Bibel in der Zahlensprache – Band 2

Bibel in der Zahlensprache – Band 2

Johannes-Offenbarung

Monika Maria Martin


EUR 24,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 548
ISBN: 978-3-99146-534-8
Erscheinungsdatum: 28.02.2024
Die Johannes-Offenbarung basiert wie die gesamte Bibel auf Urtexten, deren hebräische Buchstaben zugleich Zahlen sind. Diese Zahlen können enthüllen, was hinter rätselhaften Sätzen und der Symbolik apokalyptischer Szenen verborgen liegt.
Einleitung


In der „Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums“ Jahrg. 74, Heft 9/10 (September/Oktober 1930) erschien ein Artikel von Matthias Mieses mit dem Titel „Hebräische Fragmente aus dem jüdischen Urtext der Apokalypse des heiligen Johannes“. Auf Seite 345 schreibt er:
„Schon seit langem haben Religionshistoriker und Sprachforscher bei der Prüfung der Johannesapokalypse den fremdartigen, ungewöhnlich stark hebräischen Charakter dieses Werkes herausgefühlt. Der in sprachlichen Dingen überaus feinfühlige Ernst Renan sprach bereits von ‚ce grec rempli d’hebraismes qui avait déja été la langue de l’Apocalypse de Jean‘ (E. Renan, Origines du christianisme 350 troisième edition). Ähnlich stellte später auch Jülicher fest, dass einzelne Stücke der Johannesapokalypse fast wörtlich aus dem Hebräischen übersetzt zu sein scheinen und die Apokalypse das am meisten jüdische Buch des Neuen Testaments ist. (Jülicher, Einleitung in das Neue Testament 234–249). Auch Vischer hielt den Grundstock der Johannesapokalypse für jüdisch; er meinte, die christliche Apokalypse sei eine erweiterte Übersetzung einer ursprünglich aramäisch geschriebenen Apokalypse eines Juden, deren Urtext rest- und spurlos verloren ging (Vischer, Die Offenbarung Johannis, Leipzig 1886). Desgleichen wurden Holtzmann (Holtzmann, Geschichte des Volkes Israel II 2, 658) und der holländische Forscher Weyland durch sprachliche Untersuchungen zur Annahme einer jüdischen Grundschrift geführt. Letzterer behauptet, dass die gesamte Apokalypse, mit Ausnahme der ersten drei Kapitel und des Epilogs, die von einem Christen herrühren, griechisch schreibende, gläubige Juden zu Verfassern gehabt hätten (Weyland, Ommerkings en Compilatien-Hypothesen ob de Apocalypse von Johannes, Groningen 1888). Weylands Ansicht schloss sich Schmidt an (Schmidt, Anmerkungen über die Komposition der Offenbarung Johannes, Freiburg 1891). Selbst jene Forscher, die an den christlichen Ursprung der Johannesapokalypse glauben, bemerken die Fremdartigkeit des Textes und geben zu, dass in die ursprünglich rein christliche Apokalypse von Juden herrührende Stücke inkorporiert wurden (so etwa Sabatier, Les origines literaires et la composition de l’apocalypse de S. Jean, Paris 1888 und Weiß, Einleitung in das Neue Testament, Freiburg 1906). Jüngst schrieb der katholische Theologe J. Tixeront in seiner Histoire des dogmes (Paris 1924) über die Lehren der Johannesapokalypse ‚ils tiennent encore au judaisme et à ses formes‘ (I 105).
Die offizielle christliche Kirche hat nicht weniger als die modernen Gelehrten die Fremdartigkeit unserer Apokalypse erkannt und sich demgemäß ihr gegenüber lange feindlich verhalten. Im Urchristentum wurde das Buch lange Zeit totgeschwiegen. Erst um die Mitte des 2. Jh. n. Chr. wird es zum ersten Male erwähnt und etwa fünfzig Jahre später kommentiert. Aber trotz der Anerkennung durch einige orientalische Kirchenväter machte sich lange eine bewusste, offene Gegnerschaft gegen die Apokalypse geltend…“
Wilhelm Bousset, ein deutscher evangelischer Theologe, geht in seinem 1906 erschienenen Buch „Die Offenbarung Johannis“ auf die Frage ein, ob und wie weit die Apokalypse jüdisch oder christlich ist. Er zitiert verschiedene Forscher zu diesem Thema. Ihre Versionen in der Bearbeitung und Beantwortung der Frage unterscheiden sich in Details, in Zuordnung, Herkunft, Erarbeitung bestimmter Abschnitte. Im Grunde herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass die Offenbarung des Johannes eine Mischung aus hebräischem Urtext und christlicher Bearbeitung ist und die einleitenden 7 Sendschreiben einer christlichen Quelle zuzuordnen sind.

Der Inhalt der Johannes-Offenbarung erweist sich demnach als eine Synthese von Hebräischem und Griechischem, von Juden- und Christentum. Sie ist als literarisches Werk eine Einheit, deren einzelne Fragmente nicht mehr eindeutig zuzuordnen oder klar voneinander zu trennen sind. Die hebräische Urschrift existiert nicht mehr. Das Griechisch, in dem die Offenbarung verfasst ist, zeigt neben inhaltlichen Anhaltspunkten den Einfluss des Hebräischen durch Unterschiede in Stil, Grammatik und Wortwahl und unterscheidet sich dadurch von den anderen Büchern des Neuen Testaments.
Als Verfasser der Offenbarung wurde ursprünglich der Apostel Johannes angesehen, dem auch das Evangelium nach Johannes zugeordnet wird. Doch die mangelnde sprachliche, inhaltliche und formale Übereinstimmung beider Werke führte dazu, diese Auffassung später praktisch nicht mehr zu vertreten. Als Autor der Offenbarung wird inzwischen mehrheitlich ein frühchristlicher Prophet angenommen. „Johannes“ bedeutet im Hebräischen „das Sein ist Gnade“ und „es herrscht die Gnade, nicht das Gesetzmäßige“ und erklärt damit die Urheberschaft der Schrift.
Eine Offenbarung definiert sich als die Eröffnung von etwas bisher Verborgenem. Ein Sachverhalt, der unbekannt oder nicht ausreichend geklärt war, wird aufgedeckt. Etymologisch ist „offanbar“ = „deutlich, klar ersichtlich, eindeutig“ eine Ableitung aus dem althochdeutschen „offan“ = „offen“. Martin Luther verwendet daher diesen Begriff zur Übersetzung des griechischen Wortes „apokalypsis“, das „Enthüllung, Offenbarung“ bedeutet und von dem sich „Apokalypse“ herleitet. Das griechische Verb „apokalyptein“ = „enthüllen, entblößen, offenbaren, kundtun“ setzt sich zusammen aus „apo“ = „weg“ und „kalyptein“ = „verhüllen“; eine Verhüllung wird weggegeben.
Als letztes Kapitel des Neuen Testaments setzt die Offenbarung den Schlusspunkt hinter die Texte der Bibel, die mit der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments beginnen. Sie bietet an, dass offenbar wird, was diese Texte an Verborgenem enthalten. Im Alten Testament sind in hebräischer Sprache grundlegende Prinzipien schriftlich dokumentiert, ihre Umsetzung ist Inhalt des Neuen Testaments, das auf Griechisch verfasst ist. Jesus Christus, Mensch gewordener Sohn Gottes, verkörpert archetypisch die Umsetzung dieser Prinzipien.
In 6 Schöpfungstage aufgegliedert, beschreibt die Schöpfungsgeschichte, was der Mensch ist, und erklärt die Grundlagen seiner Existenz. Der 7. Tag, der Alltag des Menschen, ist die praktische Umsetzung dieser Grundlagen. Die 7 Gemeinden, an die sich die einleitenden 7 Sendschreiben richten, symbolisieren Menschen, die in ihrem Alltag vom Offenbarten angesprochen werden, denen offenbart werden soll, auf welcher Grundlage sie ihren Alltag als Mensch leben. Diese 7 Sendschreiben, die den alten hebräischen Texten später hinzugefügt wurden, beschreiben das Wesen und die Lebensumstände von Menschen, die am 7. Tag diese Offenbarung erfahren, denen bewusst werden soll, was ihnen bisher verborgen war.
So wie die Prinzipien und deren Umsetzung einander ergänzen, ergänzen sich die hebräische und griechische Mythologie. In Kombination macht die Symbolik beider Linien dieses Bewusstwerden nachvollziehbar. Die hebräische Überlieferung stellt Prinzipien vor, die griechische informiert, wie der Mensch ihre Umsetzung erlebt. Der griechische Held Odysseus verkörpert diesen Menschen archetypisch und die griechische Mythologie bringt seinen Weg in Allegorien zur Darstellung.
Die Offenbarung ist in griechischer Sprache verfasst, das Hebräische ist im Hintergrund präsent. Griechisch ist die Sprache der Umsetzung, Hebräisch die Sprache der Prinzipien und beide bilden ein homogenes Ganzes. Die Offenbarung als dieses homogene Ganze zeigt dem Menschen auf, dass er selbst dieses homogene Ganze ist. Die Prinzipien, auf denen menschliches Leben beruht, verursachen und begleiten den Prozess ihrer Bewusstwerdung. Prinzipien und Umsetzung fügen sich ineinander und zielen darauf ab, erkannt und bewusst gelebt zu werden. Dann sind sie nicht mehr als abstrakte, unbewusste Muster da, sondern im Menschen lebendig. Der hebräische Text, der selbst nicht mehr da, aber im griechischen Text enthalten ist, weist darauf hin.
Die symbolische Bildersprache in Kombination mit der Zahlensprache ist das Ausdrucksmittel der hebräischen Schöpfungsgeschichte und daher auch der Schlüssel, um das darin Enthaltene zu erfassen und zu verstehen. Die Bewusstseinsarbeit, die der Mensch zu leisten hat, um sich ein Verständnis für die Grundlagen seiner Existenz zu erschließen, besteht darin, die Symbolik der Bilder, die Symbolik des Lebens und die Sprache der Zahlen verstehen zu lernen. Diese menschliche Bewusstseinsarbeit hat die Offenbarung zum Inhalt und bedient sich dabei einer Mitteilungsform, die diese Synthese ebenfalls leistet. Die Sprache der Symbolik mit der Sprache der Zahlen zu kombinieren, ist ihre Anregung und zugleich ihr Kommunikationsmittel.
Die Offenbarung spricht einzelne Menschen an, denen sich bisher Verborgenes offenbaren will. Diese Menschen sind Resonanzkörper für die Stimme der Offenbarung, für das Ich, das sie darin anspricht und mit dem ihr eigenes Ich in Resonanz tritt. Was in ihnen als Wahrheit anklingt und was die Bilder der Apokalypse meinen, erschließt sich ihnen durch persönliche Erfahrungen und intensive gedankliche Auseinandersetzung.

Die Offenbarung am Ende des Neuen Testaments basiert auf dem Hebräischen mit seiner Bildersprache und dem Doppelcharakter der Schriftzeichen. Sie bedient sich zwar anderer Bilder, aber derselben Sprache der Symbolik und der Zahlen wie die Schöpfungsgeschichte zu Beginn des Alten Testaments. Als Anfang und Ende der Bibel ergänzen und bestätigen sie einander in ihrer gemeinsamen Aussage.
Die 22 = 2 × 11 Kapitel der Johannes-Offenbarung schildern ebenso wie die 22 Schriftzeichen des Hebräischen, was offenbart werden soll: ein gelebtes Verständnis von 2 als 1 – 1. Diese Kapitel beschreiben in 405 Abschnitten, wie Menschen von einer Prägung durch 4 zu einer Prägung durch 5 wechseln und betonen dabei 0 als zentrales Element.
Die altgriechischen Schriftzeichen sind ähnlich wie die althebräischen zugleich Zahlen, und beide Schriften haben dieselben Wurzeln im phönizischen Alphabet. Während der Zahlencharakter des Hebräischen in der Praxis vernachlässigt wurde, verwendete das Griechische die Buchstaben für die Darstellung von Zahlen und bediente sich dabei 1 + 2 Zählweisen:
Das akrophonische Prinzip setzte bei den Anfangsbuchstaben der Zahlwörter an, während die 2 anderen Darstellungsformen jeweils von der Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet ausgingen.
Die thesische Zählweise weist den Buchstaben Alpha bis Omega Zahlenwerte zu, die der Reihenfolge im Alphabet entsprechen. Alpha hat als 1. Buchstabe den Wert 1, Omega als letzter den Wert 24. Die jeweils 24 Gesänge von Homers Ilias und Odyssee entsprechen dieser Zählweise.
Die milesische Zählweise ist mit geringen Abweichungen aus der phönizischen konstruiert und zeigt Parallelen zur hebräischen. Alpha bis Theta nehmen die Werte 1 bis 9 an, Iota bis Koppa parallel dazu die 10er-Werte, nämlich 10, 20 … bis 90, und Rho bis Sampi die entsprechenden 100er, sodass Alpha dann wieder auch 1000 bedeuten kann. Omega hat als letzter Buchstabe den Zahlwert 800 und entspricht mit 2 × 400 dem letzten hebräischen Buchstaben Taw 400.
3 Zeichen aus dem Phönizischen, die in älteren Formen des griechischen Alphabets existierten, wurden bei dessen Standardisierung abgeschafft, blieben aber als Zahlzeichen bestehen:
Stigma, alternativ auch Digamma, mit dem Zahlwert 6 ging aus dem phönizischen Waw hervor. Qoppa, alternativ auch Koppa, blieb als Zahlzeichen für 90 erhalten. Sampi hatte in seiner antiken Verwendung als Buchstabenzeichen die Form T, stand ganz am Ende des Alphabets hinter Omega und blieb als Zahlzeichen für 900 erhalten.
Das alphabetische Zahlensystem war im alten Griechenland das bedeutendste und das Standard-Zahlensystem aller griechischen Mathematiker von der Antike bis zur Neuzeit, bis zur Übernahme der indischen Ziffern in der modernen europäischen Mathematik. Die Tabelle im Anhang gibt einen Überblick.

Die Kombination des Hebräischen mit dem Griechischen weist auf eine bestehende Synthese von Judentum und Christentum hin und schließt indirekt den Islam in diese Synthese mit ein, der in denselben hebräischen Überlieferungen wurzelt. Das Absolute, Göttliche bringt sich über diese 3 Weltreligionen zum Ausdruck und lässt aus 1 gemeinsamen Wurzel 3 verschiedene Glaubensrichtungen entstehen. Grundlegende Prinzipien, die sich über die Zahlen der hebräischen und der griechischen Schriftzeichen ausdrücken, gelten für alle Menschen. Die 3 Weltreligionen, die darin wurzeln, erklären mit den 2 anderen großen Weltreligionen, wie der Mensch zur 3 wird und welche Rolle 5 dabei spielt.
Dem 1 Menschen, der sich als 3 erkennt, offenbaren sich verborgene Verbindungen. Ein solcher Mensch erlebt einschneidende Veränderungen seines gewohnten Weltbildes und die Apokalypse schildert diese Veränderungen. Apokalyptische Szenarien schildern einen radikalen Umbruch in seiner Denkweise und Weltanschauung.

Wegen der schwer deutbaren Aussagen wurde beim Abschreiben der Apokalypse im Laufe der Zeit häufiger als sonst in die überlieferten Texte eingegriffen, sodass Versionen mit entsprechend starken Abweichungen entstanden. Auf eine Betrachtungsweise, die sich mit den Kernaussagen der Symbolik und der qualitativen Aussage von Zahlen beschäftigt, haben unterschiedliche Textversionen kaum Einfluss.
Für die folgende Beschäftigung mit der Offenbarung dient die Perlbibel 1905, auch bekannt als Elberfelder Bibel, als Basis. Wenn die Übersetzung für bestimmte Begriffe mehrere Varianten anbietet, werden diese erwähnt oder jene verwendet, die dem Verständnis am besten dienen.

Grundlegendes Wissen über die Aussagekraft der Zahlen vermittelt das Buch „Zahlensprache“, das auch auf die daraus resultierende Verbindung der 5 Weltreligionen und den Zusammenhang zur griechischen Mythologie eingeht.
Das Buch „Bibel in der Zahlensprache – Band 1“ beschäftigt sich mit den ersten Kapiteln der Schöpfungsgeschichte und den Prinzipien, deren Umsetzung die Offenbarung zum Inhalt hat.
„Der Physiologus, Tiere und ihre Symbolik“, herausgegeben von Emil Peters 2013 im Anaconda Verlag, wird an manchen Stellen zitiert.
Sachliche Informationen zu den verwendeten Begriffen sind Wikipedia entnommen, ebenso die Tabelle mit den Zahlwerten griechischer Buchstaben im Anhang.



Kapitel 1


(1) „Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen was bald geschehen muß; und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knechte Johannes durch Zeichen kundgetan,“
Die „Offenbarung Jesus Christi“ definiert sich einleitend als Offenbarung einer Synthese, die der Doppelname „Jesus Christus“ in kompakter Form skizziert. „Jesus“ ist die griechische Form des hebräischen „Jehoschua“, das sich aus „jeho“, dem Namen des Herrn und „schua“ für „Rettung, Hilfe“ zusammensetzt. Der Name „Jesus“ bedeutet „der Herr ist Hilfe, das Sein bringt Rettung“. „Christus“ als lateinische Version des griechischen „Christos“ ist die Übersetzung des hebräischen „maschiach“ mit der Bedeutung von „Messias = Gesalbter“. Das Judentum versteht „maschiach“ als einen von Gott zum König Gesalbten, der als künftiger, noch zu erwartender Messias den Willen des Herrn endgültig verwirklicht, alle Juden zusammenführt, von Fremdherrschaft befreit und ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit begründet. Für das Christentum ist dieser Messias die historische Gestalt des Jesus von Nazareth. Die Diskrepanz der unterschiedlichen Auffassungen löst sich auf, wenn die historische Gestalt als Archetyp für die Wiederkunft des Messias im einzelnen Menschen verstanden wird. Wem sich das Prinzip „Jesu Christi“ als das Vater-Sohn-Prinzip offenbart, das für jeden Menschen gilt, für den wird nachvollziehbar, dass offenbar beide Glaubensrichtungen recht haben und sich eigentlich nicht widersprechen, sondern ergänzen.
„Gott gab ihm“, „seinem Knechte Johannes“ Einsicht in dieses von Jesus Christus gelebte Prinzip. Dieser einzelne wird dadurch fähig, anderen „Knechten zu zeigen“, was „bald“, in absehbarer Zeit in ihrem Bewusstsein „geschehen muß“. „Durch Zeichen“, die Johannes intuitiv erfasst, bringt sich ihm das Absolute zur Wahrnehmung. Johannes erklärt durch seinen Namen, dass bei der Übermittlung solcher Zeichen „die Gnade herrscht, nicht das Gesetzmäßige“.
„Knecht“, alternativ übersetzt als „Sklave“, verdeutlicht grundsätzlich die Stellung des Menschen gegenüber dem Absoluten; der Mensch hat an der Umsetzung absoluter Prinzipien zu arbeiten. Die Arbeit von „Knecht Johannes“ besteht darin, die „Zeichen“ zu erfassen, die Gott ihm „durch seinen Engel sendend“ kundtut, und „seinen Knechten zu zeigen was bald geschehen muß“.

(2) „der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, alles was er sah.“
„Alles was er sah“, was ihm offenbart wurde, worin er Einsicht bekam, ermöglicht Johannes, „das Wort Gottes“ zu bezeugen. Er verkörpert archetypisch den Menschen, der durch „alles was er sah“ und einsah, „das Zeugnis Jesu Christi“ hat. Johannes wurde die Gnade zuteil, das Vater-Sohn-Prinzip und damit das Christus-Prinzip zu erkennen und anzuerkennen. Durch ihn spricht das Christus-Prinzip die Menschen an, offenbart ihnen, mit welchen Erfahrungen das Erkennen dieses Prinzips verbunden ist.

(3) „Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren was in ihr geschrieben ist! Denn die Zeit ist nahe!“
Wen die Weisheit der Offenbarung anspricht, kann sich glücklich schätzen. Er ist jener, „der da liest“ oder einer von denen, „die da hören die Worte der Weissagung“, und dabei „glückselig“ ist durch die spürbare Resonanz, die innere Übereinstimmung damit. Er will sich „bewahren was in ihr geschrieben ist“, fühlt sich dazu hingezogen. Für ihn „ist die Zeit nahe“, „denn“ er wird in absehbarer Zeit das eigene Menschsein als sich erfüllendes absolutes Prinzip erleben.

Das könnte ihnen auch gefallen :

Bibel in der Zahlensprache – Band 2

Helmuth Ohlhoff

Fit und gesund durch Fasten

Weitere Bücher von diesem Autor

Bibel in der Zahlensprache – Band 2

Monika Maria Martin

Bibel in der Zahlensprache - Band 1

Bibel in der Zahlensprache – Band 2

Monika Maria Martin

Zahlensprache

Buchbewertung:
*Pflichtfelder