Drachenfinder

Drachenfinder

Gabriele Herzl


EUR 18,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 74
ISBN: 978-3-99146-397-9
Erscheinungsdatum: 30.11.2023
Königssohn Eliosis und seine beste Freundin Ava machen sich auf, die Drachen wieder zurück ins Reich der Menschen zu führen. Begleitet sie auf ihrer spannenden Reise durch eine magische Welt, in der neben Drachen auch Trolle, Elben und Hexen zu finden sind.
Es war einmal eine Insel fernab von unserer Zeit. Es handelte sich um eine relativ friedliche und freundliche Insel. Verstreut gab es Gauner und Halunken, da und dort Streitereien und Zwistigkeiten. Doch diese Auseinandersetzungen waren im Vergleich zu den ruhigen Momenten der Menschen auf dieser Insel sehr gering. Dies war jedoch noch nicht lange so.
Denn jetzt herrschte ein friedfertiger König namens Seras mit seiner Frau Imag. Als er noch im jugendlichen Alter war, hatte er es nicht leicht, denn sein Vater war ein angstvoller und daher tyrannischer König, der seine Untertanen mit strenger Hand regierte. Die Insel war unter seiner grausamen Herrschaft und der seiner Vorfahren alles andere als friedlich. Es gab oft blutige Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Bezirken im Königreich.
Die Könige hatten den Menschen schon seit undenklich langer Zeit zu viel von ihrer Ernte und ihren Erträgen abgeknöpft; dadurch herrschte in der Bevölkerung Not und Elend. Die Menschen wussten sich oft nicht anders zu helfen, als Kämpfe auszufechten, um genug Essen zum Überleben erbeuten zu können.
Der Vater von Seras hatte in seiner Amtszeit alle Hände voll zu tun, um nicht vom Thron gestürzt zu werden. Es gab gegen ihn bösartige Intrigen. Doch der alte König ließ jeden mit lebenslangem Kerker bestrafen, der seiner Ansicht nach gegen ihn war. Es gab in dieser Zeit viele unschuldige Menschen, die durch Verurteilungen des Königs im Gefängnis landeten.
Die Königin, aber auch sein Sohn, Seras, litten ebenfalls unter der strengen Hand des Königs. Er verstand nie, warum sein Vater die Menschen so schlecht behandelte. Als er zu einem jungen Prinzen herangewachsen war, hatte er unzählige Auseinandersetzungen mit seinem Vater, da er dessen Regiment immer wieder offen infrage stellte. Seras kritisierte die menschenunwürdigen Verhältnisse, in denen die Untertanen leben mussten, nur damit sein Vater seine Schatzkammern auffüllen und in Saus und Braus leben konnte.
Diese Streitereien endeten meist damit, dass der König Seras für einige Tage bei Wasser und Brot in den Kerker sperren ließ. Doch es änderte nichts, Seras blieb sich und der Liebe und des Mitgefühls den Menschen gegenüber treu.

Doch ein Tag brach an, der alles verändern sollte. Der König war frühmorgens auf dem Weg aus dem Palast, um zur Jagd aufzubrechen. Er ging gerade die steinernen Stufen in den Innenhof hinunter, als er von einem ihm unbekannten, alten Mann angesprochen wurde.
„Herr, bitte verzeiht. Ich habe viele Tage nichts gegessen, könnte ich nicht eine Kleinigkeit in Eurer Palastküche zu essen bekommen?“
Erzürnt über den Alten schrie ihn der König an: „Was willst du, alter Mann? Weißt du nicht, wer ich bin? Ich bin dein König! Verschwinde und such dir woanders etwas zu essen und stiehl mir nicht meine Zeit!“
Mit diesen Worten verpasste er dem Mann einen Fußtritt, sodass der Alte rücklings die Treppen hinunterstürzte. Unten angekommen, richtete sich der Mann ächzend auf. Zornig schwang er seinen rechten Arm und rief laut und unheilvoll: „Du hast dem Volk nie etwas Gutes getan. Es herrscht Armut, Krieg und Unglück auf unserer Insel, und das nur wegen deiner tyrannischen Herrschaft. Du nimmst den Menschen entschieden zu viel von ihrer Ernte und ihrem Ertrag.
Du hast es gewagt, die Zauberei und die Magie zu vernichten, indem du die Drachen, die Boten der Liebe, Wunder und Magie, von unserer Insel vertrieben oder getötet hast. Es gibt keinen einzigen mehr auf unserer Insel. Schon allein diese Tat wäre genug gewesen, um deiner Herrschaft ein Ende zu setzen. Leider hat es nie jemand geschafft, dich vom Thron zu stoßen. Ich hoffe, dieser Tag wird bald kommen. Denn du selbst arbeitest gegen dich, da du nicht mit der neuen Zeit und ihren Anforderungen an einen Herrscher gehst.“
Mit einer Behändigkeit, die man ihm in seinem Alter gar nicht zugetraut hätte, verschwand der Alte in der Menge, die sich während seiner Rede gebildet hatte. Der König blieb erstarrt zurück. Anstatt den alten Mann verfolgen zu lassen, was seine übliche Vorgehensweise gewesen wäre, machte der Herrscher auf dem Absatz kehrt und ging ins Schloss zurück.
Die Jagd schien beendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Die umstehenden Menschen konnten sich das Verhalten des Königs nicht erklären. Sie standen in Grüppchen zusammen und versuchten, das Geschehen nachzuvollziehen. Einige glaubten, dass der Fremde etwas gesagt hatte, das den König tief in seinem Herzen getroffen hatte. Andere vermuteten, dass dieser alte Mann ein unerkannter, noch übergebliebener Zauberer gewesen war, der den König vielleicht mit einem Zauber belegt hatte. Dieses Rätsel wurde nie wirklich geklärt.
Was jedoch daraufhin geschah, grenzte an ein Wunder. Der König zog sich innerhalb kürzester Zeit gänzlich aus den Regierungsaufgaben und Tagesgeschäften zurück. Stattdessen begann er sich um den Rosengarten, der hinter seinem Schloss angelegt war, zu kümmern. Ihm galt von nun all seine Aufmerksamkeit.
Er überließ den Thron seiner Frau und diese regierte nun das Land. Sie versuchte, mit Verstand und Güte das Volk langsam wieder aufzurichten. Die Steuern wurden gesenkt. Fast alle Ratsmitglieder in den Dörfern und Städten wurden ausgetauscht. Neue Gesetze wurden erlassen, neue Werte wie Liebe, Menschlichkeit und Gerechtigkeit wurden in der Gesellschaft verankert und langsam veränderte sich das Leben auf der Insel zum Guten. Die Menschen hatten genug zu essen und wurden friedlicher, da sie sich mehr unterstützt, verstanden und geschätzt fühlten.
Bei den Entscheidungen, die seine Mutter traf, war Seras immer an ihrer Seite. Er lernte von ihr und brachte sich im Laufe der Jahre immer mehr mit in die Führung ein, bis seine Mutter ihn schließlich für bereit erklärte, das Königsamt zu übernehmen.
Im Laufe der Jahre, in denen Seras König war, war schließlich dieses friedliche Miteinander noch tiefer in der Gesellschaft verankert worden, sodass es noch heute auf der Insel herrscht. Das Leben war gut zu den Menschen. Seras tat alles in seiner Macht Stehende, um sein Volk glücklich zu sehen.
Die Menschen waren zufrieden, doch etwas schien ihnen zu fehlen. Tatsächlich wussten sie nicht, was es war. Sie konnten nur fühlen, dass es ihnen an Lebendigkeit und Freude fehlte. Die Menschen existierten mehr, als dass sie lebten. Auch Seras selbst rätselte, was es denn genau sein könnte. Er merkte es immer wieder. Aus einem unbekannten Grund schien allen Menschen, auch ihm, etwas abhandengekommen zu sein. Oder hatten sie es noch nie gekannt?

Eines Tages lernte Seras eine wunderschöne, fröhliche und bodenständige Frau aus dem Volk kennen. Imag war ihr Name und schon bald wurde sie seine Gemahlin. Einige Zeit später wurde sie schwanger. Die Geburt ihres Sohnes Eliosis fiel auf den 21. Dezember. Dieser Tag war außergewöhnlich stürmisch, doch davon bekam der kleine Junge und seine Eltern hinter den sicheren Mauern des Schlosses nichts mit. Er wurde von seinen Eltern liebevoll empfangen und sie waren überaus glücklich, nun einen kleinen Jungen in ihrem Leben zu haben. Das Baby wuchs fröhlich und aufgeweckt unter der Aufsicht seiner Eltern auf.
Der kleine Eliosis hatte auch ein Kindermädchen. Sie kümmerte sich neben seinen Eltern ebenso liebevoll um das kleine Baby. Nicht allzu lang nach der Geburt des Prinzen wurde auch sie schwanger. Sie kümmerte sich trotzdem weiterhin um Eliosis, den sie sehr ins Herz geschlossen hatte. Auch der junge Prinz fühlte sich in der Gegenwart des Kindermädchens sehr wohl. Der Tag des 21. Dezembers brach heran. Die Frau spürte, dass die Geburt unweigerlich bevorstand. Es herrschte ein ebenso stürmisches Wetter wie bei der Geburt von Eliosis. Spät in der Nacht kam ein Mädchen zur Welt. Ihr Name war Ava. Auch sie wurde von ihren Eltern liebevoll in der neuen Welt empfangen.
Die Königin und das Kindermädchen waren tief beeindruckt. Sie vermuteten, dass das Schicksal der beiden Kinder wohl miteinander verschlungen sein würde. Eliosis war am Tag, Ava in der Nacht geboren, zum selben Datum an einem stürmischen Tag. Dies konnte kein Zufall sein.

Ob dem nun so war oder nicht, die beiden Kinder wurden miteinander groß, da Avas Mutter weiterhin als Eliosis Kindermädchen arbeitete. Es gab keinen Tag nach Avas Geburt, an dem sie sich nicht sahen und miteinander spielten. Sie waren ein Herz und eine Seele. Man hätte sie fast für Geschwister halten können, da sie immer gemeinsam unterwegs und sehr vertraut miteinander waren. Ava hatte lange, schwarze Locken. Eliosis hatte blondes Haar, doch beide hatten einen zarten Körperbau und ein schmales, feines Gesicht. Ava war für ihr Alter eher groß und schon in jungen Jahren immer bestrebt, alles genauso gut und schnell zu lernen wie der um ein Jahr ältere Eliosis.
Die Kinder wuchsen heran und mit den Jahren wurden immer mehr Bereiche der Burg zu ihrem Spielplatz. Sie lernten die anderen Kinder am Hof kennen und begannen, unabhängig von ihren Eltern mit ihnen zu spielen. Außerdem spielten sie anfangs gemeinsam im sicheren Burggelände. Doch je älter sie wurden, desto mehr erkundeten sie die Umgebung. Mit den Jahren wurden die Wälder um die Burg ihr täglicher Aufenthaltsort. Die Kinder waren sehr naturverbunden und abenteuerlustig. Sie durchstreiften die Wälder, bauten Unterschlüpfe und Bachdämme, spielten Verstecken oder erzählten sich stundenlang Geschichten, während sie gemütlich am warmen Waldboden lagen. Schöner hätten sie ihre Tage nicht verbringen können. Oft verschwand die Bande früh morgens im Wald und kam erst kurz vor dem Dunkelwerden wieder nach Hause.
5 Sterne
Neues Lieblingsbuch!  - 10.12.2023
Tom

Super tolle Geschichte! Verfolgt Ava und Eliosis auf ihrer spannenden Reise!

5 Sterne
Wundervolle Reise ins Land der Drachen und der Phantasie  - 02.12.2023
Lena

Wundervolle Geschichte, bepackt mit Spannung und ganz viel Phantasie und das für die ganze Familie! Ich kann das Buch wärmstens empfehlen!

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