langsam umsetzen, und manches braucht eben seine Zeit und es ist nicht immer einfach und einen kleinen Beitrag können wir doch alle dazu leisten.
Wir wollen gesund und wohl leben und alles vermeiden, was Schaden macht. Ein insgesamt besserer Mensch werden kann man nur, wenn man einen gesunden Beitrag leistet.
Mögen gute Gedanken Sie durch das Jahr begleiten und das Bewusstsein, dass wir nicht alleine auf der Welt sind. Ein jeder lebt so, dass es dem anderen auch noch möglich ist zu leben, dass ein jeder seinen eigenen Raum hat und die natürlichen Lebensräume erhalten bleiben. Und die natürlichen Lebensräume sind nicht nur Worte, es ist das Allerwichtigste auf der Welt, denn könnten wir leben, wenn es keine natürlichen Lebensräume mehr gibt? Das bedeutet zum einen natürlich, also gewachsen, wo sich das richtige angepasste Leben einstellen kann und erhalten bleiben soll – das sind die Tiere und Pflanzen. Und Lebensräume bedeutet zum anderen auch eine gewisse Größe, die erhalten bleiben soll. Oder könnten wir leben ohne einen Lebensraum, ohne etwas Natürliches? Wäre nicht der Lebensraum und nicht das Natürliche, wo wären wir dann?
Wir sind dem Fortschritt der ganzen technischen Entwicklung anheimgefallen und das ist oft auf kleinem Raum möglich, die Geräte sind so klein geworden und handlich, dass man sie kaum noch sieht und auch nur dann bedienen kann, wenn man wirklich sehr gute Augen hat. Die Räume, die uns zur Verfügung stehen, sind voll von allem, was es gibt, und wir wollen immer noch mehr, noch moderner und fortschrittlicher sein, so weit, bis die Geräte schon fast allein und selbstständig denken und zum Teil schon sprechen, wir können uns mit ihnen unterhalten und sie geben uns Anleitungen und Informationen, wie alles richtig zu bedienen ist, wir schalten an und folgen den Durchsagen und sie weisen uns auf unsere Fehler hin und so können wir uns rein technisch durch den Wirrwarr von Drähten und Kabeln durcharbeiten, bis wir richtig eingestellt sind.
Wir können nicht sagen, wir erfinden nichts Neues mehr, das wird es nicht geben, weil das Denken immer etwas hervorbringt und so jede Erfindung das Verhalten im Sinne von Anwendung und Verbreitung, von Vermarktung und Gewinnstreben und Konkurrenz und mit all den gewollten und ungewollten Folgen verändert. Und jede Erfindung passt sich der Zeit an, in der wir uns bewegen mit den vorhandenen Rohstoffen – ob es uns damit wirklich besser geht? Je mehr es gibt, desto anfälliger kann man werden und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Unverträglichkeit und Krankheit.



JANUAR


− 1 −

Heute ist der erste Tag und alles fängt heute fließend von einem Jahr ins andere neu an, ohne Unterbrechung, unmerklich, nur wir wissen, dass es so ist, denn es ist heute in der Zeit der technischen Errungenschaften möglich, eine genaue minutiöse nachvollziehbare Zeitorientierung zu haben, das, was gestern noch unter großem Feuerwerk gefeiert wurde, das alte Jahr, ist also abgeschlossen und nun liegt nur noch der Rauch und eine unbestimmte unerklärliche Ruhe in der Luft, alles wurde in den Farben und Formen der Feuerwerksentzündung in den Himmel geschossen und hell erleuchteten bizarre Formationen den nachtblauen Himmel zum letzten Mal im alten Jahr und so, als wäre alles zu Ende, und doch fängt alles wieder neu von vorne an und so, als wäre es ein Tag der Ruhe, das uns denken lässt, und fließend geht es weiter mit … alles Gute im Neuen Jahr, und dass es noch besser wird …
Nun scheint sich alles zu verändern und doch sind es gerade mal einige Minuten oder Stunden später, eine Fortsetzung des Vergangenen, wir wissen noch, was gestern war und dass wir gefeiert haben. Nicht alle mögen den Rauch und den Zunder und die Millionen von Geld, die sich in der Luft quasi in ein Nichts aufgelöst haben, um das neue Jahr zu begrüßen – so sollte es nicht sein, es ist wie eine Münze mit zwei Seiten, bei der man sich etwas wünscht.
Die Zeit, die Zeiten sind vergangen, wo Explosives die Wende bestimmt, was ein Ende sein kann oder ein neuer Anfang, es kann ein Sieg oder eine Niederlage sein.
Wir wollen nur den Anfang sehen, wo wir uns etwas wünschen, wo wir vielleicht mit der letzten Feier und etwas Traurigkeit ein gutes oder schlechtes Jahr verlassen haben und nun noch froher werden wollen, weil das in Erfüllung gehen soll, was wir uns vorgenommen haben.
Lasst uns gute Gedanken haben und diese auch umsetzen und alles, was mir oder uns hilft, und somit kann auch den anderen geholfen werden, vieles kann auch verbessert werden, wir sehen es in einer Verbesserung der Zustände, denn es ist immer etwas Positives, es ist eine Veränderung, es gilt einen angenehmen Zustand zu schaffen, ein Wohlbefinden in allen Lagen.
Wir versuchen, das Gute zu erhalten, denn da wissen wir, was wir haben, und das müssen wir festhalten und daran arbeiten.

Der Tag, der neue Tag in der Ruhe und der Erholung, leitet das Jahr ein mit einem guten Beitrag zu helfen, zu ordnen, die innere Ruhe und Frieden zu finden in einer herausfordernden Zeit, wo wir manchmal zerrissen und desorientiert sind, dass wir Lösungen finden für einen erbauenden Weg durch das ganze Jahr mit Gott und der Welt.

In dieser, unserer Welt.


− 2 −

Und so sind die Dinge und ist der erste Tag ein guter Tag, so lass uns fröhlich sein und alles, was kommt, annehmen, dass wir das erträglich lösen können, denn gestern war ein guter Tag und heute ist ein guter Tag und nur Gutes soll weiterhin kommen. Und wenn wir noch hinausschauen und einen blauen Himmel und eine aufgehende Sonne am Morgen sehen, so wird es eine bessere Zeit. Die Zeiten der langen kalten, strengen Winter sind bald vorbei und so wird vieles leichter, ja man ist geradezu beschwingt, fröhlich und heiter und eilt zur Arbeit mit guten Bestrebungen und mit den Zielen und Vorstellungen in diesem Jahr. Man denkt und wir hoffen, ja wir setzen voraus, dass wir gesund bleiben und auf geradem Wege alles gut erreichen.
Wir hoffen, dass das Wetter, was sich täglich ändern kann, uns nicht allzu sehr winterliche Hürden schafft und wir nicht von so viel unvorhergesehenem Chaos überrascht werden.
Wir setzen einfach voraus, dass sich alles so einstellt, wie wir es planen und wie wir uns das ausdenken, aber es geht doch manchmal nicht immer so und so müssen wir uns dem fügen, es entweder akzeptieren, uns damit abfinden oder eine neue Möglichkeit suchen, so viel Bewegungsraum hat der Mensch für sich selbst, oder letztendlich ist die optimale Lösung die Aufgabe in jedem Leben, jeder für sich alleine.
Lasst uns im Leben immer das Wichtigste erkennen, das uns und unser Inneres leitet, dass wir gut durch das Leben gehen mit den Mitmenschen, mit allem, was lebt, dass wir uns in unsere Umwelt einbinden und diese erträglich sich gestaltet und uns wiederum die Kraft verleiht, Gutes und Hilfreiches in die Welt zu bringen, und das ist nicht immer einfach und auch nicht immer möglich, aber wir bemühen uns trotzdem stets darum.
Lass uns in allen Dingen die Welt im Ganzen sehen, die Welt als Schöpfung, die lebt und leben will, und das Leben ist zu schützen, die Erde und die Natur sind zu erhalten und zu pflegen, alles, was lebt, und wir eben als Leben in einem immer funktionierenden Kreislauf, wo wir uns bewegen, wie wir wollen, in dem eine gewisse Ordnung herrscht, so wie es geschaffen wurde.
Wir werden lernen, die Gesetze der Natur zu erkennen, den Willen der Schöpfung und die von Menschen gemachten Vorschriften und Empfehlungen zu achten, und dieses ergibt eine Ordnung.
Kein Jahr wird leichter und einfacher sein als das vorherige und so nehmen wir vieles mit und doch ist es gut, wenn alles richtig verarbeitet wurde, und man daraus gelernt hat. Wir werden mit jedem Tag neu beginnen und uns von Altem befreien. Wir selbst schaffen die Last, die so hoffnungslos sein kann und dann doch wieder uns froh stimmen kann, wenn brisante und zugespitzte Lagen sich entspannen und unser eigenes beladenes Leben sich erleichtert.
Heute wird alles besser – und so wird die Zeit.


− 3 −

Noch eine ganze Zeit lang ist es Winter, mehr oder weniger kalt, rau und trübe, manchmal ist es grün, aber dann auch wieder weiß mit viel oder sogar mit sehr viel Schnee, der uns beschert wird, und dann ist man etwas oder doch ziemlich eingegrenzt in seiner Bewegungsfreiheit, obwohl es in unserer Zeit diese Hürden immer seltener gibt, und doch bringt es die winterliche Ruhe mit sich, dass sich mit zunehmender Dunkelheit auch die Lichtintensität verändert, der gesamte Stoffwechsel sich anpasst, manche sich zurückziehen und manchmal traurig sind und leicht depressiv werden können aus verschiedenen Gründen. Wir ziehen uns einfach zurück, weil der Winter lebensfeindlich sein kann, und wir haben doch keinen Mangel in unserer heutigen Zeit, wo wir alle vernetzt sind und mit der ganzen Welt kommunizieren können. Wir brauchen doch nirgends mehr hinzugehen und können von zu Hause aus alles erledigen, wir können lesen und Gutes hineinschreiben und wir können einkaufen und von zu Hause aus Geld ausgeben.
Wir leben mit unseren fast unersetzlichen Geräten, mit all der fortschrittlichen Technik und können uns so in Netzwerke einschleusen, völlig isoliert und anonym, wir müssen mit den Entwicklungen dieser Zeit leben, ob wir wollen oder nicht, es wird alles besser, einfacher und alles geht schneller und vielleicht ist das für viele eine Möglichkeit, sich an das weltweite Unterhaltungssystem anzuschließen – die Zeit der hoch entwickelten Technik, die alleine schon mit Denken funktioniert, eine Technik, die mitdenkt. Wir können uns so unabhängig oder auch abhängig machen, dass wir abgeschirmt und isoliert sind und die Technik, die ganzen Geräte schon personifizieren – denn so intelligent sind sie schon fast. – Wohin soll das noch führen? –
Wir sind so weit fortgeschritten, dass wir selbst ohne diese gar nicht mehr richtig funktionieren, ohne die kann man sich das Leben gar nicht mehr vorstellen. Seit etwa 25–30 Jahren ist es so, das Zeitalter dieser Technik, des Computers, den jeder hat, dass alles sich so schnell verändert. Innerhalb dieser Zeit hat sich nicht nur die ganze Arbeitswelt verändert, auch das ganze Klima weltweit, schnell wurde es wärmer, innerhalb kurzer Zeit erhöhte sich die Temperatur um etwa 1,5 Grad im Durchschnitt, was bedeutet, dass die Winter kürzer und milder sind, dass nicht mehr so viel Schnee fällt oder dass sich dieser schnell wieder in Wasser auflöst. Und so nehmen die hohen Schneeberge ab und das Jahr um Jahr, die Gletscher schmelzen und massive Wasserströme rauschen in die Täler, die Schnee- und Eiskontinente werden messbar kleiner, so geht viel Lebensraum verloren und wir fragen uns, wie das weitergehen soll.
Mit dem sich zurückziehenden Winter gibt es immer weniger Skigebiete und diese müssen in Zukunft mit Kunstschnee hergestellt werden. Das sind gravierende Veränderungen mit Folgen, die langsam und ganz unmerklich auf uns zukommen.
Die Zukunft.


− 4 −

Wer macht sich schon Gedanken über die Zukunft?
Jeder ist froh, wenn es einem gerade gut geht und wenn man alles hat, was man braucht, wenn man überall hinfahren kann, wo man hinwill, und wenn man tun und lassen kann, was einem beliebt – und solange man in der Lage ist, im körperlichen und geistigen Sinn –, will man alles genießen, was möglich ist und was gefällt. Was brauchen wir zu denken, was morgen ist oder in der Zukunft?
Wir wissen, was gestern und vorgestern war. Wir wissen vielleicht noch, was wir gestern oder vorgestern nicht ganz richtig gemacht haben, oder auch nicht, denn manchmal stellen sich die Folgen erst später ein, und dann fragen wir vielleicht wieso und warum?
Wir wollen einfach nur leben und alles erreichen, im Fluss der Zeit leben, mit den Strömungen gehen, im Einzelnen und im Kollektiven denken, uns in Gemeinschaften einfügen oder uns alleine auf die Suche machen nach irgendetwas Bestimmten oder Unbestimmten, alles ist möglich, und selbst wenn viele das Gleiche tun, ist es doch bei jedem anders. Die Zeit zeigt oft ihr raues Gesicht und manchmal die inneren Bewegungen der Menschen, wenn sie sich äußern, es ist eigentlich eine dunkle Zeit und manchmal ist es eine finstere Zeit, undurchdringlich wird es, manchmal beängstigend, dem Ende entgegenzusehen. Und trotzdem gehen wir unausweichlich unseren Weg unserem eigenen Ziel entgegen, unaufhaltsam.
Vielleicht unterliegen wir all jenen ewig kalten frostigen Zeiten, die aus der Tiefe der Vergangenheit kommen oder die uns durch universale Einflüsse gegeben sind oder die durch Menschen verändert sind und neu sind, durch diese neu geschaffenen Zeitabschnitte, die sehr kraftvoll sein können und sich manchmal furchteinflößend auswirken. Die Definition des Frostigen, der Kälte und der Rauheit, des Dunklen und Finsteren schafft Gestalten, die sich aus den inneren bewussten oder unbewussten Ebenen des Menschen herausbilden und sich äußern, sich ausdrücken in Formen und Farben, in Worten und Taten, die manchmal ihr eigenes Ich bezeugen oder eine Wunsch- oder Wahnvorstellung oder sich in Übergröße identifizieren.
Dunkle Zeiten und helle Zeiten bewegen die Menschen nicht nur durch mangelndes Tageslicht und vielleicht ist es doch gerade das, was so Gegensätzliches hervorbringt, denn nur das sind auslösende Momente der Unstimmigkeit und Verschiedenheit, und wir wollen nicht diesen Tendenzen Raum geben.
Mögen wir in dunklen trüben Stunden nachdenken und uns noch mehr verhangen, oder in einer zeitweisen frohen Stunde, wo doch ideenreiche Einfälle uns beflügeln. Wir sind uns selbst ausgeliefert und so abhängig von allem, auch wenn wir unabhängig sind. Und manchmal bestimmt das Wetter unsere Stimmung.
Wer wir sind?


− 5 −

Es ist noch nicht allzu lange her, da saßen die Menschen noch am knisternden Kaminfeuer und bei Kerzenlicht und wärmten sich und erzählten Geschichten aus ihrem Leben und von ihren Vorfahren, von Ereignissen aus der Umgebung und manchmal auch Märchenhaftes. Sie nahmen die Natur des kalten, rauen und unbarmherzigen Winters als gegeben und waren froh, genug Vorräte zu Hause für den Winter zu haben. Es gab Zeiten, da waren die großen Flüsse und Seen regelmäßig zugefroren, im Jahr 1949 und auch in den vielen darauffolgenden Jahren bis etwa 1980 waren die Eiswasser-Winter langanhaltend, meterhoch lag der Schnee und es gab viele Stellen, die einfach unerreichbar waren, man war isoliert und todbringende eisige, sibirische Kältestürme fegten durch das Land und ließen alles erstarren. Langsam setzte ein klimatischer und politischer Wandel ein, die Zeiten der Kälte und des Kalten Krieges waren vorbei und von nun an wurden die Jahreszeiten milder, entspannter, angenehmer und sicherer und man brauchte die Winter-Toten nicht mehr so sehr fürchten, nur von fern noch heulte zuweilen der Wolfsziegel und die Menschen verschlossen die Türen und gingen in der Dunkelheit nicht mehr nach draußen. Gut, dass man um diese Zeit noch tröstlich von der angenehmen Wärme und gemütlichen Atmosphäre der nachweihnachtlichen Zeit eingenommen wird und sich so bei einem Gläschen Glühwein und den restlichen Lebkuchen die langen Wintertage so angenehm machen kann, wie es nur geht. Jedoch nehmen wir schaurige Berichte von den Toten auf, die gerade um die Weihnachtszeit im Eis und Schnee ums Leben gekommen sind und die auf alle möglichen und unmöglichen Arten nicht mehr nach Hause kamen, vielleicht ist es so, dass man noch mehr als sonst leidet in der doch so frohen rettenden Zeit, wo doch noch in vielen der jahrtausendealte Urgedanke an die Geburt Jesu ist. Das mag deshalb so sein, weil eine Religion sich in einem jeden Menschen verankert, es eine Orientierung sein soll und deshalb gerade in dieser Zeit an das Innerste, an das Gefühl appelliert, an das der Mitmenschlichkeit.
Ja, viele wollen immer eine weiße Pracht, was sie mit Weihnachten assoziieren, obwohl es zur damaligen Zeit zu Weihnachten tatsächlich grün war, vielleicht war es auch etwas kälter und Kälte wie diese hält eben noch an und es war seit meiner Kindheit so, dass wir oft bis März und April eine fast durchgehende, geschlossene Schneedecke auf den Straßen hatten, es wurde ein festgefahrener Belag und erst zum Frühling hin fing das Tauwetter an und das Wasser rauschte erst unter den Schneefurchen, die sich auf der unebenen Straße am Bürgersteig entlang gebildet hatten, und mit dem Tauwetter entstanden überall riesige Wasserflächen, weil der Boden tiefgefroren war, und das Oberflächenwasser, das geschmolzen war, konnte nicht versickern und nicht abfließen.
Wir singen Lieder von der Seele.


− 6 −

Die Menschen sind immer froh, wenn es besser wird und wenn der Winter vorbeigeht oder vorbei ist, und mit dem hörbaren manchmal laut gluckernden Rauschen auf den Straßen kommen nun die erwartungsvollen Gedanken auf, auf ein baldiges Ende zu hoffen oder zu wissen, es ist noch lange nicht vorbei, es kann bis in den Frühling dauern, die immer wiederkehrenden trüben grauen Schneetage, die nur mit viel Arbeit verbunden sind, nun darauf hat man sich eingestellt. Solange noch die erwärmenden Zeiten des Weihnachtsfestes gelebt werden, erwärmt sich auch das Herz und die Seele, denn die Zeit und die darauffolgenden Zeiten vom 24. Dezember an haben sich bis in unsere heutige Zeit kaum geändert, wollen wir in diesem Gedanken verweilen … das Kind ist geboren … und es ist so zu sehen, was daraus geworden ist, etwas Grundlegendes, Richtungsweisendes, Orientierendes, ein neuer Zeitgeist gibt dem Lauf der Geschichte ein neues Denken, eine neue Religion ist im Kommen, die sich ausgebreitet hat und sich stabilisierte.

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