Noah, der mutige Delfin

Noah, der mutige Delfin

Eine Geschichte über Selbstvertrauen, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn

Katharina Moser


EUR 19,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 60
ISBN: 978-3-99146-250-7
Erscheinungsdatum: 28.08.2023
Wird es Noah, der mutige Delfin, schaffen, seinen waghalsigen Plan umzusetzen, den Ozean vom Plastikmüll zu befreien und die Menschen von der Tierquälerei abzuhalten? Was man gemeinsam alles erreichen kann, ist doch erstaunlich.
Kapitel 1: Freundschaft kennt keine Grenzen


Der kleine Delfinjunge Noah lebte mit seiner Familie in der Karibik. Seine Familie war sehr groß, denn in dem ganzen Familienverbund lebten 72 Delfine. Neben seiner Mama und seinem Papa gab es seine zwölf älteren Geschwister, Noah war der Jüngste. Dann waren da auch noch seine Tanten und Onkel, Cousinen und Cousins, seine vier Großeltern und alle seine Großtanten und Großonkel. Alle Delfine kannten ihren Platz in der Familie und jeder hatte seine Aufgabe. Die älteren Delfindamen waren für die Kinderbetreuung zuständig und passten auf, dass den Delfinkindern nichts passierte.
Für Noah war es schön, ein Teil dieser großen Familie zu sein. Er fühlte sich so geborgen und aufgehoben, weil er wusste, dass alle gut für ihn sorgten und er einen Platz hier in der Gruppe hatte.
Eines friedlichen Tages, als er fröhlich mit seiner Familie seine Runde schwamm, um Fische zu jagen, bekam seine Großmutter auf einmal heftige Schmerzen und sank zum Meeresboden.
Sie hatte etwas verschluckt, das ihr ganz starke Bauchschmerzen verursachte, und konnte nicht mehr weiterschwimmen. Es war etwas, das die Menschen ununterbrochen ins Meer warfen.
Viele Vögel und Fische waren daran bereits gestorben. Sich heftig unter Schmerzen windend, musste die Großmutter schließlich qualvoll sterben. Alle Delfine um sie herum trauerten und beteten für sie. Eine Woche lang fand eine große Verabschiedungszeremonie statt. Jeder einzelne Delfin verabschiedete sich bei der Großmutter, indem sie sich alle noch einmal an die wunderschönen Erlebnisse und Ereignisse zurückerinnerten, die sie mit der lieben Großmutter Sarah erlebt hatten.

Sie führten auch noch einen speziellen Tanz auf, der nur gemacht wird, wenn ein Familienmitglied den Ozean verlässt und ins ewige Jenseitsmeer hinüberschwimmt. Dieser Tanz schaut sehr außergewöhnlich aus. Alle Delfine bilden einen Kreis. Zuerst wird die Schwanzflosse zur linken Seite gebracht und dreimal gekreist, dann zur rechten Seite gebracht und dreimal gekreist. Danach machen alle die gleichen Bewegungen nach oben, drehen sich wie eine Spirale aufwärts und bilden circa drei Meter über dem Verstorbenen einen Kreis, in dem sie in eine Richtung schwimmen, bis sich eine Art Sog oder Strudel bildet. Nun nehmen sie in Gedanken noch einmal Abschied und stellen sich vor, wie die Seele durch diesen Strudel angenehm und ruhig ins Jenseitsmeer schwimmen kann, getragen von den Bewegungen ihrer Lieben. Dort, in diesem Jenseitsmeer, warten alle Vorfahren und Familienmitglieder, die bereits vorausgeschwommen sind, und empfangen sie liebevoll.

Für den kleinen Noah war es ein außerordentlicher Schrecken, sodass er sich sehr lange Zeit verschloss und mit niemandem mehr redete. Er konnte es nicht verstehen und fand keine Erklärung, wieso dies hatte geschehen müssen. Seine Mama Eva redete mit ihm ausführlich und beruhigend, ganz oft und ganz lange, aber all diese Gespräche schienen ihn nicht fröhlicher zu machen. Er kam immer tiefer in seine wirren Gedanken hinein, bis er schließlich nur mehr traurig war. Er wurde von den Delfinkindern ausgeschlossen und ausgegrenzt, weil er mit niemandem spielen wollte. Er wollte von niemandem etwas wissen und immer nur allein sein. Irgendwann wollte auch niemand mehr mit ihm spielen. Sie wussten nicht, dass er noch immer trauerte und es einfach nicht verstand, weshalb seine Großmutter so qualvoll sterben musste.
Eines Tages, als er Kopf im Boden umherschwamm, sah er nicht, dass ein Haijunge genau auf ihn zukam. Sie stießen Kopf an Kopf zusammen. Zuerst waren beide völlig überrascht, weil auch das Haikind in seinem Übermut nicht achtsam gewesen war. Der Hai war ein freundlicher, aufgeweckter, offener und sehr verspielter Junge namens Zacharias. Er war zuerst sehr verwirrt, doch dann sagte er: „Hallo! Mein Name ist Zac. Wo kommst du denn so plötzlich dahergeschwommen?“ Noah schwamm stumm auf der Stelle, er brachte keinen Ton heraus. „Ach so, du redest nicht sehr viel“, stellte Zacharias fest. Noah nickte nur sehr zaghaft und seufzte. Er meinte: „Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst, wo ich hinschwimme. Ich war gerade in Gedanken.“ „Das macht nichts, ich habe ja auch nicht aufgepasst.“ Und nach kurzem Überlegen setzte er hinzu: „Wollen wir spielen?“ „Nein“, antwortete Noah kurz und bündig. „Warum nicht? Sag bloß, du bist lieber allein, als mit mir ein lustiges Spiel zu spielen?“, fragte Zac sehr vorwurfsvoll. „Nein, ich bin einfach traurig, aber ich will nicht darüber reden“, schluchzte Noah. „Okay, das verstehe ich, also lass uns gemeinsam schwimmen und ich rede, du brauchst nichts zu sagen, einverstanden?“, fragte Zacharias. Noah nickte nur und sie schwammen einfach umher. Zacharias redete wie aufgezogen und erzählte ihm seine ganze Lebensgeschichte. Er erzählte von fernen Orten und wo sie schon überall mit seiner Haifamilie gewesen waren. Er erzählte von all seinen Verwandten, dass alle ab und zu alleine schwimmen, aber dann auch wieder zur Gruppe zurückkämen. Er wisse selber nicht wieso, aber das machten alle Haie irgendwie so, sagte er.

Nach einigen Stunden des Umherschwimmens verabschiedete sich Noah: „Ich muss jetzt nach Hause, es ist schon sehr spät.“ „Sehen wir uns morgen wieder?“, fragte Zac. „Ja von mir aus“, nickte Noah freundlich und wedelte noch einmal mit seiner Schwanzflosse.

Am nächsten Tag trafen sie sich wieder. Gleich in der Früh wartete Zac schon an der Stelle, wo die beiden am Tag zuvor zusammengestoßen waren. Als Noah angeschwommen kam, freute sich Zac sehr. Er fragte gleich: „Und wollen wir heute etwas spielen?“ Noah nickte und antwortete: „Ja, in Ordnung, aber was spielen wir?“ „Verstecken?“, fragte Zacharias. „Einverstanden!“, jubelte Noah und fing gleich an zu zählen. Noah und Zacharias trafen sich von nun an immer um die gleiche Tageszeit und spielten miteinander. So vergingen die Tage. Noah vergaß völlig auf seinen Kummer und Zac vergaß, dass da anfangs ein trauriger Delfinjunge war. Noah taute mehr und mehr auf und begann wieder glücklich zu sein. Er vergaß in der Zeit, wo er mit Zacharias zusammen war, all seine Trauer und seine trüben Gedanken und war wieder ein unbeschwertes, lustiges Delfinkind. Die beiden wurden unzertrennlich und die besten Freunde.
5 Sterne
Sehr berührend - 27.10.2023
Elke Scheidl

In einer soo herzerwärmenden entzückenden Geschichte über den Delfin Noah, seine Familie und seine Freunde möchte Noah die Menschen auf das Leiden der Tiere und die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen. Die eigens dafür komponierten Lieder sind wunderschön gesungen. Nicht nur einmal sind mir Tränen in die Augen getreten beim Anhören.Sehr berührend und wunderschön.

5 Sterne
Ein Buch für Jung und Alt - 25.09.2023
Magdalena Schitter

Das Buch regt zum Nachdenken an. Die Autorin hat die Message äußerst gut in einer rührenden und liebevollen Geschichte verpackt, begleitet mit selbstkomponierten Liedern! Inhaltlich wichtig für Jung und Alt - 100% Weiterempfehlung!

5 Sterne
Noah, der mutige Delfin - 11.09.2023
Barbara Graggaber

Eine sehr berührende Geschichte für alle Altersklassen! Die selbstgetexteten Lieder sind sehr emotional und maßgeschneidert zu jedem Kapitel. Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

5 Sterne
Noah, der mutige Delfin - 08.09.2023
Birgit Winsel, Meschede

Wunderschön erzählte Geschichte über Verlust,Freude und Dankbarkeit. Die enthaltene Musik ist rührend, die schöne Hesangsstimme ein Vergnügen!

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