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| Reflektionen des Lebens Die zweite Sicht Leseprobe:Du
Du hast mir das angetan Du hast mich verletzt Hast mich gekränkt in deinem Wahn Gefangen in dem Netz Hast mich beleidigt stetig wieder Mich ewig unterdrückt Auf mir getrampelt wie ein Krieger Und warst dabei entzückt Du hast das aus mir gemacht Was ich heute bin Eine Hülle in der Nacht Ohne Wert und Sinn Du hast Schuld an meinem Leben In dem ich vegetieren muss Konntest niemals Liebe geben Geschweige denn von einen Kuss Geopfert hast dein eignes Kind Auf dass es dir gut geht Zig Jahre sind dahin geschwind Nach mir sich niemand sehnt Das hat vorher niemand getan Hab einfach keinen Wert Keine Chance in deinem Bann Das hast du mich gelehrt Du hast mir das angetan So viele Jahre lang War überzeugt, das müsse man Ertragen, du bist Mom Jahre ich durchs Leben irrte Hab viel Leid erlebt Du warst niemals mein Gefährte Hast nur an mir geklebt Ich dachte nur, es muss so sein Weil es nichts andres gibt
Nach Jahren seh’ ich endlich ein Du hast die Chance versiebt Mutter wolltest du nie sein Nur gebären was dich liebt
Doch heute fängt mein Leben an Nach so vielen Jahren Denn jetzt habe ich erkannt Was ich hab erfahren DU ist heute nicht mehr wahr Ab heute zählt das ICH Du hast mir das angetan Doch länger zählt das nicht Ich bin meines Glückes Schmied Und du bist aus dem Spiel Aus DU wird ICH – und nun geschieht Nur noch was ich will
Reißleine
Müßiggang so sagt man doch Ist aller Anfang Laster Verkriech dich nicht in einem Loch Sonst fällst du durch das Raster
Du hast nen Job tagaus tagein Und machst ihn wirklich gern Hüllst dich nie in Watte ein Das liegt dir völlig fern
Du tust und tust und schuftest nur Ein Leben wie es soll Gibt’s für dich nicht, Arbeit pur Ohne jeden Groll
Es macht doch Spaß, du machst es gern Merkst nicht wie es zerfrisst Deine Seele deinen Kern Gibt nichts, was du vermisst
Nach 20 Jahren wirst du krank So wie so oft zuvor Liegst halbwegs auf der Sterbensbank Und kriechst nie mehr hervor
Kannst nicht versteh’n, dass du so blind Nun vor dem Ende stehst Wertlos bist du nun geschwind Man will, dass du jetzt gehst
Ausgedient hast du ja nun Man braucht dich jetzt nicht mehr Bist doch selbst Schuld nur durch dein Tun Im Inneren bist du leer
Die supertolle Reißleine Du hast sie nicht gezogen Gab es überhaupt eine? Hat man mich drum betrogen?
Und während du ums Leben ringst Dein Chef die Hände reibt Ein Lachen dir entgegenbringt Egal wohin’s dich treibt
Distanz auf Befehl
Blickst du auf die Vergangenheit 10.000 Jahre oder mehr Schon immer hatte die Menschheit Krankheiten, ob leicht ob schwer Wie viele sind dahingerafft Denk doch nur an die Pocken Wurden grässlich angegafft Hoben jeden aus den Socken
Ob AIDS oder die Schweinepest die Grippe … BSE Gab der Menschheit fast den Rest Tat ziemlich vielen weh Verkehrsunfälle jeden Tag Mehr Opfer als vorher Doch was es dennoch immer gab Zusammenhalt und Nähe
Dann bricht ein kleiner Schnupfen aus Die Panik, sie ist groß Die Presse wittert ihren Schmaus Verkaufts als Titel bloß Auch andren kommt ein Nieser recht Ausschlachten kann man dies So gehen diese ins Gefecht Auf eine Art sehr fies
Im Vergleich zu dem vorher Der Schnupfen so schlimm nicht Doch schnell müssen Befehle her Und niemand hat in Sicht Die Auswirkung auf lange Zeit Den Domino-Effekt Auf Befehl nun Einsamkeit Hat keiner das gecheckt?
Distanzieren musst du dich Weil man es dir befahl Dein Leben zieht dahin an sich Und du hast keine Wahl Musst leiden unter diesem Druck Begründung gänzlich fehlt In deinen Maulkorb du nun spuckst Der Schnupfen dich nicht quält!
Die Vorgaben, sie lassen dich Langsam zugrunde geh’n Die Menschlichkeit ist das was wich Folgen nicht abzuseh’n
In den Ehen gibt es Streit Opfer durch Gewalt Es gibt keine Heiterkeit Ist nur noch eisig kalt Die die du liebst, die darfst du nicht Umarmen oder küssen Liebe, Nähe, kein Gewicht Weinst einsam in dein Kissen
Auch deine Arbeit du verlierst Man kann dich nicht bezahl’n Du einfach dahin vegetierst Aus aufgebauschtem Wahn Totschlag, Kämpfe, Machtgefecht Scheidung und Depression Erstickungstod durch Maskenpflicht Das ist der reinste Hohn
Der Schnupfen trägt nicht Schuld daran Nur was dahinter steckt Wenn man die Folgen sieht jetzt an Ein solch schweres Gepäck Der Schnupfen selbst, er tat nicht weh Denn hast du je erlebt Dass eine Kuh mit BSE Einen Mundschutz trägt?
Geschwisterliebe
Wenn man noch ist ein kleiner Fratz Und lebt mit seinem Bruder Gibt’s oft Streit wie Hund und Katz Der andere ist ein Luder
Doch ein paar Jahre später dann Beginnt man sich zu lieben Hat Spaß zusammen hier und wann Wird sich nicht mehr belügen
Ein festes Band nach langer Zeit Entsteht mit viel Bedeutung Aus Lachen und Gemeinsamkeit Du willst es jedem kundtun
Das bleibt auch so zig Jahre lang Bis doch etwas geschieht Jemand lügt den Bruder an Jetzt alles, was er sieht
Vergangenheit ist ausgelöscht Für ihn nicht existiert Bleibe zurück enorm enttäuscht Dass er nur das fixiert
Nur diese eine Lüge ist Für ihn mehr wert als ich Weißt du, wie verletzt du bist Ich dachte, er kennt mich
Auch die Person, die ihn belog Die ist ihm doch nicht fremd Die mich ums Brüderchen betrog Die man auch Mutter nennt
Doch kann ich ihn dafür nicht hassen Es tut nur einfach weh Muss wohl lernen loszulassen Denn er will mich nicht sehn
So versuche ich ab nun Mich nur noch zu entsinnen An die alte Zeit, die ruht Das Band, das uns verbindet
Gläsern
Ob die Sonne draußen scheint Ob Donner herrscht und Regen Und du meinst, der Himmel weint Magst dich nicht raus begeben
Du igelst dich zu Hause ein Ganz einsam und verlassen Du magst nicht leben so allein Und musst ein Herz dir fassen
Dein Tablet muss nun her geschwind Legst an einen Account Auf Pinterest und Instagram Auf Facebook, Twitter wow
Es hagelt Likes und Follower Antwort auf deine Tweeds Es kostet dich viel Zeit und Power Und nur, dass man dich sieht
Schon lang bist du nicht mehr allein Beschäftigt Tag und Nacht Stell doch noch schnell ein Selfie ein Das dich bekannter macht
Es ist ja alles anonym Niemand dich wirklich kennt Dein Name nur ein Synonym So bist du ungehemmt
Du postest hier, ein Bild noch dort Ein Tweed muss schnell herbei Wer du wirklich bist – kein Wort Denkst du in deinem Heim
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