Sybille denkt nach.

Sybille denkt nach.

Eine Einführung in die Reflexion für Kinder

Alexander Jungmeister


EUR 22,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 56
ISBN: 978-3-903067-78-3
Erscheinungsdatum: 23.06.2016
Sybille ist sechs Jahre alt, und sie will alles ganz genau wissen. Dabei lernt sie mit Hilfe des Prinzips der Reflexion ganz spielerisch, überlegte Entscheidungen zu treffen, die Folgen ihres Handelns zu bedenken und bewusst das jeweils Richtige zu tun.
1. Sybille und Adrian

Das ist Sybille. Sybille ist sieben Jahre alt und geht in die erste Klasse. Sie lebt zusammen mit ihrem Bruder Adrian, Mama und Papa in einem kleinen Haus mit Garten. Sybille ist neugierig und will immer alles wissen.
Adrian ist Sybilles großer Bruder. Er ist zehn und geht schon in die vierte Klasse. Adrian ist froh, dass er eine Schwester zum Spielen hat, auch wenn Sybille seiner Meinung nach gelegentlich zu viel fragt.
Immer mit dabei ist Oskar, der Kater, wenn Sybille und Adrian etwas erleben. Er gehört mit zur Familie. Oskar liebt Fisch und geniesst seine Freiheit.


2. Woher kommt der Regen?

Sybille denkt nach. Heute ist Montag, sie muss in die Schule gehen. Sie sieht aus dem Fenster und entdeckt dunkle Wolken am Himmel. Sie geht zu Mama und fragt: „Mama, wird es Regen geben?“ Mama lacht und sagt: „Ich weiß es nicht, aber so wie es aussieht, könnte es bald anfangen zu regnen.“ Sybille fragt weiter: „Und wenn ich es genau wissen will? Wo kann ich nachsehen oder wen kann ich fragen?“
Mama antwortet: „Wir können im Internet nachsehen, was der Wetterbericht sagt.“ Sybille holt das Internet-Tablet aus dem Wohnzimmer, klickt auf das Internetsymbol, schreibt: „Wetter heute“ und klickt auf „ENTER.“ Eine dunkle Wolke mit Regen erscheint auf dem Bildschirm. Ein Text sagt: „80 % Wahrscheinlichkeit Regen.“ Sybille fragt Mama: „Was sind 80 % Wahrscheinlichkeit?“ Mama sagt: „Das heißt, dass es ziemlich sicher Regen geben wird.“ „Aha“, sagt Sybille, „das ist interessant.“
Sybille denkt nach. Wenn es Regen geben wird, heißt das, dass sie nass werden wird. Sie muss deshalb für den Weg in die Schule ihren Regenmantel anziehen. Sybille fragt Mama: ?„Woher kommt der Regen?“ Mama sagt: „Aus den Wolken.“ „Und woher kommen die Wolken?“ Mama antwortet: „Die Wolken sind ganz kleine Wassertröpfchen, Dampf, der mit warmer Luft aufsteigt. Das passiert, wenn die Sonne scheint und das Land sich erwärmt. Weiter oben ist es kälter. Wenn sie eine bestimmte Höhe erreichen, vereinen die Tröpfchen sich und wenn sie schwer genug sind, fallen sie dann als Regen wieder herunter.“
„Aha“, denkt Sybille, „das ist interessant. Dann verschwindet das Wasser also nicht, sondern wechselt nur seine Form.“ Und wenn sie sich das genau überlegt, kann Wasser im Winter auch gefrieren, wenn es kalt ist. Da kann man dann auf dem Eis auch Schlittschuh laufen. Die verschiedenen Formen von Wasser hängen also mit der Temperatur zusammen. Wenn es heiß ist, wird Wasser Dampf und steigt auf. Wenn es kälter wird, wird aus dem Dampf Wasser und im Winter, wenn es ganz kalt ist, wird Wasser dann zu Schnee und Eis. In diesem Fall, überlegt Sybille, ?müsste sie keinen Regenmantel anziehen, sondern warme Schuhe und eine warme Jacke. Und man würde aus dem Schnee Schneebälle machen können. Dann würde sie auch noch Handschuhe brauchen. Sybille freut sich. Es ist schön, dass es Wasser in so vielen Formen gibt!


3. Hausaufgaben sind mühsam

Sybille denkt nach. Die Lehrerin hat ihr Hausaufgaben aufgegeben. Sybille mag keine Hausaufgaben. Sie fragt: „Mama, warum muss ich Hausaufgaben machen?“ Mama sagt: „Damit du das, was du in der Schule gelernt hast, üben kannst. Und damit die Lehrerin weiß, ob du dir das, was sie dir erklärt hat, auch gemerkt hast und verstanden hast.“ „Aber ich mag keine Hausaufgaben, Mama!“, sagt Sybille. „Was passiert, wenn ich keine Hausaufgaben ?mache?“
Mama sagt: „Dann gibt dir die Lehrerin eine schlechte Note oder du bekommst Strafaufgaben.“ Sybille sagt: „Das ist mir egal, Hausaufgaben sind blöd und ich weiß ja, was ich heute gelernt habe. Ich mache ab jetzt keine Hausaufgaben mehr!“ Mama sagt: „Überlege dir, was passiert, wenn du keine Hausaufgaben mehr machst!“ Sybille denkt kurz nach und sagt: „Die Lehrerin wird sicher schimpfen und mir Strafaufgaben geben. Vermutlich wissen dann die anderen Schüler mit der Zeit mehr, und ich komme nicht mehr nach. Wahrscheinlich habe ich dann auch schlechte Noten.“
Mama sagt: „Genau, und dann passt du vielleicht nicht mehr in die Klasse. Und wenn es dumm hergeht, bleibst du sitzen und musst die Klasse wiederholen. Du sparst also nichts, im Gegenteil!“ „Aha“, sagt Sybille, „das bedeutet das also.“ Und sie beschließt, doch ihre Hausaufgaben zu machen.

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