Aufbruch in Deine Freiheit

Aufbruch in Deine Freiheit

Thomas Weider


EUR 19,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 90
ISBN: 978-3-99146-278-1
Erscheinungsdatum: 20.03.2024
Selbstständig sein – großes Geld und ein privilegiertes Leben oder sich doch eher selbst und ständig abmühen? Die Wahrheit pendelt irgendwo dazwischen. Dieses Buch verrät, worauf man sich einlässt und was man erwarten darf, wenn man ein Unternehmen gründet.
1 Einleitung


Es gibt eine Vielzahl von Gründen, aus denen dieses Buch entstanden ist. Hauptsächlich geht es mir darum, dich als Leser zu einer selbstständigen Tätigkeit zu animieren und dich ein wenig dazu zu bringen, über die enormen Vorteile nachzudenken, die mit dem Aufbau einer eigenen Firma verbunden sind. Natürlich kann nicht jeder selbstständig werden. Allerdings finden junge Leute, die zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, in den folgenden Kapiteln wichtige Hinweise und Antworten zur wichtigen und aus meiner Sicht richtigen Orientierung. Für ein erfülltes Leben, ein Leben mit Abenteuer und mit der Chance darauf, sich selbst zu verwirklichen in diesem Leben.

Als selbstständiger Unternehmer ist mir in den letzten Jahren bewusst geworden, dass junge Leute zu wenig animiert werden, über eine Selbstständigkeit nachzudenken. Was heißt es denn, nicht nur ein Unternehmen zu gründen, sondern auch selbst sich als Unternehmer zu verwirklichen? Für mich sind derartige Erlebnisberichte notwendiger Bestandteil einer modernen Ausbildung. Oftmals bereiten eine mehrjährige Ausbildungszeit oder Praktika darauf vor, Teil einer großen oder mittelgroßen Firmen zu werden. Später findet man dann seinen Platz in einem der verschiedenen Bereiche wie Marketing, Personal, Ein- und Verkauf oder Logistik. Doch was heißt es, eines Tages seinen eigenen Betrieb zu führen bzw. auf seinen eigenen beruflichen Beinen zu stehen? Ich sehe dieses Buch als kleinen Beitrag dafür an, die Anzahl der Interessenten zu erhöhen, die ernsthaft mit dem Gedanken spielen, eines Tages ihre eigene Firma zu führen.

Ich möchte zudem einen Teil meiner beruflichen, aber auch manche persönlichen Erfahrungen mit der nächsten Generation teilen. Für mich ist beides miteinander verwoben, da eine beruflich erfüllende Zeit auch eine abwechslungsreiche und spannende persönliche Zeit im Ausland mit einschließen kann. Eine Selbstständigkeit, verbunden mit einem Wohnungswechsel ins Ausland, kann sich wie in meinem Fall zu einer großen Chance entwickeln. Ohne die Risiken einer Selbstständigkeit zu verleugnen möchte ich dich als Leser ebenso animieren, den Blick über den deutschen Tellerrand hinaus zu werfen.
Dieses Buch richtet sich nicht nur an Studierende oder Hochschulabsolventen, sondern auch an Schülerinnen und Schüler und allgemein an junge Leute, die sich für das Thema der Selbstständigkeit interessieren. Ein zweiter Teil der Leserschaft sind Leute, die bereits Berufserfahrung in einem Unternehmen gesammelt haben und sich nun dafür interessieren, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten als selbstständiger Unternehmer zu verwirklichen. Oftmals braucht es nur noch einen finalen Impuls, um Kraft für den Aufbruch in die Selbstständigkeit zu finden, völlig unabhängig vom akademischen Bildungsgrad, den aktuellen politischen Verhältnissen oder dem Inhalt der Selbstständigkeit.

Selbstständigkeit? Was bringt das mir? Wenn ich in wenigen Gedanken zusammenzufassen muss, was es mir bedeutet, eine eigene Firma zu führen, so kommen mir vor allem die mit der Selbstständigkeit verbundenen Freiheiten in den Sinn. Es war mir daher wichtig, dass das Wort „Freiheit“ im Titel dieses Buches steht. Und nun los, auf in die Freiheit!



2 Die MEGA-Vorteile

2.1 Der Weg zum Traumjob

Nach unserer Ausbildungszeit verbringen wir alle den längsten Teil unseres Lebens mit der sogenannten Arbeit. Arbeit, das steht nicht nur für Sicherheit, sondern ist für viele etwas Negatives oder sogar Abstoßendes.
Vielleicht hat dies mit der Art der Arbeit zu tun. Die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung schafft es leider nicht, einen für sich passenden Job zu finden. Noch nie gab es so viele verschiedene Arbeitsinhalte wie heute, auch aufgrund der technisch vernetzten und globalisierten Welt. Die theoretischen Voraussetzungen dafür, eine spannende, abwechslungsreiche Tätigkeit zu finden, waren nie besser.
Stichwort ‚Freiheit‘. Heutzutage entscheiden nicht mehr unsere Eltern über den anstehenden Berufsweg, sondern mehrheitlich die Jugendlichen selbst. Der beruflichen Freiheit scheinen keine Grenzen gesetzt. Jobs sind heutzutage so vielfältig, spezialisiert und auch in so vielen verschiedenen und neu entstehenden Bereichen angesiedelt, dass für die Mehrheit von uns eine passende Aufgabe dabei sein sollte. Es ist jedoch auch wichtig, Jugendlichen Hilfestellungen zu geben, um bei der Vielzahl der Möglichkeiten nicht den Überblick zu verlieren. Wahrscheinlich wird nicht gleich der erste Job die absolute Erfüllung darstellen, sondern nur einen ersten Baustein auf dem Weg zur möglichst idealen Tätigkeit. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der man einen Beruf erlernt und in diesem Beruf dann bis zur Pension arbeiten wird. Dies kommt zwar manchmal noch vor, spannender ist es jedoch, die Suche, die Neugier und den Ehrgeiz nicht aufzugeben, eine noch besser passende Tätigkeit für einen selbst zu finden, und somit das Finden einer für einen selbst idealen Tätigkeit mittel- und langfristig im Auge zu behalten.
Somit kann man es erreichen, seines eigenen Glückes Schmied zu werden. Mit seiner Arbeit etwas Positives und Erfüllendes verbinden zu können hängt auch damit zusammen, nicht tagtäglich den Grund seiner Glücklosigkeit außerhalb von sich zu suchen, beispielsweise bei einem ungeliebten Chef oder bei vergebenen Chancen.
Ein großes Manko ist für junge Leute zum einen, dass man während der teilweise recht langen theoretischen Ausbildung nur unzureichend einen praktischen Einblick in die enorme Jobvielfalt vermittelt bekommt. Auch mit Mitte zwanzig kann man aufgrund von mangelnden praktischen Erfahrungen seine eigenen Stärken und auch Abneigungen selbst nicht gut genug einschätzen. Zudem weist einen sein eigenes Umfeld nicht unbedingt auf die heutigen Möglichkeiten hin. Risikoaversität und schlechte Erfahrungen von anderen sind weitere Faktoren, die einen oftmals beeinflussen. Aus meiner Sicht sollte man sich zu Beginn seiner Ausbildung primär die Frage stellen, welcher Tätigkeitsbereich einen reizt und gut zu einem passt. Das ist das A und O.


Meine Geschichte:

Thomas, Mitte 40, Unternehmer
Groß geworden bin ich selber in einem Land, das es heute nicht mehr gibt, der DDR.
Arbeit gab es in diesem Land für fast alle. Aber Freiheit? Davon gab es nicht so viel wie anderswo.
Die Auswahl, die uns heutzutage in Geschäften begegnete, gab es nicht. Aber das braucht man nicht unbedingt, um sich zu Hause wohl zu fühlen, Wärme, Geborgenheit, Natur, Abenteuer zu erleben. Nach der Wende, Anfang der 90er-Jahre, folgte ich meinem Interesse an Automobilen. Ich studierte Betriebswirtschaft, und bereits als Student machte ich meine ersten Erfahrungen beim Handel mit Autos. Ich erinnere mich auch heute noch an meinen ersten erfolgreichen Handel. Mir gefiel, wie es sich anfühlte, Erfolg zu haben, einen Kunden glücklich gemacht zu haben und dass ich auf meinem Bankkonto etwas Positives verbuchen konnte.
Später fing ich in einem bestehenden Automobilhandel-Unternehmen an. Ich lernte viel, merkte allerdings, dass ich manche Entscheidungen anders treffen würde, dass es mich reizte, selbst anzupacken, Initiative übernehmen wollte und Lust darauf hatte, selbst etwas zu kreieren.


Meiner Meinung nach sollte es bei der wichtigen Entscheidung einer Jobauswahl weniger darum gehen, welche positiven Nebeneffekte – wie z. B. ein kurzer Arbeitsweg oder eine relativ gute Bezahlung oder sichere Position – eine Arbeit kurzfristig bieten kann, sondern schlicht darum, dass ich in einem Bereich bin, in dem ich die tagtäglichen Aufgaben möglichst mit Freude, Interesse und einer positiven Einstellung angehen kann. Nur, wenn man in Bereichen tätig ist, in denen man seine eigenen Vorlieben und Neigungen einbringen kann, ist auch ein zufriedenstellendes Arbeitsgefühl langfristig möglich. Die angesprochenen Nebenbedingungen, wie ein kurzer Arbeitsweg, ein besseres Gehalt und Arbeitskonditionen ergeben sich im Anschluss mit Initiative und (Verhandlungs-)Geschick. Einen größeren Gehaltsscheck oder größere Autonomie kann man zum Beispiel dadurch erreichen, indem man etwas besser kann, etwas besser umsetzen kann, oder eine neue Technologie besser beherrscht. Auf den Arbeitsinhalt möchte ich später im Kapitel 3 noch näher eingehen.
Sobald einem klar ist, in welche berufliche Richtung es geht, sollte man versuchen, in diesem Umfeld Entscheidungsträger anzusprechen und Kontakte zu knüpfen. Das ist meiner Meinung nach auch völlig unabhängig von der Dauer oder Intensität der vorhergehenden Ausbildung. Je früher man die für einen selbst richtigen Weichen im Leben stellt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man seine Karriere erfolgreicher gestalten kann und früher an angestrebte Positionen herankommt und erkennen kann, welche neuen Möglichkeiten das bevorzugte Arbeitsfeld einem bietet. Eine professionelle Arbeitseinstellung, verbunden mit einer zuversichtlichen Lebenseinstellung und passenden Kontakten, kann häufig mehr bewegen als eine mehrjährige theoretische Ausbildung ohne anschließende Anknüpfungsmöglichkeit.
Während der ersten Berufsjahre sollte man sich stets folgende Fragen stellen:
Zum einen, ob mir meine derzeitige Beschäftigung Möglichkeiten bietet, mich in meiner gewünschten Materie fortzubilden, sprich, bin ich in der Lage, meine fachlichen Kompetenzen auszubauen? Oftmals empfindet man den Ausbau seiner eigenen Fähigkeiten als sehr zweckmäßig und man ist bereit, unvorteilhafte Nebenbedingungen wie beispielsweise einen langen Arbeitsweg oder suboptimale Vorgesetzte zu akzeptieren.
Als Zweites geht es um die Verantwortung und den Verantwortungsspielraum. Bekomme ich Einblicke in neue Bereiche? Kann ich selbstständig kleinere Projekte leiten, ohne permanent überprüft zu werden? Hat die Firma Interesse daran, meine Verantwortungsbereiche auszubauen? Diese Frage ist wichtig, um nicht das Gefühl zu bekommen, auf der Stelle zu treten.
Der dritte, ebenfalls nicht ganz unwichtige Punkt, ist der Bereich der finanziellen Entlohnung. Empfinde ich mein Gehalt als angemessen? Habe ich das Gefühl, besser entlohnt zu werden bei längeren Arbeitszeiten? Wie vorher erwähnt soll eine zufriedenstellende Entlohnung nicht als positive Nebenbedingung angesehen werden, um nicht weiter nach seinem Traumjob zu suchen, sondern vielmehr sollte das Gehalt als ein drittes wichtiges Kriterium herangezogen werden, ob man noch an der für sich richtigen Position arbeitet oder es eventuell Zeit ist, sich eine neue Herausforderung zu suchen.
Kann ich mindestens zwei der drei Fragen mit ja beantworten, ist ein Verbleib in der aktuellen Position (noch) sinnvoll. Priorität hat die Antwort auf Frage eins.
Die andere Frage, die sich neben dem eigentlichen Arbeitsinhalt stellt, ist, ob man den Großteil seines Lebens für jemand anderen arbeiten möchte oder ob man Mut hat und den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit wagt. Der Gestaltungsfreiraum als angestellte Person ist in der Regel recht stark begrenzt. Ich denke, man sollte junge Leute darüber offen informieren, dass die berufliche Flexibilität mit dem Alter abnimmt, dass die gut bezahlten Jobs mit viel Verantwortung und Freiräumen extrem begrenzt sind, und wenn man einen perfekten Job ausüben möchte, man sich selber darum bemühen und darauf hinarbeiten muss.
Wenn gut 90 % der Arbeitnehmer in ihrer Berufswahl nicht zufrieden sind, sollte man den jungen Leuten im Vorhinein die Möglichkeit einer Selbstständigkeit besser erläutern und ihnen klar machen, dass sie sich über eine Selbstständigkeit ihren eigenen Beruf mit möglichst idealen Charakteristika zusammenstellen können.

Mut ist der Zauber, der die Träume zur Wirklichkeit werden lässt!
Lebensweisheit


2.2 Freiheit

Freiheit ist eines der wertvollsten Güter, die wir in unserem Leben genießen. Erst, wenn jemand versucht, uns in unserer Freiheit einzuschränken, wird uns bewusst, wie wichtig uns Freiheit in unseren verschiedenen Lebensbereichen ist. Die berufliche Freiheit und deren Wert definiert jeder von uns auf seine eigene Art und Weise.
Oftmals sind wir bereit, auf einen gewissen Freiraum zu verzichten, wenn uns ein finanzieller Ausgleich geboten wird, wir uns in der aktuellen Position sicher aufgehoben fühlen oder wir mit der Hoffnung leben, dass es in absehbarer Zukunft besser wird. Alle Angestellten, die in ihrem Firmenkonstrukt nach oben möchten, verbinden automatisch mit dem Aufstieg einen gewissen Mehrraum an Entscheidungsgewalt, Entscheidungsspielraum und persönlicher Weiterentwicklung. Dieses Ausschöpfen des eigenen Potenzials kann also als persönliche Freiheit im Job empfunden werden.
Neben der persönlichen Freiheit im Job gibt es jedoch auch noch die innere Freiheit. Für diese ist man allein selbst verantwortlich. Jeder Mensch definiert sie individuell, und sie entwickelt sich, wie auch der Name vermuten lässt, von „innen“. Sie muss von einem selbst entdeckt werden und niemand Externes kann sie einem schenken. Hier geht es darum, seine eigenen Potenziale zu erkennen und auszuspielen, um seinen Weg und seine innere Ruhe zu finden. Ich komme darauf in Kapitel 7 zurück.
Dann gibt es noch die gesundheitliche Freiheit, die man selbstverständlich mit beeinflussen kann durch eine entsprechend gesunde Ernährung, eine regelmäßige Bewegung und einen generell ausgewogenen Umgang mit seinem Körper. Schicksalsschläge wie ein unverschuldeter Autounfall oder ein unverschuldetes Krebsleiden kann man selbstverständlich schlecht beeinflussen. Jedoch, die Freiheit, die einem selbst stets bleibt, ist, wie man selbst mit Schicksalsschlägen umgeht.
Wir alle erleben den permanenten Drang nach Veränderung. Das fängt im Kindesalter an und setzt sich fort bis ins hohe Alter. Du magst mir zustimmen, dass du nicht jeden Tag die gleichen Klamotten tragen möchtest, monotone Aufgaben gern über einen längeren Zeitraum erfüllen oder beispielsweise sieben Mal die Woche das gleiche Essen zu dir nehmen möchtest. Auch im Rentenalter möchte ein Großteil der Leute noch neue Projekte angehen, lang vorhandene Träume umsetzen oder erkannte Talente ausleben. Eine gewisse Kontinuität ist sicherlich in anderen Bereichen wie der Persönlichkeitsentwicklung wichtig, allerdings benötigen wir dennoch stets neue Impulse und Anstöße. Machen diese nicht letztendlich auch die Lust am Leben aus?
Ein noch nicht angesprochener Aspekt ist die finanzielle Freiheit. Ein gesunder Umgang mit Finanzen ist von früh an sehr wichtig und sollte auch Bestandteil der Schulausbildung für alle Schultypen werden.
Generell gilt: Versuche, weniger auszugeben, als du verdienst, und versuche, niemandem etwas schuldig zu sein.
Wenn du Schulden haben solltest, versuche, sie regelmäßig zu verringern. Mehr Geld, aber auch weniger Geld, können Probleme verursachen. Sich zu beklagen, dass andere Leute mehr Geld haben, hilft nichts. In frühen Jahren anpacken, sich kleine Polster ansparen und sich mit Hilfe dieser kleinen Polster Möglichkeiten erarbeiten, um sich die nächste Etappe auf dem Weg zum idealen Job mit mehr Freiheit zu sichern – das sollte der generelle Ansatz sein. Finanzielle Reserven schaffen Sicherheit und sind gleichzeitig notwendig, um neue Chancen wahrnehmen zu können.
Mögliche Auslandsaufenthalte kann man somit gelassener vorbereiten oder eine Selbstständigkeit mit großem Optimismus angehen. Ein besonnener Umgang mit Finanzen ist später neben einem gesunden Menschenverstand eine, wenn nicht sogar die wichtigste Voraussetzung, um ordnungsgemäß und erfolgreich eine Firma mittel- und langfristig zu führen.
Warum die persönliche Freiheit im Job von vielen nicht ausgereizt wird, hat unterschiedliche Gründe. Entweder entspricht das selbstständige Arbeiten nicht dem eigenen Profil oder man hat einfach zu hohen Respekt vor der Aufgabe. Andere Gründe können die zum Teil enormen finanziellen Herausforderungen sein, die man nicht bereit ist, anzugehen, oder es fehlt die passende Initialzündung, um loszulegen. In anderen Fällen fehlt eventuell die passende Gelegenheit, um die neue berufliche Herausforderung zu starten.
Ein anderes Kriterium ist die jeweilige wirtschaftliche Situation. Je besser die nationale Konjunktur läuft und somit attraktive Arbeitsplätze als Arbeitnehmer schafft, umso geringer ist in der Regel auch der Druck, sich sozusagen gezwungenermaßen in eine Selbstständigkeit zu stürzen. Je höher man in Zeiten des wirtschaftlichen Wachstums entlohnt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass man seinen eigenen beruflichen Traum auf Eis legt und in vielen Fällen auch später leider nicht umsetzt.
Ein weiterer Grund ist unser Alter. Je jünger wir sind, desto flexibler, risikobereiter und unabhängiger sind wir. Im fortgeschrittenen Alter verfügen wir zwar über einen besseren Überblick und einen größeren Erfahrungsschatz, dennoch fühlt es sich so an, als hätten wir immer weniger Zeit für unsere berufliche Freiheit durch neue, familiäre Aufgaben, Hobbys oder den gefühlten Druck, dass es einfach funktionieren muss.
Als letzten Punkt möchte ich noch kurz die Freiheit in der Beziehung erwähnen. In jeder wirklich glücklichen Beziehung, in der man von den gegenseitigen Unterschieden lernt und sich gemeinsam weiterentwickelt, ist Freiheit ein zentrales Grundelement. Ziel kann es nicht sein, den Partner zu verbiegen oder permanent neue Grenzen zu setzen. Warum soll man seinen Partner einschränken, wenn man selber nicht gerne eingeschränkt werden möchte? Die Freiheit in einer Beziehung kann nur überleben, indem man den Partner mit seinen Eigenschaften so akzeptiert, wie er ist. Eine authentische Beziehung sollte immer das Bekenntnis beinhalten, die Freiheit des Partners zu respektieren. Ist dieses Bekenntnis nicht vorhanden, sollten beide Seiten die Freiheit und den Mut besitzen, die Beziehung zu beenden. Eine gewisse Ähnlichkeit kann man bei einer Berufs- und Partnerwahl erkennen. Man sollte den Mut haben, stets nach einer optimalen Konstellation zu suchen.


2.3 Der Ursprung unbegrenzter Motivation

Wenn jemand den Entschluss fasst, von nun an für sich selber zu arbeiten, ist das ein großer Schritt. Diese Entscheidung trifft man in der Regel, weil man motiviert ist, durch die Selbstständigkeit Dinge zu erreichen, die einem sonst verschlossen wären. Im Vordergrund steht hier sicherlich die Kontroll- und Entscheidungsgewalt über seine eigene Person. Das sind zwei Wörter, die aus meiner Sicht einen enormen Einfluss auf ca. 40 Jahre unseres Lebens haben. Wir finden uns damit ab, dass uns jemand fremdbestimmt und uns vorschreibt, wann wir aufzustehen haben, wie wir uns kleiden, wann wir unser Essen einzunehmen haben oder wann wir unseren Urlaub nehmen können usw.

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