(Unfreie) Arbeit ist Scheiße!

(Unfreie) Arbeit ist Scheiße!

Schnauze voll! Ich steige aus!

(Jürgen-) Julia Braun


EUR 12,90
EUR 10,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 146
ISBN: 978-3-99131-524-7
Erscheinungsdatum: 16.08.2022
Arbeit darf nicht zur Religion verklärt werden, sondern muss wieder als das angesehen werden, was sie ist: ein notwendiges Übel, das zum eigenen Wohl und dem Wohl der Allgemeinheit so gering wie nur möglich gehalten werden muss.
Die Wahrheit
Unbequem, befreiend und radikal

Arbeit macht unfrei!
Der Slogan „Arbeit ist Scheiße“ stammt ursprünglich von der APPD = Anarchistische Pogo Partei Deutschlands. Dieser Wahlspruch der APPD diente mir als Inspiration für mein Buch.
Eine freundlich gleichgesinnte Anlehnung zum Inhalt der Aussage „Arbeit ist Scheiße“ besteht natürlich. Dank an APPD = Anarchistische Pogo Partei Deutschlands. Die altdeutsche Schrift auf dem Cover ist als Satire zu verstehen, die sich gerade gegen die Deutschtümelei von Fleiß, Ordnung und Sauberkeit richtet und somit politisch nichts zu tun hat mit politisch-rechtem Gedankengut!

(Jürgen-) Julia Braun kämpft:
Für die Kraft der Herzen und gegen die Macht der Ellbogen!

„Die Muße ist die Schwester der Freiheit!“
Aristoteles

„Die Dummen leben von der Arbeit
und die Klugen von den Dummen.“
Unbekannt


Vorwort

In der Antike galt Muße als Ideal. Sokrates beschrieb die Muße als „Schwester der Freiheit“. „Arbeit und Tugend schließen einander aus“, stellte Aristoteles fest, die Arbeit überließ man Sklaven und Ausländern. Vorbildlich lebte der Philosoph Diogenes, der angeblich in einem Fass dem reinen Müßiggang nachging. Als Alexander der Große ihn voll Mitleid nach seinen Wünschen fragte, soll Diogenes nur gesagt haben: „Geh mir aus der Sonne.“ Hätte es damals schon die Euro-Zone gegeben, wäre Griechenland wegen dieser Einstellung wohl rausgeflogen.
Weit ins Mittelalter hinein war die Faulheit/Muße nicht mal in deutschen Landen ein Makel, sondern ein Privileg, ein Lebensideal, ein Weg zur tieferen Erkenntnis, bei dem die Arbeit nur im Wege stand. Bettler schnorrten damals noch ohne Gitarrenbegleitung. Arbeit wurde nicht so wichtig genommen wie heute. Erst die Neuzeit brachte die Wende: Fortschrittsglaube und Industrialisierung machten den Faulenzer zum ungelittenen Parasiten. „Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber vom Müßiggehen kommen die Leute um; denn der Mensch ist zum Arbeiten geboren wie der Vogel zum Fliegen“, wetterte Martin Luther. Das Leben wurde zur heiligen Pflicht, Müßiggang zur Sünde. Arbeit stieg zur zentralen Größe auf. Sozialismus-Erfinder Karl Marx verklärte die Arbeit zum Zentrum der Menschwerdung und Weltendeutung.

Verrückt nach Arbeit
Im Märchen vergoldet Frau Holle die fleißige Bettenaufschüttlerin, über die Faule kippt sie Pech. Seit Hunderten Jahren wird uns eingetrichtert, dass das Glück den Fleißigen gehört. Kein Wunder, dass wir verrückt nach Arbeit wurden.
In der DDR galt Arbeitspflicht. Wer sich entzog, wurde als „asozial“ gebrandmarkt und musste Gefängnis fürchten. Im vereinten Deutschland ernten Frauen schiefe Blicke, wenn sie „nur Hausfrau und Mutter“ sind. Dauerarbeitslose werden in „Maßnahmen“ berufsgestählt – eine teure und oft vergebliche Beschäftigungstherapie. Hauptsache, man tut was. Müßiggang ist aller Laster Anfang, sagt der Volksmund. Es gibt kein Recht auf Faulheit, sagte Ex‑Kanzler Gerhard Schröder. Nichtstun ist uns höchst verdächtig. Ein Faulpelz hat nicht viel zu erwarten in unserer Gesellschaft, in der es üblich geworden ist, mit Stress anzugeben: Wer noch kein Burnout hatte, hat noch nie für etwas gebrannt.
Der Physiker und Publizist Ulrich Schnabel beschreibt darin die Ursachen der allgemeinen Zeitnot (fast sämtlich hausgemacht) und hat Tipps parat für alle, die dem Drang zum Immer-mehr und Immer-schneller widerstehen wollen.
(Zum Beispiel: am Sonntag alle Uhren in den Schrank packen.) Schnabels Credo: Im System der Gehetzten kommt man nicht umhin, auch die Muße zu planen. Das klingt schon wieder verdammt nach Arbeit.
(aus Spiegel Online Leistungsdruck: Ein Hoch auf die Faulheit 13.06.2012)

Ein kurzer Blick nach Großbritannien
Der britische Schriftsteller Tom Hodkinson schreibt in seinem Werk: „Die Kunst, frei zu sein“: Handbuch für ein schönes Leben, wie in England nach der Machtübernahme der Puritaner im 16. Jahrhundert und der Arbeitszwangsmaßnahme für arbeitslose Arme die Melancholie in der gesamten britischen Gesellschaft stark zunahm. Es begann ein nuklearer Winter für den Müßiggänger. Muße konnten sich bald nur noch die ausbeuterischen Arbeitgeber leisten. Dies beweist eindeutig, dass Arbeitszwang krank macht. Die Verpflichtung, arbeiten zu müssen, führt zur Griesgrämigkeit und Depression. Die Menschen waren vor den Puritanern glücklicher, da man vor ihrer Zeit Arbeit nicht so wichtig nahm. Auch Tom Hodkinson berichtet von einer Vielzahl von Bettlern und Bettelmönchen im Mittelalter, denen gerne gegeben wurde.

„Faule“/Müßiggänger/Aussteiger wehrt euch, den „Fleißigen“/Arbeitswütigen/Workaholics gehört nicht das Leben allein! Es gibt ein Recht auf „Faulheit“/Müßiggang, denn:
Menschen in der kapitalistischen Arbeitsmatrix sind wie Kühe, die immer mehr gemolken und ausgenommen werden. Und das in allen Bereichen: Als Steuerzahler, als Verbraucher, als Abhängige vom Gesundheitssystem, an der Zapfsäule, als Rentner, Hartz IV-Empfänger, ja sogar als Urlauber. In allen wichtigen Bereichen unserer Lebensfristung wird massiv gespart, und wir dürfen auch noch die Schäden bezahlen, die gierige Banker und Spekulanten angerichtet haben. Viele erfahren, dass sie für die Leistungen ihrer Arbeitskraft immer weniger erhalten. Doch der Leistungsdruck nimmt sogar noch zu! Allein die privaten Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung sind so hoch wie alle öffentlichen Schulden in Deutschland zusammen. Auf der Suche nach renditeträchtigen Anlagemöglichkeiten heizen sie die Spekulation an den Finanzmärkten an und verschärfen die Krise.

Sie haben kein Bock mehr auf Arbeit? – Sie haben Recht!
„(Unfreie) Arbeit ist Scheiße!“
Mit diesem provozierenden Titel möchte ich aufrütteln und aussprechen, was viele Menschen in der heutigen Arbeitswelt empfinden. Dieses Buch enthält viele Auszüge aus unabhängigen Quellen, um den Wahrheitsgehalt meiner Behauptungen über das „Frohe Schaffen“ zu untermauern. Zudem verweise ich auf andere Buchautoren und berichte aus eigener Erfahrung. Du musst dir vorstellen, dass wir um der Arbeitsplätze willen sogar bereit sind, eine Unmenge an Waffen an die Dritte Welt zu verkaufen. Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur!
Die Bundesrepublik liegt weltweit beim Export von Waffen nur hinter den USA und Russland. Damit Sie mal klarsehen: Unsere vom Wirtschaftslobbyismus gekaufte Regierung unterstützt und verteidigt (statt ihn zu verbieten) den Waffenhandel, um Arbeitsplätze zu erhalten. Ich kann nur eins dazu sagen:
DAS IST KRANK!!!
Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum um jeden Preis. Und wenn man dann einen Arbeitsplatz hat: Wo man hinkommt, wird man abgezockt. Abdrücken dürfen wir unser Geld von einem mickrigen Lohn, den wir oft unter widrigsten Arbeitsbedingungen (hoher Leistungsdruck, lange Arbeitszeiten, Schicht- und Wochenendarbeit, schwere gesundheitsgefährdende Arbeit, Umgang mit gefährlichen Stoffen usw.) verdienen; für Miete, Auto, Strom und Telefon. Arbeitslose Hartz IV-Empfänger werden mit Sanktionsterror so lange „gedrückt“ und schikaniert, bis sie in völliger Demut jeden Job annehmen, sei er auch noch so prekär und unzumutbar. Alles wird begründet mit dem „Leistungsprinzip“. Doch im gleichen Atemzug, werden Banken Europaweit gerettet (siehe Griechenland, Zypern etc.), mit dem harterarbeiteten Geld des fleißigen Steuerzahlers. Was für eine Heuchelei! Ich soll arbeiten und wohlhabende Bänker verzocken dann mein Geld und liegen dann die meiste Zeit „faul“ in der Sonne (Ich bin nicht neidisch – soll mir ja recht sein), aber mir soll das gottgegebene Recht auf Müßiggang verwehrt bleiben? Finde ich ungerecht!
Wenn es zudem ein Recht auf Überarbeitung gibt (denn kaputtarbeiten will man ja auch keinem verbieten).
Wenn Leistung schlecht und/oder ungerecht bezahlt wird (siehe Managergehälter im Vergleich zur Bezahlung von Frisösen, Kassiererinnen etc. … oder auch die ungleiche Bezahlung von Leiharbeitern).
Wenn viel zu viel Leistung verlangt wird und dies der Gesundheit schadet (Burnout), wenn man in der Arbeitswelt nicht mit Respekt behandelt wird (Mobbing), wenn durch den Industriekapitalismus ein Raubbau ohne Nachhaltigkeit an der Natur, an den Tieren (Massentierhaltung) und an den natürlichen Ressourcen der Welt begangen wird –, wenn also durch Überproduktionen eine immer größere Wertminderung von Menschen und Produkten entsteht, und somit die Allgemeinheit langfristig Schaden nimmt (jawohl!); dann gibt es nicht nur ein Recht, sondern ich wage sogar zu behaupten: Die Pflicht zur Faulheit, bzw. zur Befreiung aus der üblichen Lohnsklaverei, um das Unrechtssystem der Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur zu Fall (in einem gigantischen Generalstreik aller Menschen) zu bringen.
Viva la Revolution!
Sind Sie es auch leid, immer denselben Trott zu gehen und dem Geld hinterherjagen wie ein Hamster im Hamsterrad? Einer Arbeit nachzugehen, die Ihnen keinen Spaß macht? Keinen Respekt zu erfahren und letztendlich nur ausgebeutet zu werden? Arbeiten – Zahlungen, Zahlungen – Arbeiten. In ständiger Abhängigkeit und mit Verlustängsten geplagt?
Somit ist eins schon mal klar: Müßiggang hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern ist ein natürliches, gottgegebenes Menschenrecht!
Von irgendwas muss man leben, wirst du (Da ich auch speziell junge Menschen ansprechen möchte, erlaube ich mir ab hier, den Leser mit „du“ anzusprechen) dir jetzt sicherlich denken. Aber braucht es wirklich mehrere Autos in einem Haushalt, wenn man in der Stadt wohnt? Wenn es doch selbst in Kleinstädten Busse und Bahnverbindungen gibt. Und was ist mit dem guten, alten Fahrrad, um nur ein Beispiel zu nennen? Ich selber praktiziere Downshifting („Das einfache Leben“, Wikipedia) und bin eine spirituelle Anhängerin (mit starkem Bezug zum Urchristentum und Buddhismus) des Minimalismus und Müßiggang. Ich arbeite nur so viel, wie ich gerade zum Leben brauche und arbeite auch gelegentlich ehrenamtlich in der örtlichen Tafel. Update 2021: Ich bin in Rente und arbeite (frei und selbstbestimmt) an meinen Büchern. Ich arbeite zudem an meinen YouTube-Kanal namens „Spiritueller Anarchist“. Update: „Spirituelle Anarchistin Trans Julia“.
Ich habe weder Auto noch rauche ich, noch habe ich Versicherungen und zahle wenig Miete (die ich mit meiner Frau teile). Aber alles freiwillig! Ansonsten habe ich keine monatlichen Ausgaben, außer: Essen, Trinken und Kleidung. Die Sinnlosigkeit materieller Arbeit, die in diesem Buch beschrieben wird, schließt die ehrenamtlichen Arbeiten von Wohltätigkeitsorganisationen, Dienste am Menschen Rettungshelfer etc. und anderen sozialen Organisationen selbstverständlich aus. Auch das Helfen von Freunden und Bekannten bei z. B. Gartenarbeit, Wohnung streichen/Umzug etc. Dies ist etwas, das ich nicht unbedingt als Arbeit im üblichen Sinne bezeichnen würde, sondern eher als unentgeltliches Helfen. Ich denke, dies bräuchte eigentlich keiner besonderen Erwähnung und versteht sich von selbst. In meinem Buch geht es ja nicht darum, dass jede Tätigkeit an sich „Scheiße“ ist, sondern, dass immer mehr Menschen Arbeit zu Recht als schlecht bzw. als „Scheiße“ empfinden. Zumal z. B. der Freund oder Bekannte sich bei dir meldet und dich um Hilfe bittet, während du bei einem üblichen Arbeitgeber mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen um einen Job betteln sollst. Wenn der Arbeitgeber dich dann einstellt, gehen nach einer gewissen Zeit die Schikanen und Zumutungen los. Warum tust du dir das an? Die Firmenchefs haben meist schon genügend Leute und picken sich aus dem Arbeitsmarkt nur noch die Rosinen raus. Dies erstmal vorweg.
Dieses Buch zeigt die Ursachen und Auswüchse des Kapitalismus, geht der Leistungslüge auf den Grund und weist Auswege aus Leistungszwang und Konsumterror. Es fordert auf zum schrittweisen Ausstieg, ohne dabei auf Lebensqualität verzichten zu müssen.
Wenn du natürlich an deinem Wohlstand, Luxus, teurem Auto hängst, oder mit übertriebenem Ehrgeiz hohe Lebensziele erreichen willst, kann dir dieses Buch leider auch nicht wirklich weiterhelfen. Ich könnte dir höchstens den Tipp geben, dein Glück beim Lotto zu versuchen. Jedoch kann ich keinem Bären helfen, der sagt: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.“ Frage dich nicht, was du brauchst. Frage dich lieber, was du nicht brauchst. Bescheidenheit und sich trotzdem seine Wünsche erfüllen ist mein Kredo; das mich von einem unglücklichen, ängstlichen, hektischen Leben in Abhängigkeit zu einem glücklichen und gemütlichen Leben in Unabhängigkeit geführt hat. Dazu muss einem erst einmal bewusstwerden, dass nur Liebe und nicht Geld das glückstragende Element im Leben ist. Ich werde mein „Kredo“ genauer erläutern und stelle dir verschiedene Aussteigermodelle, vom „kritischen Normalverbraucher“ bis zum „Total-Aussteiger“ vor. Es geht nicht darum, nichts mehr zu tun, sondern wie man mit weniger Geld und materiellen Dingen trotzdem glücklich werden kann. Verwiesen wird in meinem Werk der Befreiung auch auf andere Buchautoren wie z. B. Tom Hodkinson, Felix von Konradin (Asket Strategie) und Paul Larfarge. Wenn es ein Recht auf Überarbeitung gibt, dann muss es auch für das Individuum ein Menschenrecht auf Faulheit bzw. Müßiggang geben. Doch leider leben viele Leute in dem Glauben, dass Geld das Glück bringende Element ist. Dabei gibt es nur ein Glück bringendes Element: Nämlich die Liebe zu den Mitmenschen. Rufen wir auf zum Generalstreik, um mit weniger Arbeit und Konsumzwang ein besseres Leben zu führen.
Hab Mut und geh mit mir mit, auf einen genüsslichen, freudigen und moralisch vernünftigen Weg, zu persönlicher Freiheit und Einklang mit sich und der Welt. Mein Buch ist ein Warnschild für eine Leistungsgesellschaft, die sich im Arbeitswahn immer weiter wie ein getunter und ungekühlter Motor überhitzt. Eine Anwaltschaft für den Müßiggang und Anleitung für den stilvollen Ausstieg.

Was braucht ein Mensch, um glücklich zu sein?
In einem Hafen in Portugal liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot. Er ruht sich aus und sieht den fliegenden Möwen zu.
Es ist Mittagszeit und ein Tourist nähert sich dem Boot. Er fragt den Fischer: „Hatten Sie einen guten Fang?“
„Ja“, antwortet der Fischer, „ich hatte einen sehr guten Fang.“
„Fahren Sie denn heute noch einmal zum Fischen raus?“
„Nein“, entgegnet der Fischer, „ich habe genug für heute.“
Der Tourist lässt nicht locker: „Aber wenn Sie ab heute nicht nur einmal am Tag, sondern zweimal oder dreimal ausfahren, dann könnten Sie einen großen Kutter kaufen, mit der Zeit eine kleine Flotte. Sie könnten Kühlhäuser bauen, später eine eigene Fischfabrik …“
Der Fischer unterbricht die Begeisterung des Touristen:
„Aber was habe ich davon?“ „Nun, Sie könnten Ihren Reichtum genießen. Sie könnten in der Sonne liegen und den Möwen zusehen.“
Der Fischer sagt: „Aber das mache ich ja jetzt schon.“
(nach einem Motiv von Heinrich Böll)
Leben, um zu arbeiten, oder arbeiten, um zu leben? Das sollten gerade wir Deutschen uns endlich wieder einmal fragen. „Ich arbeite nur so viel, wie ich zum Leben brauche.“
Die Einstellung eines Menschen mit gesunden Selbstvertrauen. Doch Menschen mit Schuldkomplexen denken da anders: Sie glauben, nur wenn sie das Maximum an Leistung aus sich herauspressen, werden sie von der Gesellschaft akzeptiert. „Burnout“ nimmt immer mehr zu.
https://www.sein.de/sinnlose-jobs-wie-arbeit-die-gesellschaft-krank-macht/

„Die Geizigen sind den Bienen zu vergleichen:
Sie arbeiten, als ob sie ewig leben würden.“
Demokrit


Teil 1 - Die Kacke

1 Burnout

Der gefährliche Karrierewahn
Das ungute Gefühl im Bauch steigt von Jahr zu Jahr: Beruflich kann das doch nicht alles gewesen sein. Klar, der Job ist nicht schlecht, das Arbeitsklima auch O.K. Manchmal nervt der Chef. Also alles nicht so wirklich schlimm. Oder doch? Und dennoch: Der Alltagstrott zerrt an den Nerven, die Routine reißt einen nicht mehr vom Hocker. Ein schaler Geschmack legt sich über die berufliche Wirklichkeit. Ach ja, die persönliche Karriere war eigentlich auch nicht schlecht. Irgendwie ist das aber schon vergessen. Eigentlich zu Unrecht, denn es war eine deutliche Statusverbesserung. Und das Konto bekommt seither monatlich auch einen kräftigen Schluck. Schleichend war das aber schon bald kein Thema mehr. Nur der Stress, der Leistungsdruck, die überbordende Verantwortung gruben sich immer tiefer in die Psyche ein.
Dass der Wunsch nach Beförderung genau in eine solche Leidensgeschichte münden kann, hat eine umfangreiche Studie der University of Melbourne belegt. Befragt hatten die Forscher 2681 australische Angestellte zwischen 18 und 64 Jahren. Eine der Kernerkenntnisse ist, dass die Aufstiegseuphorie höchstens drei Jahre andauert. Dann fällt der „Ausgezeichnete“ wieder auf das Niveau vor dem Sprung nach oben zurück. Erfreulich: auf lange Sicht veränderten sich die körperliche Gesundheit und die Lebenszufriedenheit nicht. Salopp kann als Ergebnis der australischen Forschung festgehalten werden, dass der Kick nach oben häufig der Psyche einen Kick nach unten verpasst. Die Gründe dafür sind die gestiegenen Belastungen wie mehr Überstunden und die daraus entstehende Nervosität und Unruhe.

Das könnte ihnen auch gefallen :

(Unfreie) Arbeit ist Scheiße!

Jan Aust & Marte Lautenschläger

Die Rettung der Liebe

Buchbewertung:
*Pflichtfelder