Schlaf schön ein Geschichten

Schlaf schön ein Geschichten

Renate Skola


EUR 21,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 70
ISBN: 978-3-99064-907-7
Erscheinungsdatum: 30.06.2020
Im Wald und auf der Wiese ist viel los: Ein Apfel lernt laufen, ein Wichtel findet die Liebe und die Waldelfe bekommt einen neuen Freund. Spannend ist auch die Reise des roten Luftballons und was das rosarote Mäuschen erlebt. Und warum hat die Fichte Nadeln?

Die Reise des roten Luftballons

Es war einmal ein roter Luftballon. Er war prall gefüllt und kugelrund. Zusammen mit vielen anderen Luftballons schwebte er über dem Verkaufsstand des Ballonverkäufers. Da kam ein kleiner Junge zum Stand. Er wollte einen Luftballon kaufen. Der Rote gefiel dem Jungen am besten, und so nahm er ihn in seine kleine Hand.
Freudig lief der kleine Junge mit seinem Luftballon davon. Plötzlich kam ein heftiger Windstoß. Der kleine Junge hatte den Luftballon nicht fest genug gehalten, und so entwischte die Leine aus seiner Hand und der Luftballon flog davon.
Hoch hinauf bis zu den Wolken stieg der rote Luftballon. Langsam umhüllte ihn feuchter Nebel und der kleine Luftballon versank ganz in der Wolke. Aber die Sonne schien kräftig an diesem Tag und so löste sich der Wolkenschleier bald auf. Der rote Luftballon konnte bis zu den Bergen sehen, die sich mächtig im Norden vor ihm erstreckten. Es gab grüne Weiden, auf denen die Kühe genüsslich an Gräsern und Blumen kauten. Daneben entsprang eine Quelle und das klare Wasser sprudelte nur so heraus. Erst bildete sich ein kleines Rinnsal, das schließlich zu einem Bach anschwoll und über einen Wasserfall in einen kleinen See mündete. So etwas hatte der rote Luftballon noch nie gesehen. Vor Staunen bleib ihm fast die Luft weg. Als er sich weiter umsah, erblickte er eine Gams, die munter von Stein zu Stein hopste. Der Luftballon kam immer näher an den roten Berg. Doch das war gefährlich, denn es gab viele scharfe Kanten, an denen der Ballon zerplatzen könnte. Laut rief der Luftballon: „Wind, Wind blas geschwind, sonst macht es einen Knall und ich komm zu Fall!“
Sogleich frischte der Wind auf und der rote Luftballon stieg höher hinauf, bevor er sich an den scharfen Kanten verletzen konnte.
Er schwebte knapp über das Gipfelkreuz hinweg. Dort saß ein Wanderer, der sich gerade vom mühsamen Aufstieg erholte. Flugs wollte dieser nach der Leine des Luftballons greifen, doch sie entwischte ihm im letzten Augenblick.
So konnte der Luftballon seine Reise fortsetzten. Als er die Berge hinter sich gelassen hatte, gelangte er in eine große Stadt. Hier reihte sich ein Hochhaus an das nächste. Viele Autos rasten auf den zahlreichen Straßen dahin und kaum ein Baum war zu sehen. Die Luft wurde hier trübe von den Abgasen der riesigen Fabriken. Diese hüllten den Luftballon ein. Der rote Luftballon musste ein paarmal husten und rief mit erstickter Stimme: „Wind, Wind blas geschwind, die Luft ist zu dick und ich erstick!“




Er wollte sein Mittagessen mit niemandem teilen und so schleppte er den Apfel ins hohe Gras. Dort konnten ihn die anderen Tiere nicht sehen. Genüsslich begann Ferdinand, das süße Früchtchen zu verspeisen. Aber der Apfel war von gewaltiger Größe und so konnte ihn Ferdinand unmöglich auf einmal aufessen.
Nun war unser Ferdinand ein besonders kluger Tausendfüßler. Er strengte sein Köpfchen an, um herauszufinden, wie er es anstellen könnte, dass ihm niemand seinen Apfel verspeist. Er nahm noch einen großen Bissen, denn mit Vitaminen im Bauch fällt einem das Denken leichter. Und siehe da, sogleich hatte Ferdinand eine tolle Idee.
Er beschloss, es sich in dem Apfel gemütlich zu machen. Niemand mag schließlich einen Apfel mit Wurm. So begann Ferdinand, ein Loch in den Apfel zu fressen. Er knabberte so lange, bis er in den Apfel schlüpfen konnte und sein Kopf an einer Seite herausblickte.
Ferdinand hatte an diesem Tag noch einiges vor. Er wollte seinen Freund Michl, den Marienkäfer, besuchen. So machte sich Ferdinand mit dem Apfel als Mantel auf den Weg.
Der kleine Hase Hans sah, wie sich ein Apfel wie von Geisterhand über die Wiese bewegte. Er rieb sich die Augen und meinte, zu träumen. Noch nie hatte er einen Apfel gesehen, der laufen konnte. Aber auch beim zweiten Blick marschierte der Apfel wie von Zauberhand des Weges. Hans hoppelte sogleich zu Alexander, der Maus, um ihm diese fantastische Neuigkeit zu erzählen. Alexander wiederum war eine echte Plaudertasche und so verbreitete sich die Geschichte über den Apfel, der das Laufen lernte, wie ein Lauffeuer über die ganze Wiese.
Ferdinand war inzwischen bei Michl angekommen. Auch Michl hatte die Geschichte über den laufenden Apfel bereits vernommen. Er aber hielt nicht sehr viel von dem Getratsche auf der Wiese und erachtete die Geschichte als erfunden. Aber nur so lange, bis plötzlich ein kugelrunder Apfel auf ihn zugelaufen kam. Und siehe da, es war ein freundlicher Apfel, denn dieser rief schon von Weitem seinen Namen. Michl verstand die Welt nicht mehr. Was war denn hier bloß los? Als der Apfel näher kam, rief dieser abermals: „Michl, Michl, einen guten Tag wünsche ich dir!“ Michl wusste nicht, ob er die Flucht vor der seltsamen Frucht ergreifen oder doch der Wahrheit auf den Grund gehen sollte. Die Neugierde siegte. Michl nahm all seinen Mut zusammen und ging auf den laufenden Apfel zu. Jetzt, da er ganz nah an den Apfel herangekommen war, erkannte er seinen Freund Ferdinand. Diese Augen und die Stimme waren ihm doch gleich bekannt vorgekommen. Michl konnte nicht mehr an sich halten. Er kugelte sich vor lauter Lachen – so sehr, dass ihm der Bauch wehtat. Ferdinand war schon sehr verwundert über die Reaktion seines Freundes. Als sich Michl wieder etwas beruhigt hatte, klärte er Ferdinand auf. Er erzählte ihm die Geschichte über den laufenden Apfel.
Beide haben noch lange über die Ereignisse des Tages gelacht und sich dabei ein großes Apfelstück schmecken lassen. Und noch Jahre später erzählte man sich die Geschichte von dem laufenden Apfel bei jedem Frühlingsfest auf der Wiese.




Sie hat Flügel, die in der Sonne golden glitzern. Sie ist ein liebevolles, hilfsbereites Wesen. Und wie die meisten jungen Waldelfen liebt sie hübsche Kleidung und Schuhe sehr.
Sie lebt auf besagter Wiese in ihrem kuscheligen Elfenhaus, das hoch oben in der Baumkrone einer Eiche steht. Elfen können besonders gut fliegen, deshalb ist das ein guter Platz für ihr Zuhause. Von dort hat sie außerdem einen fantastischen Blick auf den großen Teich.
Im Schilfgürtel des Teiches wohnt ihr bester Freund, die Libelle Luis. Dieser ist ein aufgeweckter junger und vor allem lustiger Zeitgenosse. Schon öfters hat er Lisabell in brenzligen Situationen geholfen. Meistens ergaben diese sich, weil unsere Waldelfe wieder einmal ihren Tagträumen nachhing. Vor allem dann, wenn sie über ihren Traumprinzen nachdenkt, wie er aussehen soll, wie sich seine Stimme anhört und ob er sie auch zum Lachen bringen kann, passieren die meisten Unglücke. Verstauchte Knöchel und eine verpatzte Landung auf der Elfenterrasse gehören bei Lisabell zum Alltag. Doch immer ist Luis zur Stelle, um ihr den Knöchel zu kühlen oder sie im Flug aufzufangen und sie behutsam abzusetzen.
Vor einiger Zeit aber musste Luis für eine Weile den Wald verlassen. In seiner Familie, die drüben auf der anderen Seite des großen Flusses, nahe der Berge wohnte, wurde er gebraucht. Und da konnte Luis ja schlecht Nein sagen. Denn für ihn ist die Familie besonders wichtig. Schweren Herzens also ließ er Lisabell alleine beim Teich zurück.
Es war nun endlich Frühling und die Sonne kitzelt Lisabell eines Morgens in ihrem Bettchen wach. Sie streckt sich und öffnet sogleich das Fenster, um die wärmenden Sonnenstrahlen hereinzulassen.
„Ich fliege runter zum Fluss ins Zaubertal und lasse mir die Flügel auf dem großen Felsen wärmen“, denkt sich Lisabell. Und sogleich macht sie sich auf den Weg. Sie schüttelt noch einmal die goldenen Flügel und los geht’s!
Während sie durch die langsam aus dem Winterschlaf erwachende Landschaft schwebt, denkt sie wieder an ihren Traumprinzen. Lisabell stellt sich viele Fragen: „Gibt es ihn wirklich, wie lange muss ich noch auf ihn warten und wird er mich hier tief im Wald versteckt überhaupt finden?“
Weil sie so versunken in ihre Gedanken ist, sieht sie das riesige Spinnennetz vor dem großen Felsen nicht. Erst als sie sich darin verheddert, bemerkt sie das Malheur. Sie steckt fest in den klebrigen Fäden – und weit und breit findet sich kein Luis, um sie zu retten.
5 Sterne
Wunderbare Geschichten - 11.09.2020
Sonja H.

Unsere Kleine (4 Jahre) liebt diese zauberhaften Geschichten.

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