« sie sind von uns ausgegangen... »
Jean-Pierre Gerber & Ulrich J. Gerber
EUR 20,90
EUR 16,99
Format: 27 x 18 (Querformat)
Seitenanzahl: 88
ISBN: 978-3-99107-892-0
Erscheinungsdatum: 17.02.2022
Aus der Sicht einer fiktiven Erzählerin werden die bewegten Wege des Reformators Huldrych Zwingli sowie diejenigen der Täufer in Zürich und in Bern mit den über 40 Mandaten gegen sie geschildert. Eine Tränengeschichte Flüchtender, die bis heute aktuell ist.
Vorwort
„… ach, dann – sie sind ja ein Renegat!“
(Abweichler)
So bezeichnete eine hochgestellte französische Täuferpersönlichkeit meinen Bruder – Eduard Gerber (1918–2012), erster Täufer als Pfarrer der bernischen Landeskirche – anlässlich einer Täufertagung.
Zur damaligen Zeit (1960er Jahre) war es nicht ungewöhnlich, wenn sich die Täufer gegenseitig so bezeichneten.
Ich erinnere mich, dass Täufer untereinander recht unzimperlich umgegangen sind.
Heute?
Im vorliegenden Buch versuchen Jean-Pierre und Ulrich J. Gerber, anhand von Zitaten und Zuordnungen den Reformator Zwingli und die Täufergeschichte zu beleuchten. Es werden Gegebenheiten aufgezeigt und erklärt.
Ein Buch zum Nachdenken und Diskutieren.
Warum werden Täufer aus dem Jura und dem Emmental als Mennoniten bezeichnet?
Menno Simons war meines Erachtens nie im Jura noch im Emmental.
Das ist eine von vielen Fragen rund um die Täufer in diesem Buch.
C. H. CLAYBERG
alias Heinz Gerber (*1933)
Einleitung
Magdalena Gurtner – körperlich schwer gekennzeichnet wegen ihres täuferischen Dissidententums – wurde ausgewählt, um die Ereignisse über die Jahrhunderte zu schildern.
Die vorliegende illustriert-belebte Geschichte erzählt das kurze und eindrückliche Leben des Reformators Huldrych Zwingli und des Schweizer Täufertums. Bis in die Gegenwart werden die Lebensschicksale seiner Schüler, der Täufer, mit besonderem Fokus auf den Jurabogen geschildert. Die Autoren wollen nicht Diskurse der Wissenschaft benennen, sondern mit den illustrierten Geschichtstafeln die Ereignisse in großen historischen Linien erzählen.
Zwingli sagte zum eigenwilligen Weg seiner Schüler im Anschluss an 1 Joh 2,19: „Sie sind von uns ausgegangen …“. Das Zitat haben die Autoren auf das Titelblatt gesetzt.
Zwingli wird zuerst in seinem reformatorischen Werdegang mit seiner Hoffnung und seiner Vision thematisiert. Die Erzählerin weiß, dass bei seinem Handeln stets das Entscheidungskriterium creator oder creatura (Schöpfer oder Geschöpf) relevant war. Zudem war für den Reformator wichtig, dass Gott in Jesus Christus mit seinem Heiligen Geist alles zu seiner Zeit mit seinem Wort verändern und beleben würde und dass das Reich Christi bis in die sozial-politischen Strukturen sichtbar sein müsse.
Seine radikalen Schüler hingegen postulierten auf sofortige Veränderungen. Der Akzent auf dem mündigen Glaubenden mit der Glaubenstaufe vernetzt mit einer Gemeinschaft der Heiligen zu setzen, kollidierte mit Zwinglis Anliegen. Das wäre für den Reformator Verehrung der Kreatur und nicht des Schöpfers gewesen – ein Sakrileg für Zwingli.
Da trennten sich die Wege und die Tränengeschichte der Täufer als Flüchtlinge begann. Aber die Ironie der Geschichte: Die Flüchtlinge auf den Höhen im Jurabogen werden zu einer Wohltat für die Region, wie dies bereits die geflüchteten Hugenotten nach dem Edikt von 1685 für die Schweiz wurden.
Als Brüder haben wir uns an den herausfordernden Stoff mit Magdalena Gurtner als Erzählerin gewagt: Jean-Pierre Gerber zeichnet für die graphische Auswahl und Gestaltung der Ereignisse; Ulrich J. Gerber hat ihm die historischen Fakten und Bilder zum Zwingli- und Täufer-Teil vorgelegt.
Wir hoffen, dass diese Seiten bei Jung und Alt eine interessierte Leserschaft finden werden und wünschen viel Freude beim Entdecken.
Reformationssonntag 2020: Jean-Pierre und Ulrich J. Gerber
„… ach, dann – sie sind ja ein Renegat!“
(Abweichler)
So bezeichnete eine hochgestellte französische Täuferpersönlichkeit meinen Bruder – Eduard Gerber (1918–2012), erster Täufer als Pfarrer der bernischen Landeskirche – anlässlich einer Täufertagung.
Zur damaligen Zeit (1960er Jahre) war es nicht ungewöhnlich, wenn sich die Täufer gegenseitig so bezeichneten.
Ich erinnere mich, dass Täufer untereinander recht unzimperlich umgegangen sind.
Heute?
Im vorliegenden Buch versuchen Jean-Pierre und Ulrich J. Gerber, anhand von Zitaten und Zuordnungen den Reformator Zwingli und die Täufergeschichte zu beleuchten. Es werden Gegebenheiten aufgezeigt und erklärt.
Ein Buch zum Nachdenken und Diskutieren.
Warum werden Täufer aus dem Jura und dem Emmental als Mennoniten bezeichnet?
Menno Simons war meines Erachtens nie im Jura noch im Emmental.
Das ist eine von vielen Fragen rund um die Täufer in diesem Buch.
C. H. CLAYBERG
alias Heinz Gerber (*1933)
Einleitung
Magdalena Gurtner – körperlich schwer gekennzeichnet wegen ihres täuferischen Dissidententums – wurde ausgewählt, um die Ereignisse über die Jahrhunderte zu schildern.
Die vorliegende illustriert-belebte Geschichte erzählt das kurze und eindrückliche Leben des Reformators Huldrych Zwingli und des Schweizer Täufertums. Bis in die Gegenwart werden die Lebensschicksale seiner Schüler, der Täufer, mit besonderem Fokus auf den Jurabogen geschildert. Die Autoren wollen nicht Diskurse der Wissenschaft benennen, sondern mit den illustrierten Geschichtstafeln die Ereignisse in großen historischen Linien erzählen.
Zwingli sagte zum eigenwilligen Weg seiner Schüler im Anschluss an 1 Joh 2,19: „Sie sind von uns ausgegangen …“. Das Zitat haben die Autoren auf das Titelblatt gesetzt.
Zwingli wird zuerst in seinem reformatorischen Werdegang mit seiner Hoffnung und seiner Vision thematisiert. Die Erzählerin weiß, dass bei seinem Handeln stets das Entscheidungskriterium creator oder creatura (Schöpfer oder Geschöpf) relevant war. Zudem war für den Reformator wichtig, dass Gott in Jesus Christus mit seinem Heiligen Geist alles zu seiner Zeit mit seinem Wort verändern und beleben würde und dass das Reich Christi bis in die sozial-politischen Strukturen sichtbar sein müsse.
Seine radikalen Schüler hingegen postulierten auf sofortige Veränderungen. Der Akzent auf dem mündigen Glaubenden mit der Glaubenstaufe vernetzt mit einer Gemeinschaft der Heiligen zu setzen, kollidierte mit Zwinglis Anliegen. Das wäre für den Reformator Verehrung der Kreatur und nicht des Schöpfers gewesen – ein Sakrileg für Zwingli.
Da trennten sich die Wege und die Tränengeschichte der Täufer als Flüchtlinge begann. Aber die Ironie der Geschichte: Die Flüchtlinge auf den Höhen im Jurabogen werden zu einer Wohltat für die Region, wie dies bereits die geflüchteten Hugenotten nach dem Edikt von 1685 für die Schweiz wurden.
Als Brüder haben wir uns an den herausfordernden Stoff mit Magdalena Gurtner als Erzählerin gewagt: Jean-Pierre Gerber zeichnet für die graphische Auswahl und Gestaltung der Ereignisse; Ulrich J. Gerber hat ihm die historischen Fakten und Bilder zum Zwingli- und Täufer-Teil vorgelegt.
Wir hoffen, dass diese Seiten bei Jung und Alt eine interessierte Leserschaft finden werden und wünschen viel Freude beim Entdecken.
Reformationssonntag 2020: Jean-Pierre und Ulrich J. Gerber