Ist unser Leben eine Illusion?
Henry Hervouët des Forges
EUR 19,90
Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 62
ISBN: 978-3-99026-395-2
Erscheinungsdatum: 25.04.2012
Henry Hervouët des Forges schildert Lösungswege für die Auflösung und Heilung von vermeintlichen menschlichen Mängeln. Die Heilung beginnt durch das Wissen um die Funktion und das richtige Anwenden der universellen Gesetze vom Kausalprinzip, der Resonanz, der Anziehung, der Dualität und Polarität.
<strong>9. Bewusstheit</strong>
Bewusstsein ermöglicht es uns, Gedanken, Bilder, Emotionen und Gefühle wahrzunehmen und sie auch „real“ werden zu lassen. Bewusstheit hat ihren Ursprung in der Quelle, dem Einssein. Reines Bewusstsein ist ohne jegliche Forderung oder Erwartung an irgendetwas oder irgendjemand. Durch das Gewahrwerden des Ich-Bin und somit durch das Mit-allem-eins-Sein ermöglicht es mir, die Transformation der Illusion in einen Zustand der Ekstase zu bringen, in der es keine Emotionen gibt, an deren Stelle aber das Gefühl eintritt. Erst durch Gewahrwerden der Bewusstheit, um sich dann auch dort hineinzubegeben, ermöglicht es uns, aus tiefstem Herzen zu empfinden, nämlich die Liebe. Diese Liebe ist die Quelle, der Ursprung selbst. Die Liebe ist keine Eigenschaft oder kein Charakterzug, sie ist nicht groß oder klein, sie ist nie „entweder oder“, anwesend oder nicht anwesend. Liebe trifft keine Entscheidung, trennt und wertet nicht. Liebe ist bedingungsloses Sein. Sie wird getragen vom Licht der Information, von allem, was ist, das weder Schatten wirft noch sonst in irgendeiner Form Polarität und Gegensätze erzeugt. Leben wir die Liebe im vollen Bewusstsein und nähren wir uns mit ihrem Licht, dann sind wir nicht mehr getrennt. Dann sind wir die Einheit, die weder Begierde noch andere vermeintliche Bedürfnisse benötigt, weil diese gar nie existiert haben und auch nie existieren werden. Raum und Zeit sind eine Erfindung des Egos, das mittels Gedanken diese Illusionen erschaffen hat. Wir sind Gefangene des Denkens, weil wir uns vom Ego leiten lassen. Das Ego macht keinen Unterschied zum Erlebten, ob wir leiden oder Freude empfinden. Es ist ein Steuerapparat, der sich wie ein Computer von Informationen jeglicher Art nährt und dann anfängt zu rechnen, bis die ebenso erfundene Logik uns weismacht, wann, wie und wo wir zu leben haben. Erst das Abgeben der Kontrolle lässt uns ins Licht eintreten, in dem dann alles von allein passiert. In dem Augenblick, in dem wir uns dessen gewahr werden, sind wir uns auch bewusst, dass alles immer nur Bewusstsein, Licht und Liebe ist. Liebe ist immer im Augenblick, ohne gestern, ohne morgen. Der Verstand aber dreht sich im Kreis. Seine Bilder wiederum nähren wir mit Emotionen. Es entstehen Gedanken, die die Illusion erschaffen. Und dieses Grobstoffliche ist schlussendlich unsere Wahrheit, die wir dazu benützen, Tausend Begriffe vorzuschieben, um uns selbst zu täuschen. Wir suchen und erfinden unzählige Gründe, um uns für all unser Denken, Tun und Handeln zu rechtfertigen. Wir legen uns einen Namen und eine Persönlichkeit zu, einen Körper, Eigenschaften und vermeintliche Talente, um uns damit zu identifizieren und dem Ego-Plan gerecht zu werden. Wir begeben uns in Schuldgefühle und agieren in dieser Emotion. Wir erfahren die Polarität und Dualität und verpassen dadurch die eigene Verantwortlichkeit. Wir waren nie in einer Schuld und werden es nie sein. Wir verpassen die Wahrheit, dass wir nie irgendjemandem oder uns selbst etwas beweisen müssen, um geliebt zu werden. Denn darum geht es schlussendlich. Nein, es ist eher so, dass wir uns immer mehr Hindernisse aufbauen, durch welche wir uns von uns selbst entfernen. Wir suchen dann in der illusorisch mentalen, emotionalen und kausalen Not nach neuen Wegen, um zur Erleuchtung zu kommen. Manchen gelingt es, über die vielfältigen Angebote der Meditation einen Lichtstrahl zu erwischen, um dann aber gleich wieder in der Egomanie fortzufahren, denn wir müssen ja unser Einkommen erarbeiten damit wir unsere Wohnung, unser Heim, unsere Versicherungen, die Ferien, die Freizeitangebote und alles was es sonst noch gibt halten können, um uns selbst, dem Ego, ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
<strong>10. Die Frage der Schuld</strong>
Diese Frage hat einen Haken. Durch das Fragen, ob wir oder andere schuldig sind, erzeugen wir wieder neue Schuldgefühle bei uns selbst oder bei den anderen. Um Schuldgefühle wieder abzubauen, rechtfertigen wir uns wiederum mit zum Beispiel hartem Arbeiten, das wir dann auch täglich tun, oder wir erbringen eine Leistung, um etwas Besonderes zu sein. Wir befreien uns von dem Schuldgefühl auch mit glänzenden Wohltätigkeitsaktionen oder mit Urteilen und besseren Vorschlägen über und für die Geschehnisse in der Welt der Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft im Großen und Kleinen. Der Mahnfinger Gottes, der uns meistens schon sehr früh in unserer Kindheit von Eltern, Lehrern, Vorgesetzten und anderen vor die Nase gehalten wurde, kann dann wieder im Hosensack verschwinden. Die gelernten Gesetze der Religionen und anderweitigen Etiketten der Gesellschaft werden eingehalten. Die Kirche oder der Tempel steht wieder im Dorf. „Frieden“ ist eingekehrt. Halleluja … Um all das leben zu können, hat das Ego mittels der Gedanken Urteile und Wertung geschaffen. Jede Wertung und jedes Urteil erniedrigt und erhöht etwas. Die Erfahrung der Dualität ist programmiert. Der Kreis schließt sich. Die Türen sind verschlossen und der Traum, ich meine eigentlich unsere vermeintliche Realität, kann weitergelebt werden. Das klingt vielleicht in dem einen oder anderen Ohr nach schlechter Welt, Schwarzmalerei oder Schlechtmachen der Spezies Mensch. Doch haben wir nicht selbst unser Drehbuch geschrieben, die Bühne des Lebens geschaffen, und das alles mit der „Ich“-Personifizierung als Hauptdarsteller? Einmal als Opfer dann wieder als Täter, einmal als Zuschauer, vom König zum Bettler oder Weisen zum Ego-Narren.
11. Die Seele
Wenn wir einmal realisiert haben, dass all unser Denken, Tun und Handeln nur dem einen dient, nämlich unsere vermeintlich verlorene Liebe zurückzugewinnen, und wenn wir uns dann auch noch eingestehen, dass wir uns die ganze Zeit wie ein Roboter der „Macht“ unseres Egos unterwerfen, dann beginnt bei dem einen oder dem anderen erst mal ein Kampf zwischen dem Sein und der Illusion, dem Anschaffen oder Abschaffen, von dem wir glauben, dass wir es noch nicht sind oder noch nicht haben. Doch wie kommt es eigentlich zu diesem Realisieren der Erkenntnis, dass wir immer wieder trennen, was grundsätzlich eins ist? Unser Unterbewusstsein ist von Anfang an dem Speichern von allerlei Daten, die teils brauchbar, teils Schrott sind, ausgesetzt. Schon im Mutterleib erfahren wir die Illusion unserer Scheinwelt, die erzeugt wird durch das ganz intime Umfeld von Mutter und den sozialen Strukturen, in denen sie lebt. Wir erfahren unbewusst die Auswirkungen des abnehmenden Erd-Magnetfeldes sowie der zunehmenden Schumann-Frequenz (nach Winfried Otto Schumann)auf unser Hirn und somit auch auf unser Bewusstsein. Es ist das Phänomen, dass elektromagnetische Wellen einer bestimmten Frequenz, in der, mit dem Umfang der Erde stehenden Wellen, auf unseren Körper und unseren Geist ausübt. Da wir uns dessen nicht bewusst sind, nehmen wir alles auf, ohne zu hinterfragen, wozu das alles gut sein soll. Es ist auch niemand da, der uns den Weg der Achtsamkeit lehrt, die Gefahr erkennen lässt, die uns direkt in die Computerprogrammproduktionsstätte führt, wenn wir mal durch den Schock des Hinausgeworfenseins aus dem schützenden warmen Schoß der Geborgenheit das Licht der Welt erblicken. Der Lebens-Leitfaden ist klar auf das irdische Überleben ausgerichtet. Der Prozess des Teilens der Einheit ist schon voll im Gang. Polarität und Dualität haben einen Namen erhalten. Wir beginnen die Lösungen unserer mannigfaltigen Probleme auf dem Weg der Dualität zu suchen. Unser Ego hat durch das ewige Genährtwerden von unkontrollierten Gedanken an Stärke zugenommen. Doch als Erstes macht es uns weis, dass ohne das Ego gar nichts geht, denn schlussendlich erhalten wir ja immer wieder den Beweis durch emotionale, erlebte Ereignisse. Dass die Gedanken unser größter Feind sind, stimmt da nur zum Teil. Denn haben wir einmal erkannt, dass wir die Gedanken bewusst wahrnehmen können, in dem wir sie nicht mit Emotionen speisen, werden wir in diesen Augenblicken der Quelle bewusst, in der alles seinen Ursprung hat. Wir werden der Glückseligkeit gewahr, der Freude, des Friedens, dass alles in einem wunderbaren Seins-Zustand ist, in dem wir voll integriert und verschmolzen sind. Es ist genau dieser Augenblick des Nichts, in dem wir unserem Ego keine Nahrung mehr geben. Je öfters wir uns in diesen Zustand begeben, desto mehr hören wir auf an die Illusion zu glauben. Das Ego löst sich langsam, aber sicher auf. Wir können also durch Bewusstheit und Achtsamkeit unsere Emotionen, die unseren Gedanken Leben einflößen, steuern und uns somit vom Ego befreien. Die Identifikation mit unserem Namen und unserem Körper kann aufgelöst werden. Es entsteht die Unabhängigkeit von der Illusion, einem System ausgeliefert zu sein. Das bewusste Gewahrwerden des Weltgeschehens in und um uns macht uns zum Betrachter und ermöglicht es uns somit, uns von dieser unechten Realität zu distanzieren, bis sie sich schlussendlich aufgelöst hat. Die Seele kann nun ihr wahres Sein in der materiellen Welt erfahren.
<strong>12. Loslassen</strong>
Wie können wir jetzt aber erfahren, was unser Sein tatsächlich will? Indem wir uns bewusst werden, dass unsere Seele, die wir zum größten Teil hinter der verschlossenen Tür des Ego eingesperrt haben, immer schon frei war, ist und bleibt. Nur haben wir die Seele, so wie sie ist, gar nie beachtet. Alles andere, das hat uns das Ego gezeigt, ist wichtiger, das Ego macht keinen Unterschied, ob wir jetzt Freude haben oder ob es uns schlecht geht und wir leiden. Denn es hat immer für alles eine logische Erklärung parat, damit es seine Existenz belegen kann. Die Seele hat man uns durch Anerziehen oder auch Indoktrinieren religiöser Ansichten und durch Dogmen als ein schwingungsempfindliches, höchst sensibles Ding verkauft. Dass aber die Seele Geist, Liebe und Quelle zugleich ist, konnten wir nie erfahren. Die Seele erleidet keinen Schmerz. Es ist vielmehr die Erfahrung, also die Illusion, die die Seele geschehen lässt, die wir im Ego als Schmerz empfinden. Der Prozess des Leidens konnte also frühzeitig beginnen, die Macht ausgespielt und die Angst tief verankert werden. Im Ego sein heißt nichts anderes, als getrennt zu sein von der Einheit des Ich-Bin. Dieses Ich-Bin hat nichts zu tun mit dem Ego-Ich, das besser ist, stärker, größer, schöner und all die Eigenschaften des rein materiellen Daseins besitzt. Es ist viel mehr unser tiefstes Sein, das nicht mehr benötigt als sich selbst. Durch Loslassen all der indoktrinierten Gedanken und des Egos befreien wir uns automatisch aus der Gefangenschaft der Illusion, die wir tagtäglich leben. Selbst wenn uns das, was wir da um uns herum sehen und erleben, immer wieder versucht, klarzumachen, dass das die Realität ist, entdecken wir auch immer wieder durch Bewusstsein die wahren Gefühle von bedingungslosem Glück und der bedingungslosen Liebe. In diesen Momenten sind wir auch tatsächlich im Hier und Jetzt, und jegliche Begierde, jedes vermeintliche Ich-muss-Sein und Ich-muss-Haben oder Tun sind total aufgelöst. Alles, was wir loslassen müssen, ist in unserer subjektiven Wahrnehmung ein meistens mit Schmerzen verbundenes, unangenehmes Ereignis. Es vermittelt uns das Gefühl des unvollkommenen Seins, da wir uns nicht bewusst sind, dass wir grundsätzlich die Fülle allen Seins sind und deshalb gar nichts verlieren können, was wir nicht schon haben. Das Trauma des schmerzhaften Verlustes bewegt uns dazu, möglichst schnell einen Ersatz zu finden. Dieser Ersatz kann sich in beliebiger Form zeigen. Da das Ego immer und für alles einen Ersatz findet und grenzenlos in seiner Auswahl ist, ist hiermit unser Gewissen auch wieder beruhigt. Wir haben wieder Zeit, um uns mit den äußeren Sachen intensiv zu beschäftigen. Wären wir uns in diesem Moment bewusst, dass wir gar nichts verloren haben, dann müsste das Ego über den Verstand wiederum eine neue Begründung finden, um uns in die Knie zu zwingen. Jeder Verlust weist uns darauf hin, die Erfahrung als solche unmittelbar wieder abzulegen, um uns bewusst zu werden, dass der erfahrene Verlust nur eine Illusion ist.
<strong>13. Gestern, heute, morgen</strong>
Der Mensch lebt grundsätzlich immer in zwei Zeiten: in der Vergangenheit und in der Zukunft. Das kommt wiederum zustande durch das Getrenntsein von der Quelle, dem Einssein. Egal ob ich mit meinen Gedanken in der Zukunft oder Vergangenheit lebe, ich lebe nicht in diesem Moment. Den Augenblick der Gegenwart kann ich nur wahrnehmen, wenn ich tatsächlich achtsam in der Gegenwart bin. In der Vergangenheit zu leben ist ein Ausblenden der Gegenwart wie auch das Leben in der Zukunft. Aber nur die Gegenwart vermag es, eine Vergangenheit und eine Zukunft zu gestalten. Die Ewigkeit liegt in der Gegenwart, dem Hier und Jetzt. Es ist dieser Moment, in dem wir Glück und Zufriedenheit erfahren. Das Denken ist in unserer subjektiven Wahrnehmung immer linear. Das heißt, wir sind immer dabei, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu denken. Aus der Vergangenheit, wie uns die Erfahrung weismachen will, entsteht die Zukunft. Das Hier und Jetzt, die Gegenwart, so wie wir das im Alltag wahrnehmen, ist eher ein unbewusstes Aufnehmen vom Sein und Ist. Dadurch bewegen wir uns immer in Zeit und Raum, weit weg von uns, was uns auch immer das Gefühl vermittelt, die Zeit renne uns davon. Wir bewegen uns dauernd von A nach B. In der Quelle, dem Einssein, gibt es weder Raum noch Zeit. Es ist vergleichbar mit unserem Zeitbegriff Gegenwart. Objektives Gewahrsein unserer Bewusstheit heißt, im Hier und Jetzt zu sein, um aus dem Raum und aus der Zeit zu treten.
<strong>14. Die Hoffnung</strong>
Sie stirbt einem alten Sprichwort gemäß als Letztes. Wenn dem so ist, dann besteht tatsächlich wenig Hoffnung auf Besserung. Nehmen wir an, Sie leiden an einer unheilbaren Krankheit. Sie wissen, man kann sie auch behandeln und Sie werden nicht daran sterben, aber Sie brauchen Medikamente und die Krankheit ist lästig und unangenehm. Nun haben Sie aber immer noch die Hoffnung, dass einmal ein Medikament entwickelt wird, das Sie heilen könnte. Was glauben Sie, was passiert, wenn Sie nun die Hoffnung aufgeben?Die meisten Betroffenen würden Ihnen antworten: „Wenn ich keine Hoffnung mehr habe, dann habe ich gar nichts mehr, dann wäre alles sinnlos, da wäre eine Leere.“ Sie sagen, dass ihnen der Trost fehlen würde, dass es irgendeinmal in der Zukunft besser sein würde. Nichts haben bedeutet auch den Verlust der eigenen Identität. Das macht Angst. Was bleibt dann noch übrig? Wo bleibt dann da noch das Leben? Versuchen Sie es damit: Das nächste Mal, wenn Sie Angst verspüren, betrachten Sie diese Angst und nehmen Sie dabei ein bisschen Abstand. Sie werden merken, dass diese Emotion Angst an Kraft verliert. Sie verändert sich. Sie löst sich auf und an deren Stelle tritt dieser Frieden, den Sie aus dem Zustand der Quelle, dem Nichts oder dem Ursprung, kennen. Sie sind in der Quelle und haben soeben die Emotion Angst in Frieden transformiert. Die Angst gibt der Krankheit Energie. Die Angst ist unsere stärkste Emotion. Angst blockiert und entzieht unserem Körper und somit der Psyche wertvolle Lebensenergie. Wenn Sie die Angst bekämpfen oder ablehnen, bekommt sie Energie, weil sie dadurch mit Emotionen genährt wird. Emotionale Energie hat die Tendenz sich rasch zu materialisieren. Hoffnung ist eine Illusion. Sie führt uns vom Hier und Jetzt, der Gegenwart, in die Illusion Zukunft. Infolgedessen wird es immer etwas sein, das in der Zukunft geschehen soll. Aber das tut es nicht, da es nur die Gegenwart, das Hier und Jetzt, gibt. Wenn die Hoffnung aufgelöst ist, entsteht Frieden, der an keine Bedingungen geknüpft ist. Frieden kann man nicht tun. Frieden ist ein Zustand des Seins.
Bewusstsein ermöglicht es uns, Gedanken, Bilder, Emotionen und Gefühle wahrzunehmen und sie auch „real“ werden zu lassen. Bewusstheit hat ihren Ursprung in der Quelle, dem Einssein. Reines Bewusstsein ist ohne jegliche Forderung oder Erwartung an irgendetwas oder irgendjemand. Durch das Gewahrwerden des Ich-Bin und somit durch das Mit-allem-eins-Sein ermöglicht es mir, die Transformation der Illusion in einen Zustand der Ekstase zu bringen, in der es keine Emotionen gibt, an deren Stelle aber das Gefühl eintritt. Erst durch Gewahrwerden der Bewusstheit, um sich dann auch dort hineinzubegeben, ermöglicht es uns, aus tiefstem Herzen zu empfinden, nämlich die Liebe. Diese Liebe ist die Quelle, der Ursprung selbst. Die Liebe ist keine Eigenschaft oder kein Charakterzug, sie ist nicht groß oder klein, sie ist nie „entweder oder“, anwesend oder nicht anwesend. Liebe trifft keine Entscheidung, trennt und wertet nicht. Liebe ist bedingungsloses Sein. Sie wird getragen vom Licht der Information, von allem, was ist, das weder Schatten wirft noch sonst in irgendeiner Form Polarität und Gegensätze erzeugt. Leben wir die Liebe im vollen Bewusstsein und nähren wir uns mit ihrem Licht, dann sind wir nicht mehr getrennt. Dann sind wir die Einheit, die weder Begierde noch andere vermeintliche Bedürfnisse benötigt, weil diese gar nie existiert haben und auch nie existieren werden. Raum und Zeit sind eine Erfindung des Egos, das mittels Gedanken diese Illusionen erschaffen hat. Wir sind Gefangene des Denkens, weil wir uns vom Ego leiten lassen. Das Ego macht keinen Unterschied zum Erlebten, ob wir leiden oder Freude empfinden. Es ist ein Steuerapparat, der sich wie ein Computer von Informationen jeglicher Art nährt und dann anfängt zu rechnen, bis die ebenso erfundene Logik uns weismacht, wann, wie und wo wir zu leben haben. Erst das Abgeben der Kontrolle lässt uns ins Licht eintreten, in dem dann alles von allein passiert. In dem Augenblick, in dem wir uns dessen gewahr werden, sind wir uns auch bewusst, dass alles immer nur Bewusstsein, Licht und Liebe ist. Liebe ist immer im Augenblick, ohne gestern, ohne morgen. Der Verstand aber dreht sich im Kreis. Seine Bilder wiederum nähren wir mit Emotionen. Es entstehen Gedanken, die die Illusion erschaffen. Und dieses Grobstoffliche ist schlussendlich unsere Wahrheit, die wir dazu benützen, Tausend Begriffe vorzuschieben, um uns selbst zu täuschen. Wir suchen und erfinden unzählige Gründe, um uns für all unser Denken, Tun und Handeln zu rechtfertigen. Wir legen uns einen Namen und eine Persönlichkeit zu, einen Körper, Eigenschaften und vermeintliche Talente, um uns damit zu identifizieren und dem Ego-Plan gerecht zu werden. Wir begeben uns in Schuldgefühle und agieren in dieser Emotion. Wir erfahren die Polarität und Dualität und verpassen dadurch die eigene Verantwortlichkeit. Wir waren nie in einer Schuld und werden es nie sein. Wir verpassen die Wahrheit, dass wir nie irgendjemandem oder uns selbst etwas beweisen müssen, um geliebt zu werden. Denn darum geht es schlussendlich. Nein, es ist eher so, dass wir uns immer mehr Hindernisse aufbauen, durch welche wir uns von uns selbst entfernen. Wir suchen dann in der illusorisch mentalen, emotionalen und kausalen Not nach neuen Wegen, um zur Erleuchtung zu kommen. Manchen gelingt es, über die vielfältigen Angebote der Meditation einen Lichtstrahl zu erwischen, um dann aber gleich wieder in der Egomanie fortzufahren, denn wir müssen ja unser Einkommen erarbeiten damit wir unsere Wohnung, unser Heim, unsere Versicherungen, die Ferien, die Freizeitangebote und alles was es sonst noch gibt halten können, um uns selbst, dem Ego, ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
<strong>10. Die Frage der Schuld</strong>
Diese Frage hat einen Haken. Durch das Fragen, ob wir oder andere schuldig sind, erzeugen wir wieder neue Schuldgefühle bei uns selbst oder bei den anderen. Um Schuldgefühle wieder abzubauen, rechtfertigen wir uns wiederum mit zum Beispiel hartem Arbeiten, das wir dann auch täglich tun, oder wir erbringen eine Leistung, um etwas Besonderes zu sein. Wir befreien uns von dem Schuldgefühl auch mit glänzenden Wohltätigkeitsaktionen oder mit Urteilen und besseren Vorschlägen über und für die Geschehnisse in der Welt der Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft im Großen und Kleinen. Der Mahnfinger Gottes, der uns meistens schon sehr früh in unserer Kindheit von Eltern, Lehrern, Vorgesetzten und anderen vor die Nase gehalten wurde, kann dann wieder im Hosensack verschwinden. Die gelernten Gesetze der Religionen und anderweitigen Etiketten der Gesellschaft werden eingehalten. Die Kirche oder der Tempel steht wieder im Dorf. „Frieden“ ist eingekehrt. Halleluja … Um all das leben zu können, hat das Ego mittels der Gedanken Urteile und Wertung geschaffen. Jede Wertung und jedes Urteil erniedrigt und erhöht etwas. Die Erfahrung der Dualität ist programmiert. Der Kreis schließt sich. Die Türen sind verschlossen und der Traum, ich meine eigentlich unsere vermeintliche Realität, kann weitergelebt werden. Das klingt vielleicht in dem einen oder anderen Ohr nach schlechter Welt, Schwarzmalerei oder Schlechtmachen der Spezies Mensch. Doch haben wir nicht selbst unser Drehbuch geschrieben, die Bühne des Lebens geschaffen, und das alles mit der „Ich“-Personifizierung als Hauptdarsteller? Einmal als Opfer dann wieder als Täter, einmal als Zuschauer, vom König zum Bettler oder Weisen zum Ego-Narren.
11. Die Seele
Wenn wir einmal realisiert haben, dass all unser Denken, Tun und Handeln nur dem einen dient, nämlich unsere vermeintlich verlorene Liebe zurückzugewinnen, und wenn wir uns dann auch noch eingestehen, dass wir uns die ganze Zeit wie ein Roboter der „Macht“ unseres Egos unterwerfen, dann beginnt bei dem einen oder dem anderen erst mal ein Kampf zwischen dem Sein und der Illusion, dem Anschaffen oder Abschaffen, von dem wir glauben, dass wir es noch nicht sind oder noch nicht haben. Doch wie kommt es eigentlich zu diesem Realisieren der Erkenntnis, dass wir immer wieder trennen, was grundsätzlich eins ist? Unser Unterbewusstsein ist von Anfang an dem Speichern von allerlei Daten, die teils brauchbar, teils Schrott sind, ausgesetzt. Schon im Mutterleib erfahren wir die Illusion unserer Scheinwelt, die erzeugt wird durch das ganz intime Umfeld von Mutter und den sozialen Strukturen, in denen sie lebt. Wir erfahren unbewusst die Auswirkungen des abnehmenden Erd-Magnetfeldes sowie der zunehmenden Schumann-Frequenz (nach Winfried Otto Schumann)auf unser Hirn und somit auch auf unser Bewusstsein. Es ist das Phänomen, dass elektromagnetische Wellen einer bestimmten Frequenz, in der, mit dem Umfang der Erde stehenden Wellen, auf unseren Körper und unseren Geist ausübt. Da wir uns dessen nicht bewusst sind, nehmen wir alles auf, ohne zu hinterfragen, wozu das alles gut sein soll. Es ist auch niemand da, der uns den Weg der Achtsamkeit lehrt, die Gefahr erkennen lässt, die uns direkt in die Computerprogrammproduktionsstätte führt, wenn wir mal durch den Schock des Hinausgeworfenseins aus dem schützenden warmen Schoß der Geborgenheit das Licht der Welt erblicken. Der Lebens-Leitfaden ist klar auf das irdische Überleben ausgerichtet. Der Prozess des Teilens der Einheit ist schon voll im Gang. Polarität und Dualität haben einen Namen erhalten. Wir beginnen die Lösungen unserer mannigfaltigen Probleme auf dem Weg der Dualität zu suchen. Unser Ego hat durch das ewige Genährtwerden von unkontrollierten Gedanken an Stärke zugenommen. Doch als Erstes macht es uns weis, dass ohne das Ego gar nichts geht, denn schlussendlich erhalten wir ja immer wieder den Beweis durch emotionale, erlebte Ereignisse. Dass die Gedanken unser größter Feind sind, stimmt da nur zum Teil. Denn haben wir einmal erkannt, dass wir die Gedanken bewusst wahrnehmen können, in dem wir sie nicht mit Emotionen speisen, werden wir in diesen Augenblicken der Quelle bewusst, in der alles seinen Ursprung hat. Wir werden der Glückseligkeit gewahr, der Freude, des Friedens, dass alles in einem wunderbaren Seins-Zustand ist, in dem wir voll integriert und verschmolzen sind. Es ist genau dieser Augenblick des Nichts, in dem wir unserem Ego keine Nahrung mehr geben. Je öfters wir uns in diesen Zustand begeben, desto mehr hören wir auf an die Illusion zu glauben. Das Ego löst sich langsam, aber sicher auf. Wir können also durch Bewusstheit und Achtsamkeit unsere Emotionen, die unseren Gedanken Leben einflößen, steuern und uns somit vom Ego befreien. Die Identifikation mit unserem Namen und unserem Körper kann aufgelöst werden. Es entsteht die Unabhängigkeit von der Illusion, einem System ausgeliefert zu sein. Das bewusste Gewahrwerden des Weltgeschehens in und um uns macht uns zum Betrachter und ermöglicht es uns somit, uns von dieser unechten Realität zu distanzieren, bis sie sich schlussendlich aufgelöst hat. Die Seele kann nun ihr wahres Sein in der materiellen Welt erfahren.
<strong>12. Loslassen</strong>
Wie können wir jetzt aber erfahren, was unser Sein tatsächlich will? Indem wir uns bewusst werden, dass unsere Seele, die wir zum größten Teil hinter der verschlossenen Tür des Ego eingesperrt haben, immer schon frei war, ist und bleibt. Nur haben wir die Seele, so wie sie ist, gar nie beachtet. Alles andere, das hat uns das Ego gezeigt, ist wichtiger, das Ego macht keinen Unterschied, ob wir jetzt Freude haben oder ob es uns schlecht geht und wir leiden. Denn es hat immer für alles eine logische Erklärung parat, damit es seine Existenz belegen kann. Die Seele hat man uns durch Anerziehen oder auch Indoktrinieren religiöser Ansichten und durch Dogmen als ein schwingungsempfindliches, höchst sensibles Ding verkauft. Dass aber die Seele Geist, Liebe und Quelle zugleich ist, konnten wir nie erfahren. Die Seele erleidet keinen Schmerz. Es ist vielmehr die Erfahrung, also die Illusion, die die Seele geschehen lässt, die wir im Ego als Schmerz empfinden. Der Prozess des Leidens konnte also frühzeitig beginnen, die Macht ausgespielt und die Angst tief verankert werden. Im Ego sein heißt nichts anderes, als getrennt zu sein von der Einheit des Ich-Bin. Dieses Ich-Bin hat nichts zu tun mit dem Ego-Ich, das besser ist, stärker, größer, schöner und all die Eigenschaften des rein materiellen Daseins besitzt. Es ist viel mehr unser tiefstes Sein, das nicht mehr benötigt als sich selbst. Durch Loslassen all der indoktrinierten Gedanken und des Egos befreien wir uns automatisch aus der Gefangenschaft der Illusion, die wir tagtäglich leben. Selbst wenn uns das, was wir da um uns herum sehen und erleben, immer wieder versucht, klarzumachen, dass das die Realität ist, entdecken wir auch immer wieder durch Bewusstsein die wahren Gefühle von bedingungslosem Glück und der bedingungslosen Liebe. In diesen Momenten sind wir auch tatsächlich im Hier und Jetzt, und jegliche Begierde, jedes vermeintliche Ich-muss-Sein und Ich-muss-Haben oder Tun sind total aufgelöst. Alles, was wir loslassen müssen, ist in unserer subjektiven Wahrnehmung ein meistens mit Schmerzen verbundenes, unangenehmes Ereignis. Es vermittelt uns das Gefühl des unvollkommenen Seins, da wir uns nicht bewusst sind, dass wir grundsätzlich die Fülle allen Seins sind und deshalb gar nichts verlieren können, was wir nicht schon haben. Das Trauma des schmerzhaften Verlustes bewegt uns dazu, möglichst schnell einen Ersatz zu finden. Dieser Ersatz kann sich in beliebiger Form zeigen. Da das Ego immer und für alles einen Ersatz findet und grenzenlos in seiner Auswahl ist, ist hiermit unser Gewissen auch wieder beruhigt. Wir haben wieder Zeit, um uns mit den äußeren Sachen intensiv zu beschäftigen. Wären wir uns in diesem Moment bewusst, dass wir gar nichts verloren haben, dann müsste das Ego über den Verstand wiederum eine neue Begründung finden, um uns in die Knie zu zwingen. Jeder Verlust weist uns darauf hin, die Erfahrung als solche unmittelbar wieder abzulegen, um uns bewusst zu werden, dass der erfahrene Verlust nur eine Illusion ist.
<strong>13. Gestern, heute, morgen</strong>
Der Mensch lebt grundsätzlich immer in zwei Zeiten: in der Vergangenheit und in der Zukunft. Das kommt wiederum zustande durch das Getrenntsein von der Quelle, dem Einssein. Egal ob ich mit meinen Gedanken in der Zukunft oder Vergangenheit lebe, ich lebe nicht in diesem Moment. Den Augenblick der Gegenwart kann ich nur wahrnehmen, wenn ich tatsächlich achtsam in der Gegenwart bin. In der Vergangenheit zu leben ist ein Ausblenden der Gegenwart wie auch das Leben in der Zukunft. Aber nur die Gegenwart vermag es, eine Vergangenheit und eine Zukunft zu gestalten. Die Ewigkeit liegt in der Gegenwart, dem Hier und Jetzt. Es ist dieser Moment, in dem wir Glück und Zufriedenheit erfahren. Das Denken ist in unserer subjektiven Wahrnehmung immer linear. Das heißt, wir sind immer dabei, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu denken. Aus der Vergangenheit, wie uns die Erfahrung weismachen will, entsteht die Zukunft. Das Hier und Jetzt, die Gegenwart, so wie wir das im Alltag wahrnehmen, ist eher ein unbewusstes Aufnehmen vom Sein und Ist. Dadurch bewegen wir uns immer in Zeit und Raum, weit weg von uns, was uns auch immer das Gefühl vermittelt, die Zeit renne uns davon. Wir bewegen uns dauernd von A nach B. In der Quelle, dem Einssein, gibt es weder Raum noch Zeit. Es ist vergleichbar mit unserem Zeitbegriff Gegenwart. Objektives Gewahrsein unserer Bewusstheit heißt, im Hier und Jetzt zu sein, um aus dem Raum und aus der Zeit zu treten.
<strong>14. Die Hoffnung</strong>
Sie stirbt einem alten Sprichwort gemäß als Letztes. Wenn dem so ist, dann besteht tatsächlich wenig Hoffnung auf Besserung. Nehmen wir an, Sie leiden an einer unheilbaren Krankheit. Sie wissen, man kann sie auch behandeln und Sie werden nicht daran sterben, aber Sie brauchen Medikamente und die Krankheit ist lästig und unangenehm. Nun haben Sie aber immer noch die Hoffnung, dass einmal ein Medikament entwickelt wird, das Sie heilen könnte. Was glauben Sie, was passiert, wenn Sie nun die Hoffnung aufgeben?Die meisten Betroffenen würden Ihnen antworten: „Wenn ich keine Hoffnung mehr habe, dann habe ich gar nichts mehr, dann wäre alles sinnlos, da wäre eine Leere.“ Sie sagen, dass ihnen der Trost fehlen würde, dass es irgendeinmal in der Zukunft besser sein würde. Nichts haben bedeutet auch den Verlust der eigenen Identität. Das macht Angst. Was bleibt dann noch übrig? Wo bleibt dann da noch das Leben? Versuchen Sie es damit: Das nächste Mal, wenn Sie Angst verspüren, betrachten Sie diese Angst und nehmen Sie dabei ein bisschen Abstand. Sie werden merken, dass diese Emotion Angst an Kraft verliert. Sie verändert sich. Sie löst sich auf und an deren Stelle tritt dieser Frieden, den Sie aus dem Zustand der Quelle, dem Nichts oder dem Ursprung, kennen. Sie sind in der Quelle und haben soeben die Emotion Angst in Frieden transformiert. Die Angst gibt der Krankheit Energie. Die Angst ist unsere stärkste Emotion. Angst blockiert und entzieht unserem Körper und somit der Psyche wertvolle Lebensenergie. Wenn Sie die Angst bekämpfen oder ablehnen, bekommt sie Energie, weil sie dadurch mit Emotionen genährt wird. Emotionale Energie hat die Tendenz sich rasch zu materialisieren. Hoffnung ist eine Illusion. Sie führt uns vom Hier und Jetzt, der Gegenwart, in die Illusion Zukunft. Infolgedessen wird es immer etwas sein, das in der Zukunft geschehen soll. Aber das tut es nicht, da es nur die Gegenwart, das Hier und Jetzt, gibt. Wenn die Hoffnung aufgelöst ist, entsteht Frieden, der an keine Bedingungen geknüpft ist. Frieden kann man nicht tun. Frieden ist ein Zustand des Seins.