24 weihnachtliche Wichtelgeschichten

24 weihnachtliche Wichtelgeschichten

Marc-Anton Braun


EUR 24,90
EUR 19,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 132
ISBN: 978-3-99130-100-4
Erscheinungsdatum: 04.10.2022
In der Weihnachtszeit herrscht hektische Betriebsamkeit in der Wichtelwerkstatt. Neuling Gustav bekommt viel Unterstützung von seinen neuen Freunden, die von seinen Ideen begeistert sind. Auch ist er von dem Wichtelmädchen Lena sehr angetan.
01. Dezember



Da steht Gustav nun vor dem großen goldenen Tor. Gustav ist sehr klein. Er ist ein Wichtel. Das Tollste an einem Wichtel ist die Mütze. Diese ist nämlich riesengroß. Gustav steht vor dem Tor und sucht nach der Klingel. „Oh! Die hängt aber hoch.“ denkt er sich. Da muss sich Gustav ganz schön strecken. Er geht hoch bis auf die Zehenspitzen und kommt gerade so mit dem Zeigefinger daran. „Ding Ding Dong!“ Nichts passiert. Gustav streckt sich nochmals und klingelt erneut. „Dong Dong Dung!“ „Hm, das klang doch gerade noch anders“, denkt er so bei sich. Wieder passiert nichts. Abermals drückt er auf den Klingelknopf. „Dung Dung Ding!“ „Oha!“ Und wieder klingt es anders. Dieses Mal öffnet sich das goldene Tor. Vor ihm steht ein großer alter Wichtel mit weißen Haaren und einem langen weißen Bart.

„Hallo Gustav. Herzlich willkommen in der Wichtelwerkstatt. Ich heiße Fritz.“ „Ähm … ähm“, stottert Gustav. „Woher kennst du meinen Namen?“ „Na, ich bin der Alte Fritz. Ich weiß alles“, erwidert dieser. „Komm mit Gustav. Ich zeige dir dein Zimmer. Die Arbeitsräume wirst du dann morgen kennenlernen. Hast du nur den großen Koffer dort dabei?“ „Ja“, erwidert Gustav immer noch total verblüfft.

Die beiden gehen durch die riesige Aula. Rechts und links sind verschiedenfarbige Türen zu sehen. Eine ist braun, eine blau, eine rot und eine total bunt. Am Ende der Aula geht es eine sehr, sehr breite Treppe nach oben. Auf halber Höhe muss man sich entscheiden, ob man links oder rechts weiter hochgehen will. Fritz nimmt die linke Seite und Gustav trottet brav hinterher. Dort folgen sie einem langen breiten Flur. Die Wände sind in einem leuchtenden Gelb gehalten und mit verschiedenen Bildern in Holzrahmen versehen, die Wichtel mit Bärten zeigen. Auf einem der Bilder kann er im Vorbeieilen Fritz erkennen. Am Ende des Ganges angekommen, bleibt Fritz vor einer grünen Türe stehen. „So. Da sind wir“, sagt Fritz. Er öffnet die Türe mit der Nummer 101.

„Ooh!“, staunt Gustav als die Tür aufgeht. Ein schön geräumiges Zimmer tut sich auf. Darin sind Betten und Schränke auf der linken Seite, sowie Sofa, Tisch und Stühle auf der rechten Seite zu sehen. Hinter dem Sofa führt eine Türe zum Badezimmer. „Das ist dein neues zu Hause, Gustav. Die anderen Wichtel, die hier mit dir wohnen, werden auch bald kommen“, sagt Fritz. Er zeigt

Gustav sein Bett und seinen Schrank. „Da steht sogar mein Name drauf“, bemerkt Gustav. Danach verabschiedet sich Fritz und geht einfach.

Gustav steht etwas hilflos im Zimmer herum. Da die anderen Wichtel noch nicht da sind, beginnt er seinen Koffer auszupacken. Seinen Kulturbeutel deponiert er im Badezimmer. Anschließend kommen seine Kleidungsstücke an die Reihe. Gerade als er seine Koffer auf den Schrank legen möchte, geht die Türe auf. Erschrocken lässt er den Koffer los und „Autsch!“ fällt er ihm auf den Kopf. Derweilen kommen fünf Wichtel herein. „Hallo. Wer bist du denn?“, ist die erste Frage. „Ich heiße Gustav und ihr?“ Ferdinand, Hans, Martin, Sepp und Klaus stellen sich vor. Während sie sich zum Sofa begeben prasseln viele Fragen auf ihn ein. „Wo kommst du her? Was machst du? Wann bist du angekommen? Hast du dich hier schon umgeschaut? Wie gefällt dir das Zimmer?“ „Ich komme aus dem östlichen Dorf und ...“ Beginnt Gustav und so wird der Abend länger und länger, und sie reden und reden. Irgendwann liegen dann endlich alle im Bett und schlafen glücklich und zufrieden ein.







02. Dezember



„Brrrrrrrr!“ Punkt sieben Uhr klingelt der Wecker. Man sieht sechs Wichtel, wie sie gähnen und sich strecken. Nach dem Aufstehen geht Gustav mit seinen Zimmergenossen zum Speisesaal. Sie müssen den langen Gang bis zur großen Treppe gehen. Von dort aus dann nach links weiter Richtung einer großen Flügeltüre. „Diese Türe habe ich gestern gar nicht bemerkt, als ich mit Fritz hier vorbeigeeilt bin“, stellt Gustav fest. Klaus öffnet die Türe und es kommt ein riesiger Speisesaal zum Vorschein. Da tummeln sich viele dutzend Wichtel an ganz vielen Tischen. Auf jedem Tisch steht ein großer Brotkorb, Milch, Tee, Butter, Honig und Marmelade. Außerdem noch Äpfel, Nüsse und Karotten sowie Gurken. Gustav kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Das sieht ja alles fantastisch aus.“ „Das freut mich“, sagt Ferdinand. „Die Küchenwichtel leisten hier ganze Arbeit.“

Unbemerkt kommt der Alte Fritz auf sie zu. „Guten Morgen, Gustav. Gefällt es dir hier bei uns? Bist du froh dass du jetzt alt genug bist, um bei uns in der Wichtelwerkstatt mitarbeiten zu dürfen?“ Erschrocken dreht sich Gustav um. „Ja das ist echt überwältigend hier. Ich freue mich schon darauf, bei euch mithelfen zu dürfen“, antwortet Gustav. „Das freut mich. Dann bis später in der Werkstatt.“ „Bis später!“ Gustav setzt sich zu den anderen an den Tisch. Er nimmt sich ein Stück Brot und beschmiert es mit Butter und Kirschmarmelade. „Voll lecker“, freut sich Gustav und grinst über das ganze Gesicht. „Das wird hier alles selbst hergestellt“, schmatzt Klaus. „Dafür sind die Küchenwichtel zuständig“, ergänzt Sepp. „Wir können dir nach dem Frühstück mal die Küche zeigen, wenn du willst“, fügt Ferdinand hinzu. „Sehr gerne“, bedankt sich Gustav. Unsere sechs Freunde frühstücken ausgiebig. Ihr müsst wissen, dass Wichtel immer viel frühstücken. Denn sie arbeiten sehr hart und brauchen daher ein ausgiebiges Frühstück. Nach mehreren Scheiben Brot, ein paar Gläsern Milch und einer Tasse Tee gibt es noch für jeden einen Apfel als Nachspeise.

„Na, dann los! Auf zur Küche!“, verbreitet Hans schon eine Aufbruchsstimmung. Gesagt getan. Ferdinand geht voraus. Die große Treppe zur Aula hinunter und dann rechts zu der roten Türe. „Hier arbeite ich“, sagt Ferdinand. „Dann bist du ein Küchenwichtel?“, frägt Gustav. „Genau!“ Er öffnet die Türe. Dahinter verbirgt sich eine sehr große Küche. Einige Wichtel wuseln schon in der Küche herum. Da wird gekocht und gebacken, Teige vorbereitet, Geschirr abgespült und abgetrocknet und so weiter und so fort. Ferdinand verabschiedet sich und stürzt sich ins Getümmel.

„Auf, weiter!“, stachelt Hans die anderen an. „Jetzt zeige ich euch meinen Arbeitsplatz.“ Dazu müssen sie gar nicht weit gehen. Das Zimmer neben der Küche hat eine blaue Türe. Als Hans die Türe öffnet, sieht man was sich dahinter verbirgt. Die Vorratskammer. „Ich bin ein Vorratswichtel“, sagt Hans ganz stolz. Gustav staunt über die vielen Regale. Und was es da alles zu sehen gibt. Hier wuseln sogar noch mehr Wichtel umher. Da werden Nüsse sortiert, Marmeladen- und Honiggläser in die Regale gestellt. Kisten mit Äpfeln hereingetragen und vieles mehr.

Gustav ist noch mit schauen und staunen beschäftigt, da quengelt Martin. „Los weiter! Nicht Trödeln! Jetzt zeig ich meinen Arbeitsplatz her.“ Schnellen Schrittes stürmt Martin auf eine bunte Türe auf der anderen Seite der Aula zu. Die anderen drei kommen kaum hinterher. Geheimnisvoll öffnet er diese. Dahinter tut sich ein weiterer riesiger Raum auf. Gustav sieht Regale und Tische.

Auch hier arbeiten einige Wichtel schon fleißig. Sie verpacken Geschenke über Geschenke und stapeln diese dann in den Regalen. „Wie du wohl schon erkannt hast, Gustav: das ist die Geschenkekammer. Ich bin nämlich ein Geschenkewichtel“, erklärt Martin. Gustav kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ihm fehlen die Worte.

„Dann hast du jetzt schon fast alles gesehen Gustav“, sagt Klaus. „Wir zeigen dir nun unseren und ab heute auch deinen Arbeitsplatz“, ergänzt Sepp. Die drei gehen weiter zur braunen Türe nebenan. Sepp öffnet sie und dahinter kommt der größte aller Räume zum Vorschein. „Hier ist die Wichtelwerkstatt“, führt Sepp aus. „Genau. Hier bauen wir alles, was das Christkind braucht. Und wir reparieren alles, was kaputt geht. Manchmal sogar den Schlitten vom Nikolaus“, ergänzt Klaus ganz stolz. Gustav steht mit offenem Mund da. Hier tummeln sich am allermeisten Wichtel. Ab sofort ist er also einer davon. Gustav kann es noch gar nicht glauben. Seine Augen strahlen vor Freude.

Unerwartet steht der Alte Fritz neben Gustav. „Heute kannst du dich in Ruhe umschauen. Ab morgen beginnst du hier mitzuarbeiten.“ Tja und genau das macht Gustav dann auch. Er entdeckt viele Maschinen zur Holz- und Metallverarbeitung, kleine Stapel mit Holzplatten, Werkzeugkisten und vieles mehr. Er ist völlig überwältigt. Die Vorfreude auf den nächsten Tag sieht man Gustav aber jetzt schon an. „Das ist alles der Wahnsinn hier. Total cool.“

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