Quo vadis medicine

Quo vadis medicine

Vade me cum

Georg Josef Mysik


EUR 22,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 124
ISBN: 978-3-95840-173-0
Erscheinungsdatum: 08.02.2017
Ein Patientenleitfaden, bei dem der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt steht und weit mehr ist als eine Nummer im System! Neben wertvollen Ratschlägen zu Krankheit und Gesundheit, Körper, Geist und Ernährung werden medizinische Hintergründe verständlich erklärt.
Vorwort

Seit beinahe 28 Jahren bin ich als Arzt tätig, der seinen Pflichten gewissenhaft nachgeht, der von seinem sogenannten akademischen Wissen Gebrauch macht, aber auch die alternative Medizin und seine berufliche und Lebenserfahrung in seine Tätigkeit einbezieht. Das wichtigste Ziel meiner Arbeit ist sowohl das Verlängern, als auch das Verbessern der Lebensqualität meiner Patienten.
Die Vielzahl meiner Patienten, das Vertrauen und ein gewisser Grad an Autorität/Respekt, die mir meine Mitarbeiter und Ärztekollegen schenken, lässt vermuten, dass ich in meiner Tätigkeit Erfolg habe. Doch mit der Zeit keimen in mir Zweifel auf. Um meinen Patienten effektiver zu helfen, werde ich gewissermaßen immer häufiger gezwungen, ihnen Empfehlungen und Ratschläge zu geben, die mit dem offiziellen Stand der Wissenschaft und der Meinung hoch qualifizierter Ärztevereine nicht übereinstimmen. Deshalb frage ich mich, ob ich falsch liege, oder ob, wie der Titel des Buches verrät, die Entwicklung der Medizin die falsche Richtung einschlägt. Durch gegenwärtige Krise im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland und Aussagen vieler Spezialisten, dass wir Mediziner nichts anderes betreiben, als ein Verschiebebahnhof (Heilen einer Erkrankung und gleichzeitiges Provozieren einer anderen), werden meine Zweifel nicht weniger.
Ich möchte, dass Sie, liebe LeserInnen, als potentielle Patienten, mir helft meine Zweifel aufzuheben. Ich behandle meine Arbeit vor allem als eine Beratung, Richtungsweisung und Beispielgebung in Sachen Gesundheit und Lebensqualitätsverbesserung meiner Patienten. Dabei nutze ich vor allem deren Allgemein- und Schulwissen und das Wissen aus den Medien. Dabei setze ich voraus, dass der Patient sich seine eigenen Lebensziele setzt und somit auch um sein gesundheitliches Wohlbefinden sorgt.
Ich hoffe, dass dieses Buch für Sie nicht nur eine interessante Lektüre darstellen wird, sondern auch manchen von Ihnen hilft, gesundheitliche Probleme zu lösen.


Über den Autor

Ich wurde in der Mitte der 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts im Nachkriegseuropa als Vertreter der Babyboomgeneration geboren. Ich bin in einer ländlichen Umgebung mit viel Kontakt zur Natur groß geworden. Ich lebte immer zwischen zwei Kulturen, der slawischen und der germanischen Kultur.
Einen Teil meines Lebens verbrachte ich im kommunistischen System. Ich war Zeuge der Zerstörung/des Falls des Kommunismus und erlebte die daraus resultierenden Auswirkungen in Mitteleuropa.
Schon als Grundschüler, später auch als Gymnasiast und Student, zeigte ich sehr vielseitiges Interesse, das sich nicht nur auf Fachwissen beschränkte. Vielleicht war dies der Grund für meine berufliche Zufriedenheit, als ich nach dem Studium in Kliniken arbeitete. Aber erst die Arbeit als Allgemeinarzt, anfangs in ländlicher Umgebung und in Kleinstädten, seit knapp 17 Jahren parallel in der Großstadt, führte zur Vollkommenheit.

Als Kleinkind lernte ich von meinen Eltern, Großeltern und in der Kirche, dass unsere Welt und wir Menschen von einem großen, allmächtigen, uns liebenden Gott geschaffen sind. Dass wir ihn auch mit all unserer Kraft lieben sollten und unseren Nächsten wie uns selbst. Das sei sein Hauptgebot.

Über die Entstehung des menschlichen Organismus erfuhr ich:

Laut Altem Testament schuf Gott die Welt in sieben Tagen
- am 1. Tag schuf er Himmel und Erde
- am 2. Tag schuf er Meere und Ozeane
- am 3. Tag schuf er Küsten
- am 4. Tag schuf er die Pflanzenwelt
- am 5. Tag schuf er die Tierwelt
- am 6. Tag schuf er den Menschen
- am 7. Tag ruhte er

Die ersten Menschen waren Adam und Eva. Sie lebten in einem Paradies, wo es warm und gemütlich war. Gott schenkte ihnen Freiheit und auch freien Willen. Sie kannten keine Sorgen und waren unsterblich, unter einer Voraussetzung aber. Sie durften nicht Früchte von einem Baum essen, der mitten im Paradies wuchs. Sie haben es dennoch getan, wurden vom Paradies vertrieben und wurden sterblich, sie, wie auch ihre Nachkommen, also Menschen wie wir. Wenn wir den Geboten des lieben Gottes folgen, dann kommen wir nach dem Tod ins Paradies, wenn wir aber ein unwürdiges Leben führen, dann landen wir in den ewigen Flammen der Hölle.
Später als Schüler, Gymnasiast, Student und schließlich Arzt wurde ich mit dem Darwinismus, also der Lehre über die Entstehung der Arten konfrontiert.

Also rein wissenschaftlich gesehen, sah der Weg zu uns Menschen so aus:

1. Der Urknall (Entstehung der Materie, Energie, Raum und Zeit von nichts) fand vor etwa 15 Milliarden Jahren statt.
2. Die Galaxien (eine enorm große Ansammlung von Sternen und kosmischem Material), die sich immer schneller voneinander entfernen, entstanden vor über 12,5 Milliarden Jahren, sie enthalten vorwiegend leichte Atome als Wasserstoff und Hell.
3. Unser Stern, die Sonne, entstand vor ca. 5 Milliarden Jahren, als Folge des Ausbruchs einer Supernova, samt schwerere Atome zum Beispiel Eisen, Sauerstoff, Kohl, Silizium.
4. Unser Planet, die Erde, entstand vor ca. 4 Milliarden Jahren von Ansammlungen dieser schwereren Atome (einige behaupten, dass Sonne und Erde parallel zueinander entstanden).
5. Die ersten Organismen, die sich durch ihre eigenständige Existenz in ihrer Umgebung (Biotop) und durch das eigenständige Vermehren charakterisierten, entstanden vor ca. 3,5 Milliarden Jahren; das waren die Einzeller (Hauptteile ihrer Körper in heißem Wasser, das genetische Material aber in Kälte).
6. Vor ca. 550 Millionen Jahren war unsere Erde von einer großen Anzahl an hochkomplizierten Vielzellern, sowohl pflanzlich als auch tierisch, besiedelt.
7. Vor ca. 6–7 Millionen Jahren tauchten auf dem afrikanischen Kontinent die ersten menschenaffenähnelnden Individuen auf, die sich durch ihre aufrechte Körperhaltung charakterisierten, die in Gruppen lebten und ein soziales Leben führten. Aus diesen Vormenschen entwickelte sich langsam der heutige Mensch Homo sapiens sapiens genannt.

Was machte den Menschen aber zum Herrn dieser Welt? Wie konnte er die Welt trotz starker Konkurrenz erobern? Wie entstand unsere Zivilisation?

Bestimmt waren es weder starke Krallen noch große Zähne. Bestimmt waren es aber unsere Neugier, unsere Fähigkeit zu lernen, unsere Fähigkeit in größeren Gruppen zu leben und damit besser Jungen zu versorgen und zu schützen. Die Eigenschaften aber haben manche Tiere: Wölfe zum Beispiel.
Die Fragen blieben lange unbeantwortet. Bis zur Entdeckung sogenannter Spiegelneuronen, die uns Menschen (und voraussichtlich auch menschenartigen Affen) erlauben, uns in die Gefühlslage von anderen zu versetzen, also mitleiden zu können und zivilisatorische Eigenschaften mit Ich-Bewusstsein und freiem Willen entstehen zu lassen.


Kapitel I

Alle auf der Erde lebenden Organismen, auch die Zellen des Menschen sind aus Proteinen (Proteine bestehen aus Aminosäuren und die aus Wasserstoff, Kohle, Stickstoff und oft Schwefel), Fetten (Hauptbestandteil der Fette sind Fettsäuren, die aus Wasserstoff, Kohle und ein wenig Sauerstoff gebaut sind, z. B. Stearinsäure), Kohlenhydraten (aus Wasserstoff, Kohle und relativ viel Sauerstoffatomen gebaut, z. B. Glukose) und aus verschiedenen Mineralien und aus Verbindungen der oben genannten Bestandteile aufgebaut. Um Organismen am Leben zu erhalten, müssen diese die Nahrung, aus der sie auch selbst bestehen, ihrer Umgebung entnehmen und als Energiequelle nutzen.
Für die ältesten Organismen unserer Erde stellten Wärmeenergie der Erde und Energie aus Methan und Schwefelverbindungen die Energiequelle dar. Die Bausubstanz der Organismen bestand aus Eiweißverbindungen aus warmem Meerwasser. Der Informationsträger war die Ribonukleinsäure, die wahrscheinlich aus kühlen, vereisten Gebieten unserer Erde stammte. Diese Organismen leben bis heute in den Tiefen des Ozeans.
Für die Pflanzen stellt Sonnenenergie die Energiequelle dar. Mit Hilfe der Sonnenenergie bilden sich während der Photosynthese aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Kohlenhydrate. Diese stellen in verschiedenen Formen und Verbindungen mit Mineralsalzen die Bausubstanz (Cellulose), den Energievorrat (Stärke), aber auch das Substrat der Produktion von Proteinen und Fetten dar.
Tiere besitzen diese Fähigkeit nicht. Sie gewinnen ihre Energie und ihre Bausubstanz hauptsächlich aus anderen Organismen, indem sie sie an ihre Bedürfnisse anpassen und sie über das Verdauungssystem in ihren Körper eingliedern.
Es gibt einen weiteren Unterschied zwischen Tieren und Pflanzen. Tiere besitzen die Fähigkeit sich selbstständig fortzubewegen. Diese Fähigkeit wird bestimmt durch die Elastizität der Gewebe (Fett-, Protein- und Mineralsalzverbindungen bestimmen die Elastizität). Dadurch wird es für tierische Organismen möglich, sich auch auf häufig längeren Distanzen selbstständig fortzubewegen.

Die während hunderten Millionen von Jahren der Evolution entstandene Pflanzen- und Tierwelt ist sehr vielfältig. Das Leben jedes Individuums hat die gleichen Rechte auf der Erde zu existieren.
Jedes Individuum ist nicht in Isolation entstanden und jedes Individuum lebt in immer wieder wechselnden Ökosystemen.
Die Urvorfahren des Menschen, der sich durch seine aufrechte Körperhaltung von anderen Organismen unterschied, tauchten schon vor ca. 6–7 Millionen von Jahren auf. Sie waren Nachfolger der Säugetiere, die schon in der Zeit von Dinosauriern (Trias) vor ca. 200 Millionen Jahren existierten.
Hominiden (z. B. der Homo Erectus), für die ihr großes Gehirn charakteristisch war, benutzten einfaches Arbeitswerkzeug, später auch Feuer. Sie tauchten vor ca. 2–3 Millionen Jahren in Afrika auf. Einige Zeit später breiteten sie sich auf allen Kontinenten außer Amerika aus.
Der denkende Mensch (Homo Sapiens) tauchte vor ca. 100 bis 60 Tausend Jahren zuerst in Afrika auf. Langsam besiedelt auch dieser alle Kontinente, indem er entlang der Meere und Flüsse wanderte. Gleichzeitig verdrängte er seinen Vorgänger, den Homo erectus, aus den durch ihn besiedelten Territorien, indem er sich besser an sogenannte Ökonischen anpasste.
Die menschliche Zivilisation, das heißt das Leben in größeren Gemeinschaften, entstand erst vor ca. 10 000 Jahren nach der letzten Eiszeit im Nahen Osten.
In dieser Zeit haben die Menschen die Welt beherrscht; sie haben nicht nur Pflanzen- und Tierwelt sich unterordnen lassen, sie haben auch angefangen über die Kräfte und Rechte der Natur zu entscheiden.
Zwar ist die mittlere Lebenserwartung der Menschen in Industrieländern gestiegen, jedoch sinkt diese in den sogenannten Dritte Welt Ländern stetig. Die Lebensqualität der Menschen sogar in den reichen Ländern, in denen viele Krankheiten gut kontrolliert werden, lässt trotz dessen zu wünschen übrig. Die Kosten des Gesundheitssystems steigen in so einem schnellen Tempo, sodass die Gesundheitssysteme, auch reicher Länder, trotz vieler Reformproben vor dem Zusammenbruch stehen. Über die Kosten im Bereich der natürlichen Umwelt, über die Gefahr von neuen Krankheiten, über die mit der Technologie im Bereich Biologie, Landwirtschaft etc. zusammenhängenden Risiken will ich lieber nicht nachdenken.

Frage: Können wir, so wie die Natur es seit Millionen von Jahren immer wieder schafft, die immer größer werdenden Probleme lösen?

Kommen wir erst zu unseren Urvorfahren zurück. In der Tierwelt nehmen die Tiere ihre Energie und Bausubstanz auf, indem sie andere Organismen verspeisen. Sind es Pflanzen, so nennen wir sie Pflanzenfresser; sind es andere Tiere, so nennen wir sie Fleischfresser; nehmen die Tiere sowohl Pflanzen, als auch andere Tiere auf, so sind es Allesfresser.
Der menschliche Organismus ist in der Lage sowohl tierische, als auch pflanzliche Produkte aufzunehmen und zu verarbeiten. Er ist aber nicht in der Lage durch die Aufnahme ausschließlich pflanzlicher Produkte seine Gewebe aufrechtzuerhalten. Fleischfresser besitzen die Fähigkeiten nicht manche Aminosäuren und Fette, die sogenannten Exogene (z. B. die Aminosäure Taurin oder Omegafette) zu produzieren. Auch der menschliche Organismus ist nicht fähig die Stoffe zu synthetisieren. Wir werden deshalb gezwungen, diese Stoffe in Form von tierischen Produkten aufzunehmen oder diese außerhalb des menschlichen Körpers zu synthetisieren und sie dem Körper in Form von künstlicher Nahrung (Ersatznahrung) zuzuführen. Folglich muss ein Mensch Tiere und Pflanzen töten, um wie ein Tier zu leben. Der christliche Glaube besagt jedoch „töte nicht“ und „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Um diese Ratschläge wenigstens teilweise zu befolgen, sollten wir so wenig wie möglich töten, aber wir müssen schließlich töten, um zu überleben. Wir müssen genügend töten, um gesund zu bleiben, um uns fortzupflanzen, damit unsere Nachkommen gesund sind und damit wir unsere Lebensziele verwirklichen können und möglichst spät, nachdem wir unsere Kräfte ausgeschöpft haben, friedlich sterben können.
Damit wir diesem Ziel näher kommen können, sollten wir feststellen, wie viel Energie und Bausubstanz unser Körper braucht. Der Verbrauch unseres Körpers hängt von vielen Faktoren ab. Er hängt vor allem vom Alter des Menschen, vom Arbeitsablauf (körperliche oder mentale Anstrengung) und von der Umgebung/vom Klima ab.
So sollte ein erwachsener Mensch, der im Büro (mental) arbeitet, der im mittleren Klima lebt, ca. 2500 kcal zu sich nehmen, um gesund zu leben und richtig zu funktionieren. Einen Teil der Energie benötigt der Körper, um die Menge von Substanzen wie Proteine, Fette und Kohlenhydrate im Gewebe aufrecht zu erhalten. Der andere Teil der Energie wird genutzt, um die Körpertemperatur konstant zu halten (der menschliche Körper ist ein gleichwarmer Organismus), um sich fortzubewegen und auch, um wichtige Substanzen zu verarbeiten und zu resorbieren, um diese in die Gewebe einzugliedern (beim erwachsenen Menschen ist es nur der Umbau) und um Abfallprodukte durch die Verdauung auszuscheiden.

Reichen nur Energie und Bausubstanz in Form von Pflanzen und/oder Tieren für unseren Körper aus? NEIN!
Um die wichtigen Energiestoffe aus Teilen der Pflanzen oder/und Tiere zu gewinnen, braucht unser Körper Sauerstoff aus der Atmosphäre. Dieser wird dem Körper durch energieaufwendige Arbeit der Atemwege und des Kreislaufs zugeführt.
Unsere erste Zusammenfassung:
Sowohl Tiere als auch Pflanzen besitzen verschiedene Mengen an Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten in ihrem Körper. Diese Stoffe können für die Bausubstanz oder als ihre Energiequelle genutzt werden.
Schauen wir genauer auf die drei Stoffklassen und ihre Umwandlung in Energie, ihren Sauerstoffverbrauch, wie viel Energie und wie viel Abfallprodukte diese produzieren.

- Kohlenhydrate: bei der Verbrennung gewinnen wir aus 1 Gramm ca. 4 kcal Energie. Während der Verbrennung werden relativ wenige Sauerstoffmoleküle verbraucht, da Kohlenhydratmoleküle sauerstoffreich sind. Nach der Verbindung mit Sauerstoff zerfällt das Produkt in Energie, Wasser und Kohlendioxid. Einen Überfluss an Abfallprodukten, Wasser und Kohlenstoffdioxid veratmet oder verdampft (schwitzen) der Körper durch die Haut. Der Körper kann auch Kohlenhydrate (Glukose) ohne Sauerstoffzufuhr verbrennen, allerdings ist die energetische Bilanz nicht so günstig und entstehen dadurch mehr Abfallprodukte (Milchsäure).

- Proteine: bei der Verbrennung gewinnen wir aus 1 Gramm ca. 4,6 kcal, also etwas mehr. Während der Verbrennung werden etwas mehr Sauerstoffmoleküle verbraucht. Die Abfallprodukte sind etwas schwerer zu liquidieren. Außer Wasser und Kohlendioxid entstehen zusätzlich Stickstoffverbindungen, z. B. Harnstoff, Harnsäure und auch oft schwefelhaltige Substanzen. Diese Abfallprodukte gelangen vorwiegend durch die Nieren zusammen mit dem Urin aus dem Körper.

- Fette: sie sind der energiereichste Stoff. Bei der Verbrennung (zusammen mit Glukose als Katalysator) gewinnen wir aus 1 Gramm ca. 9 kcal. Während der Verbrennung werden viele Sauerstoffmoleküle verbraucht, da in der Struktur des Fettes weniger Sauerstoff als in den Kohlenhydraten vorhanden ist. Als Abfallprodukte der Verbrennung entstehen genau wie bei den Kohlenhydraten Wasser und Kohlenstoffdioxid.

Man sieht also wichtige Unterschiede zwischen den oben genannten Substanzen.
Es scheint, als wären Proteine die unpassendste Energiequelle. Diese sind zwar energiereicher als Kohlenhydrate, aber während ihrer Verbrennung entstehen stickstoff- und schwefelhaltige Verbindungen. Diese Stoffe haben eine toxische Wirkung auf den Körper und sind schwer abzubauen und auszuscheiden (teilweise durch die Atemwege und Leber, hauptsächlich durch die Nieren).
Bei der Verbrennung von Kohlenhydraten und Fetten entstehen Wasser und Kohlendioxid als Abfallprodukte. Diese Substanzen sind für einen gesunden Körper leicht ausscheidbar und haben kaum toxische Wirkung.
Wir verbrauchen bei der Verbrennung von Fetten zwar mehr Sauerstoff, aber gewinnen gleichzeitig mehr Energie als bei der Verbrennung von Kohlenhydraten.
Ein weiteres Problem ist der Transport der oben genannten Substanzen in unsere Zellen.
Das unserem Körper am häufigsten zugängliche Kohlenhydrat ist die Stärke. Diese wird mit Hilfe des in unserem Speichel vorkommenden Enzyms, Speichelamylase und später des im Magen vorkommenden Enzyms, Magenamylase in Glukose umgewandelt. Glukose wird auf dem Wege aktiven Transports aus dem Licht des Dünndarms ins Blut übertragen. Von dort aus versorgt sie den ganzen Körper. In einen Teil unserer Zellen, z. B. rote Blutkörperchen oder Hirnzellen, gelangt Glukose direkt. Um aber auch in andere Zellen zu gelangen, ist Glukose auf ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, das Insulin, angewiesen. Glukose kann in Form von Glykogen in Muskeln und in der Leber gelagert werden, als Vorrat für erhöhten Bedarf in der Zukunft oder für Hungerzeit. Muskeln bzw. Leber können bis zu 500 g lagern. Das entspricht einem Energievorrat von bis zu 2000 kcal. Ein großer Abfall bzw. Anstieg der Blutzuckerwerte verursacht in kurzer Zeit bedeutende, lebensbedrohliche Störungen. Der normale Blutzuckerwert bei Erwachsenen im nüchternen Zustand liegt bei 75–110 mg%. Der Abfall der Zuckerwerte unter 40 mg% verursacht hypoglykämische Krisen in Form von Zittern, Heißhunger, oft Magenschmerzen und Bewusstlosigkeit. Sind die Zuckerwerte bis in den Hunderterbereich angestiegen (400–500 mg%), verursacht das erst mal Müdigkeit, allgemeine Schwäche und später ein Zuckerkoma. Eine häufige oder lang andauernde Erhöhung der Blutzuckerwerte, z. B. Diabetes oder PreDiabetes (hoher Anstieg der Zuckerwerte nach den Mahlzeiten) verursacht eine Beschädigung der inneren Organe, z. B. grauer Star (Trübung der Linse), Polyneuropathie (Beschädigung der Axone/Nerven), Angiopathie (Beschädigung der Schlagadern), Nephropathie (Nierenschaden). Beim Überschreiten der sogenannten Gewebegrenzwerte geht die Glukose in den Urin (Glukosegrenzwert der Niere liegt bei 180 mg%), in den Speichel und auf die Schleimhaut und Haut über.

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