Erwachen zu sich selbst

Erwachen zu sich selbst

Willi Gerber


EUR 13,90
EUR 8,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 84
ISBN: 978-3-99064-867-4
Erscheinungsdatum: 27.01.2020
Mit zahlreichen Zitaten untermauert, entführt der Autor den Leser in ein Dasein, das den Sinn unseres Menschseins begreiflich macht, uns gleichzeitig die Angst vor dem Tod nimmt und uns die Notwendigkeit bedingungsloser Liebe deutlich vor Augen führt.
Vorwort

Die Entstehung des vorliegenden kleinen Werkes begann vor Jahren, als ich anfing, mich ernsthaft mit Mystik zu beschäftigen. Ich entdeckte, dass die Mystiker mir auf meine drängenden Fragen nach Wahrheit und nach dem Sinn des Daseins plausible Antworten geben konnten, und staunte über ihre Fähigkeiten, Gott - den Schöpfer und Ursprung aller Dinge - als die höchste Glückseligkeit, unendliche Liebe und unvergängliche Wirklichkeit unmittelbar wahrnehmen zu können. Ich sammelte Texte verschiedenster Mystiker und ordnete sie systematisch nach bestimmten Inhalten. Dabei stellte ich fest, dass die ihnen zugrunde liegenden mystischen Erfahrungen und die Botschaft, die sie verkünden, in ihrem Kerngehalt keine Unterschiede aufweisen, ob es sich nun um jüngere oder ältere Texte handelt und ob sie aus dem Westen oder aus dem Osten stammen.
Das Mitgefühl und die Liebesfähigkeit der Mystiker ist außergewöhnlich. Weil sie Gott in allen Menschenherzen gleichermaßen wahrnehmen, verkünden sie, dass Gott von uns allen durch Meditation und Gebet im eigenen Innern entdeckt und wahrgenommen werden könne.
Haben wir nicht durch unsere allzu materialistische Ausrichtung und Kopflastigkeit unser eigenes Herz etwas vernachlässigt und aus den Augen verloren? Wäre es nicht gerade in einer Zeit so tiefgreifender Veränderungen wie der jetzigen besonders wichtig, unser Herz wieder voll „in Betrieb“ zu nehmen? Ich freue mich, wenn das vorliegende kleine Werk dazu einen Beitrag zu leisten vermag.

Willi Gerber
Grüningen, im Januar 2020




Unser Mensch-Sein beinhaltet auch eine unsterbliche, göttliche Komponente


Am Kopfbalken des Eingangs zum Orakel von Delphi soll der Satz gestanden haben: „Erkenne dich selbst und du wirst den Grund des Universums und der Götter schauen.“ Habe ich nicht den Eindruck, mich selbst doch zur Genüge zu kennen? Weshalb ist es mir denn versagt, „den Grund des Universums und der Götter“ zu schauen? Entweder ist der oben zitierte Satz falsch oder meine Selbsterkenntnis ist noch nicht so umfassend und tiefgründig genug, wie dies grundsätzlich möglich ist.
Wer bin ich wirklich? Woher komme ich und wohin gehe ich? Wer ist mein Schöpfer, d.h., wer hat mich geschaffen? Und zu welchem Zweck? Bin ich nur hierhergekommen, um Geld zu verdienen, damit ich essen und trinken kann, ein Dach über dem Kopf habe, Kleider kaufen kann usw., um nach achtzig Jahren wieder für immer zu gehen? Ist das Leben bedeutungslos oder hat es einen tieferen Sinn? Und … gibt es ein Weiterleben nach dem Tode?Entspricht mein wirkliches Sein dem Bild, das ich mir von mir selbst mache? Oder kommen die Bilder, die andere von mir machen, meinem wirklichen Sein näher? Aber da stelle ich fest, dass ich auf verschiedenste Menschen ganz verschieden wirke. Auch das Bild, das ich mir von mir selbst mache, ist nicht immer das gleiche. Es hängt ab von meiner momentanen Stimmung. Aber es hängt auch ab vom Alter und von der Art des Denkens. Körper und Denken haben sich im Verlaufe meines Lebens stark verändert. Während meiner Knabenzeit entsprachen Körper und Denken dem eines Knaben. Heute entsprechen sie dem eines älteren Mannes. Mein Selbstbild hat sich also im Laufe meines Lebens stark verändert. Das Einzige, was sich seit meiner frühen Jugend nicht verändert hat, ist zu sagen:
„Ich bin“
Aber wer bin ich nun wirklich? Was ich sicher weiß, ist, dass ich nicht mein Selbstbild bzw. meine Vorstellung von mir selbst bin. Beinhaltet dieses „Ich bin“ nicht eine tiefere, eine rein geistige Dimension?
Ich habe den Eindruck von diesem „Ich bin“ schon direkte Impulse empfangen zu haben, zum Beispiel durch Träume. Einige davon haben sich mir derart eingeprägt, dass ich sie nie mehr vergessen konnte, obwohl ich sie nicht aufgeschrieben habe. In einem dieser Träume habe ich mich selbst gesehen als mein Sein; es war identisch mit dem Leben und mit dem, was man als Glückseligkeit bezeichnen kann. Ich habe mich selbst gesehen, wie ich mich auf einer unendlichen Bahn bewege. Diese Bahn war wie eine liegende Acht, also wie das Zeichen für unendlich. Ich konnte wahrnehmen, dass mein „Ich bin“ weder einen Anfang noch ein Ende hat.In einem anderen markanten Traum wurden mir ein Visum und ein Flugticket überreicht, das mir die Möglichkeit und Aussicht verschaffte, in ein ganz anderes, wunderbares Land auszuwandern. Ich wusste von diesem Land, dass es unbegrenzte Möglichkeiten bot, d.h., dass es dort nichts gab, was nicht möglich wäre. Ich empfand eine unsagbare Freude über die Aussicht, ständig dort leben zu dürfen. Kommt dieser Traum, dieser Impuls nicht aus einer Dimension oder einem Bewusstsein, das mit dem „Ich bin“ identisch ist?
In einem dritten unvergesslichen Traum sah ich ein riesengroßes Geschäftshaus, einen Wolkenkratzer. Ich wusste, dass viele große Weltfirmen dort ihren Hauptsitz hatten. Auch meine kleine Firma hatte dort ein Büro. Zu meiner großen Überraschung wurde mir ein Schlüssel überreicht, von dem ich wusste, dass ich damit jede Türe, ja jedes Geheimfach und jeden Tresor in diesem riesigen Haus öffnen konnte. Mir wurde bewusst, dass mir dieser Schlüssel Zugang zu allen Geheimnissen verschaffte. Ich war überwältigt. Birgt das „Ich bin“ nicht alle Geheimnisse?
Weshalb habe ich bei all diesen Träumen eine so große Freude empfunden? Woher kommt die große Sehnsucht nach dem geheimnisvollen Land, nach dem Schlüssel, der mir Zugang zu allen Geheimnissen verschafft? Gab es vielleicht eine Zeit, in der ich, d.h. mein Bewusstsein, dort schon einmal zu Hause war? Die Träume erinnern mich an das Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn, das mich jedes Mal stark berührt, wenn ich es lese oder höre. Zur Erinnerung sei es kurz zusammengefasst (vgl. Lukas 15, 11-24):
Ein reicher Gutsherr hatte zwei Söhne. Der Jüngere erbat vom Vater seinen künftigen Erbteil und zog damit fort. In der Fremde brachte er sein Gut durch mit Prassen. Als er nun alles verzehrt hatte, kam eine große Teuerung und er fing an zu darben. Er ließ sich von einem Bauern als Schweinehirt anstellen und musste sich von dem ernähren, was die Schweine fraßen. Da ging er in sich und sprach: „Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: ‚Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!’“ Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da sein Vater ihn von ferne kommen sah, ging er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Und er sprach zu seinen Knechten: „Bringt schnell das beste Kleid hervor und tut es ihm an und gebt ihm einen Fingerreif (das Symbol des Erbberechtigten) an seine Hand und Schuhe an seine Füße und lasset uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“
Zu allen Zeiten und in allen Kulturkreisen gab und gibt es Menschen, die aufgrund persönlicher innerer Erfahrung mit ähnlichen Worten von einer göttlichen Heimat berichten und schreiben. Ist das nicht Beweis genug, dass eine solche Heimat tatsächlich existiert? War es nicht vor Urzeiten, dass wir alle diese göttliche Heimat verlassen haben wie der jüngere Sohn in unserem Gleichnis?
Als Jesus von den Schriftgelehrten gefragt wurde, wann denn das Reich Gottes komme, antwortete er (Luk.17,20-21):
„Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man’smit Augen sehen kann; man wird auch nicht sagen: Siehe hier! Oder da! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“
Die gleiche Aussage machte auch Paulus mit der fast vorwurfsvollen Frage an uns (1.Kor.3,16):
„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seidund der Geist Gottes in euch wohnt?“
Und von Angelus Silesius stammt der Satz:
„Halt an, wo läufst du hin - der Himmel ist in dir;
suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“
Unser Mensch-Sein beinhaltet neben unserer physischen und psychischen Dimension offensichtlich auch eine rein geistige, unsterbliche, göttliche Komponente. Weil diese uns normalerweise nicht sichtbar ist, negieren wir sie. Wir Menschen neigen eben dazu, nur für wirklich und wahr zu halten, was die Sinnesorgane wahrnehmen und das Vorstellungsvermögen verarbeitet. Aber die Mystiker nehmen intuitiv und direkt mit einem Instrument wahr, das sie „Herz“ nennen, zum Beispiel Saint-Exupery. Im „Le petit Prince“ lässt er den Fuchs die Worte sprechen:
„L’essentiel est invisible pour les yeux …On ne voit bien qu’avec le coeur.“
Die Mystiker nehmen nicht nur die göttliche Komponente in uns wahr, sie erkennen auch, dass sie von den drei Aspekten des menschlichen Seins diejenige ist, die allein ist und bleibt, während die anderen beiden nur vorübergehend da sind und wieder verschwinden. Deshalb sagt Plotin:
„Was der Durchschnittsmensch für am meistenwirklich hält, ist es gerade am wenigsten.“
Als Mystiker hatte auch Plotin die Fähigkeit, den rein geistigen, unsterblichen Aspekt unserer Existenz wahrzunehmen. Unser Körper, so wichtig er für unser Erdenleben auch ist, wird ja eines Tages wieder zu Staub, im Gegensatz zu unserer rein geistigen Existenz. Was wir allein mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen, ist vergänglich und im Vergleich zu unserem unsterblichen geistigen Sein gewiss am wenigsten wirklich. Ramana Maharschi erkennt deshalb, dass in Wirklichkeit allein unser unsterblicher, göttlicher Teil unser eigentliches, wahres Wesen ausmacht, auch wenn das Sinnesorgane und Verstand anders „sehen“. Er sagt:
„Dein wahres Wesen ist absolute Existenz und bewusstes Sein … Du musst zugeben, dass du existierst; und diese Existenz ist das Selbst bzw. dasIch bin… Halte dich nicht für dies oder jenes oder irgendetwas; glaube nicht, so oder so zu sein oder der und der. Das Selbst ist einfach Sein … Wenn du von Gedanken frei
und dabei gewahr bist, wirst du dich als das vollkommene Sein wahrnehmen.“
Die Mystiker erkennen und nehmen wahr, dass allem Lebendigen ein rein geistiges Prinzip zugrunde liegt, das wir Seele nennen. Sie ist das Leben selbst und beinhaltet in ihrem Kern das unsterbliche, göttliche „Ich bin“. Die Seele ist das grundlegende Lebensprinzip; es ist die Seele, die dem Körper das Leben gibt und ihn trägt. Es ist die Seele, die Bewusstsein hat, uns zum Denken veranlasst und zum Fühlen befähigt.
Unser Bewusstsein existiert nicht erst seit unserer Geburt. Es hat sich vor Urzeiten vom ursprünglichen unendlichen Bewusstsein des „Ich bin“ entfernt und bewegt sich nun wieder zu ihm hin. Diese Aufwärtsbewegung wird Evolution genannt und erstreckt sich über mehrere Leben. Geburt und Tod sind deshalb lediglich Durchgangspforten und unser jetziges Erdenleben entspricht nur einer kleinen Strecke auf der ganzen Bahn unserer Existenz.
Wie oft und wo ich auf dieser Welt schon gelebt habe, weiß ich nicht, ich habe in dieser Beziehung keinerlei Erinnerung. Hellsichtige Menschen haben mir unabhängig voneinander schon erklärt, dass ich zur Zeit Jesu in Palästina gelebt hätte und dass meine Beziehung zu Jesus damals nicht gut war. Auch wurde mir von verschiedener Seite schon gesagt, dass ich während meiner letzten Erdenleben mehrmals als Mönch hier geweilt hätte.Die Seele ist einer Wanderung unterworfen; man spricht denn auch von einer Seelenwanderung oder auch von einer Reinkarnation. In der Bhagavad Gita 2/13 lesen wir:
„Wie in diesem gegenwärtigen Leibe Kindheit, Jugend und Alter nur vergängliche Eigenschaften des Ewigen während seiner Verkörperung sind, so wird es auch im folgenden Leben sein. Das Unvergängliche (die Seele) tritt wieder in einem anderen Körper auf.“
Die Reinkarnation ist in allen großen Religionen ein Thema. Auch in der Bibel bezeugt zum Beispiel Jesus, dass Johannes der Täufer eine Reinkarnation des Elias gewesen sei (vgl. Math.17,12-13).
Der Kreislauf von Geburt und Tod wird Samsara genannt und dauert so lange, bis unser Bewusstsein sich zum Bewusstsein des „Ich bin“ hin entwickelt hat und dort auch verankert ist. Es ist das Bewusstsein, das die Mystiker als vollkommene Glückseligkeit und als Vollendung des Lebens bezeichnen.
Wir meinen, unser Glück außerhalb von uns finden zu können. Aber die Mystiker und Weisen - jene, die das wirkliche Glück gefunden haben - weisen uns in die entgegengesetzte Richtung: nach innen! Dazu sagt Swami Ramdas:„Glücklichsein ist das Ziel unseres Lebens. Wirklich glücklich können wir aber nur werden, indem wir uns auf den unsterblichen Geist ausrichten, dessen Natur reine Glückseligkeit und Friede ist. Dieser universelle Geist wohnt inwendig in jedem von uns. Wir können ihn deshalb
nicht außerhalb finden, wie sehr wir auch außerhalb suchen. Unsere Erfahrung lehrt, dass äußere Dinge, was immer es auch sei, nicht zu unserem wirklichen Glück beitragen. Glückseligkeit liegt allein darin, dass wir die Existenz dieses unsterblichen göttlichen Geistes in uns selbst entdecken, wahrnehmen und erkennen. Indem wir uns durch Meditation und Gebet nach innen wenden, werden wir erkennen, dass das wirkliche Glück nicht außen, sondern innen ist.“
Dazu sagt auch Johannes vom Kreuz:
„Was willst du mehr, o Seele, und was suchst du noch außer dir, da du doch in dir selbst deinen Reichtum, deine Wonne, deine Befriedigung, deine Sättigung und dein Reich, mit einem Wort: deinen Liebsten besitzest, den du ohne Unterlass herbeisehnst und suchst.“
Und Heinrich E. Benedikt bekennt:
„Es gibt kein erhabeneres Geheimnis als unser eigenes Selbst. Es ist der größte Schatz und er birgt alle anderen Dinge. Ihn zu bergen heißt Unsterblichkeit zu erlangen … Wer sein Selbst erkennt, der erkennt Gott und in und mit ihm das Wesen aller Dinge.“
„Gott ist nichts Abstraktes,
sondern eine lebendige, liebende Präsenz“
Jesus (Ferrini)

Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung muss es für alles, was existiert und geschieht, eine Ursache geben. Damit ein Brunnen sein Wasser spenden kann, muss eine Quelle vorhanden sein, die ihn speist.Wir wissen, dass der menschliche Körper aus Zellen besteht. Diese gliedern sich in Moleküle. Und die Moleküle setzen sich aus Atomen zusammen. Die moderne Atomphysik lehrt uns, dass sogar diese Bestandteile weiter untergliedert werden können und dass alle Dinge eigentlich aus energetischen Schwingungen bestehen, auch wenn dies unseren Sinnesorganen nicht so erscheint. Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung muss letztlich eine Kraftquelle vorhanden sein, die diese Schwingungen bewirkt. Der große Atomphysiker und Nobelpreisträger Max Plank scheute sich nicht, diese unsichtbare Kraftquelle „Gott“ zu nennen. Ist es nicht auch diese gleiche Kraft oder Instanz, die zum Beispiel eine befruchtete menschliche Eizelle zu einem denkenden Menschen heranwachsen lässt und die einzelnen Entwicklungsphasen steuert und koordiniert?
Laotse, dem großen chinesischen Weisen, war es gegeben, diese geheimnisvolle Kraftquelle zu schauen. Er hat sie „Tao“ genannt und ihr Wesen und Wirken wie folgt beschrieben:
„Ein Etwas gibt es, das unbegreiflich ist, und das war, ehe noch Himmel und Erde war. Stille ist es und ohne Gestalt, es ist das Einzige, das unantastbar ohne Wechsel und Wandel besteht. Alle Orte durchdringt es. Man kann es aller Dinge Mutter nennen. Ich kenne seinen Namen nicht, aber ich nenne es Tao. Sollte ich ihm mehr Namen geben, müsste ich es das Große nennen. Der Menschen Gesetze sind von der Erde, der Erden Gesetze vom Himmel, des Himmels Gesetze von Tao. Alles ist von Tao hervorgebracht und nährt sich durch sein reich strömendes Wirken. Alles empfängt seine Form, je nach seiner Natur, und wird vollendet, je nach seinen Verhältnissen. Tao ist tatenlos und doch gibt es nichts, das Tao nicht erschaffen hätte. Beständige Begierdelosigkeit befähigt dazu, sein (des Tao) hehres Geheimnis zu schauen.“
Auch Ramana Maharshi hat diese Kraftquelle wahrgenommen und sie das SELBST genannt. Er sagt:
„Das Selbst ist die einzige Wirklichkeit; sie durchdringt und umhüllt die ganze Welt. Das Selbst ist ein Sein ohne Anfang und Ende - also ewig. Es ist ein Sein ohne Grenzen und Ende - also unendlich. Es ist ein Sein, das allen Gestalten, allen Veränderungen, allen Kräften, aller Materie und allem Geiste zugrunde liegt. Das Viele - die Wahrnehmungswelt - wechselt und vergeht, während dieses Eine immer währt …… Das Selbst ist reine Erkenntnis, reines Licht, in dem es keine Zweiheit gibt …Es gibt nur Sein und dieses Sein ist in allen gleich, wie Honig, der von verschiedenen Blüten zusammengetragen wird; das Sein der Individuen unterscheidet sich also nicht voneinander …… die Stille ist das Selbst … Taucht man in das Selbst, dann bleibt keinerlei Individualität zurück; man wird zur Quelle selbst …… Es gibt diesen Zustand, der jenseits von Mühe und Mühelosigkeit liegt. Bis man ihn erreicht hat, muss man sich bemühen. Aber wenn man diese Glückseligkeit einmal gekostet hat, wird man immer von Neuem versuchen, sie wiederzugewinnen. Niemand, der einmal die Seligkeit dieses großen Friedens erfahren hat, möchte ohne sie sein.“

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