Der Knoten

Der Knoten

Tagebuch einer Brustkrebserkrankten

Marion Jäde


EUR 16,90
EUR 10,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 226
ISBN: 978-3-99064-931-2
Erscheinungsdatum: 12.03.2020
Diagnose Krebs: Ein bösartiger Knoten sitzt in der linken Brust. Davon stirbt man nicht!? OP, Chemo, Bestrahlung, Port und Perücke. Das volle Programm. Abwarten, hoffen und bangen. Aber auch die Überzeugung: Ich werde es schaffen!

Einleitung

Ich bin 67 Jahre alt, schlank, sportlich, rauche nicht, trinke nur selten etwas Alkohol in Form von Bier oder Wein (keine harten Sachen). Wir ernähren uns gesund, viel Gemüse und Obst, wenig Fleisch (mein Mann isst gerne mal etwas Wurst oder Fisch und Käse. Ich bin seit einigen Jahren Veganer, vorher schon immer Vegetarier). Bisher hatte ich ein wirklich sehr gutes Leben. Ich bin seit 37 Jahren verheiratet, habe einen sehr fürsorglichen und lieben Ehemann, 2 erwachsene Töchter und 2 Enkel. Eine Tochter lebt in der Nähe von Köln mit ihrem Lebensgefährten, die jüngere Tochter ist mit einem Amerikaner verheiratet und lebt in Colorado.
Mein Mann hat eine eigene Firma, in der ich immer schon mitarbeiten konnte. Meine Arbeitszeit konnte ich mir selbst einteilen. Wir haben ein sehr schönes Haus mit Garten, die Firma meines Mannes ist auch in unserem Haus untergebracht, sodass wir keine Anfahrtswege zur Arbeit haben.
Gesundheitlich ging es mir bisher immer sehr gut. Vor 1 Jahr hatte ich eine Unterleibs-OP, nichts Tragisches. Vor 2 Jahren wurde mein linker dicker Zeh versteift. Als Jugendliche wurden mir die Mandeln entfernt und die Nase gerichtet, die ich mir als Kind mal gebrochen hatte (bin vor einen Laternenmast gerannt!). Mit 48 Jahren habe ich mir beim Schlittschuhlaufen das linke Handgelenk gebrochen (die letzte Runde auf dem zugefrorenen See war leider zu viel). Nach 1 Jahr konnte ich die Hand aber fast wieder wie vorher bewegen, und ich habe zum Glück keine bleibenden Schäden davongetragen. Als ich 55 Jahre alt war, wurde im rechten Knie eine Arthroskopie gemacht. Seither bin ich da schmerzfrei. Ansonsten hatte ich keine schwerwiegenden Erkrankungen. Bis zum 25.2.2017, als ich in meiner linken Brust einen Knoten entdeckte.



Ertasten eines Knotens

Am Samstagabend, 25.2.2017, kurz vor dem Schlafengehen, sehe ich im Spiegel eine komisch aussehende Stelle an der Außenseite der linken Brust. Ein kleiner Bereich, ca. 2 x 2 cm, ist eingefallen. Ich hebe den Arm, senke den Arm, schaue von der Seite und von oben, und dann fühle ich die Stelle ab. Eine Verdickung. „Ist das etwa ein Knoten oder nur ein angespannter Muskel?“, geht es mir durch den Kopf. Ist bestimmt nichts. Also ziehe ich meinen Schlafanzug an und lege mich schlafen.
Am nächsten Morgen schaue ich gleich wieder in den Spiegel, ob die Stelle noch so ist wie gestern Abend. Ja, sie sieht noch genauso aus und fühlt sich genauso an. Ich werde morgen mal sicherheitshalber meine Ärztin anrufen und es von ihr prüfen lassen, damit ich weiß, es ist nichts von Bedeutung.
Montag früh rufe ich gleich bei meiner Gynäkologin an und sage, was mich bedrückt. Die Arzthelferin hält sofort Rücksprache mit der Ärztin und sagt mir dann, dass es reicht, wenn ich Dienstag früh um 8.30 Uhr in die Praxis komme. „Okay“, sage ich, „das ist in Ordnung.“



Erste ärztliche Untersuchungen
und Sicherung des Befundes

Dienstag, 28.2.2017

Ich fahre gleich früh zu meiner Ärztin. Ich brauche nicht lange zu warten, werde gleich ins Untersuchungszimmer geführt. Meine Ärztin kommt rein und meint: „Machen Sie doch bitte den Oberkörper frei.“ Ich ziehe mich aus und stelle mich vor sie. Sie schaut meine Brust an und meint gleich: „Oh, das sieht nicht gut aus. Ich kann es schon sehen. Legen Sie sich mal hin, und dann untersuche ich Sie mit Ultraschall.“ Jetzt wird mir doch etwas mulmig, aber Angst habe ich keine. Sie schmiert mich reichlich mit Gel ein, und dann geht es los. Ich kann alles auf dem Bildschirm verfolgen, und sie erklärt mir, dass genau an der Stelle ein Knoten in der Größe von ca. 1,6 cm ist. Und er sieht schlecht aus, da muss was gemacht werden. Sie erklärt mir alles sehr genau und macht mich gleich darauf aufmerksam, dass der Knoten raus muss, dass eventuell eine Chemo fällig ist und/oder Bestrahlung usw. Das ganze Programm also. Ich nehme es noch nicht so ernst, kann es gar nicht glauben, dass ausgerechnet mir so was mal passieren würde. Über Brustkrebs habe ich immer nur von anderen etwas gehört.
Nachdem ich mich wieder angezogen habe, kann ich im Wartezimmer noch einmal Platz nehmen, während die Arzthelferin und auch die Ärztin verschiedene Termine für mich vereinbaren. Gleich für den nächsten Tag bekomme ich einen Termin zur Mammografie und für den Tag darauf einen Termin zum Stanzen (das hat sie mir erklärt, dabei wird an vier verschiedenen Stellen des Knotens Gewebe entnommen, rausgestanzt. Tut nicht weh, sagt sie, sie hätte es selbst schon bei sich machen lassen.).
Mit meinen Überweisungen in der Tasche fahre ich nun nach Hause und erzähle meinem Mann, was mir gerade eröffnet wurde. Er hatte ja gar keine Ahnung, ich habe ihm vorher nicht gesagt, was ich so vermutete. Folglich trifft es ihn jetzt wie mit einem Hammerschlag. Er nimmt mich gleich in den Arm und tröstet mich. Obwohl ich eigentlich alles immer noch sehr locker sehe. Ich mache mir gar keine großen Gedanken, denke einfach, erst mal abwarten, was bei den anderen Untersuchungen rauskommt.

Mittwoch, 1.3.2017

Ich fahre nach Herzberg ins Krankenhaus zur Mammografie (um 9.30 Uhr). Die Radiologin ist eine sehr nette junge Frau, und sie quetscht meine beiden Brüste so vorsichtig, wie es nur geht. Sagt sie jedenfalls. Aber es ist für mich trotzdem sehr schmerzhaft. Das ist auch der Grund, warum ich in den letzten 20 Jahren nie zur Mammografie gegangen bin. Ich habe zweimal eine Mammografie machen lassen, und jedes Mal tat es extrem weh. Ich habe wirklich Panik davor. Außerdem habe ich einige Berichte von Ärzten gelesen, die Gegner der Mammografie sind. In meiner Familie hat bisher niemand Brustkrebs gehabt, warum soll es mich treffen? Jetzt sind die Aufnahmen also im Kasten, und ich bin froh, dass ich mit dieser Tortur durch bin. Nun soll ich warten, bis die Aufnahmen entwickelt sind, und dann würde der Arzt noch mit mir reden.
Ich lese in einer der Illustrierten, die dort auf dem Tisch liegen, und nach ca. 10 Minuten klopft der Arzt an die Tür. Er kommt rein, begrüßt mich und meint gleich: „Ich habe keine gute Nachricht für Sie. Es bringt ja nichts, da drum herumzureden. Also, Sie haben einen bösartigen Knoten in der Brust. Die rechte Brust ist unauffällig, aber in der linken ist ein Knoten, der behandelt werden muss.“ Tja, das hatte ich ja von meiner Ärztin auch schon so gehört, also nichts Neues, aber eine Bestätigung. Nun meinte der Arzt noch, Genaues wisse man dann aber erst, wenn die Gewebeprobe durchgeführt worden sei. Ich sage ihm, dass ich am nächsten Tag bereits den Termin zur Gewebeentnahme habe, und er wünscht mir noch alles Gute.
Na toll, nach dieser Diagnose „alles Gute“! Aber was soll er auch sonst sagen? Ich fahre also nach Hause und berichte meinem Mann und meiner Tochter, die gerade bei uns zu Besuch ist, von dem Ergebnis der Untersuchung. Beide sind doch ziemlich geschockt, und wir haben erst mal kein anderes Gesprächsthema. Aber ich mache mich immer noch nicht verrückt, Genaues weiß ich ja noch nicht.

Donnerstag, 2.3.2017

Heute fahre ich dann um 12 Uhr nach Herzberg zu einem anderen Gynäkologen, der auch auf Krebssachen spezialisiert ist. Ich muss eine gute halbe Stunde warten, dann komme ich dran.
Erst erklärt er mir genau, was er bei mir machen wird und dass es nicht weh tut, da er die Stelle örtlich betäuben wird. Er wird dann eine dickere Hohlnadel in die Brust stechen, durch diese das Stanzgerät führen und an 4 verschiedenen Stellen des Knotens Gewebe entnehmen. Nur Millimeter groß bzw. klein. Ein riesiger Bildschirm über der Liege gibt mir die Möglichkeit, alles genau zu verfolgen.
Bevor der Arzt mit dem Stanzen anfängt, wird meine Brust noch einmal genau per Ultraschall untersucht. Dabei zeigte er mir den etwas länglichen Knoten, ca. 1,4 cm breit und 1,7 cm lang. Er schaut sich auch die Lymphknoten unter dem Arm an und den Wächterlymphknoten. Die sind alle super in Ordnung und total unauffällig, meint er. Nur leider weist der Knoten bei mir Eigenschaften auf, die tatsächlich auf bösartig hindeuten. Zum Beispiel, dass rundherum dunkle Zacken sind oder dass eine weiße Abgrenzung zum anderen Gewebe da ist. Auch die Tatsache, dass der Knoten nicht hart, sondern eher weicher ist, deutet auf Bösartigkeit hin. Außerdem scheint es ein langsam wachsender Knoten zu sein, was auch nicht gut ist.
Nachdem er mit der Voruntersuchung durch ist, wird die Stelle für den Einstich betäubt. Alles verfolgen er (und ich) genau auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes. Er erklärt mir jeden Schritt und jedes Bild ganz genau. Ich kann genau sehen, wo die Nadel langgeführt wird. Es tut wirklich nicht weh, ist aber auch nicht gerade angenehm. Insbesondere das Herausstanzen des Gewebes ist etwas unangenehm, und ich bin froh, als er damit fertig ist.
Zum Schluss wünscht mir der Arzt alles Gute. Er machte allerdings kein allzu frohes Gesicht dazu. Wie auch? Wenn er einen bösartigen Tumor entdeckt hat und wahrscheinlich schon mehr weiß als ich, was das noch alles bedeuten wird für die nächsten Monate.
Ich bekomme dann einen Termin für den nächsten Donnerstag, 9.3.2017 um 10 Uhr. Da soll ich in der Praxis anrufen, dann hätte er das Ergebnis der Untersuchung. Falls er es schon Mittwoch bekommt, meldet er sich bei mir. So lange muss ich nun leider warten.
Zu Hause haben wir dann wieder lange diskutiert und auch unsere Tochter in Amerika angerufen. Sie ist aber genauso gelassen wie ich. Warum soll ich mich auch verrückt machen? Es kommt so, wie es kommt. Ich kann es nicht mehr ändern, und ich hoffe, dass meine Gelassenheit auch abfärbt auf meine restliche Familie.
Abends rufe ich dann meine gute Freundin in Düsseldorf an. Bei ihr wurde im Sommer letzten Jahres auch Brustkrebs diagnostiziert, und das war erst einmal ein Schock für uns alle. Sie hat mir dann im Laufe der Monate immer wieder alles ausführlich berichtet. Wie bei ihr vorgegangen werden musste, erst Chemo, dann OP, dann Bestrahlung, dann Reha. Als Allererstes wurde bei ihr der Wächterlymphknoten entfernt. Der war wohl auch schon befallen. Dann ging die Chemo los mit allen Konsequenzen, wie Übelkeit, Haarausfall (jetzt hat sie eine schöne Perücke), kein Appetit, ekliger Geschmack im Mund, Müdigkeit usw.
Ich weiß genau Bescheid und hoffe nur, dass ich keine Chemo brauche. Aber sie sieht es trotz allem sehr locker. Sie hat sich mit der Situation abgefunden und akzeptiert es so, wie es ist. Und ich finde es auch echt witzig, als sie mir sagt: „Willkommen im Klub!“ Sie hat mit den anderen Frauen bei der Chemo guten Kontakt, und eigentlich sind alle ganz locker, obwohl es allen schlecht geht. Ich habe viel durch meine Freundin gelernt und denke, es wird schon alles gut werden.
Neuerdings haben wohl alle Bekannten von mir Krebs. Im letzten Jahr bekam auch meine Freundin und Nachbarin die Diagnose Darmkrebs. Auch sie wurde operiert, und anschließend musste sie eine Chemo durchmachen. Die war nicht ganz so schlimm wie bei meiner Düsseldorfer Freundin, aber immerhin ging es ihr auch sehr schlecht dabei, kein Appetit, ekliger Geschmack, Müdigkeit. Zum Glück fielen ihr die Haare nicht aus. Da war sie sehr froh drüber.
Mein Bruder Dieter bekam die Diagnose Prostatakrebs vor ca. 2 Jahren. Es war bei ihm auch sehr schlimm. Erst OP, dann Bestrahlung. Zunächst hieß es nach der Bestrahlung, der Krebs sei weg. Aber dann stellte man einige Monate später Metastasen im ganzen Körper fest, die wiederum mit Chemo behandelt werden mussten. Das hatte dann die üblichen Nebenwirkungen. Bei ihm auch die, dass er seine Fußnägel verlor und seine Haare. Und während der Chemo bekam er eine schlimme Lungenentzündung. Die führte bei ihm sogar zu einer Lungenembolie, und er musste ins künstliche Koma versetzt werden. Sechs Wochen lag er im Koma, und dann kam er langsam wieder zu sich. Er konnte nichts mehr selbst machen, nur mit Mühe reden und die Gliedmaßen nicht bewegen. Langsam musste er sich wieder ins Leben zurückarbeiten.
Nach dem Krankenhaus-Aufenthalt kam er daher in die Reha, wo er lernte seine Arme und Beine zu kräftigen und wo er sogar wieder mit Hilfe laufen lernte. Dort sagte man ihm nach diversen Untersuchungen, der Krebs sei jetzt auch weg. Er brauchte dann monatelang, um wieder richtig laufen zu können, und ist nach wie vor doch relativ schwach. Aber trotzdem sagen ihm die Ärzte immer wieder, es sei ein Wunder, dass er nach dieser Krankheit schon wieder so gut auf den Beinen ist.
Ja, wenn man selbst betroffen ist, dann fällt es anderen leichter, über ihre eigene Krankheit zu sprechen. Ich habe in den letzten 5 Tagen von mehreren Bekannten erfahren, dass sie auch Krebs hatten oder noch haben und behandelt werden.
Was mir alle 3 Ärzte noch gesagt haben: Ich brauche keine Sorgen zu haben, wegen des Brustkrebses zu sterben. Heute stirbt man nicht mehr davon. Na bitte, dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Dann werde ich jetzt abwarten, welches Ergebnis ich am Donnerstag höre, und dann werde ich auch erfahren, wie es weitergeht.

Montag, 6.3.2017

Eigentlich habe ich gut geschlafen in der letzten Nacht. Aber irgendwie denke ich doch immer wieder an den Knoten. Es lässt mir keine Ruhe. Ich bin nicht übermäßig beunruhigt, aber ich kann es jetzt kaum noch erwarten, endlich genau Bescheid zu wissen. Ich denke doch über alle möglichen Konsequenzen nach und überlege schon, ob ich unseren geplanten USA-Urlaub im Mai überhaupt antreten kann. Notfalls muss unsere ältere Tochter einspringen. Die würde sowieso gerne wieder rüberfliegen zu ihrer Schwester. Vielleicht muss ich ja auch nur operiert werden, keine Chemo, keine Bestrahlung. Ja, es ist verrückt, es lässt mich doch nicht so ganz los.
Die Schmerzen in der Brust von dem Stanzen sind jetzt nur noch minimal. Aber manchmal bilde ich mir ein, in der anderen Brust habe ich auch Schmerzen. Dann denke ich wieder, das ist doch nur Einbildung, und beruhige mich selbst. Laut Ultraschall und Mammografie ist in der rechten Brust jedenfalls alles in Ordnung. Also wirklich nur Einbildung! Seit ein paar Tagen habe ich nun auch Zahnschmerzen, im oberen rechten letzten Backenzahn. Was ist das denn schon wieder? Ob ich sicherheitshalber noch schnell zum Zahnarzt gehe? Es kommt aber auch alles auf einmal. Mein steifer Hals, mit dem ich mich nun schon seit einigen Wochen herumschlage, der ist jedenfalls besser geworden. Ich lege mir ständig ein Wärmekissen auf den Nacken, und das scheint zu helfen. Wenn doch alle Wehwehchen so leicht zu heilen wären!

Dienstag, 7.3.2017

Gestern Abend beim Ausziehen warf ich wieder einen Blick auf meine Brust und hatte die leise Hoffnung, der Knoten wäre kleiner geworden. Aber keine Chance, bei genauerem Hinsehen und vorsichtigem Fühlen hatte ich das Gefühl, er ist sogar größer geworden. Was aber sicherlich gar nicht sein kann. Alles Einbildung. Also weiter warten.
Heute früh spreche ich zum ersten Mal mit einer Arbeitskollegin. Sie erzählt mir, dass eine Bekannte von ihr gerade vor 2 Wochen auch an der Brust operiert wurde. Der Knoten war entfernt worden, und da er noch sehr klein war, besteht auch kein Verdacht auf Metastasen. Eine Chemo oder Bestrahlung ist nicht nötig. Na schön, hört sich gut an für diese Frau. Ich gönne es ihr von ganzem Herzen. Aber in meinem Fall sieht es sicher anders aus. Der Knoten ist nun mal bedeutend größer. Ich hoffe zwar auch darauf, dass eine Chemo nicht nötig ist, aber wer weiß? Ich muss einfach mit allem rechnen.
Für den Fall, dass ich bereits nächste Woche ins Krankenhaus muss, möchte ich gerne vorher noch zum Friseur. Als ich gerade eben meine Friseurin anrufe, erfahre ich, dass sie bis Ende der Woche Urlaub hat und erst ab Dienstag nächster Woche wieder da ist. Dann eben nicht. Ich kann ja keine Termine machen zurzeit, muss erst einmal abwarten, welche Termine durch den Knoten entstehen!!

Mittwoch, 8.3.2017

Heute ist wieder ein Tag vergangen, es ist Mittwochabend. Nicht nur ich warte nun ganz gespannt auf das Untersuchungsergebnis, nein, auch meine Töchter haben heute WhatsApp-Nachrichten geschrieben und nachgefragt, ob es schon was Neues gibt. Leider nicht! Erst morgen früh um 10 Uhr kann ich beim Arzt anrufen und hoffe, dass ich dann etwas erfahre.
Beim Einkaufen heute traf ich eine gute Bekannte, die mich fragte, wie es mir geht. Ich sagte ihr: „Heute geht es mir noch gut. Morgen weiß ich nicht.“ Sie schaute sehr verwundert und wollte wissen, wie ich das meine. Ich erklärte ihr, dass ich einen Knoten in der Brust habe und morgen das Biopsie-Ergebnis erfahre. Sie erzählte mir dann auch von einer Bekannten, die Brustkrebs hatte und in Göttingen operiert wurde und Chemo bekam und dass es ihr jetzt wieder richtig gut gehe. Ist doch interessant, jeder kennt einen oder kennt einen, der einen kennt, der Brustkrebs hat oder hatte. Ich glaube bald, jede zweite Frau ist davon betroffen. So oft habe ich es jetzt schon gehört. In Wirklichkeit ist es tatsächlich jede 8. Frau in Deutschland, die von Brustkrebs betroffen ist. Habe ich inzwischen so gelesen.
Diese Bekannte fragte mich auch, ob ich in den Wechseljahren Hormontabletten geschluckt hätte. Ich bejahte es. Und zwar habe ich viele Jahre die Tabletten genommen, zwischendurch immer mal langsam ausschleichen lassen, um zu sehen, ob ich sie noch benötige. Ja, ich brauchte sie immer wieder. Das letzte Mal neu angefangen mit den Tabletten habe ich am 13.4.2014, und dann habe ich sie noch ein gutes Jahr genommen. Bis ich merkte, jetzt geht es ohne. Ich schlich mich langsam aus, und seit ungefähr zwei Jahren nehme ich keine Hormone mehr.
Hoffentlich hat diese Hormoneinnahme nicht dazu beigetragen, dass ich jetzt einen Knoten in der Brust habe. Aber ich habe immer gelesen, dass die Gefahr dadurch nicht gegeben ist, sondern dass es sich sogar positiv auswirken kann, wenn man Hormone nimmt. Bei mir ging es tatsächlich nicht anders, ich konnte ohne die Tabletten nicht schlafen. Wurde mehrmals in der Nacht nassgeschwitzt wach und musste meine Nachtwäsche wechseln. Tagsüber war ich dann so kaputt, dass ich oft fast im Stehen eingeschlafen bin. Jetzt habe ich manchmal immer noch Hitzewallungen, aber so schwach und selten, dass es erträglich ist.
Heute Abend schaue ich mir einen schönen Film im Fernsehen an und werde mich dadurch ablenken. Danach kann ich dann sicher gut schlafen, um morgen gestärkt aufzuwachen und den Tatsachen ins Auge zu sehen.
5 Sterne
Authentisch und Persönlich  - 28.04.2020
Mareike Arreola

Das Buch „Der Knoten“ ist absolut authentisch und herzergreifend geschrieben. Die Autorin erzählt ihre Geschichte echt und ohne Filter. Man ist hautnah bei ihren Erlebnissen und Ängsten sowie Momenten der Freude dabei. Es ist die persönliche Geschichte einer Ehefrau, Mutter und Freundin, die ihre Erfahrungen mit dem Krebs durch das Tagebuchführen verarbeitet. Diese Buch ist absolut empfehlenswert für jeden der sich entweder selbst in solch einer Situation befindet oder eine Angehörige oder Freundin mit Krebs kennt. Es gibt Mut und Hoffnung und nimmt einem die Angst und das Ungewisse was auf einen zukommt.

5 Sterne
Der Knoten - 21.04.2020
Sabine Kroschewski, Bielefeld

Mich hat zutiefst das Schicksal der Autorin beruehrt und der lange schicksalhafte Genesungsweg.... Bei all dem ungewissen Tagen schreibt sie noch die Einzelheiten differenziert und emotional auf, klarer auf, gibt Tipps und hoert nicht auf fuer ihr Leben zu kämpfen. Respekt. Wertschätzung. Ich wünsche der Autorin das Beste , nein das Aller Allerbeste......

5 Sterne
Der Knoten - 21.04.2020
Sabine Kroschewski, Bielefeld

Mich hat zutiefst das Schicksal der Autorin beruehrt und der lange schicksalhafte Genesungsweg.... Bei all dem ungewissen Tagen schreibt sie noch die Einzelheiten differenziert und emotional auf, klarer auf, gibt Tipps und hoert nicht auf fuer ihr Leben zu kämpfen. Respekt. Wertschätzung. Ich wünsche der Autorin das Beste , nein das Aller Allerbeste......

5 Sterne
Der Knoten - 21.04.2020
Sabine Kroschewski, Bielefeld

Mich hat zutiefst das Schicksal der Autorin beruehrt und der lange schicksalhafte Genesungsweg.... Bei all dem ungewissen Tagen schreibt sie noch die Einzelheiten differenziert und emotional auf, klarer auf, gibt Tipps und hoert nicht auf fuer ihr Leben zu kämpfen. Respekt. Wertschätzung. Ich wünsche der Autorin das Beste , nein das Aller Allerbeste......

5 Sterne
Der Knoten - 21.04.2020
Sabine Kroschewski, Bielefeld

Mich hat zutiefst das Schicksal der Autorin beruehrt und der lange schicksalhafte Genesungsweg.... Bei all dem ungewissen Tagen schreibt sie noch die Einzelheiten differenziert und emotional auf, klarer auf, gibt Tipps und hoert nicht auf fuer ihr Leben zu kämpfen. Respekt. Wertschätzung. Ich wünsche der Autorin das Beste , nein das Aller Allerbeste......

5 Sterne
Der Knoten - 21.04.2020
Sabine Kroschewski, Bielefeld

Mich hat zutiefst das Schicksal der Autorin beruehrt und der lange schicksalhafte Genesungsweg.... Bei all dem ungewissen Tagen schreibt sie noch die Einzelheiten differenziert und emotional auf, klarer auf, gibt Tipps und hoert nicht auf fuer ihr Leben zu kämpfen. Respekt. Wertschätzung. Ich wünsche der Autorin das Beste , nein das Aller Allerbeste......

5 Sterne
Lesenswert - 21.04.2020
Elfie Geier

Als ich das Buch in der Hand hielt, fing ich gleich an zu Lesen und konnte nicht mehr aufhören. Es ist in einfachen klaren Worten geschrieben und man merkt, dass die Autorin alle Vorgänge sehr ehrlich und gefühlvoll niedergeschrieben hat. Es ist einfach beeindruckend zu lesen, was eine Frau mit Brustkrebs alles durchmachen muss. Und dass sie trotzdem die Kraft gefunden hat, durchzuhalten und letztendlich leben durfte. Jeder, der in dieser Situation ist, sollte das Buch lesen.

5 Sterne
Beeindruckende Stärke - 18.04.2020
Klaus Wiedemann

Man spürt als Leser die Kraft, welche entsteht, wenn Verzweifelung bei Seite geschoben wird und ein klares "Ja" zum Leben entsteht. Stets verwandeln sich die gemachten Erfahrungen in positive Energie. Man spürt, wo der Schlüssel für den immer wiederkehrenden Optimismus zu finden ist. Die Bedeutung für den Begriff "Liebe" bekommt eine besondere Definition, weil das Tagebuch klar aufzeigt welche beeindruckende Stärke sich hinter diesem Wort verbirgt.

5 Sterne
Ein Buch, das Mut macht - 17.04.2020
Ingrid Tiedtke

Ein klasse Buch, das unter die Haut geht. Betroffenen kann es viel Kraft geben. Es nimmt die Angst vor Operation und Chemo, obwohl die Nebenwirkungen offen und anschaulich beschrieben werden. Es enthält auch praktische Tipps. Die Autorin versteht es, die ganze Palette von Gefühlen, von Verzweiflung bis Optimismus, gut zu beschreiben. Ich kann es Betroffenen und deren Angehörigen und Freunden sehr empfehlen.

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