Future ... und seine Magie

Future ... und seine Magie

Ida Brettschneider


EUR 16,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 92
ISBN: 978-3-99131-723-4
Erscheinungsdatum: 29.11.2022
„Future … und seine Magie“ ist ein Buch über Freundschaften, die Liebe zu Tieren (sowie deren Magie) und über zum Teil verwegene Abenteuer. Es ist vor allem aber auch ein Buch, das Zusammenhalt und Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellt.
1. Der Neuanfang

Lea winkte zum letzten Mal ihren Freundinnen zu, als sie mit ihrer Mutter losfuhr. Ihre Mutter Katharina meinte: „Ich weiß, so ein Umzug ist schwer, aber du wirst neue Freunde finden. Ganz sicher. Dir wird es in dem Haus gefallen, versprochen.“ Mit diesen Worten fuhren sie aufs Land zu dem Haus von Leas Oma.
Lea hatte ihre Oma nie kennengelernt. Ihre Mutter und ihre Oma waren nämlich zerstritten gewesen. Ihre Oma wollte vor langer Zeit den Streit aus der Welt schaffen und wollte sich bei Katharina entschuldigen. Allerdings hatte sie es nie geschafft, Kontakt aufzunehmen. Daher schrieb sie in ihr Testament, dass sie Katharina ihr Haus vererben würde, als Entschuldigung. Sie war vor Kurzem gestorben und damit gehörte das Haus nun Leas Mutter. Katharina hatte Leas Oma schon lange verziehen, sie wollte sowieso, dass Lea auf dem Land aufwuchs, so wie sie eben auch. Daher zogen sie aus einer kleinen Wohnung in Bremen in das Haus auf dem Land um.
Lea war gar nicht glücklich, sie wollte nicht weg von ihren Freunden und ihrer vertrauten Umgebung. Allerdings war auch ihr Vater Robert, der Geschäftsmann war, mit dem Umzug einverstanden. Auch wenn sie es unfair fand, ihr Vater war ja sowieso immer auf Geschäftsreise. Aber was hätte Lea gegen zwei Erwachsene, die auch noch ihre Eltern sind, tun sollen?
„Wann kommt Papa von seiner Geschäftsreise wieder?“, fragte Lea. „In drei Tagen“, meinte Katharina. „Und wie lange bleibt er dann?“, fragte Lea. „Das kann ich dir nicht genau sagen, Schatz. Vielleicht so ein oder zwei Wochen“, schätzte ihre Mutter. „Toll, wenn er sowieso nur so kurz bleibt, kann er ja auch gleich wieder fahren“, dachte Lea wütend und enttäuscht.

Als die beiden angekommen waren, wollte Lea sofort mit ihrem Roller losfahren, um einfach allein zu sein und die Gegend zu erkunden. „Dein Roller ist irgendwie nach ganz hinten hinter das Sofa geraten. Wenn du uns hilfst, den Umzugswagen leer zu räumen, würde es viel schneller gehen“, meinte ihre Mutter. „Ja super gerne! Erst ziehen wir hier in diese Einöde und jetzt darf ich auch noch helfen, diese blöden Kisten aus diesem dummen Umzugswagen zu räumen! Das habe ich mir auch schon immer gewünscht“, dachte Lea ironisch, sagte aber nichts, sie verzog nur ihr Gesicht zu einem genervten Ausdruck. Dann nahm sie sich eine Kiste und trug diese widerwillig ins Haus.
Als dann endlich ihr Roller zwischen den vielen Kisten und Möbeln auftauchte, schnappte sie sich ihn und rollerte so schnell sie konnte in Richtung Wald.
Als Lea auf einen Waldweg fuhr, rollerte sie über eine dicke Wurzel, ihr Roller knackte ein paarmal und irgendetwas war kaputt, sodass sie ihn schieben musste. „Mann, ey!“, fluchte Lea, stampfte auf und schaute in den Himmel, an dem sie Rauchschwaden erkannte. Sie erschrak und folgte der Rauchspur in den Wald.
Um schneller in den Wald zu kommen, ließ sie ihren Roller einfach fallen und rannte weiter. Es war schwer, die Rauchspuren durch die Baumkronen der Pinien zu erkennen. Doch irgendwann fand sie eine kleine Holzfällerhütte, die in Flammen stand. Ein Feuerkranz bildete sich um die Hütte, nur noch ein kleiner Spalt war von Feuer befreit. Dies war Leas einzige Chance sich zu der Hütte durchzukämpfen. Sie überlegte nicht lange und rannte zu der Tür der Hütte. Sie riss sie auf, sah aber im Inneren nur eine Küche, eine kleine Sitzecke und ein Bett. Plötzlich hörte sie ein panisches Wiehern, dieses kam aus einem kleinen Anbau, den sie vorher gar nicht wahrgenommen hatte. Sie rannte zu dem Anbau und stemmte die Tür auf. Ein steigendes Pferd stand vor ihr, dessen Fell mit Dreck bedeckt war. Nur am Kopf konnte sie ein bisschen weiß erkennen. Sie versuchte, das Pferd zu beruhigen, aber es gelang ihr nicht. Lea war verzweifelt. Was sollte sie tun? Sie versuchte es mit beruhigenden Worten, aber das Pferd schien sie gar nicht zu hören. Auf einmal erkannte sie sich in dem Pferd wieder. Allein, verlassen und voller Angst. Genau das fühlte Lea gerade auch. Weil ihr nicht viel übrigblieb, beruhigte sie sich erstmal selbst. Sie versuchte nun nochmal, das Pferd ruhig zu stellen, indem sie ihre Hand vorsichtig dem Pferd entgegenstreckte und ruhig auf das Wesen einsprach. Plötzlich senkte das Pferd den Kopf und legte seine Stirn an Leas Handfläche. Ein warmer Strom floss durch Leas Körper. Das Pferd schloss die Augen. Lea machte es ihm nach. Nach einer kurzen Zeit spürte Lea etwas Warmes neben sich. Sie öffnete langsam die Augen und sah, wie eine Flamme neben ihr züngelte. Da sie immer noch ihre Hand an der Stirn des Pferdes hatte, spürte sie, wie es unruhig wurde. Sie ging zügig ins Freie, das Pferd folgte ihr. Nun sah sie, dass sie in den Flammen gefangen waren. Diese kamen immer näher und näher. Lea flüsterte dem Pferd zu: „Wenn du mich aufsteigen lässt, können wir über die Flammen springen. Du kannst das doch, oder? Die Flammen sind doch nicht zu hoch für dich, oder? Ich meine, du bist ein Pferd. Alle Pferde können springen oder nicht?“ Das Pferd schien sie verstanden zu haben. Es legte sich hin, sodass Lea aufsteigen konnte. Als sie gut saß, stand das Pferd wieder auf und Lea flüsterte: „So und nun bring uns hier raus, ja?“ Mit diesen Worten galoppierte das Pferd an und sprang über die Flammen. Als das Pferd zum Stehen gekommen war, wartete es, bis Lea wieder auf dem moosbedeckten Waldboden stand. Dann rannte es in den Wald. Lea schaute ihm nach. Kurz darauf rief sie die Feuerwehr und die Polizei an. Nachdem der Brand erfolgreich gelöscht war, musste Lea der Polizei alles genau erzählen. Lea berichtete von allem, außer davon, wie verbunden sie mit dem Pferd gewesen war. Die Polizei brachte sie nach Hause.
Als Katharina von der Geschichte hörte, war sie sprachlos und stolz auf ihre Tochter. Besonders, weil sich Lea nie wirklich für Pferde interessiert hatte. Und da sie sich selbst sehr für Pferde interessierte, wusste sie auch ganz genau, dass es keine leichte Angelegenheit war, ein Pferd aus dem Feuer zu retten und besonders über die Flammen zu springen.

Nach dem Abendbrot ging Lea fix und fertig in ihr neues Zimmer. Als sie in den Raum trat, lächelte ihr eine Unordnung aus Kisten und Möbeln entgegen. Sie hatte total vergessen, auszupacken.

Nach dreieinhalb Stunden stand alles an seinem Platz und alles war eingeräumt. Sie fiel todmüde in ihr Bett und schlief sofort ein.




2. Schlechte Nachrichten – Gute Ereignisse

Am nächsten Morgen rief Hauptkommissar Brandemeier an, um Lea die neusten Einzelheiten zu schildern. Lea hatte ihn darum gebeten, da sie wissen wollte, wie das alles passieren konnte.
„Hallo, Lea Bressler hier“, sagte Lea in den Hörer. „Guten Morgen, hier spricht Hauptkommissar Brandemeier“, erwiderte der Kommissar, „ich sollte dich doch auf dem Laufenden halten.“ „Ja, das stimmt“, meinte Lea, „haben Sie es gefunden und warum hat es überhaupt gebrannt?“ „Also“, setzte der Kommissar an, „das Pferd haben wir leider noch nicht finden können, aber wir geben die Suche selbstverständlich nicht auf. Und zu dem Brand“, der Kommissar machte eine kurze Pause und räusperte sich, „nun ja, wir vermuten, dass es Brandstiftung war. Die Beweise deuten darauf hin. Der Wald ist feucht und von selbst hätte sich kein Brand entfachen können. Außerdem war niemand in der Hütte, der den Brand hätte verursachen können. Dazu haben wir noch einen Benzinkanister aus den Flammen gerettet. Und nach deiner Aussage, dass die Flammen in einem Kranz um die Hütte gingen, deuten einfach alle Beweise und deine Aussagen darauf hin.“ „Wie bitte? Was?! Das hieße dann doch, dass jemand den Brand gelegt hat, um das Pferd umzubringen oder nicht?“, fragte Lea sprachlos. Wenn sie nur daran dachte, dass jemand dieses Pferd ermorden wollte, lief es ihr kalt den Rücken runter. „Also ja, das halten wir für wahrscheinlich, aber wie gesagt, wir werden weiter nach diesem Pferd suchen. Ich muss jetzt auch weiter machen. Auf Wiederhören!“, sagte Kommissar Brandemeier und legte auf.
Nach dem Frühstück schnappte Lea sich einen Apfel und suchte im ganzem Haus nach einem Seil oder Strick. Sie wurde fündig, sie fand ein Seil, das ihre Mutter meist zum Dekorieren nutzte. Es schien ihr recht stabil.
Als sie bereit war, in den Wald zu wandern und das Pferd zu suchen und es auch hoffentlich zu finden, wurde sie von ihrer Mutter aufgehalten: „Wo willst du denn hin? Wir müssen noch so viel auspacken und einräumen, das schaffe ich nicht allein.“ „Sorry Mum, aber ich muss dringend weg, aber ich helfe dir später“, versprach Lea. „Na gut, sei aber spätestes um vier wieder da, ja?“ „Ok, bis dann!“, rief Lea zum Abschied.

Als sie an dem Waldweg ankam, suchte sie die Stelle, an der sie den Wald betreten hatte. „Da muss es sein“, murmelte Lea und lief geradewegs zu der Stelle, die sie meinte. „Oh, mein Roller, den hatte ich ganz vergessen. Den hole ich bald mal wieder ab, aber jetzt ist die Suche nach dem Pferd erstmal wichtiger“, dachte sie und trat in den Wald. Sie suchte die Hütte. Die Hütte war jetzt eher ein großer schwarzer Aschehaufen. Und im dunklen Wald war dieser schwer zu entdecken. Lea fand Hufspuren im Schlamm. Sie folgte der Spur eine ganze Weile bis zu einem Bach. An dem Bach endete die Spur. Das Pferd musste durch den Bach entweder bachauf- oder bachabwärts gelaufen sein, denn auf der anderen Seite des Baches ging die Spur nicht weiter. Lea brach in Tränen aus, ließ sich auf den Boden fallen und schluchzte: „Jetzt suche ich dich schon seit drei Stunden und habe dich nicht gefunden. Wo bist du nur?“ Lea kam der Gedanke, dass der Brandstifter es vielleicht schon längst umgebracht hatte. Plötzlich fühlte sie etwas Nasses und Kaltes an ihren Haaren. Sie drehte sich langsam um und sah das dreckige Pferd, das freudig an ihren Haaren schnupperte. Es musste in der Nähe getrunken haben. Sie begann, vor Erleichterung zu lachen und ihr fiel auf: „Hey, wo ist der ganze Dreck geblieben? Gestern konnte man kaum dein schönes Fell erkennen und heute bist du fast komplett sauber.“ Das Pferd schnaubte nur, ging zum Bach und trank weiter. Als es aufhörte, streckte Lea ihm den Apfel entgegen. Erst schnupperte es neugierig an dem Obst. Dann nahm es den Apfel vorsichtig von ihrer Hand und knusperte freudig darauf herum. „Na dann lass es dir mal schmecken“, lachte Lea. Dann nahm sie vorsichtig das Seil in die Hand und ging langsam auf das Pferd zu. Sie legte ganz in Ruhe das Seil über den Hals und band es vorne an der Brust zu einem Knoten. Dann nahm sie das andere Ende des Seils fest in die Hand. Das Pferd blieb ruhig stehen und schaute sie interessiert an. Auf einmal fing es an, Lea zu beschnuppern. Es suchte anscheinend noch einen Apfel. Als es Lea sorgfältig durchsucht hatte, allerdings nichts Leckeres finden konnte, wandte es den Kopf wieder ab. Lea rief nun die Polizei an, um herauszufinden, wohin sie das Pferd bringen sollte. Eine Polizistin meinte, sie solle das Pferd zum Grünwaldhof bringen. Dort wäre eine Box für das Pferd frei. Der Grünwaldhof sollte direkt neben dem Wald liegen. Sie solle einfach nur dem Bach bachaufwärts folgen, dann würde sie schnell am Hof angelangen.
Lea befolgte die Anweisungen und war in einer Viertelstunde da. Als sie die großen Weiden mit den vielen Pferde sah, wurde ihr klar, dass das Pferd hier in Sicherheit war.
5 Sterne
Future... und seine Magie - 03.02.2023
Catty

Es ist ein sehr schönes Buch👍 ,es fesselt die Leser ,das man das Buch kaum noch weglegen möchte. Allerdings könnte es etwas länger sein.😀

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