Die Navi-Weihnachtsbotschaft

Die Navi-Weihnachtsbotschaft

Flug nach Herantilas

Margit Schiller


EUR 19,90
EUR 11,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 174
ISBN: 978-3-95840-044-3
Erscheinungsdatum: 26.11.2015
Den Freunden Melinda, Eric, Amelie und Paul erscheint Onca, eine Botschafterin des Planeten Herantilas. Sie schenkt ihnen vier der seltenen Sternenstunden - und eine unvergessliche Reise zum sagenhaften Korallenplaneten Ikaran beginnt …
Es geht auf Ende November zu und in einer Woche ist schon der erste Adventssonntag.
Draußen liegt noch kein Schnee, aber es ist ziemlich kalt und der Wind treibt dunkelgraue Wolkenfetzen vor sich her. Heute ist wieder Samstag und Amelie, Eric und Paul sind gerade im Haus von Melindas Eltern angekommen. Vater Sebastian empfängt sie herzlich an der Tür und begleitet sie zu Melinda, die schon in ihrem Zimmer auf die Freunde wartet. Vater Sebastian schaut aus dem Fenster, und während er einen Blick auf den wolkenverhangenen Himmel wirft, sagt er: „Kinder, wisst ihr eigentlich, dass solche Wolken bis zu fünfzig Quadratkilometer groß sein können? Stellt euch einmal vor, … tausend Meter breit und tausend Meter lang … und eine einzige Wolke kann sage und schreibe bis zu 150.000 Liter Wasser enthalten!“
Das weiß keines der Kinder, aber dass die großen grauen Wolken da draußen sich bald entladen und als weiche, weiße Flocken auf die Erde rieseln würden, das war klar. Darauf freuten sich die vier Freunde genauso wie Trolli, der weiß-braune, quirlige Mischlingshund von Amelie. Jedes Jahr sprang er beim Spazierengehen vergnügt im Schnee herum und grub kleine Tunnels darin, bis von ihm nur noch sein freudig wedelnder Schwanz zu sehen war. Bald würden sie wieder mit ihm im Schnee herumtollen und Hundeschneemänner bauen.
Melindas Mutter Gertrud ist heute mit Adventsvorbereitungen beschäftigt. Schon zieht der köstliche Duft von Plätzchen und von gebackenem Nusszopf durchs Haus und es riecht nach frischen Tannenzweigen, Äpfeln und Adventskerzen. Auch Vater Sebastian hat nicht viel Zeit. Er ist Architekt und eines seiner Bauprojekte muss noch so weit fertiggestellt werden, dass ihm der Winter nichts anhaben kann. So schaltet er gleich den Fernseher ein. Melinda hatte mit ihm am Abend zuvor den Film „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ ausgesucht. In einigen Minuten sollte der Film anfangen. Die Fernsteuerung legt er auf das Tischchen neben dem Bücherregal und eilt mit einem „Na dann Kinder, viel Spaß“ gleich wieder in sein Büro. Die vier hatten sich schon die ganze Woche auf den Film gefreut, von dem ihre Klassenkameradin Susi so geschwärmt hatte. Aber es sollte ganz anders kommen, denn Eric wird gleich, ohne es eigentlich zu wollen, für eine Riesenüberraschung sorgen. Die Kinder würden heute und in den kommenden Wochen etwas erleben, was sie sich sonst nur in einem Science-Fiction-Traum hätten vorstellen können; etwas ganz Unerwartetes, ja, Unglaubliches.


Das Unglaubliche geschieht

Gespannt folgen sie seit zehn Minuten dem Geschehen im Land der „Eiskönigin“. Aber irgendetwas ist anders heute. Unruhig, als hätte er Hummeln im Hintern, rutscht Eric in seinem Korbsessel hin und her, worauf Melinda ihn fragend von der Seite anblickt. Immer wieder schaut er zum Tischchen. Die Fernsteuerung zieht ihn magisch an. Noch ehe die anderen protestieren können, springt er auf, geht in Richtung Bücherregal und angelt sich schnell die Fernsteuerung. „Aber was machst du denn da?“ – „Spinnst du?“ – „Was soll denn das?“, rufen die anderen aufgeregt durcheinander. Paul ist ebenfalls aufgesprungen, aber es ist zu spät. Eric spielt bereits auf der Fernsteuerung herum, drückt erst einen blauen Knopf, dann einen grünen und einen gelben, eine längliche Taste und anschließend gleich noch verschiedene Kanäle.
„Oje!“ … Ehe sie sich’s versehen, flimmern statt der „Eiskönigin“ und ihrem Gefolge grauweiße Pünktchen über den Bildschirm. „Neeeiiiin …!“, ruft Melinda empört. Wie konnte Eric nur so unverschämt sein. Schließlich war er hier nur zu Gast und hatte gar keine Sonderrechte. Schuldbewusst steht Eric jetzt da. Er ist selber erschrocken über das, was er gerade gemacht hat, und versucht jetzt krampfhaft, den vorherigen Kanal wiederzufinden.
Dabei drückt er einige Male verzweifelt auf den gelben Stern. Vergebens, jetzt geht überhaupt nichts mehr. Gerade als Melinda Vater Sebastian holen will, damit er ihnen hilft, den vorherigen Kanal wiederzufinden, passiert etwas Seltsames. Mit einem Mal hört das Rauschen und Flimmern auf. Sekundenlang gleiten dreifache königsblaue Lichtwellen über den Bildschirm. Dann plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheint ein Tor. Erst klein und weit entfernt, wird es größer und größer. Es ist reich mit Ornamenten verziert und über den zwei geschlossenen Torflügeln leuchtet ein großer goldener Stern, wie um das Tor zu bewachen.
Eine ganze Weile ist das mächtige Sternentor auf dunkelblauem Hintergrund zu sehen, dann ist es auf einmal ganz still.

Verdutzt legt Eric die Fernsteuerung wieder auf das Tischchen zurück und setzt sich. Als Erste findet Amelie ihre Fassung wieder. „Was ist denn das? …
Etwa ein anderer Film?“, fragt sie. „Nein, das ist eine Fata Morgana“, gibt Paul etwas schnippisch zur Antwort. Er ist immer noch ärgerlich wegen Erics Verhalten. „Aber es bewegt sich gar nichts auf dem Bildschirm … und was ist das für ein sonderbares Tor?“, meint Melinda nachdenklich und setzt sich wieder in ihren Korbsessel. Inzwischen hat die Hintergrundfarbe zu einem zarten Grün gewechselt. Noch bevor die vier Freunde weiterrätseln können, öffnen sich langsam die prächtigen Torflügel und eine anmutige junge Frau in majestätischer Haltung schreitet heraus. Über der dunkelroten Hose trägt sie ein goldbesticktes Jackett ohne Kragen, das bis zu den Knien reicht. Um Kopf und Stirn spannt sich ein goldener Metallreif. Das glänzende, fast blauschwarze Haar reicht ihr bis zur Schulter und umspielt in großen Locken das edle Gesicht. Exotisch und ungewöhnlich an ihr ist der schimmernde Gold-Orange-Ton ihrer Haut.
Von der Gestalt geht etwas Geheimnisvolles aus und sie kommt direkt auf die Kinder zu, bis sie mit ihrer zauberhaften Anwesenheit fast den ganzen Bildschirm ausfüllt. Schweigend und aufmerksam sieht sie der Reihe nach Amelie, Eric, Paul und Melinda an. Dann sagt sie mit fremdartiger, aber herzlicher Stimme: „Mein lieber Eric, ich bin keine Fata Morgana. Mein Name ist Onca und ich komme aus einem weit entfernten Sternensystem.
Ich selbst habe Eric die Fernsteuerung nehmen lassen, um das Programm zu wechseln.“ Während die Kinder noch völlig überrascht dasitzen, kreuzt Onca zum Gruß ihre Arme vor der Brust …
Jetzt kann das Sternenstunden-Abenteuer für Melinda, Amelie, Eric und Paul beginnen …

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