Narben erinnern mich an das Erlebte, aber sie definieren nicht meine Zukunft

Narben erinnern mich an das Erlebte, aber sie definieren nicht meine Zukunft

Kaputtgekämpft oder mein Schrei nach Gerechtigkeit

Dorothea Hesse-Swikle


EUR 16,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 88
ISBN: 978-3-99131-809-5
Erscheinungsdatum: 06.02.2023
Dorothea Hesse-Swikle, leidenschaftlich in der 1:1-Intensivpflege tätig, erlebt jahrelange psychische und physische Gewalt. Doch viel schmerzhafter als die körperlichen Narben sind das Nicht-Gehörtwerden und die ständige Zurückweisung ihrer Hilferufe.
Teil I

Kaputtgekämpft
oder
Mein Schrei nach Gerechtigkeit


Recht ist nicht immer Recht.
Wenn Recht zu Unrecht wird,
wird Widerstand zur Pflicht.
(Zitat von Berthold Brecht 1898–1965)


Fünf Minuten vor Weltbeginn rannte ich übers Stoppelfeld.
Als das Wasser der Elbe an der Ostsee brannte, zog man einen Toten lebendig heraus, der war stumm und sprach:
Dunkel war’s, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur
als ein Wagen blitzeschnelle, langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss’ner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und der Wagen fuhr im Trabe rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein weißer Rabe g’rade eine Turmuhr auf.
Und auf einer roten Bank, die blau angestrichen war,
saß ein blondgelockter Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen und mit fürchterlichem Krach
spielen in des Grases Zweigen zwei Kamele lautlos Schach.
Und zwei Fische liefen munter durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter und der graue Tag erschien.
Droben auf dem Apfelbaume, der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume und an Nüssen noch genug.

Dieses Gedicht von Wolfgang von Goethe schrieb Schiller in der Abendröte, als er auf dem Nachttopf saß und die Morgenzeitung las …

Was hat nun das eigentlich recht lustige Gedicht mit mir zu tun?

Sehr viel, denn genauso wirr sieht es in meinem Kopf aus, wenn ich auf meinen jahrelangen Kampf um mein Leben, meine Würde und um mein Recht auf Gerechtigkeit zurückblicke.

So viele Widersprüche, Auf und Abs und Kopfschüttelmomente – ähnlich dem Gedicht – hatte ich seitens der Anwälte, Richter und Beamten in Form von Gerichtsurteilen und Anfeindungen durchzustehen.

Trotz alledem bin ich der Justizhölle lebend entkommen!



Kurze Autobiografie

Fünfzehn Jahre ungleicher aussichtsloser Kampf David (ich) gegen Goliath (die Justiz).

Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei. Recht und Gerechtigkeit haben nichts miteinander zu tun … So sehen meine Erfahrungen mit der Justiz aus. Nur mit diesem Buch konnte ich meinen inneren Frieden finden, meine Wut gegen die Justiz rauslassen und aufarbeiten.

Aber der Reihe nach: Am 11. September 1959 wurde ich als gesundes Kind im damaligen Säulen-Krankenhaus Merseburg (jetzt Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis) geboren. Ich hatte bereits eine ältere Schwester, die am 19. Februar 1958 in Teuchern zur Welt kam. Wir wuchsen unbeschwert und glücklich in einem 600-Seelen-Dorf in Atzendorf, Gemeinde Geusa bei Merseburg in Sachsen-Anhalt auf. Schade ist, dass es keine Fotos von meiner Taufe in der Kirche St. Dionysius im November 1959 gab/gibt, da meine Eltern gerade in dieser Zeit unser Einfamilienhaus aus alten Bruch- und Feldsteinen bauten. Im September 1966 wurde ich eingeschult. Wir waren ein geburtenreicher Jahrgang, sodass es zwei erste Klassen gab. Meine besten Freundinnen, die ich schon aus der Kindergartenzeit (ja damals hieß es noch Ki-Ga) kannte, waren in der Parallelklasse. Meine Mutter war teilweise während unserer Ki-Ga-Zeit auch Kindergärtnerinnen, was Vor- und Nachteile hatte …

Ab der zweiten bis zur vierten Klasse besuchte ich die Grundschule Geusa. Das Lernen machte mir Spaß und zu meinen Mitschüler/-innen hatte ich immer ein sehr gutes Verhältnis. Schön war auch die Samstagsschule, was die Jüngeren gar nicht mehr kennen: von montags bis samstags in der Schule zu sein. Wenn ich nachmittags aus der Schule oder aus dem Schulhort kam, waren entweder meine Mutter oder vier Häuser weiter im Bauerngehöft meine Großeltern für mich da. Von der fünften bis zur zehnten Klasse fuhren wir mit dem Schulbus von Geusa-Atzendorf nach Merseburg-West zur „Valentina-Nikolajewa-Tereschkowa-POS“ (Polytechnische Oberschule – war die allgemeine Schulform der DDR und umfasste 10 Klassen). Meinen Abschluss der 10.Klasse bestand ich mit „Sehr gut“. Prüfungen waren kein Problem für mich, obwohl kurz vor den Abschlussprüfungen mein Opa verstarb, was ein schlimmes, einschneidendes Ereignis für mich war.

Die Ausbildung zur Wirtschaftskauffrau absolvierte ich im Internat in einer wunderschönen Backsteinschule, die leider abgerissen wurde – in Wittenberg.

Ja genau in der Stadt, in der Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Wittenberger Schlosskirchentür schlug.

Zwei wertvolle Internatsjahre in Wittenberg: Per Zug ging es am Wochenende nach Hause. Sonntagabends trafen wir uns alle in den Internatszimmern wieder. Das letzte Vierteljahr Praktikum in den Leuna-Werken zeigte mir, dass es nicht der Job fürs Leben war. Ein Jahr lang habe ich daraufhin im Staatsarchiv Merseburg gearbeitet, sämtliche Stationen von Mikroverfilmung, Buchbinderei über Ormig-Vervielfältigungsverfahren, Archivierungen und Bestandsaufnahmen kennengelernt. Die Ablehnung meinerseits, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) beizutreten und mich von meiner „West“-Verwandtschaft loszusagen, führte zur Entlassung. Das gleiche Problem hatte ich bei meiner Bewerbung zum Studium Fremdsprachenkorrespondentin in Berlin-(Marienfelde?) oder zum Studium „Planung, Leitung und Organisation in der sozialistischen Wirtschaft“ an der Karl-Marx-Universität Leipzig.

Deshalb kam ich irgendwann zu meiner eigentlichen Berufung: Studium Große Krankenpflege in Halle und Arbeiten auf der HNO-Station Am Stadtpark des KKH’s Merseburg.

Im Sotschi-Urlaub mit meiner Mutter lernte ich den späteren Vater meiner Tochter kennen. C. kam am 16.08.1981 als Acht-Monats-Kind zur Welt. Ich zog zum Vater meiner Tochter nach Zschorlau im Erzgebirge und arbeitete bis 1984 im Reisebüro Aue. Im April 1984 verschwand der Vater meiner Tochter spurlos … Von Kripo- und Stasi-Beamten erfuhr ich, dass er vor einigen Monaten einen Ausreiseantrag in die „BRD“ stellte, mich aber nicht als Mitwisserin da hineinziehen wollte. So löste ich unsere gemeinsame Wohnung auf und wohnte bis 1987 in Ha-Neu (Halle-Neustadt). Während dieser Zeit, 1984–1986, hörte ich nichts mehr von ihm, so suchte ich ihn über das Rote Kreuz, sodass er wenigstens Unterhalt für unsere Tochter zahlt. Wir hatten wieder Kontakt, trafen uns mehrmals in Tschechien. Ich arbeitete in dieser Zeit an der Technischen Hochschule Merseburg.

Am 6. Dezember 1986 ist meine Schwester R. in ihrer Studentenwohnung in Dresden, Senefelder Straße, tot aufgefunden worden. Am Tag zuvor hatte ich mit ihr über den Dienstapparat der TH Merseburg noch ein sehr schönes Telefonat, wobei sie mir sagte, dass sie sich so sehr auf die Heimfahrt am Wochenende freue, weil erstens das Schweineschlachtfest bei uns im Bauernhof anstand und zweitens sie ihr Biomedizintechnik-Studium mit „Gut“ abgeschlossen hatte, und sie diese Diplomarbeit im Januar nur noch verteidigen musste, was keine Hürde für sie sein werde Auf der Kripo-Wache in Dresden wurde uns gesagt, es war Suizid, aber es gab viele verdächtige Ungereimtheiten. Ihre ehemaligen Kollegen der Firma P. in Dresden wussten wohl einiges mehr, was uns entging, denn sie verhielten sich auf der Beerdigung sehr seltsam … Bei der Anforderung der Stasi-Akten für meine Schwester und mich wurden mir vorerst nur meine zugesandt. Später kamen drei komplett geschwärzte Seiten, die meine Schwester betreffen. Tja, das sagt doch alles! Hier wurde vernichtet und vertuscht, was das Zeug hält! (Meiner Meinung nach – und das ist nicht nur meine Meinung, auch Freundinnen, Bekannten und Verwandte sahen in diesen Unterlagen Hinweise auf einen Auftragsmord der Stasi.) Nur schade, dass man es nie für nötig gehalten hat, wenigstens meinen Eltern, die inzwischen verstorben sind, angemessen und wahrheitsgetreu über die Todesumstände ihrer Tochter R. zu informieren.

Meine Schwester und ich waren „aktive“ Kirchenmitglieder, d. h. Christenlehre, Konfirmation, Freizeiten bei „Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste“, Treffen unter dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ waren uns beiden (und vielen anderen interessanten und interessierten Menschen) wichtig. Dies war der Regierung zu DDR-Zeiten natürlich ein Dorn im Auge, ich bekam dies in Form von Abmahnungen und Versetzungen zu spüren. Mein Glaube an das DDR-Regime war schon lange zerbrochen, und so fasste ich den Entschluss, im Frühjahr 1987 einen Ausreiseantrag zu stellen. Im August mussten wir von DDR-staatlicher Seite heiraten, was wir auf dem Standesamt Ha-Neu taten. Extra für uns wurde das riesengroße Portraitbild von Erich Honecker abgehängt, sodass sich ein hellbeiger Fleck von der restlichen vergilbten Tapete abzeichnete.

Im Oktober 1987 siedelten meine Tochter und ich im Zuge einer „Familienzusammenführung“ in die BRD über. Damals ein Abschied für immer – von meinen Eltern, Freunden und Verwandten. Aber es sollte ja anders kommen – im November ’89.

In Hof/Oberfranken nach zwei Wochen Aufnahmelager Gießen angekommen, absolvierte ich sämtliche Computerlehrgänge und machte von 1989 bis 1991 meine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin. Ich fühlte mich schnell wohl, meine Tochter konnte auch in der Schule und in Sportvereinen gut mithalten. Wir bauten 1993 ein schönes Haus am Hofer Stadtrand, aber der Vater meiner Tochter sprach immer mehr dem Alkohol zu – als Fernfahrer! So kam es, dass wir allmählich Co-Abhängige wurden, das heißt, ich wurde unter Androhung von Gewalt gezwungen, ihn bei seinem Arbeitgeber krankzumelden, ihn von unterwegs (z. B. Rotterdam, Plzeň, o.Ä.) mit dem Privat-PKW abzuholen, da er nicht mehr in der Lage war, einen LKW zu führen. Irgendwann zog ich aus dem schönen Haus aus – allein in eine kleine Wohnung. Meine Tochter hielt es nach circa einem Vierteljahr nicht mehr bei ihrem Vater aus und zog zu mir. Später zog sie nach München, um eine Ausbildung zur Hotelfachangestellten bei einer großen Hotelkette zu absolvieren. Ihr Vater kümmerte sich gar nicht mehr um sie – finanzielle, moralische und tatkräftige Unterstützung bekam sie nur von mir.

Ich arbeitete – manchmal „mit dem Kopf unterm Arm“ in den Sozialstationen und Altenheimen in Hof, um uns beide (meine Tochter und mich) über Wasser zu halten. Weil der Vater meiner Tochter beim Abschied zu mir sagte: „Du kannst nichts, du bist nichts, du hast nichts“, habe ich den Flugschein für einmotorige Flugzeuge (wie Cessna, Piper, Grumman Tiger) gemacht, also PPL-A (Private Pilot Licence-Aeroplane) mit deutschem Sprechfunkzeugnis. Manche Landungen waren sensationell: Kurz vor dem Aufsetzen hatte mich eine Seitenböe erwischt, wenn dabei die Tragfläche auf den Boden schrammt, ist der Tank aufgerissen, und was dann passiert, brauch ich wohl nicht erwähnen. Ich konnte nur nochmal durchstarten und habe mir die „Landebahn drehen lassen“. Ausgerechnet an diesem Tag hatte ich meine circa 17-jährige Tochter in der Cessna. Ich habe aber die Maschine beim zweiten Landeanflug butterweich aufgesetzt. Beim Aussteigen gab es einen Riesenbeifall von Zuschauern am Flugplatz Hof. Dachten die, das war eine geplante Stuntvorführung? In Straubing habe ich vor lauter Donaudunst die Landebahn nicht erkennen können. Dann kam sie so plötzlich, so dass ich knallhart aufgesetzt habe. Die Cessna schaukelte sich dermaßen hoch, setzte mehrmals auf und sprang wie ein Flummi hoch. Kurz vor Bahnende habe ich sie zum Stehen gebracht, bin zum Tower, um meine Landung zu bezahlen, der Lotse sagte: „Dreizehn Landungen à 3 Mark sechzig, das macht … Ist dir nicht gut?“

Im April 2001 lernte ich den später brutalen Lebensgefährten W. K. kennen, der sich regelrecht in mein Leben drängte, immer mal komische und kränkende Situationen schaffte, sich aber erst nach circa fünf Jahren als gefährlich krank, sadistisch, verlogen, narzisstisch und ekelhaft grausam entpuppte. Mit W.K. lebte ich erst in Hof in einer Bestatter-Wohnung (über einem Sarglager – schlechtes Karma, dachte ich). Im Oktober 2004 zogen wir wieder nach Geusa-Atzendorf in den Bauernhof meiner Großeltern. Mein Vater war zu dieser Zeit schon schwer herzkrank (4 Bypässe und eine Schweineklappe), so konnte ich mich noch einige Monate um ihn kümmern und ihm einen Wunschurlaub in Ungarn, Thermal-Kurort Heviz, Zalakaros und das Schwefelbad Csokonyavisonta ermöglichen. Anfang 2005 begann ich bundesweit über eine Dresdner Montage-Firma für 6,50 Euro Stundenlohn als Pflegekraft zu arbeiten. Ich wurde in Immenstadt und Oberstdorf im Allgäu, in Böblingen, Fürth im Odenwald, Karlsruhe und in Zell am Main eingesetzt. Dort brach ich am Bett einer Patientin mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall zusammen, lag in Würzburg im Julius-Spital, wo ich während des Krankenhausaufenthalts von meiner Montage-Firma fristlos gekündigt wurde. Trotzdem waren alle diese Einsätze immer eine tolle Erfahrung, schöne Herausforderungen und Bereicherungen – vor allem: Es herrschte immer ein gutes Arbeitsklima.

Von Oktober 2005 bis März 2007 war ich in der mobilen Pflege in Merseburg tätig. Im Frühjahr 2007 wurde mir gekündigt, da in dieser Zeit recht viele Patienten verstarben. Obwohl ich die Möglichkeit hatte, neue Patienten aufzunehmen, ging die PDL (Pflegedienstleitung) nicht darauf ein, jedoch wurde ich in einem sehr herzlich-freundlichen Gespräch gegangen, da ich als Vorletzte zum Team stieß, sozialbedingt aber durfte jene bleiben, welche nach mir kam, allerdings ein schulpflichtiges Kind hatte.

Am 1. April 2006 starb mein Vater. Kurz zuvor fingen wir mit dem Bungalowbau in Geusa-Atzendorf an, was wir daraufhin erstmal bis August stoppten. Mein Vater hatte sich so sehr darauf gefreut, dem Hausbau zuzusehen – es sollte nicht sein. Unmittelbar nach dem Besuch an seinem Sterbebett im KKH Merseburg ging es für mich arbeitsmäßig in der ambulanten Pflege weiter – ab ins Dienstauto und Patienten pflegen. Ich war wie in Trance und funktionierte einfach – ganz schön viel Einsatz für einen Rausschmiss.

Bis August 2006 arbeitete mein ehemaliger Lebensgefährte W.K. in einer Firma als Bauhelfer, mit dem Hausbau in Geusa-Atzendorf schmiss er seinen Job, meinte, er müsse unbedingt beim Hausbau mithelfen und fing an, Korn und Bier zu „trinken“.

Meine Tochter lebte in dieser Zeit schon mit dem Vater ihrer Kinder in Wien in Österreich. Ihren Partner hatte sie 2004 auf einem Kreuzfahrtschiff während ihrer Gastro-Praktika kennengelernt.

Im März 2007 lernte ich die 1:1-Intensivpflege kennen, zuerst ein Patient in Weißenfels mit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) – angestellt bei einem privaten Pflegedienst aus Dessau.

Ab Januar 2008 war ich bei einem Berliner Intensivpflegedienst in verschiedenen Teams in Mücheln/Geiseltal, Ohrdruf, Jessen, Halle, Dessau, Merseburg, Hohenmölsen und Leipzig tätig. Das Zusammenleben mit W.K. wurde für mich immer unerträglicher, da er es verstand, mir das Leben zur Hölle zu machen: Er versteckte meine Autoschlüssel, meine Handtasche, mal alle rechten Schuhe, mal alle linken Schuhe, mal meine Geldbörse, mal den Haustürschlüssel u. v. a. m. Mit dem perfiden Vorwurf, ich wäre so vertrottelt und wüsste nicht, wo ich alles hingetan hätte. Mit diesen schändlichen, hinterhältigen und heimtückischen Aktionen hatte er vor, mich psychisch fertig zu machen – mit dem Ziel, mich zu entmündigen. Es stellte sich aber immer wieder heraus bzw. es flog auf, dass ER der Täter war und all dies getan hat.

So kam es, dass ich oft zu spät, barfuß, in Hausschuhen und völlig aufgelöst und zerstreut zur Arbeit oder zu wichtigen Terminen kam. Ich war übermüdet, unkonzentriert, krank und das in DEM Job – medizinische Intensivpflege! Die Verantwortung für einen beatmungspflichtigen, schwerstkranken Intensivpatienten mit Wiederbelebung, Sauerstoffgabe, Medikamentengabe, Ernährungssonde und allem Drum und Dran ist enorm!

Im September 2009 schmiss ich den Vogel aus dem Nest! Was er sich in der Nacht nach der Geburtstagsfeier meines 50. Ehrentages geleistet hat, war die dreisteste Krönung – dachte ich. Dass es noch schlimmer kommen sollte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen! Beim Zubettgehen nach der Feier rüttelte er am Bett, riss eine Bettkante ab und verprügelte mich damit – ohne Vorwarnung. Ich musste LAUTLOS schreien – vor Schmerzen und Hass, da ich im Haus Schlafgäste hatte. Ich schämte mich doch so sehr für meine Verirrung, an welch schrecklichen Typen ich da geraten war!

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