Erkenne dein wahres Selbst und lebe dein lichtvolles Potential!

Erkenne dein wahres Selbst und lebe dein lichtvolles Potential!

Hermine Merkl


EUR 17,90
EUR 14,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 264
ISBN: 978-3-99131-119-5
Erscheinungsdatum: 13.12.2021
Unser wahres Selbst und Potential zu leben bedeutet, die Einheit von Körper, Geist und Seele wieder herzustellen, den Weg des Herzens zu gehen und uns mit Gott und/oder Jesus zu verbinden, um das Christusbewusstsein in uns selbst zur Entfaltung zu bringen.
Widmung
Ein Leben ohne Gott ist kein wirkliches Leben. Ein Leben mit Gott jedoch reinste Seligkeit!
Ich danke Gott aus ganzem Herzen, dass er mich auf seine wunderbare Art und Weise durch mein Leben führt.
DANKESCHÖN!

Einführung
„Erst wenn unser normaler Alltag nicht mehr normal ist, merken wir, wie wertvoll ein normaler Alltag ist.“ – Autor Meerweh

„Corona“ – Ist es wirklich dieser kleine Virus, der uns derzeit so sehr beschäftigt, oder hat die Situation, in der wir uns weltweit alle miteinander befinden, nicht einen ganz anderen, viel tieferen Ursprung?
Unser aller Leben ändert sich gerade gravierend. Wir sehen uns vor Herausforderungen gestellt, deren Ausmaße wir noch gar nicht abschätzen können. Das Einzige, was derzeit klar ist, ist, dass wir allesamt in eine eklatante Krise geraten sind, aus der wir nur mit vereinten Kräften wieder herausfinden können.
Wenn ich „vereinte Kräfte“ sage, beabsichtige ich damit jedoch keinen Aufruf zu einer Demonstration. Das ist nicht mein Weg.
Demonstrationen dienen zwar immer wieder mal der Bewusstwerdung, dass es zu all den Maßnahmen von staatlicher Seite her auch massive Gegenstimmen gibt. So gesehen hat eine Demonstration durchaus ihre Berechtigung, solange sie friedlich verläuft.
Doch ich will an dieser Stelle mit Ihnen nicht über den Sinn von Demonstrationen reden, sondern verfolge ein ganz anderes Ziel.
Nach meinem Dafürhalten kann eine Veränderung, die wir im Außen so dringend bräuchten, nur dann nachhaltig, zielführend und sinnvoll sein, wenn die Veränderung zunächst in uns selbst geschieht. Was ist damit gemeint?
Erst wenn uns bewusstwird, dass wir uns durch unsere eigenen Gedanken und Handlungen in genau die Situation gebracht haben, in der wir heute sind, und dass JEDER von uns – ganz egal, ob uns dies gefällt oder nicht – seinen Beitrag dazu geleistet hat, kann durch den Prozess der Bewusstwerdung unseres Denkens und Handelns sowohl in uns als auch im Außen eine Veränderung zum Positiven hin geschehen.
Ich kann Ihre anfängliche Irritation, Skepsis, vielleicht sogar Verärgerung über meine Worte sehr gut nachvollziehen und verstehen.
Schließlich ging es mir vor ein paar Jahren genauso, als mir bewusstwerden sollte, dass ich für alles, was mir widerfahren war, niemanden im Außen verantwortlich machen konnte, sondern dass es mein eigenes Denken und Handeln waren, die mich in diese Situation gebracht hatten, die ich in meinem ersten Buch Meine Seele will endlich fliegen. Raus aus der Ohnmacht – rein in die Schöpferkraft! bereits thematisiert habe. Ich will Ihnen meine Geschichte nicht noch einmal erzählen, sondern diesmal vielmehr darauf eingehen, warum in meinem Leben Krise und Krankheit unausweichlich waren. Zwar brachten sie mein komplettes Leben durcheinander, sodass von dem „Puzzle“ („Mosaik“)
meines Lebens kein „Puzzle-Steinchen“ („Mosaik-Steinchen“) mehr auf dem anderen blieb, doch war diese Erfahrung sehr, sehr wichtig für mich. Hat sie mich letztlich doch zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Die Person, die ich damals war, gibt es nicht mehr. Dieses „alte Kleid“ habe ich inzwischen
abgelegt. Dabei ging es mir ähnlich wie den Tieren (Schlangen, Echsen …), die sich ebenfalls im Laufe der Zeit immer wieder einmal häuten. Häuten warum? Häuten wozu? – Um all das Alte, das nicht mehr passend ist, abzustreifen. Es abzulegen.
Auch mir passte das „Korsett der Vergangenheit“ nicht mehr, in dem ich 55 Jahre gelebt und – so gut ich konnte – funktioniert hatte. Zwar war ich mir damals noch nicht bewusst, dass mich Krankheit und Krise durch einen so lebensverändernden Prozess führen sollten, doch heute kann ich sagen, dass ich inzwischen froh bin, dass die Dinge waren, wie sie waren, weil sie mich unwahrscheinlich Vieles gelehrt haben. Wenn ich mein Bewusstsein von damals und heute vergleiche, dann liegen da Welten dazwischen.
Unfassbar, was mit uns geschieht, wenn wir uns einverstanden damit zeigen, das Alte, das Vergangene loszulassen, damit etwas Neues entstehen kann.
Loslassen wurde für mich zu einer Pflicht. Egal, ob dies Überzeugungen, Glaubenssätze über mich, andere Menschen, meine Arbeit sowie mein Denken über Gott und die Welt waren. Kommen wir dieser „Pf licht“ uns selbst gegenüber nicht nach, bleiben wir ewig in den alten erlernten Mustern unserer Gedanken und Verhaltensweisen aus Kindertagen gefangen, die uns jedoch nicht länger guttun, denn sie alle sind Muster, die uns begrenzen.
Gedanken, die uns ohnmächtig, klein und unscheinbar halten.
Die uns daran hindern, unser wahres Potential zu erkennen und dieses bewusst zu leben.

Wer meine ersten beiden Bücher gelesen hat, der weiß, durch welche Prozesse ich in den letzten Jahren geführt wurde. Und ich darf an dieser Stelle tatsächlich von „geführt“ sprechen, denn es war Gott, der mich durch diese ganze Zeit intensiv begleitet hat. Er hat mich so vieles gelehrt, wofür ich ihm unendlich
dankbar bin. Und wenn ich eines mit absoluter Gewissheit sagen kann, dann ist es dies: Gott ist nicht nur für mich da. Er ist für uns alle da und wünscht sich nichts mehr, als dass wir wieder mehr in Kontakt mit ihm kommen. Dass wir uns seiner wieder bewusstwerden. Ihn wieder mehr zu einem festen Bestandteil
unseres Lebens machen, denn alles, was sich uns an Heilung und positiver Veränderung im Leben zeigt, haben wir ausschließlich ihm zu verdanken.
Es gibt zwar viele Menschen, die glauben, dass Krise und Krankheit oder gar der Krieg ebenfalls von Gott gemacht sind, weil er zulässt, dass uns derartige Schicksalsschläge ereilen. Doch sind sie wirklich von Gott gemacht? – NEIN! – NEIN! NEIN! NEIN! – Sie sind allesamt von uns selbst gemacht. Zwar gab es bereits zu allen Zeiten immer wieder Menschen, die behaupteten, dass sie selbst Kriege im Namen Gottes führten, um das scheinbar „Böse“ aus der Welt zu verbannen oder um diese Macht zumindest zu schwächen. Doch stimmt das? Hat Gott ihnen tatsächlich den Auftrag dazu erteilt? Meine Antwort darauf ist ein klares „NEIN“.
Wir leben zwar in einer Welt der Dualität, in der es neben „schwarz“ auch „weiß“ und neben dem „Frieden“ folglich auch den „Krieg“ gibt. Doch ist es Gottes Absicht, uns bewusst in einen Zustand des Krieges zu führen, der letztlich alles zerstört, was Gott erschaffen hat? Ich glaube, Sie stimmen mir hier zu und sagen selbst ebenfalls beherzt „NEIN“, denn das kann nicht sein. Das würde ja bedeuten, dass es neben dem Gott, der der Schöpfer der Welt ist, auch einen Gott geben muss, der das, was er erschaffen hat, willentlich auch wieder zerstört. Glauben Sie das? Glauben Sie das wirklich? – Meiner Meinung nach kann dies definitiv nicht sein, denn das ergibt überhaupt keinen Sinn.
Zwar lässt Gott es zu, dass es in diesem „Welten-Theater“ neben dem „Guten“ auch das sogenannte „Böse“, das „Negative“ gibt. Doch warum? – Damit wir an all diesen negativen Beispielen lernen können, was uns nicht wirklich guttut. Auf
diese Art will er uns helfen, zu erkennen, was es zu meiden gilt, denn indem wir die Auswirkungen des Negativen schmerzhaft erleben, wird es indirekt durch jeden einzelnen von uns so in Schach gehalten, dass es nicht zu mächtig wird oder eines Tages gar die Überhand bekommt. Gott hält uns sozusagen mit beidem, dem Guten wie dem Schlechten, einen Spiegel vor, in den wir schauen können, um festzustellen, ob uns das, was wir darin sehen, gefällt.

In Wirklichkeit reicht Gott jedem einzelnen von uns seine Hand, wie wir dies am Schönsten in dem Fresko „Die Erschaffung Adams“ von Michelangelo Buonarroti sehen können, das wir in der Sixtinischen Kapelle in Rom bewundern können. Doch ob wir diese Hand ergreifen, darüber entscheidet letztlich jeder von uns selbst. Hier können uns weder Vater noch Mutter, noch Partner/Partnerin, noch Freund/Freundin helfen. Es ist vielmehr eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss, denn sie muss aus dem Herzen kommen. Eine Entscheidung für Gott kann keine halbe Sache sein. So wie er jeden von uns bedingungslos liebt, sollten auch wir ihn lieben, ganz egal, wie sich uns die Dinge im Außen zeigen.
Für Gott gibt es kein „Jein“. Soll heißen: wir können Gott nicht halbherzig in unser Leben einladen und dann darauf hoffen, dass Gott auch weiterhin all das Gute in unserem Leben bewirkt. So wie das „Ja“ zu Gott seine Konsequenzen hat und unser Leben beeinf lusst, so tut dies auch das „Nein“. Doch Gott liebt
jedes seiner Geschöpfe so sehr, dass er unsere Entscheidung akzeptiert. Zwar wünscht auch er sich ein Leben an unserer Seite. Doch selbst dann, wenn wir uns aus welchen Gründen auch immer gegen ihn entscheiden, wird er uns dennoch lieben, da wir seine Geschöpfe sind. Interessant sind für mich vielmehr die Fragen: Warum treten so viele Menschen aus der Kirche aus? Warum tun sich so viele Menschen schwer, überhaupt an die Existenz eines Gottes zu glauben? Warum meiden viele Menschen Gott? Wie viele von uns wagen es nicht, den Namen „Gott“ laut auszusprechen, geschweige denn, sich zu ihm zu bekennen?
Ich frage mich, was ist da irgendwann passiert, dass das so ist? Er ist immerhin unser himmlischer Vater. Auch wenn es manche Menschen nicht glauben: Er ist die Quelle allen Seins und lebt in jedem Einzelnen von uns. Wir können Gott nicht leugnen. Aus menschlicher Sicht ja. Da mag uns unser Ego einreden, dass es Gott nicht gibt, weil wir noch keine reale Erfahrung mit ihm gemacht haben, doch wenn wir unser Herz und unsere Seele fragen, fällt uns zum Glück die einzig richtige Antwort irgendwann wieder ein.
Dazu gibt es sogar eine wunderschöne Geschichte, die ich an dieser Stelle sehr gerne mit Ihnen teilen will. Wer mein erstes Buch gelesen hat, der kennt diese kleine Geschichte bereits, doch ich finde, dass sie auch in diesem Buch Erwähnung finden sollte. Gefunden habe ich die Geschichte „Das Versteck der
Weisheit“ im Internet.

Das Versteck der Weisheit
Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie so lange nicht finden würden, bis sie reif genug sein würden.
Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit
zu früh finden würden.
Dann äußerte der weiseste aller Götter seinen Vorschlag: „Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen.“
Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst. – Verfasser: Unbekannt

Vielleicht ist dies für manche nicht nachvollziehbar oder nur eine Geschichte, die man kleinen Kindern erzählt. Ich selbst konnte jedoch die Erfahrung machen, dass die Aussage dieser Geschichte die Wahrheit ist, denn ich habe Gott tatsächlich in mir gefunden. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Geschichte noch
nicht einmal. Soll heißen: Die Antwort für das, was ich zuerst in meinem Inneren, also tief in meinem Herzen wahrnehmen und fühlen konnte, erhielt ich Monate später durch diese Geschichte. Sie war für mich die Bestätigung, dass Gott tatsächlich in jedem Einzelnen von uns wohnt, denn jetzt war ich mir sicher, dass ich mich auch wirklich auf mein eigenes Fühlen und Wahrnehmen von Gott verlassen kann, weil ich ihn zuvor bereits so deutlich spüren konnte …
Aufgrund meiner persönlichen Geschichte habe ich für mich beschlossen, dass ich mich nicht mehr länger von der Welt im Außen täuschen lassen und blind darauf vertrauen will, was mir andere sagen. Ich glaube nicht mehr an das, was sie für richtig und wichtig erachten, sondern vertraue nur noch auf das, was mir die Stimme meines Herzens sagt.
Ich habe schon viel zu lange „blind, taub und brav“ vor mich hingelebt, anstatt der einzigartigen Verbindung zu vertrauen, die ich als kleines Kind in mir noch gespürt und wahrgenommen hatte, dann aber von Lebensjahr zu Lebensjahr immer mehr aus den Augen verlor, weil ich mich von so viel anderen Dingen
gefangen nehmen und auch täuschen ließ. Als kleines Kind (bis etwa zum vierten Lebensjahr) war die Welt noch in Ordnung. Damals konnte ich noch an die Engel und an Gott glauben. Erst durch die Erfahrungen, die ich im Verlauf meines Lebens machen sollte, stellte ich Gott immer mehr in Frage.

Heute weiß ich, dass ich die ganze Zeit über mit einem gänzlich falschen Blick auf Gott und auf das Leben geschaut hatte. Statt mir den Gott meiner frühen Kindheit in Erinnerung zu behalten, in der für mich das Leben noch leicht und unbeschwert war, lernte ich spätestens ab Eintritt in die Schule, aufgrund eigener Erfahrungen sowie der Erzählungen der Erwachsenen, dass das Leben nicht nur schön ist, sondern dass es uns vieles abverlangt und uns täglich aufs Neue fordert. Viele Geschichten der Erwachsenen, die ich hörte, waren oft so voller Schwere, Kummer, Leid, Sorgen und Angst, dass ich – ohne nachzufragen warum das so ist – ihren Worten Glauben schenkte. Und so lernte
ich, dass das Leben zwar hin und wieder auch Spaß machen kann und Freude bringt (zum Beispiel an Geburtstagen oder an Festtagen), doch dass es größtenteils Mühsal, Plackerei und Arbeit bedeutet. Und das so lange, bis uns eines Tages der Tod von diesem irdischen Dasein wieder befreit.

Wenn ich das alles mit meinem Wissen von heute so niederschreibe, dann erschrecke ich förmlich über die Wahl meiner Worte, die ich zur Beschreibung dessen verwende, was sich mir meiner Erinnerung nach als Kind und Teenager vom Leben zeigte. Allein wenn ich mich in diese wenigen Worte einfühle, dann kann ich die Ohnmacht, den ganzen Kummer, das Leid, das sie in sich tragen, wahrnehmen. Dann sitze ich quasi mittendrin in diesem Erleben und spüre den Druck und die Schwere dieses ganzen emotionalen Ballasts regelrecht auf meinen Schultern sitzen. Dann fällt mir sogar das Atmen schwer.
Was ich als Kind und Jugendliche diesen ganzen Erzählungen entnahm, war, dass das Leben definitiv kein Honig-Schlecken ist, sondern im Grunde genommen nur ein Ziel kennt: die Arbeit. Zwischendurch versuchen die Menschen zwar, sich mit Essen, Kleidung, Urlaubsreisen, Medien etc. etwas Erleichterung von ihrer Situation zu verschaffen, doch sobald dieses „Unterhaltungsprogramm“, das ihrer Ablenkung dienen soll, endet, hat sich der Mensch wieder dem Ernst des Lebens zuzuwenden, denn schließlich kommen nur die Guten und Fleißigen ins Himmelreich. Für all die Müßiggänger und vom Weg abgekommenen hat Gott ja angeblich das Fegefeuer bzw. die Hölle vorgesehen.
Diese Bilder, dass das Leben so sein soll, ängstigten und erschreckten mich sehr. Und da ich sowohl meine Eltern als auch die anderen Menschen überwiegend nur bei irgendeiner Arbeit sah, festigte sich in mir das Bild, dass das Leben anstrengend ist. Auch in der Schule lernten wir Kinder von Anfang an, dass man nur dann mit Fleiß-Bildchen und guten Noten belohnt wird, wenn man als Schüler entsprechend f leißig ist und gute Ergebnisse erzielt. Alle anderen hingegen wurden getadelt, zählten als dumm und faul, oder mussten sich sogar anhören: „Was mag aus dir wohl mal werden?“ Selbst sonntags setzte der Geistliche von der Kanzel herab meistens noch ein „Krönchen“ obendrauf und predigte mit gebärdenvoller Sprache von Kummer und Leid, das die Menschheit zu ertragen hat, weil die Welt so schlecht ist, dass es der Mensch gar nicht anders verdient. „Tut Buße! Beichtet! Bekennt eure Sünden! …“
Worte, die für einen jungen Menschen, der hochsensibel ist und sich alles sehr zu Herzen nimmt, alles andere als einladend sind, um mit Freude den Gottesdiensten beizuwohnen. Diese Predigten haben mich jedes Mal extrem belastet, denn da wurde im Grunde genommen eigentlich nur Negatives thematisiert. Doch wie bitte kann man lernen, sich des Lebens zu erfreuen, wenn man von den verschiedensten Seiten her mit so viel Pessimismus und Negativität konfrontiert wird?
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sich erst mit der ersten Generation neuer Geistlicher (damals war ich bereits zwölf Jahre alt) die Wahl ihrer Worte zum Positiven hin veränderte. Endlich wurde nicht mehr nur über die Schlechtheit der Menschheit monologisiert, sondern die jungen Theologen bemühten sich, mit der Gemeinde mehr in Kontakt zu treten. Was mir dabei besonders auffiel, war, dass diese Priester interessanterweise der Kanzel nicht mehr bedurften. Was für eine schöne Entwicklung, die ich als sehr angenehm empfand. Endlich wurde nicht mehr mit weit ausladenden Gesten von oben herab zur Gemeinde gesprochen, sondern vielmehr ein Kontakt auf Augenhöhe zu den Gottesdienstbesuchern gesucht. Doch trotz dieser positiven Veränderung hatten sich die Erlebnisse der früheren Jahre bereits so sehr in meinem Bewusstsein eingeprägt, dass ich Schwierigkeiten hatte, mein ursprünglich
erlerntes Bild von Gott zu revidieren. Zwar habe ich es immer wieder versucht, doch es sollte mir nicht wirklich gelingen. Viel zu sehr hatte sich in mir bereits der Gedanke festgesetzt, dass Gott für uns Menschen unnahbar ist, dass er mit uns genauso hadert und schimpft, wie es die Geistlichen als die sogenannten Vertreter Gottes hier auf Erden tun, und dass er uns einst richten wird.

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