Dilemma – Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen

Dilemma – Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen

Gunther Mair


EUR 23,90
EUR 19,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 314
ISBN: 978-3-99130-259-9
Erscheinungsdatum: 07.08.2023
Was hat der Untergang der Osterinselkultur mit Klimawandel und Umweltzerstörung zu tun? Folgen Sie Dr. Gunther Mair auf einen spannenden Ausflug in die evolutionären Tiefen des menschlichen Verhaltens.

Über dieses Buch


Würden alle oder zumindest die meisten Menschen sich an der mehrheitlichen wissenschaftlichen Meinung orientieren und auch dasselbe Wertesystem haben, wären globale Probleme wie Klimawandel und Artensterben im Handumdrehen gelöst.
Warum zerstören wir Menschen weiterhin unsere Ressourcen, obwohl wir es doch besser wissen?

Um eine Erklärung für dieses paradoxe Verhalten zu finden, werde ich im Folgenden nach Antworten auf diese Fragen suchen:

• Wer ist überhaupt „wir“? Die Familie, die Nachbarschaft, eine Religionsgemeinschaft, ein Staat, die Menschheit, die belebte Natur unserer Erde?
• Wie steht es um das Zusammenspiel von Egoismus und Altruismus im Menschen?
• Wie bilden sich Wertvorstellungen, und in welchem Zusammenhang?
• Wann vertraut man einem Dritten, dass er sich an gemeinsame Regeln hält, und wann nicht?
• Welchen Einfluss hat die evolutionäre Prägung auf unser Denken und unsere Entscheidungen?

Der Begriff „Tragik der Allmende“ beschreibt das Problem, das entsteht, wenn ein begrenztes Allgemeingut (Allmende) durch dessen Nutzer überlastet wird: ein kollektiver Schaden. In entsprechenden Situationen tritt die Überlastung ohne weiteres Zutun sozusagen automatisch auf, kann aber durch Erkennen des Problems und geeignete Gegenmaßnahmen gestoppt werden.
Die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin Elinor
Ostrom widmete diesem Thema ihre Laufbahn und erhielt für ihre Forschungen 2009 als erste Frau den Wirtschaftsnobelpreis. In diesem Buch möchte ich unter anderem einige ihrer wesentlichen Ergebnisse und Analysen vorstellen.
Nach einer Zusammenstellung von Zahlen und Fakten zu Klima und Umwelt im historischen Kontext werde ich Ostroms Modell der Interaktionen in Situationen, in denen ein gemeinsames Gut durch Übernutzung gefährdet ist, einführen. Dabei werden Begriffe wie „Institution“, „Wert“, „Norm“ und „Regel“ entsprechend Ostrom erläutert und ihre Erkenntnisse zu Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren für die Verwaltung von Allmende­situationen vorgestellt.
Um Ostroms theoretisches Gedankengebäude mit Leben zu füllen, werden wir einen Gang durch ausgewählte Kapitel der Geschichte machen, darunter die Besiedelung der pazifischen Inseln, die Eindämmung des Ozonlochs, der Wanderfeldbau in Madagaskar und die Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung in exemplarischen Ländern.
Auch die Funktionsweise des Akteurs Mensch werden wir betrachten. Erkenntnisse der Evolution und der Neurowissenschaften werden uns helfen, die Grundlagen unserer Entscheidungen besser zu verstehen. Dazu tauchen wir ein in die Tiefe des menschlichen „Ich“, von seiner evolutionären Vorgeschichte vor Millionen Jahren über die Ausbreitung der menschlichen Arten auf der Erde, von seiner emotionalen Steuerung über den Körper und über die an ihn herangetragenen äußeren Informationsreize bis hin zur Frage: Welche Entscheidungsfreiheit haben wir eigentlich, um zu wollen, was wir wollen?
5 Sterne
Weltprobleme und evolutionäre Mechanismen – umfassend verknüpft  - 22.08.2023
Rainer

Das Buch von Gunther Mair analysiert die verschiedensten derzeitigen Weltprobleme im Kontext des Klimawandels, der Biodiversitätskrise und der Verteilungskrise. Dabei zeigt er zum einen auf - sehr zum Nachdenken anregend - wie die verschiedenen Probleme miteinander verknüpft sind, und zum anderen, wie sie gelöst werden können, wenn man sich der gesellschaftlichen Mechanismen bewusst wird und die Gesellschaft hieran arbeitet. Das Buch ist ein unbedingtes Muss für alle, die sich mit den derzeitigen globalen Problemen beschäftigen und die Zusammenhänge verstehen wollen.

4 Sterne
Ein Buch, das nachdenklich macht - 18.08.2023
E.W.

Ich kenne die erste Auflage und war beim Lesen immer wieder verblüfft, welche Zusammenhänge Gunther Mair dort aufzeigt. Das Buch ist sicherlich nicht durchgängig einfach zu lesen, aber die Erkenntnisse, die man dabei gewinnt, sind die Mühe mehr als wert. Wer wissen will, auf welche Fragen der Autor versucht Antworten zu finden, sollte unbedingt das Video anschauen, das unter https://youtu.be/Ct9o9xwobpw zugänglich ist.

5 Sterne
Ein dichtgepackter Schmoekerer - sehr Gedanken anregend! - 18.08.2023
Flora

Das globale Allmende Problem wird hier mit erfrischenden Gedankenansaetzen aus verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen erforscht. Ein Wirbelwind and Fakten, Beispielen und Ausfuehrungen; fuer den Interessierten ein faszinierender Schmoeker der zum Weiterdenken und Ueberdenken anregt. Was sind die Freiheitsgrade jedes Einzelnen wenn es um globale Probleme geht, und wodurch sind sie gepraegt?

4 Sterne
Warum sollte man "Dilemma" lesen? - 15.08.2023
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Gunther Mairs vielschichtiges Buch „Dilemma – Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen“ ist nun in einer aktualisierten Version im Novum-Verlag erschienen. Es ist mehr als nur ein weiteres Buch zum Themenkomplex: Übernutzung von Ressourcen, Artensterben, Klimawandel usw. Natürlich enthält auch dieses Buch viele und umfangreich recherchierte Fakten zu diesen Themenfeldern. Hiervon ausgehend untersucht der Autor, wie unsere evolutionäre Prägung sich auf unser Handeln auswirkt, so dass dieses oft im krassen Gegensatz zu unseren (angeblichen?) Wertvorstellungen und unserer „Vernunft“ liegt. Die Fragen, um die es hier geht, fasst der Autor selbst einleitend so zusammen: „Wer ist überhaupt „wir? - Wie steht es um das Zusammenspiel von Egoismus und Altruismus? - Wie bilden sich Wertvorstellungen? - Wann vertraut man einem Dritten, dass er sich an gemeinsame Regeln hält, und wann nicht? - Welchen Einfluss hat die evolutionäre Prägung auf unser Denken und unsere Entscheidungen?“Ein zentrales Thema ist hierbei die „Problematik der Allmende“, also die Gefahr einer Übernutzung und damit letztlich Zerstörung von Allgemeingütern. Gunther Mair folgt hier den Gedankengängen der US-amerikanischen Wissenschaftlerin Elinor Ostrom, die für ihre Forschungen zu dieser Problematik 2009 als erste Frau mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde. (Wie wichtig der Autor diese Problematik nimmt, zeigt sich auch daran, dass er seine vielschichtige Website „www.globale-allmende.de“ genannt hat.) Der Autor füllt das Gedankengebäude von Elinor Ostrom dadurch mit Leben, dass er den Leser durch ausgewählte Kapitel der Geschichte führt, darunter die Besiedlung der pazifischen Inseln, die Eindämmung des Ozonlochs, den Wanderfeldbau in Madagaskar und die Bevölkerungsentwicklung in Costa Rica. Die Eindämmung des Ozonlochs stellt der Autor als großes Positiv-Beispiel dar, da hier kollektives und vernunftgesteuertes menschliches Handeln zur Lösung eines globalen Problems führte. Fazit: „Wir können durchaus, wenn wir wirklich und gemeinsam wollen.“Positivbeispiele für „vernünftiges“ Handeln finden sich auch in der Besiedlungsgeschichte der pazifischen Inseln, aber auch Negativbeispiele: Auf manchen Inseln ist es gelungen, durch Kontrolle des Bevölkerungswachstums und nachhaltigem Umgang mit den Ressourcen die Population zu stabilisieren. Bei anderen Inseln gelang dies den Besiedlern nicht, so dass diese Populationen an einer Übernutzung und Zerstörung der Ressourcen zu Grunde gingen.Eine zentrale Frage bei der Allmendeproblematik liegt darin, wann man seinem Nächsten vertraut, dass er sich an die Regeln hält, und wann nicht. Dies lässt sich sehr schön am bekannten „Gefangenendilemma“ erörtern. Anhand solcher Beispiele führt Gunther Mair den Leser schließlich zur Frage: „Welche Entscheidungsfreiheit haben wir eigentlich, um zu wollen, was wir wollen“. Auf dem Weg hierzu betrachtet er die Funktionsweise des Systems Mensch, wobei er Erkenntnisse auf dem Gebiet der Evolution und der Neurowissenschaften heranzieht. Dazu taucht er ein in die Tiefe des menschlichen „Ich“ und schlägt einen Bogen von der evolutionären Vorgeschichte des Menschen, seiner Ausbreitung über die Erde bis hin zu seiner emotionalen Steuerung und zur Verarbeitung äußerer Informationsreize. Der Leser soll so in die Lage versetzt werden, Fremdsteuerung zu erkennen und sein eigenes Wollen zu identifizieren. Gunther Mairs abschließender Rat: „Einfach einmal den inneren Autopiloten abschalten“. Er selbst geht hier mit gutem Beispiel voran: Der pensionierte Chemiker hat sich ein Plus-Energie-Haus bauen lassen und engagiert sich als Umweltaktivist.Fazit: kein Buch zum raschen Überfliegen, aber eine reichhaltige Quelle für Erkenntnisse über unser Verhalten und dessen Ursachen.

5 Sterne
Faktenreich und hochaktuell! - 13.08.2023
Clara

Dieses interdisziplinäre Sachbuch thematisiert die offenbare Schwierigkeit des Menschen, globale Probleme wie den Klimawandel und das Artensterben erfolgreich zu bekämpfen. Er appelliert letztlich an die Freiheit jedes Einzelnen, zu reflektieren, wie unser eigenes Handeln sich auf die “Insel Erde” auswirkt, was unser Handeln einschränkt und wie ein Umdenken eventuell zu einer Verhaltensänderung führen kann - durch Abschalten des Autopiloten. Eine höchst empfehlenswerte Lektüre für alle, die an der wissenschaftlichen Grundlage ihres eigenen Handelns im Kontext einer nachhaltigen Zukunft interessiert sind.

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