393 Tage Fasten

393 Tage Fasten

Eine Entdeckungsreise für Körper und Geist

Andreas Meier


EUR 18,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 118
ISBN: 978-3-99146-069-5
Erscheinungsdatum: 06.07.2023
Was es mit der Zahl 393 auf sich hat, verrät uns der Autor erst ganz am Ende des Buches. Er nimmt uns mit in seine persönlichen Fastenerfahrungen, seine sportlichen und beruflichen Aktivitäten sowie seine philosophisch-mathematischen Gedankenreisen.
Vorwort


Vorsicht: Alle kursiv gesetzten Textteile im vorliegenden Buch sind subjektiv und beruhen auf eigenen Erfahrungen. Sie sind mit Vorsicht zu genießen, da jeder Mensch als Individuum unterschiedliche Bedürfnisse hat und entsprechenden Gewohnheiten nachlebt. Das Wichtigste aus meiner Erfahrung zum Fasten gleich zu Beginn: Fasten dient nicht der Gewichtsabnahme. Fasten dient zum Kennenlernen des eigenen Körpers und des eigenen Geistes.
Mein Einstieg ins Fasten hat mit dem Großbrand von Schweizerhalle bei Basel zu tun, als eine Lagerhalle des Chemiekonzerns Sandoz voller Chemikalien in Brand geriet. Die Katastrophe ereignete sich am 1. November 1986 im Industriegebiet bei Muttenz. Ich hatte im Herbst 1986 meine neue Tätigkeit beim Schweizerischen Bankverein in Basel angetreten und erinnere mich noch heute an den Sirenenalarm und die Durchsage in den Räumlichkeiten des Bankvereins: „Großbrand in der Schweizerhalle – Türen und Fenster geschlossen halten – weitere Nachrichten im Radio verfolgen!“ Ich wollte meine Familie in Liestal telefonisch erreichen, da ich mir Sorgen um meine Frau und unsere Kinder Heiri, Ramani und Tina machte. Da war allerdings kein Durchkommen, und so stand ich das erste Mal in meinem Leben unter Schock. Zum Glück blieben meine Frau und unsere drei Kinder unversehrt, da sie Zuflucht in Schutzräumen gefunden hatten.
Bereits Ende November 1986, damals 35-jährig, begann ich meine Fastenkarriere mit drei Fastentagen. Als ich während der Brandkatastrophe in Schweizerhalle in meinem Büro eingeschlossen war, fragte ich mich, wie lange ich wohl ohne Wasser und Nahrung aushalten könnte. Zudem kreisten meine Gedanken um meine Familienmitglieder, Freunde und Bekannte. Auch meinen Start in die neue berufliche Karriere ließ ich Revue passieren: Als Direktionsmitglied mit 40 bis 50 Mitarbeitenden innerhalb der Informatik war ich für das Datenmanagement verantwortlich. Im Zentrum stand der reibungslose Betrieb der Datenbanken für Kunde, Konto und Depot. Gleichzeitig ging es darum, die hierarchische Datenbanktechnologie durch eine relationale zu ersetzen. Für die Koexistenz der beiden Datenbankumgebungen und sukzessive Migration in die relationale Welt mit benutzernahen Abfrageoptionen entwickelten wir in einem Spezialteam von Informatik-Cracks Software für IBM International (Entwicklung des Data-Propagators MVS/ESA, siehe Meier et al. 1994). Für mich waren Führungsverantwortung, Garantie des laufenden Betriebs und gleichzeitige Migration in eine zukunftsweisende Technologie eine besondere Herausforderung.
Meine ersten drei Fastentage im November 1986 ermunterten mich, nach den Festtagen an Weihnachten und Silvester gleich wieder eine fünftägige Fastenpause einzulegen, um mein Leben und meinen neuen Beruf im Bankenumfeld intensiver zu reflektieren. Der Alltag hatte sich nach meiner Ausbildungs- und Forschungstätigkeit an der ETH in Zürich sowie im Silicon Valley in Kalifornien grundsätzlich geändert. Den Jahreswechsel von 1986 auf 1987 nutzte ich dazu, die Bedeutung des Fastens zu ergründen und meine Lebensziele zu reflektieren.
Nach weiteren Trainingsrunden jeweils zu Beginn eines jeden neuen Jahres steigerte ich meine jährliche Fastenperiode auf elf Fastentage ohne feste Nahrung. Mit einer 14-tägigen Ausstiegszeit nach dem Fasten und dem Verzicht auf Süßwaren, Fleisch und Alkohol war mein Einstiegsmonat ins neue Jahr festgelegt. Ich plante das kommende Jahr mit persönlichen und beruflichen Zielen und lernte dabei im Laufe der Zeit, auch mal Nein zu sagen bei Projekten, die anstanden, aber nicht wichtig waren.
Nach meiner mehrjährigen Bankkarriere zuerst im Datenmanagement und danach im Risikomanagement beim Schweizerischen Bankverein wechselte ich Anfang der Neunziger zur CSS Versicherung nach Luzern, wo ich als neues Geschäftsleitungsmitglied für Personal, Organisation und Informatik zuständig war. Mein Verantwortungsbereich vergrößerte sich, und ich konnte mit meinen Kollegen in der Geschäftsleitung unter anderem das neue Programm der Gesundheitsprävention mitgestalten. Ein Schlüsselerlebnis war für mich die Teilnahme an einer Gesundheitswoche sämtlicher Geschäftsleitungsmitglieder sowie des Verantwortlichen für Gesundheitsprävention im Engadin in den Schweizer Alpen. Begleitet wurde dieser Crashkurs von Ernährungsexpertinnen sowie einem Team für Sportmedizin aus Zürich.
Zwei bedeutende Lessons Learned nahm ich von dieser Reise mit nach Hause:
Erstens begann ich aufgrund der Diskussionen mit den Ernährungsspezialistinnen, meinen Wasserkonsum von einem Liter natürlichem Wasser (in der Schweiz als Hahnenburger bekannt) auf zwei bis drei Liter pro Tag zu erhöhen. Seitdem habe ich immer eine Wasserflasche in meinem Rucksack dabei, die unterwegs im Handumdrehen wieder aufgefüllt werden kann. Auch die Kontrolle meines Wasserreservoirs ist denkbar einfach, denn es wurde mir empfohlen, auf meinen Urin zu achten. Dabei gilt der Grundsatz: Farbe klar statt gelb!
Zweitens untersuchten uns die Sportmediziner auf Herz und Niere. Kopf und Leib wurden mit Elektroden und Computer-Equipment verkabelt. Zudem wurden wir aufgefordert, auf einem Hometrainer Intervalltraining zu absolvieren. Alle meine Blutwerte und sonstige Messungen waren im grünen Bereich. Doch die Sportspezialisten waren mit mir nicht ganz zufrieden und forderten mich auf, mehr auf Kondition zu trainieren. Natürlich ging ich die Aufforderung noch im Gesundheitscamp an – und radelte zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Mountainbike.
Bis heute lebe ich nach den Lessons Learned: Aufgrund meiner sportlichen Aktivitäten (Mountainbike-Marathons, zum Beispiel Nationalpark-Bike-Marathon mit 141 Kilometern Länge und 3.848 Höhenmetern, Lauf-Marathons à 42.195 Kilometer Distanz, Triathlons über olympische Distanzen von 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radeln und 10 Kilometern Laufen) steigerte ich meinen Wasserkonsum auf drei bis vier Liter pro Tag. Als Gradmesser für meine Kondition gelten mein Ruhepuls, der bis heute unter 50 bleibt, sowie meine Leistungsmessungen auf dem Hometrainer und die Qualität wichtiger Gleichgewichtsübungen.
Im September 2021 reiste ich anlässlich meines siebzigsten Geburtstags gemeinsam mit meiner Frau Lydia Meier-Bernasconi nach Paris, um eine Flussfahrt auf der Seine bis zum Atlantik und zurück zu unternehmen. Neben kulinarischen und kulturellen Genüssen widmete ich mich dabei dem ersten Entwurf des Inhaltsverzeichnisses zum geplanten Buch „393 TAGE FASTEN – eine Entdeckungsreise für Körper und Geist“. Damit konnte ich eines meiner persönlichen Ziele für 2021 abhaken. Für 2022 nahm ich mir unter anderem vor, das Buch zu realisieren. Et voilà: Hier ist es!

Andreas Meier, Lenzerheide, Dezember 2022

PS: Für Kritik und Feedback bin ich immer offen. Am besten erreicht man mich unter der E-Mail-Adresse: andreas.meier@unifr.ch

Meier A., Dippold R., Mercerat J., Muriset A., Untersinger J.-C.,
Eckerlin R., Ferrara F.: Hierarchical to Relational Database Migration. IEEE Software, Vol. 11, No. 3, May 1994, pp. 21–27; DOI 10.1109/52.281714.



TEIL I
WUNDER DES FASTENS


„Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“ Dies sagte der griechische Arzt der Heilkunde Hippokrates von Kos, der von 460 bis ca. 377 v. Chr. lebte. Sowohl in der Traditionellen Chinesischen Medizin des Ostens als auch in der evidenzbasierten Medizin des Westens, Südens oder Nordens hat die Aussage von Hippokrates auch heute noch Gültigkeit.
Unabhängig vom Kultur- und Lebensraum, von Weltanschauung, Religion, Alter oder Geschlecht haben Menschen seit jeher Fastentage überstanden, sei es freiwillig oder aufgrund von äußeren Umständen. Das freiwillige Fasten ist in unserer Konsumgesellschaft indes schwieriger geworden, denn der Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch bleibt aufgrund des verlockenden Angebots der Lebensmittelindustrie und der allgegenwärtigen Werbung eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass Anforderungen und Stress in der Arbeitswelt zugenommen haben. Als Kompensation bucht man ein Fitnessprogramm und begibt sich regelmäßig in die entsprechenden „Folterkammern“ – freilich in der Annahme, auf diese Weise Stress und Fett abbauen zu können.
Besinnen wir uns auf die Kurzformel des Fastens nach Hippokrates; so finden wir eine einfache und wirksame Anleitung, um „stark, gesund und jung“ zu bleiben:

- Sei mäßig: In unserer überfluss- und Wohlstandsgesellschaft ist die Mäßigkeit eine besondere Herausforderung – sei es in der Ernährung, im Sport, in der Freizeit oder im Arbeitsalltag. Der bewusste Verzicht auf feste Nahrung für einige Tage pro Jahr setzt Körper und Geist auf Sparflamme. In dieser Zeit der Reduktion, Langsamkeit und Entschleunigung entwickelt der Mensch plötzlich Kraft, Lebensfreude und Mut zur Veränderung unliebsamer Gewohnheiten.
- übe den Körper: Unser Arbeitsalltag hat sich in unserer Dienstleistungsgesellschaft radikal verändert: Büroarbeit oder Homeoffice stehen im Zentrum. Man sitzt den ganzen Tag vor dem Bildschirm und beklagt sich am Abend über müde Augen, einen schwirrenden Kopf, Rückenschmerzen oder Frustrückstände elektronisch geführter Debatten und weitere Zielkonflikte. Das „üben des Körpers“ findet in unserer arbeitsteiligen Agenda selten Platz; eventuell schafft man nach einem anspruchsvollen Arbeitstag gerade noch den Weg in den Fitnessraum. Fasten hilft, sich auf die Grundbedürfnisse menschlichen Daseins zu besinnen. Dabei gewinnen Körper- wie Geistübungen wieder an Bedeutung, und man versucht, seinen Alltag und seinen Lebensraum neu zu gestalten.
- Atme reine Luft: Ein Spaziergang, ein Lauf oder eine kleine Radausfahrt an der frischen Luft und in der Natur flutet unsere Blutbahnen mit Sauerstoff – Körper und Geist erholen sich von den Alltagsstrapazen. Lebt man im urbanen Gebiet und ist bei sportlichen Aktivitäten entsprechend eingeschränkt, kann man auf den Balkon treten und einige Qigong- oder Yoga-übungen an der frischen Luft machen. Oder man geht frühmorgens in den nahegelegenen Park, atmet tief durch und meditiert.
- Heile dein Weh: Wehleiden sind vielfältig, und jeder Mensch kennt sie: Kopfschmerzen, Rückenprobleme, Herzensleid, Nervosität, Schlafstörungen, Zeitdruck, Depressionen oder Verlust der Lebensfreude. Erwartungen und Anforderungen nehmen laufend zu, sowohl im Privaten als auch im Arbeitsalltag. Man fühlt sich wie im Hamsterrad und findet keinen Ausweg. Da ist der Gang zu ärztin, Psychiater, Therapeutin, Quacksalber, Heilpraktikerin, in die Apotheke oder die Burnout-Klinik vorprogrammiert. Fasten – der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung für mehrere Tage – hilft, auf Medikamente zu verzichten und den emotionalen wie den körperlichen Stress abzubauen. Gleichzeitig eröffnet sich durch das Fasten die Chance, das eigene Leben neu zu denken und es zu wagen, dieses selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.

Das vorliegende Buch 393 TAGE FASTEN – eine Entdeckungsreise für Körper und Geist zeigt auf, welches Potenzial in einer jährlichen Fastenperiode liegt. Aller Anfang ist schwer, doch es wird leichter, wenn man ihn wagt und den Weg Schritt um Schritt geht.
Die drei wichtigsten Phasen einer Fastenperiode werden in den Kapiteln II, III und IV erläutert. Die Eintauchphase (Kapitel II)
bezweckt, dass der Körper auf den Verzicht auf feste Nahrung eingestellt wird. In der eigentlichen Fastenphase (Kapitel III)
wird der Energiehaushalt um ein Drittel reduziert, da der Verdauungstrakt ruht. Zudem findet unbemerkt und ohne äußeres Zutun ein Recycling der Körperzellen statt. Kapitel IV widmet sich der Auftauchphase und schildert, wie man sanft ins reale Leben zurückkehrt. Gleichzeitig besteht hier die Chance, aufgrund der Reflexion während der Fastentage unliebsame Lebens- und Verhaltensgewohnheiten zu verändern oder die gesteckten Ziele für Arbeit und Freizeit umzusetzen.
Die drei darauf folgenden Kapitel erläutern kurz und prägnant Ernährungsaspekte (Kapitel V), sinnvolle und einfache übungen für Körper und Geist (Kapitel VI) sowie Gedankenreisen in den geschaffenen zeitlichen Freiräumen (Kapitel VII).
Das letzte Kapitel VIII JEDER KANN ZAUBERN ermutigt dazu, lange gehegte Wünsche und Träume trotz unbezwingbar geglaubter Hürden anzugehen und mit eigener Kraft zu erfüllen.
Hier nochmals meine eindringliche Warnung: In diesem Buch basieren alle kursiv geschriebenen Abschnitte auf persönlichen Erfahrungen. Sie sind mit Vorsicht zu lesen, denn jeder Mensch sollte sinnbildlich seine eigenen Kursivschriften verfassen und mit anderen teilen.
Immer wieder radle oder wandere ich für mehrere zusammenhängende Wochen im Jahr. Da meine Familienmitglieder stark in ihren Verpflichtungen eingebunden sind oder die Strapazen mit Wind und Wetter scheuen, mache ich diese Trips meistens alleine. So radelte ich im Jahr 2017 von Luzern über den französischen Jura, Burgund und das Loire-Tal bis nach Camaret-sur-Mer auf der Halbinsel Crozon ganz im Westen der Bretagne und zurück über die Nordküste der Bretagne bis Paris – insgesamt über 2.400 Kilometer. Im Mai 2017 kam unser zweiter Enkelsohn, Diego, zur Welt, und meine Frau Lydia wollte unserer Tochter Tina bei der Geburt beistehen. Die geplante regelmäßige Camper-Fahrt mit meiner Frau und unserer Hündin Stella fiel deshalb ins Wasser, und so nutzte ich die Zeit, den mir bekannten Weg zum Atlantik à bicyclette zu (er-)fahren, das heißt: langsam und mit eigener Muskelkraft. Natürlich hatte ich meine Trekkingutensilien samt Schlafsack und leichtem Minizelt dabei.



TEIL II
EINTAUCHPHASE – Umstellung des Körpers


Um in eine mehrtägige Fastenzeit einzusteigen, sind einige Vorbereitungen notwendig und wichtig. Bereits in der Eintauchphase wird auf jegliche feste Nahrung verzichtet. Je besser diese Phase der Körperumstellung abläuft, umso leichter entwickelt sich das Wohlbefinden von Körper und Geist während des Fastens.
Noch etwas: Entscheidet man sich für das Fasten, so sollte man in den ersten drei bis fünf Jahren mit einem vernünftigen Trainingsprogramm starten. Die erste Trainingsrunde umfasst beispielsweise drei Tage ohne feste Nahrung, aber mit genügend Flüssigkeit (Tee, Holundersirup, klare Suppe mit ausgekochtem Gemüse, siehe Ernährungstipps im TEIL III – FASTENPHASE). In den darauffolgenden Jahren kann die Fastendauer dann sukzessive erhöht werden, zum Beispiel auf sieben oder mehr Tage.


40-tägige Fastenzeit

Fasten gehört seit jeher zum Menschsein dazu. Im Altertum war Enthaltsamkeit, das heißt der mehrtägige Verzicht auf Lebens- und andere Genussmittel, ein Fixpunkt im Leben der Menschen. Es sind sogar Formen des ritualisierten Fastens bis zum Tod bekannt, so im Jainismus oder im Hinduismus. Eine 40-tägige Fastenzeit befolgten die Kopten im Alten ägypten jedes Jahr vor Ostern. Mittelalterliche Fastenregeln erlaubten später eine Mahlzeit jeweils am Abend; allerdings war der Verzehr von Fleisch, Eiern und Milchprodukten oder der Konsum von Alkohol verboten.


Zeitpunkt und Zeitdauer

Der Zeitpunkt des Fastens sowie die Länge der Fastenzeit sollten individuell festgelegt werden. Heute nehmen die meisten Menschen kaum mehr Rücksicht auf religiöse Empfehlungen oder Regeln. Was das regelmäßige Fasten erleichtert, ist aus meiner persönlichen Erfahrung ein klarer Plan in Bezug auf Ort, Zeitpunkt und Dauer. Dies hilft im Laufe der Jahre, dass die eigene Fastenzeit von nahestehenden Menschen und Arbeitskolleginnen oder ‑kollegen toleriert wird. Die Fastenden tragen während der Fastenzeit buchstäblich eine dünne Haut und sind darauf angewiesen, dass ihre Mitmenschen im persönlichen Umfeld Rücksicht walten lassen.

Nach meiner siebenjährigen Trainingsrunde mit drei, fünf, sieben, neun, elf, 13 und 15 Tagen Fasten habe ich mich entschieden, jedes Jahr eine elftägige Fastenzeit ohne feste Nahrung einzuplanen. Ursprünglich startete ich jeweils am 1. Januar und wagte mich am 12. Januar wieder ins „normale Leben“ zurück. Seit einiger Zeit beginne ich jeweils am Stephanstag (26. Dezember Jahr X) und tauche am Dreikönigstag (6. Januar Jahr X+1) wieder auf. Die Zahl Elf habe ich übrigens gewählt, weil ich als Zahlenmystiker diese Primzahl besonders schätze.
Der Zeitpunkt am Ende des alten Jahres beziehungsweise zu Beginn des neuen Jahres hat für mich eine wichtige Bedeutung: Ich reflektiere in diesem Zeitfenster intensiver als sonst mein Leben, da der Körper während des Fastens auf ein maßvolles, zurückhaltendes Verhalten getrimmt ist. Ich frage mich beispielsweise: Was habe ich im Jahr X erlebt, und welche beruflichen und privaten Projekte habe ich erfolgreich abgeschlossen? Zudem: Welchen persönlichen und beruflichen Zielen möchte ich mich im neuen Jahr (X+1) widmen? Dabei ist immer Bescheidenheit geboten: Die Ziele müssen konkret und realistisch sein und sollten unter einem Dutzend bleiben (fünf bis sechs persönliche plus fünf bis sechs berufliche Ziele, siehe TEIL VIII – JEDER KANN ZAUBERN).

Das könnte ihnen auch gefallen :

393 Tage Fasten

Jasmine Bertschy

Eltern lasst euch nicht verar…n!

Buchbewertung:
*Pflichtfelder