Empathische Gesellschaft

Empathische Gesellschaft

Nehmt den Knaben die gefährlichen Messer weg

Gerhard Stähli


EUR 19,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 144
ISBN: 978-3-99146-165-4
Erscheinungsdatum: 13.09.2023
"Empathische Gesellschaft“ von Gerhard Stähli. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit der Gesellschaft der letzten 600 Jahre. Danach präsentiert er seine persönliche Analyse der Ist-Situation und macht Lösungsvorschläge.
Prolog


Vielleicht gibt es schönere Zeiten;
aber diese ist die unsere.
Jean-Paul Sartre

Fantasie ist wichtiger als Wissen,
denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein

In allen Dingen ist hoffen besser
als verzweifeln.
Johann Wolfgang Goethe

Schweigen ist manchmal der lauteste Schrei.
Sprichwort

Aber jetzt ist Zeit zu schreien!
Gerhard Stähli




Vorwort

Extraterrestrische erkunden den Blauen Planeten

Es ist Donnerstag, 27. Januar 2022.
Das Raumschiff C 82 aus der Canis-Major-Galaxie besucht die Galaxie Milchstraße und damit auch unser Sonnensystem. Das Canis-Major-Komitee beauftragte ihre Mission mit der Beobachtung des Blauen Planeten Erde (dem Spielball im Kosmos, wie sie sagen). Auftrag an den Kommandanten der Mission: »Es gilt zu ermitteln, ob auf diesem Planeten eine entwickelte und friedliebende Spezies lebt, mit welcher Kontakt aufgenommen werden könnte. Ziel der Kontaktnahme ist eine gemeinsame friedliche Weiterentwicklung der Erforschung des unermesslichen Kosmos.«
Die Beobachtungen der Crew C 82 werden laufend an die Heimgalaxie gesendet und dort ausgewertet.
Jetzt, am Tag GS 27, erhält die Crew C 82 die Resultate der Auswertungen ihrer Mission.

Die Mutterstation der Canis-Major-Galaxie meldet ihrer Expedition C 82, dass die Auswertungen ihrer Daten Folgendes ergeben hätten:
Die andauernd auftretenden großen Feuer und Wolkenbildungen auf der nördlichen Hälfte der Erdkugel seien als nicht natürliches Phänomen lokalisiert worden.
Es müsse sich um künstlich erzeugte Explosionen handeln. Diese Zerstörungskräfte seien offenbar von der komischen, aufrecht gehenden Spezies selbst entwickelt worden. Alles deute darauf hin, dass diese auf der Erde vorherrschende Spezies nicht befriedet sei. Es handle sich offenbar um eine Fehlentwicklung einer Spezies, die sich untereinander bekämpft. Das heißt, diese unbehaarte Spezies sei schlimmer als die unterentwickelte Spezies, welche die Mission C 81 seinerzeit auf der Erde entdeckte und beobachtete. Die seinerzeitige Spezies (ihr wurde der Name »Affe« zugewiesen) hatte leider einen zu niedrigen Intelligenzquotienten, als dass sie in gemeinsame Projektarbeit hätte miteinbezogen werden können.
Nun ist seit unserem letzten Besuch beim Planeten Erde offenbar eine neue Spezies entstanden. Wir weisen ihr die Bezeichnung »Haarloser Affe« zu. Diese neue Spezies scheint gegenüber dem Affen einen leicht höheren Intelligenzquotienten erreicht zu haben. Aber leider hat sie sich charakterlich, empathisch fehlentwickelt. Obwohl alle Vertreter dieser Spezies offenbar eine einzige und einmalige Entstehungsgeschichte haben, leben sie getrennt in eigenständigen völkischen Gesellschaften und bekämpfen sich dauernd. Diese Volksgesellschaften werden, wie wir annehmen, jeweils von einer Zentrale aus geleitet. Oft leben diese leitenden Köpfe in riesigen Tempeln. Dort leben sie ein vom Volk getrenntes Leben und werden mit großem Aufwand rund um die Uhr bewacht. Das allein deutet schon auf ein Fehlkonstrukt dieser Spezies hin.
Zudem stellten wir fest, dass in dem langgezogenen Erdteil (vom Nordeis bis zum Südeis) an der Nord-Ostküste ein Zentrum gebaut worden ist, in dem sich massenhaft Vertreter dieser Spezies aus allen bewohnten Gebieten der Erde aufhalten. Wir vermuten, dass es sich um so etwas wie ein Führungszentrum der Erde handeln könnte, in dem wahrscheinlich Maßnahmen zur Befriedung der Erde gefunden werden sollten. Dies war leider bis heute erfolglos, wie unsere Beobachtungen zeigen. Unsere momentanen Aufnahmen von C 82 zeigen Kämpfe an verschiedensten Orten der Erde.
Wir verstehen nicht, warum es dort Führern von Volksgesellschaften gelingt, ihre Untergebenen zum Kampf zu motivieren. Es ist unglaublich. Wie können Völker so motiviert werden, dass sie sich gegenseitig umbringen und das millionenfach?
Wir verstehen nicht, dass sich diese Völker nicht emanzipieren und sich eine friedliebende Führungsorganisation geben. Wir verstehen nicht, wie die Spezies Erde bereit ist, irgendwelchen Machtbesessenen, Herrschsüchtigen, Größenwahnsinnigen das Steuer zu überlassen – ja, sie jubeln ihnen sogar zu.

Unser abschließendes Resultat der Analysen der bisher erkannten Vorgänge auf der Erde ist:
Wir erkennen, dass die seit kurzem auf dem Blauen Planeten Erde »aufgeblitzte« und nun vorherrschende Spezies bis zum heutigen Tag unserer Beobachtungen unter sich Krieg führt.
Seit ihrer Entstehung unterscheidet sie sich von der Tierwelt auf der Erde dadurch, dass sie nicht nur zum Zweck des Stillen des Hungers tötet, nein, sie tötet aus Wahn ihre eigene Spezies.
Wir sehen, dass sie sich – geblendet von ihrem Größenwahn –, nach ihrem Spaziergang auf dem Mond bereits als Herrscher des Kosmos wähnt.
Und wir sehen, es gibt für sie kein anderes Ziel, als auch dieses Feld für Machtentfaltung, Machtstärkung, Machterhaltung und Durchsetzung ihrer Ideologien zu missbrauchen.
Wir sehen die vielen Milliarden dieser Spezies, die nur dabeistehen und zuschauen. Sie sind wahrscheinlich noch zu wenig entwickelt, um zu erkennen, dass sie selbst ein System entwickeln müssten, das ihrer Spezies Frieden, Freiheit, Sicherheit und Freude bringen würde.
Diese Spezies ist nicht geeignet für friedliche Zusammenarbeit. Sie ist, solange sie sich gegenseitig vernichtet, nicht fähig, als Partner in das Projekt zur »Entdeckung des Kosmos« miteinbezogen zu werden.

Unsere Hoffnung, auf dem wohl schönsten Planeten der Galaxie Milchstraße eine hochentwickelte friedliebende Spezies zu finden, mit der eine interstellare Zusammenarbeit (lateinisch: inter stellas ›zwischen den Sternen‹) möglich wäre, wurde enttäuscht. Wir bedauern die Fehlentwicklung dieser Spezies auf der Erde sehr.

Auftrag an C 82:
Der Auftrag Blauer Planet Erde ist beendet.

Neuer Auftrag an C 82:
Neuer Kurs: Galaxie Tucana III, Entfernung 80 (Tsd. Lichtjahre).
Der Kontakt bricht ab.
Ich weiß nicht, welche Art Traum ich erlebte. War es ein Albtraum, ein Angsttraum oder ein Hoffnungstraum? Ich weiß es nicht. Nur eines ist für mich klar: Ich stimme der Analyse der Extraterrestrischen zur Situation unserer Spezies vollkommen zu.
Klar ist mir auch, dass es sich um einen Luzid-Traum handelte (Klarträume, die helfen, Albtraumartiges zu überwinden).

Dieses Träumen löst Sehnsuchtsträume nach einer befriedeten Zukunft der Menschheit aus. Es löst den Zukunftstraum »Empathie« aus.


Vom Luzid-Traum auf die neue Straße Richtung Empathie

Es ist Freitag, 28. Januar 2022, spät abends. Meine Projektarbeit ermüdete mich, aber ich bin zu müde fürs Bett. Ich drücke die Fernbedienung zum TV. Die Angebote flimmern vorbei. Plötzlich erscheint höchst herausfordernd der Titel: »Rottet die Bestien aus« vor mir. Und …

Nach einigen Sekunden Einführung ist mir klar, dass es nicht um die Bestie Tier geht, sondern um den Menschen, um die Menschheit. Ich spüre, es geht um DAS THEMA, das mich (und ich denke, eine Vielzahl von Menschen) beschäftigt. Es geht um die jahrhundertelange falsche Geschichtsschreibung der fehlgeleiteten Spezies und deren Folgen bis zum heutigen Tag.

Ich ahne, dass es bei dieser Filmserie um ein Konzentrat aus der Fülle der Literatur, die sich mit dem erwähnten Thema befasst, handelt.

Ich bin hellwach. Das Tablet für Notizen liegt bereit. Mein »Nachtzug« startet. Als der Zug anhält, beginnt es zu tagen.
Bevor ich mich hinlege, überfliege ich meine Notizen. Ich finde rund 40 Seiten. Auf diesen befindet sich nun ein Superkonzentrat des Gesamtstoffs der neuen Geschichtsschreibung. Dieser beschäftigte mich in den letzten zwei Jahren.
Doch dieser Stoff war in meinem »Speicher« nur noch höchst lückenhaft und ungeordnet vorhanden, zudem war er mit ungenauen Fakten behaftet.

Jetzt liegt ein für mich wertvolles Konzentrat vor mir. Dieser Umstand beflügelt mich zur Reinschrift. Und am folgenden Wochenende »sog« ich dann den zweiten Teil dieser Serie ein. Am Ende lag mir ein Konzentrat zum Thema »600 Jahre falsche Geschichtsschreibung« vor.

Einige Leser des Konzentrats forderten mich auf, diese Notizen so aufzubereiten, dass sie einem interessierten Kreis zugänglich gemacht werden können. Ich bezweifelte den Sinn dieses Anliegens, weil mir klar war, dass die heutigen Erkenntnisse veröffentlicht und für jedermann zugänglich sind. Meinen Standpunkt konterten sie mit dem Argument, dass gerade das Konzentrat wichtig wäre. Es wäre wichtig für Interessierte, die sich nie die Zeit nehmen würden, um sich in die einschlägige Literatur zu vertiefen? Im Quellennachweis erwähne ich elf Bücher bzw. wissenschaftliche Veröffentlichungen, welche mich während der letzten zwei Jahre beschäftigten.

Nun steht diese Kurzfassung und ist Gegenstand des Teil I dieses Buches.


Neuer Auftrag – Analysen und Lösungsvorschläge

Kurz nach Fertigstellung der Kurzfassung drängten mich meine »Lesefreunde« zur Weiterarbeit. Sie wünschten von mir eine persönliche Analyse der Ist-Situation der menschlichen Gesellschaft. Zudem wäre die logische Folge ein Lösungsvorschlag, dessen Zielsetzung die Befriedung der Menschheit sein müsste.
Mein Einwand war: Unmöglich! Die UNO (mit Hauptziel Befriedung der Menschheit) beschäftigt über 40’000 Vollzeitmitarbeiter, zudem beschäftigen sich unzählige Menschen in über 200 Regierungen der Erde mit der gleichen Zielsetzung.
Dann brach am 24. Februar 2022 der Krieg in der Ukraine aus. Putin erklärte: »… ich löse meine Probleme militärisch!« Sogleich machte ich mich an die Arbeit.

Das Resultat steht lesebereit im Teil II dieses Buches.

Ich wünsche allen Lesern eine gute Reise in die Vergangenheit der letzten 600 Jahre. Aber ich hoffe, dass danach nicht Entmutigung aufkommt. Nein, jetzt geht es ums Erwachen, Erkennen und darum, Entscheide zu fällen für das persönliche Leben. Und wem es möglich ist, sich für positive Veränderungen in der Gesellschaft öffentlich einzusetzen, dem wünsche ich Mut, Kraft und Durchhaltevermögen.

Es darf nicht weiter heißen (wie es um das Jahr 30 geheißen hat): »Sie standen dabei und schauten zu!« Jetzt geht es darum, dass sich die Weltgemeinschaft auf eine neue Friedens-Charta einigt, welche weltumspannende Sicherheit, Frieden und Freiheit zum Ziel hat. Jetzt geht es darum zu handeln. Es geht darum, den »bösen Knaben die gefährlichen Messer« (die strategischen Waffen) wegzunehmen und die UNO mündig zu machen (z. B. das Vetorecht der Mächtigen zu kappen).

Unsere Generation muss – auf dem Kulminationspunkt des Bösen angelangt – das offene Tor, das in den Abgrund führt, sofort schließen.

Machen wir uns gemeinsam auf den Weg Richtung Zeitalter Empathie!
Gerhard Stähli





Teil I

600 Jahre falsche Geschichtsschreibung



1 Filmtitel: »Rottet die Bestien aus!«


Der Film, der diesen Titel trägt, wurde Ende Januar 2022 auf dem Sender ARTE ausgestrahlt.
Die Thematik des Films gilt keiner tierischen Bestie.
Es geht um die BESTIE MENSCH.
Dazu passt das wohl kürzeste Bild, das je über den Menschen gezeichnet worden ist.


Thomas von Aquin (* 1224, † 1274):
»Der Mensch ist die Lust des Tieres und
die Lust des Engels – beides zugleich.
In ihm schlummert die Möglichkeit zum Guten,
aber auch zum Monster.«

Die Bestie

Es geht um 600 Jahre Weltgeschichte

Um die Geschichtsschreibung der Sieger
Um die unvollständige und damit falsche Geschichtsschreibung
Es geht um deren Folgen bis zum heutigen Tag

Dem Filmregisseur geht es darum, die heute bekannten, wissenschaftlich erhärteten Erkenntnisse zu 600 Jahre falscher Geschichtsschreibung aufzuzeigen. Er will damit der Menschheit zu einer neuen Wegfindung zur Wahrheit verhelfen. Die Sehnsucht nach Frieden trieb ihn dazu.



2 Einführung

Zu Beginn der vorliegenden Arbeit ging es mir darum, mir einen persönlichen Überblick über die neuen, wissenschaftlich erhärteten Ergebnisse zur Forschung zu 600 Jahren Geschichte zu verschaffen. Meine Neugier trieb mich dazu, möglichst nahe an die wahre Geschichte der weißen Spezies heranzukommen. Zudem hoffe ich, dass das vorliegende Konzentrat aus der immensen Menge von Informationen dem interessierten Leser dient, um für seine Zukunft Schlüsse zu ziehen. Gute Reise!

Wie lange glaubten wir der Geschichtsschreibung der Sieger? Für wie viele Generationen war der Geschichtsunterricht etwas »Gottgegebenes«? Was vorlag, durfte und wurde nicht angezweifelt. Wie groß ist der Schaden, der dadurch der Menschheit bis auf den heutigen Tag entstanden ist?

Aber die Eisschicht, welche die ganze Wahrheit bisher zudeckte, beginnt zu schmelzen. Für mich persönlich begann das Eis zu schmelzen, als ich als Frühpensionierter in verschiedenen Schwellenländern für die UNO Consulting-Aufträge ausführte und später zahlreiche Trekkinggruppen in unterschiedlichste Gebiete der Erde führte. Dabei weitete sich meine Sicht allmählich auf die Seite der Geschichte, welche die Sieger nie beschrieben haben.

Ich wurde konfrontiert mit
Altlasten der Weißen aus der Entdeckungs- und Kolonialzeit
Überheblichkeit und Doppelmoral der Kolonialisten und Monarchisten
Folgen des Herrschens der Übermenschen bzw. der Missionierung der Untermenschen, aber zugleich auch der Ausbeutung
Folgen der Idee des Ausrottens der Bestien
Rassismus, Faschismus und deren Folgen

In den Jahren 2003 bis 2018 begleitete ich viele kritisch denkende Menschen, die sich echt Sorge um unsere Zukunft machten, auf Trekking-Reisen. Dabei standen wir oft vor Menschen, deren Vorfahren noch Bestien genannt worden sind. Sie begegneten uns mit offenem Blick und der Frage: Woher seid ihr? Oft ernteten wir mit unserer Antwort »Europa, Schweiz, Suisse, Switzerland, Helvetia« freundliches Nicken und die nachgeschobene Bemerkung »reichstes Land der Welt«. Wir wussten, damit war keine der grundsätzlichen Fragen beantwortet. Am Schluss dieses Dokuments füge ich einige Reise-Erlebnisse an, die erklären, wie und warum ich für das Thema »Wahre Geschichtsschreibung« sensibilisiert worden bin. Ich hörte von meinen Gästen beispielsweise Bemerkungen wie »die weiße überhebliche Rasse (Europa/USA) wird mal noch büßen« oder »unsere Geschichte wird uns mal noch einholen, vielleicht so wie das Römische Reich eingeholt worden ist«.
Bei anderen Gelegenheiten hörte ich sogar rassistisch gefärbte Bemerkungen über Schwarze, über Unterentwickelte und über Untermenschen. Ich gab damals noch kein Gegensteuer. Erst als mich eine gebildete Person davon überzeugen wollte, dass die Schwarzen nicht von Gott wären, legte ich den Hebel um.
Ich versprach mir, an der Geschichte der Weißen und vor allem an der Geschichte der Kolonialzeit zu forschen. Ich las im Wissen darum, dass für die bisherige Geschichtsschreibung galt:

Wissen ist Macht, aber die Historie ist die Frucht der Macht.
Wer am Ende siegt, schreibt die Geschichte.

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