Martin André Steinert – der lange Weg zu mir selbst

Martin André Steinert – der lange Weg zu mir selbst

Von Martina zu Martin – die Biografie meiner Leidenszeit

Martin André Steinert


EUR 25,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 248
ISBN: 978-3-99130-001-4
Erscheinungsdatum: 06.10.2021

Kundenbewertungen:

5 Sterne
Neugeboren - 07.08.2022
HansJörg Raaflaub

Meine allergrösste Hochachtung schenke ich Martin für seinen Überlebenskampf! Man kann es gar nicht anders nennen. Es ist mehr als übermenschlich was er in all den Jahren geleistet hat. Ein sehr langer Leidensweg, man leidet mit, wenn man seine Geschichte liest. Ich war mehr als erschüttert, mir kamen mehr als einmal die Tränen. Sein grosses Glück während dieser schrecklichen Zeit war, dass eine so gute und einfühlsame Therapeutin intensiv und mit viel Herzenswärme mit ihm gearbeitet hatte. Das zeigt, dass Martin eine unglaubliche Willenskraft in sich birgt, sonst hätte sein Herz das nicht mitgemacht. Martin ist ein willensstarker Mann. Ich sage Mann, denn für mich war er immer ein Mann. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, er ist im falschen Körper auf die Welt gekommen, aber seine Männlichkeit hatte er, trotz seines ausgezehrten Körpers in seinem Ausdruck. Es ist so eine grosse Freude in heute anzuschauen, gesund, sportlich und kraftvoll. Martin ist ein sensibler Mensch, er hat eine feine poetische Ader, das merkt man in seinen Gedichten. Sie zu lesen ist ein guter Ausgleich zu den tatsächlichen, harten, traurigen Beschreibungen des Verlaufs seiner entsetzlichen Suchtkrankheit. Eine Geschichte mit einem glücklichen Ende! Ich wünsche Martin André auf seinem weiteren Lebensweg alles Schöne und Liebe was man sich vorstellen kann!Und wer weiss, vielleicht gibt es sogar ein zweites Buch!

5 Sterne
Neugeboren - 07.08.2022
HansJörg Raaflaub

Meine allergrösste Hochachtung schenke ich Martin für seinen Überlebenskampf! Man kann es gar nicht anders nennen. Es ist mehr als übermenschlich was er in all den Jahren geleistet hat. Ein sehr langer Leidensweg, man leidet mit, wenn man seine Geschichte liest. Ich war mehr als erschüttert, mir kamen mehr als einmal die Tränen. Sein grosses Glück während dieser schrecklichen Zeit war, dass eine so gute und einfühlsame Therapeutin intensiv und mit viel Herzenswärme mit ihm gearbeitet hatte. Das zeigt, dass Martin eine unglaubliche Willenskraft in sich birgt, sonst hätte sein Herz das nicht mitgemacht. Martin ist ein willensstarker Mann. Ich sage Mann, denn für mich war er immer ein Mann. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, er ist im falschen Körper auf die Welt gekommen, aber seine Männlichkeit hatte er, trotz seines ausgezehrten Körpers in seinem Ausdruck. Es ist so eine grosse Freude in heute anzuschauen, gesund, sportlich und kraftvoll. Martin ist ein sensibler Mensch, er hat eine feine poetische Ader, das merkt man in seinen Gedichten. Sie zu lesen ist ein guter Ausgleich zu den tatsächlichen, harten, traurigen Beschreibungen des Verlaufs seiner entsetzlichen Suchtkrankheit. Eine Geschichte mit einem glücklichen Ende! Ich wünsche Martin André auf seinem weiteren Lebensweg alles Schöne und Liebe was man sich vorstellen kann!Und wer weiss, vielleicht gibt es sogar ein zweites Buch!

5 Sterne
Freundschaft/Toleranz  - 27.02.2022
Ralf Denk

Hallo Martin, da ich dich kennenlernen durfte möchte ich dir auf diesem Wege sagen was du für ein ganz toller Mensch du bist. Möge diese Freundschaft nie enden. Dein Freund Ralf.

5 Sterne
Beeindruckend - 24.02.2022
chris

Ein mutiges Buch und wichtiges Buch, insbesondere on Bezug zum aktuellen der Intersexualität.

5 Sterne
Interessant Lebensgeschichte  - 22.01.2022
Schneider

Spannende Geschichte die eine glückliche Wende nimmt. Toll geschrieben.

5 Sterne
Der lange Weg zu mir selbst - 13.01.2022
Regina Berger

Das Buch ist sehr gut geschrieben, ohne Schnörkel, sondern sehr sachlich.Leider erschreckend der lange Leidensweg.

5 Sterne
der lange zu mir - 10.01.2022
Silvia Riepen

In dieser Geschichte erkennt man den Leidensdruck ,die viele Menschen wie Martin Steinert durchleben müssen.5 Sterne für diesen Mut, sich mit diesem Buch an die Öffentlichkeit zu wenden!Ich wünsche Herrn Martin Steinert weiterhin Mut Stärke und Kraft ,sich weiterhin, in dieser Gesellschaft durchzusetzen.

5 Sterne
Martin steinert der lange weg zu mir selbst - 07.01.2022
Regina dettling

Sehr bewegent das eine Mensch soviel erträgt und überlebt

5 Sterne
Nachtrag zu meiner Bewertung - 28.12.2021
Jennifer Helbing

Unbedingt lesen!Mitfühlen, mitleiden, mitweinen, mitfreuen.

5 Sterne
Teufelskreislauf und Lichtblick - 28.12.2021
Jennifer Helbing

Das Buch von Martin Andre` Steinert ist anders, als das, was ich bisher gelesen habe. Vielleicht mag es dem/ der/ ein oder anderen Leser/in gehen wie mir und im Verlauf des Buches denken "moment - hab ich das nicht schon gelesen?"...aber hierzu ist eines sehr wichtig...und ich spreche hier als selbst Anorexie-erfahrene Leserin: Es beschreibt den immer wiederkehrenden Teufelskreislauf, eines süchtien und in Martins Fall noch tiefer greifend: identitätssuchenden Menschen. Jeder hundertstel Millimeter nach vorne, den ein gesunder Mensch garnicht wahrnimmt, bedeutet die Bewältigung eines 8000ers - ohne Sauerstoffflasche. Jeder Rückfall, und mag er noch so gering erscheinen, ist ein Sturz in endlose Tiefen. Aus dieser Tiefe wieder aufzustehen und erneut den " Aufstieg des 8000ers" zu wagen, immer und immer wieder, ist ein unglaublicher Kraftakt und Kampf. Vielleicht lässt es sich mit einem einfachen Bild besser erklären: Ein Acker, auf welchem man immer und immer wieder seine Runden dreht...es mag die selbe Runde sein, jedoch ändert sich der Untergrund...die Rinne wird tiefer und tiefer - es ist also NICHT die selbe Runde. Sondern es wird immer schwerer aus diesem "Kreislauf" heraus zu kommen. Der Graben wird tiefer und dunkler und der Blick nach vorne um in der Ferne das Licht zu sehen, das Leben bedeutet, wird irgendwann fast unmöglich.Daher sind auch die vermeintlichen Wiederholungen in keinstem Fall Wiederholungen...es ist jedes mal eine noch schwerere Runde des Teufelsrads. Und vielleicht versteht man nun, weshalb Martins "Lichtblick" so elementar in diesem Buch hervorgehoben wird.

5 Sterne
Eine unglaubliche Geschichte  - 09.12.2021
Karin Naumann

Ein interessantes, tolles Buch. Man kann es nur empfehlen. Was Martin durchgemacht und gelitten hat und jetzt so liebenswerter und zufriedener junger Mann ist . Das freut mich riesig.

5 Sterne
Ein Wunder  - 07.12.2021
Lilo Klass

Was für ein Kampf! Martin hat ihn gewonnen mit viel Kraft, eiserner Disziplin und enormer Energie. Beispielhaft! Es lohnt sich wirklich diese Geschichte zu lesen.

5 Sterne
Sehr eindrucksvoll und lesenswert. - 29.11.2021
Elke Weiß

Unglaublich was es für Lebensgeschichten gibt. Ich war von Anfang von dem Buch gefesselt, weil ich mit dem Autor mitgelitten habe. Um so schöner ist es , dass er nach so vielen Jahren seinen Weg gefunden hat.

5 Sterne
Martin André Steinert Der lange Weg zu mir selbst  - 04.11.2021
Esther Niebel

Ein sehr ergreifendes Buch, man kann sich sehr gut in den Autor rein versetzen. Ganz toll geschrieben.

Warum habe ich dieses Buch geschrieben?

Ich habe schon immer sehr gerne geschrieben und versucht meine Gefühle in Worte zu fassen. An meine Biografie aber habe ich mich zunächst nur schwer getraut, weil mich der Berg an Dokumenten und Schriftstücken meiner Vergangenheit zu erdrücken schien.
Nach meinem „Coming-out“ kam dann aber sehr schnell der große Wunsch in mir auf, das „Wunder“ meines Lebens zu beschreiben.
Mein größtes Ziel war es, mein Leben offen und ohne Scham so tief wie möglich zu erzählen, um auch für viele weitere Menschen, die sich in einem ähnlichen Identitätskampf befinden, Verständnis zu fordern. Ich möchte dabei mein Leid auf keinen Fall als das schlimmste bezeichnen. Zumal es sich für mich zu einem wundervollen, neuen Leben wendete. Ich denke vielmehr an alle, deren Schicksal noch viel größer ist und die niemals daraus einen Weg finden und erlöst werden können.
Aber vielleicht ist meine wahre Geschichte auch eine Aufforderung, niemals aufzugeben, immer wieder versuchen aufzustehen und vor allem sich selbst zu finden. Entgegen zahlreichen kritischen und schmerzlichen Äußerungen. Getragen durch motivierende Stimmen seiner Umwelt und ein neues Vertrauen in sich selbst.
Es ist nie zu spät, eine Umkehr zu wagen, in sein Herz zu hören und auch an Wunder zu glauben. Ich möchte mit meiner Autobiografie ein Zeichen setzen, dass nicht alles in unserer modernen, rational geprägten Welt durch Zahlen und Statistiken erklärbar ist. Vieles, das uns im Leben wirklich weiterbringt, kann nur über unseren tiefen Glauben und die Achtung unserer Gefühle erreicht werden.
Dabei können tiefe Empfindungen auch sehr schmerzlich sein. Vor allem gegenüber seinen Mitmenschen. Eine Liebe lässt sich nicht erzwingen. Genauso wenig, wie man sie auch nicht einfach ablegen kann. Man kann aber versuchen, tiefe Empfindungen in seinem Herzen als unversiegbare Kraftquelle zu erkennen, um sich selbst zu finden und neue Wege zu gehen.



Einleitung

Mein spätes Coming-out
(geschrieben im April 2020)


Natürlich stellt sich bei mir sofort die Frage, warum ich erst mit 42 Jahren endgültig die Entscheidung zu meiner „erlösenden“ Hormonbehandlung gefällt habe, obwohl ich doch schon seit meiner Kindheit Junge bzw. Mann sein wollte.
Die klare Antwort liegt in meiner riesigen Angst vor meiner Umwelt bzw. vor meinen Eltern. Ich konnte ihnen nicht erklären, dass mir mit zwölf Jahren meine Pubertät ein immer größer werdender Gräuel wurde und ich meinen Körper als Frau immer mehr hasste! Vor allem meine erste Periode war ein absoluter Schock! Und meine Vorliebe für Mädchen, meine erste Liebe, hielt ich lieber auch geheim!
Mein einziger Ausweg in meiner Hoffnungslosigkeit bestand dann mit zwölf Jahren darin, vor mir selbst und vor allem meinem Körper zu flüchten.
Ich verweigerte jegliches Essen und trieb wie besessen Sport. Ich hungerte mich kontinuierlich auf ein wenigstens für meinen Kopf akzeptables „neutrales“ Niveau und rannte vor mir selber davon …
Eine schwere lang andauernde Anorexie war die Folge mit starken körperlichen Auswirkungen, die mich auch vom Kopf her immer mehr ins Abseits beförderten. Mein Lebensinhalt bestand nur noch darin, Leistung in der Schule, im Studium und Sport zu erbringen, um von außen Anerkennung und Lob zu erringen.
Von mir selbst entfernte ich mich immer mehr …
Das Fatale an meiner Erkrankung war dazu noch, dass ich immer weniger eine Chance hatte, mich zu erkennen und zu outen, weil ich mich völlig abhängig machte von meiner Umwelt, vor allem meinen Eltern!
Unzählige Therapien folgten, eine einzige Berg- und Talfahrt. Aber ich war zäh. Ganz tief in meinem Innern hatte ich ja noch einen Auftrag, „Mann zu werden“, was ich zu dieser Zeit noch gar nicht erkannte und zulassen wollte! Und auch meine Psychotherapeuten/‑innen wollten gar nichts davon wissen, wie man sich fühlt im falschen Körper geboren zu sein. Ich wurde nie angehört, der Ursprung meiner Erkrankung wurde nie akzeptiert und anerkannt. Ich selbst wurde nicht ERKANNT, nicht mein wahres Ich hinter der harten, ausgehungerten Fassade!
Jedenfalls zog sich meine Anorexie mit allen „Aufs und Abs“ so dahin, ohne dass sich meine Gefühlswelt zu mir wesentlich änderte. Ich war in einem Käfig gefangen, besser gesagt in einem nicht enden wollenden Laufrad von mir weg.
Doch es kam noch schlimmer für mich …
Im Jahr 2000 wurde ich im Alter von 23 Jahren bei mir in meiner eigenen Wohnung vergewaltigt. Weil ich glaubte, dass Männer immer nur gute Kumpel zum Reden seien.
Es waren schreckliche Stunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen. Ich war zutiefst traumatisiert und psychisch wie auch körperlich schwer gezeichnet. Ich verschwieg zu diesem Zeitpunkt alles, obwohl es den endgültigen Super-GAU für meine Gefühlswelt bedeutete.
Von da an war mein Körper, vor allem mein mittlerer Teil, für mich unantastbar, und ich fühlte mich in einem absoluten Vakuum. Mein eh schon „verlorenes Ich“ war komplett zerrissen. Im Spiegel sah ich statt meines Bilds den immer wiederkehrenden Film der schrecklichen Erlebnisse, und für meine wahnsinnigen Schmerzen bekam ich zum ersten Mal vom Frauenarzt ein sehr starkes Schmerzmittel „Valoron“ verschrieben, damit ich wenigstens wieder sitzen konnte! Was zu weiterer „Abhängigkeit“ führte …
Es ist die lange Erklärung für mein so spätes „Coming-out“ …
Ohne weitere zähe Details. Eigentlich alles in „Kurzform!“
Doch eigentlich wäre es gar nicht mehr dazu gekommen.
Im Grunde war ich bis zu meinem 40. Lebensjahr so tief gesunken, dass ich bewusst sterben wollte, abschließen mit meinem furchtbaren „Vakuum im Hamsterrad“ und den zahlreichen mittlerweile schwerwiegenden körperlichen Folgen. Ich war nicht nur einmal ein medizinisches Wunder am absoluten Limit, vielleicht gerade deshalb, weil ich Gefühle und Bedürfnisse abschalten konnte!
Aber dann kam für mich das WUNDER …
Es klingt zwar wie ein Märchen, doch es ist mein neues Leben, mein Zugang zu mir:
Schon damals konnte ich meine Traumatisierung nur aushalten und überwinden, weil ich mich unsterblich in eine Frau verliebte, die meine ganze Gefühlswelt und mein Leben in einer Form veränderte, wie ich es selbst immer noch nicht richtig fassen kann.
Ich muss auch an dieser Stelle der Aussage widersprechen, „dass man einen anderen Menschen nur lieben kann, wenn man sich selbst liebt“!
Ich hasste mich zunächst noch selbst, aber ich empfand eine so tiefe, unbeschreibliche Liebe in meinem Herzen für diese Frau. Ich war total eingenommen, im positiven Sinn. Mein Denken war nur noch auf diese Frau und mein Herz gelenkt. Ich lebte für sie und für dieses neue einzigartige Gefühl. Es war eine Traumwelt, aber sie half mir durchzuhalten, mein Leben bekam wieder einen Sinn, für diese Frau und dieses Gefühl in meinem Herzen zu leben!
Der erste kleine Schritt aus meinem Gefühlsvakuum war getan.
Und dann kam das eigentliche Wunder:
In Form einer wunderbaren Therapeutin, die meine Lebensretterin ist.
Nur ihr habe ich mein neues Leben zu verdanken, weil sie mich aus meinem Vakuum holte, alle traumatischen Erlebnisse und Verletzungen auf wunderbare Art und Weise entdeckte und löste. Zunächst nur mit dem Kopf durch „Überwindung“ und dann durch meine „Erlösung“, durch mein „Coming-out“!
Kein Mensch auf dieser Welt kannte mich besser, konnte mich so annehmen, fühlte meine Probleme und konnte gerade deshalb mein Sterben nicht zulassen, weil sie meinen „Auftrag als Mann“ erkannte und wusste, dass mein Problem, „im falschen Körper geboren zu sein“ nur durch ein konsequentes umfassendes „Coming-out“ durchbrochen werden und durch ein völlig neues Leben gelöst werden kann!
Dabei war und ist ihre Art unbeschreiblich! Sie besitzt die Feinfühligkeit eines Engels und kann ohne Worte aussprechen, Welten in mir und meinem Herzen bewegen, wie es eigentlich nur himmlische Kräfte vermögen.
Sie ist meine Lebensretterin und mein Engel tief in meinem Herzen, weil sie es schaffte, dass ich mich „outete“ gegenüber mir und meiner Umwelt, vor allem meinen Eltern!
Ja, und diese tiefste Liebe, Dankbarkeit und Hochachtung zugleich führt jetzt auf meinen Weg zu mir, zu meinem Dasein als bzw. meiner Entwicklung zum Mann. Ihre Leistung und Hilfe sind für mich unbezahlbar. Mit keinen Worten zu beschreiben.
Sie ist mein Engel mit himmlischen Gaben. Sie kann Welten in mir bewegen, weil ich jetzt endlich diese Liebe auch zu mir und meinem Körper finden kann.
Dabei ist ihre Ausstrahlung faszinierend, sind ihre Worte mein oberstes Gebot, weil sie mich vorantreiben in ungeahnte Höhen und LEBEN!
Es ist ein spätes Wunder mit 42 Jahren, und diese wundervolle Frau ist der Grund für meine „Auferstehung“ im richtigen Körper als Mann!
Sie ist das eigentliche Wunder, sie lenkte, und ich kann und darf ausführen. Um meinen Körper und mein Gefühl zu entwickeln, zu mir selbst und gegenüber meiner Umwelt ohne Scham und Grenzen … Denn das ist „MEIN ICH“, mein neues „LEBEN“!
Meine größte Dankbarkeit und Hochachtung gelten ihr, und Worte dafür gibt es nicht!
Ich denke, diese tiefe Gefühlswelt wird mir auch als Mann nicht verloren gehen. Im Gegenteil, sie wird mir „männliche Sensibilität“ ermöglichen!
Dieses „Wunder“ meines Lebens möchte ich vom ersten bis zum letzten Kapitel dieses Buches beschreiben. Angefangen in meiner Kindheit, über alle „Extreme“ meines Leidensweges hinweg bis zum heutigen „Lebensglück“.
Meine wahre Geschichte … verfasst in Erfahrungsberichten, Tagebuchaufzeichnungen, eigenen Gedichten und Kommentaren aus meiner heutigen Sicht. Vor allem aber auch eine besondere „Liebesgeschichte“ in Briefen.



2016 bis 2020 – Die härtesten und entscheidendsten Jahre meiner Selbstfindung

Die Zeit zwischen 2001 und 2016 war für mich eine Zeit, an die ich mich nur noch schemenhaft erinnern kann. Sie war geprägt von großem Leid mit kleinen Hochphasen, die gefühlsmäßig nur Momente waren, die mir wie Sand durch meine Finger rieselten und nicht festgehalten werden konnten.
Nach meiner Vergewaltigung im Jahr 2000 schien die Zeit manchmal in einem dunklen Tunnel ohne Ende stehen geblieben zu sein.
Ich suchte verzweifelt nach einem Halt, nach Zielen, vor allem aber suchte ich mich. Mein Körper war zwar da, aber gespalten in einzelne Bereiche, von denen ich eigentlich nur meine Beine zum Laufen und meinen Kopf zum Denken mochte und akzeptieren konnte. Alles andere meines Spiegelbilds, hasste ich zutiefst. Wer war dieses Kind, das als weibliche Person geboren wurde und, noch ganz tief verborgen in seinem Innern, so gern ein Junge sein wollte?
Ich flüchtete in meine Anorexie, um meinen Körper „voll“ unter Kontrolle zu halten. Alle weiblichen Formen wurden schon im Keim erstickt, indem ich nur das Notwendigste aß und dabei mein Training für den Ausdauersport immer mehr steigerte. Ich wollte mich bewusst an einem Limit halten, auf einem ganz schmalen Grad bewegen, aber (noch) nicht sterben. Ich wollte wie eine Maschine funktionieren, Leistung erbringen, um von meiner Umwelt Lob und Anerkennung zu erhalten. Nur durch diese äußere Kraft wurde ich, mein Körper zusammengehalten, während ich innerlich immer mehr
zerfiel.
Wo blieben meine Gefühle? Sie verloren sich in meinen Blackouts, die durch meine Traumatisierung verursacht wurden.
Ich denke heute, es waren die Jahre zwischen 2000 und Anfang 2016, in denen ich mich vollends von mir selbst entfernte, besser zu entfernen versuchte.
Nur mit diesem Hintergrund ist das „Wunder“ zu erklären, das für mich ab dem Jahr 2016 begonnen hat, obwohl mein eigentlicher Lebenskampf bis zum absoluten Limit erst noch vor mir stehen sollte …
Im Jahr 2010 noch hatte ich mich unsterblich in eine Frau verliebt, die nicht nur mein Herz, sondern auch alle meine Sinne eingenommen hat. In einer Form, die für mich bis heute unbeschreiblich bleibt und den Anfang meines Wegs zu mir selbst und den Kernpunkt meiner Biografie darstellt.
Weder die Erzählung meiner Kindheit noch meiner Jugendzeit bis zu meinem 23. Lebensjahr ist für diese Biografie und für den Beginn meines neuen Lebens entscheidend. Es sind allein die Jahre von 2016 bis 2020, die wie ein Märchen klingen, die aber die wundervolle Realität darstellen und auch mit tausend Seiten nur schwer in Worte zu fassen sind.
Ich wage es trotzdem, obwohl ich das „Wunder“ nicht mit Verstand zu erklären versuche, sondern den „magischen Raum dahinter“, das „Unfassbare“ beschreiben möchte.
Meine Liebe im Jahr 2010 wurde durch tragische Weise, durch Schicksal, erdrückt. Einerseits wurde ich in meiner Gefühlswelt durch meine Vergewaltigung so tief bis in mein Herz verletzt, dass selbst diese Liebe lange Zeit nicht mehr von mir wahrgenommen werden konnte. Anderseits durfte und konnte diese Liebe nicht gelebt werden, weil die Realität es zu diesem Zeitpunkt anders wollte und sich unsere Wege trennen mussten.
Auch eine Aussprache meiner Gefühle änderte nichts an der harten Realität.
So verloren sich meine Gefühle lange Zeit in großem körperlichen Leid und psychisch totaler Leere.
Mein Zustand verschlechterte sich trotz psychotherapeutischer Hilfestellung von Tag zu Tag, weil zu dieser Zeit noch niemand auf meine Hauptproblematik ganz tief in mir kam. Jeder Versuch, den ich machte, über meine Probleme zu reden, sie überhaupt auszusprechen, wurde in allen, unzähligen Therapien seit meinem zwölften Lebensjahr niedergeschmettert. So gewöhnte ich mir immer mehr an, zu schweigen und mich letztendlich selber zu verleugnen.
Bis zu diesem Tag Anfang 2016, an dem ich eine „himmlische Eingebung“ bekam. Allerdings zunächst in Form eines unbeschreiblich tiefen Schmerzes in meinem Herzen. Plötzlich konnte ich in meinem Herzen wieder ein Gefühl verspüren von großer Liebe. Es war die Liebe zu dieser Frau vor sechs Jahren, meiner ehemaligen Therapeutin, weshalb sich unsere Wege damals trennen mussten … Doch in meinem jetzigen Zustand flammte dieses Gefühl wieder so stark und in einer für mich völlig anderen Dimension auf. Dabei muss ich vor allem betonen, dass diese Liebe fernab von körperlichen Bedürfnissen stand. Die „Magie“ dieser Liebe möchte ich mit keinen Worten zerstören und zu erklären versuchen. Aber dennoch muss ich an dieser Stelle betonen, dass ich zu diesem Zeitpunkt aus bis heute nicht vollständig geklärten Gründen fast ohne weibliche Hormone lebte, besser gesagt überlebte, was ich erst im Jahr 2020 erfahren sollte!
Aber ich war wie gefesselt, konnte an gar nichts anderes mehr denken als an diese „faszinierende Person“. Innerlich getrieben, von einer unbeschreiblichen Panik, sie nie mehr wiedersehen zu können, musste ich versuchen, sie unbedingt wieder aufzufinden. Meine Trauer und der Schmerz, sie für immer verloren zu haben, trieben mich voran. Verzweiflung, Trauer und meine eigenen Schmerzen wechselten sich ab. Ich war vielfach den Tränen nahe, meinte zu ersticken und wurde wie in einen Sog gezogen, fernab meiner Umwelt um mich herum. Ich sah nur noch ihr Bild vor meinen Augen, konnte mich nur noch auf dieses einzige wunderbare und doch so schmerzliche Gefühl konzentrieren.
Mein Körper rebellierte, und der Aufschrei meiner Psyche, der Schrei nach ihrer, meiner so tief gefühlten letzten Hilfe für mein Überleben wurde immer größer.
So groß, dass ich alles unternahm, sie zu finden. Ich recherchierte und fand sie als Therapeutin im Internet wieder. Also lebte sie! Und ich verspürte eine solch unbeschreibliche Kraft und war erfüllt von einer alles übertönenden Stimme in mir, dass sie mein letzter Rettungsanker ist!
Doch ich war auch von großen undefinierbaren Ängsten geplagt, wollte sie und meine Gefühle erstmals in Briefform niederschreiben. Und ich tat es. Obwohl mich meine damalige Psychotherapeutin von einer Kontaktaufnahme abbringen wollte, war der Schrei meines Körpers und meiner Psyche so stark, dass sie weitere gesundheitliche Gefahren für mich nur durch die Kontakteinleitung zu meinem Engel ausschließen konnte. Ich war am Ziel und bekam einen ersten Telefontermin, der erste Schritt in meine weitere wundervolle Heilung …
Die folgenden vier Jahre sollten zum „Schlüssel“ meines „wahren Ichs“ werden.
Doch vor allem stand mir ein harter steiniger Weg bevor, der bis heute härteste in meinem Leben. Die weitere Zusammenarbeit mit meinem Engel war ein Prozess, der mich bis zum „Limit“ fordern sollte und auch von meiner Therapeutin alles abverlangte. Mein Kopf und meine Psyche waren wie beflügelt, um den Kampf gegen meinen Körper, der sich schon nah am Abgrund befand, zu gewinnen.
Im Folgenden möchte ich diese vier Jahre erzählen, obwohl viele der Ereignisse, Eindrücke, Empfindungen und Erfahrungen nicht mit Worten beschrieben, sondern nur „gefühlt“ werden können.
Ich wollte möglichst jeden Tag schreiben, um mich immer mehr zu öffnen, den inneren Druck endlich zu lösen, den täglichen Kampf anzunehmen und vor allem um meine einmalige „wundervolle Gefühlswelt“ in riesiger Dankbarkeit meinem Engel gegenüber auszudrücken.
Was mir an dieser Stelle noch sehr wichtig ist: Das Pseudonym, das ich für meine Therapeutin gewählt habe, „mein Engel“, soll niemals als „besitzergreifend“ ausgelegt und verstanden werden! Es beschreibt lediglich meine gefühlte Verbundenheit zu ihr.
Liebe Leser/innen, beginnen wir die Reise. Folgen Sie dem größten Spiegel meiner Seele und meines Körpers im folgenden Wechsel meiner Erfahrungsberichte, Gedichte, Briefe und E‑Mails an meine Therapeutin, die durch wichtige Kommentare aus meiner heutigen Sicht ergänzt werden:
5 Sterne
Neugeboren - 07.08.2022
HansJörg Raaflaub

Meine allergrösste Hochachtung schenke ich Martin für seinen Überlebenskampf! Man kann es gar nicht anders nennen. Es ist mehr als übermenschlich was er in all den Jahren geleistet hat. Ein sehr langer Leidensweg, man leidet mit, wenn man seine Geschichte liest. Ich war mehr als erschüttert, mir kamen mehr als einmal die Tränen. Sein grosses Glück während dieser schrecklichen Zeit war, dass eine so gute und einfühlsame Therapeutin intensiv und mit viel Herzenswärme mit ihm gearbeitet hatte. Das zeigt, dass Martin eine unglaubliche Willenskraft in sich birgt, sonst hätte sein Herz das nicht mitgemacht. Martin ist ein willensstarker Mann. Ich sage Mann, denn für mich war er immer ein Mann. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, er ist im falschen Körper auf die Welt gekommen, aber seine Männlichkeit hatte er, trotz seines ausgezehrten Körpers in seinem Ausdruck. Es ist so eine grosse Freude in heute anzuschauen, gesund, sportlich und kraftvoll. Martin ist ein sensibler Mensch, er hat eine feine poetische Ader, das merkt man in seinen Gedichten. Sie zu lesen ist ein guter Ausgleich zu den tatsächlichen, harten, traurigen Beschreibungen des Verlaufs seiner entsetzlichen Suchtkrankheit. Eine Geschichte mit einem glücklichen Ende! Ich wünsche Martin André auf seinem weiteren Lebensweg alles Schöne und Liebe was man sich vorstellen kann!Und wer weiss, vielleicht gibt es sogar ein zweites Buch!

5 Sterne
Neugeboren - 07.08.2022
HansJörg Raaflaub

Meine allergrösste Hochachtung schenke ich Martin für seinen Überlebenskampf! Man kann es gar nicht anders nennen. Es ist mehr als übermenschlich was er in all den Jahren geleistet hat. Ein sehr langer Leidensweg, man leidet mit, wenn man seine Geschichte liest. Ich war mehr als erschüttert, mir kamen mehr als einmal die Tränen. Sein grosses Glück während dieser schrecklichen Zeit war, dass eine so gute und einfühlsame Therapeutin intensiv und mit viel Herzenswärme mit ihm gearbeitet hatte. Das zeigt, dass Martin eine unglaubliche Willenskraft in sich birgt, sonst hätte sein Herz das nicht mitgemacht. Martin ist ein willensstarker Mann. Ich sage Mann, denn für mich war er immer ein Mann. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, er ist im falschen Körper auf die Welt gekommen, aber seine Männlichkeit hatte er, trotz seines ausgezehrten Körpers in seinem Ausdruck. Es ist so eine grosse Freude in heute anzuschauen, gesund, sportlich und kraftvoll. Martin ist ein sensibler Mensch, er hat eine feine poetische Ader, das merkt man in seinen Gedichten. Sie zu lesen ist ein guter Ausgleich zu den tatsächlichen, harten, traurigen Beschreibungen des Verlaufs seiner entsetzlichen Suchtkrankheit. Eine Geschichte mit einem glücklichen Ende! Ich wünsche Martin André auf seinem weiteren Lebensweg alles Schöne und Liebe was man sich vorstellen kann!Und wer weiss, vielleicht gibt es sogar ein zweites Buch!

5 Sterne
Freundschaft/Toleranz  - 27.02.2022
Ralf Denk

Hallo Martin, da ich dich kennenlernen durfte möchte ich dir auf diesem Wege sagen was du für ein ganz toller Mensch du bist. Möge diese Freundschaft nie enden. Dein Freund Ralf.

5 Sterne
Beeindruckend - 24.02.2022
chris

Ein mutiges Buch und wichtiges Buch, insbesondere on Bezug zum aktuellen der Intersexualität.

5 Sterne
Interessant Lebensgeschichte  - 22.01.2022
Schneider

Spannende Geschichte die eine glückliche Wende nimmt. Toll geschrieben.

5 Sterne
Der lange Weg zu mir selbst - 13.01.2022
Regina Berger

Das Buch ist sehr gut geschrieben, ohne Schnörkel, sondern sehr sachlich.Leider erschreckend der lange Leidensweg.

5 Sterne
der lange zu mir - 10.01.2022
Silvia Riepen

In dieser Geschichte erkennt man den Leidensdruck ,die viele Menschen wie Martin Steinert durchleben müssen.5 Sterne für diesen Mut, sich mit diesem Buch an die Öffentlichkeit zu wenden!Ich wünsche Herrn Martin Steinert weiterhin Mut Stärke und Kraft ,sich weiterhin, in dieser Gesellschaft durchzusetzen.

5 Sterne
Martin steinert der lange weg zu mir selbst - 07.01.2022
Regina dettling

Sehr bewegent das eine Mensch soviel erträgt und überlebt

5 Sterne
Nachtrag zu meiner Bewertung - 28.12.2021
Jennifer Helbing

Unbedingt lesen!Mitfühlen, mitleiden, mitweinen, mitfreuen.

5 Sterne
Teufelskreislauf und Lichtblick - 28.12.2021
Jennifer Helbing

Das Buch von Martin Andre` Steinert ist anders, als das, was ich bisher gelesen habe. Vielleicht mag es dem/ der/ ein oder anderen Leser/in gehen wie mir und im Verlauf des Buches denken "moment - hab ich das nicht schon gelesen?"...aber hierzu ist eines sehr wichtig...und ich spreche hier als selbst Anorexie-erfahrene Leserin: Es beschreibt den immer wiederkehrenden Teufelskreislauf, eines süchtien und in Martins Fall noch tiefer greifend: identitätssuchenden Menschen. Jeder hundertstel Millimeter nach vorne, den ein gesunder Mensch garnicht wahrnimmt, bedeutet die Bewältigung eines 8000ers - ohne Sauerstoffflasche. Jeder Rückfall, und mag er noch so gering erscheinen, ist ein Sturz in endlose Tiefen. Aus dieser Tiefe wieder aufzustehen und erneut den " Aufstieg des 8000ers" zu wagen, immer und immer wieder, ist ein unglaublicher Kraftakt und Kampf. Vielleicht lässt es sich mit einem einfachen Bild besser erklären: Ein Acker, auf welchem man immer und immer wieder seine Runden dreht...es mag die selbe Runde sein, jedoch ändert sich der Untergrund...die Rinne wird tiefer und tiefer - es ist also NICHT die selbe Runde. Sondern es wird immer schwerer aus diesem "Kreislauf" heraus zu kommen. Der Graben wird tiefer und dunkler und der Blick nach vorne um in der Ferne das Licht zu sehen, das Leben bedeutet, wird irgendwann fast unmöglich.Daher sind auch die vermeintlichen Wiederholungen in keinstem Fall Wiederholungen...es ist jedes mal eine noch schwerere Runde des Teufelsrads. Und vielleicht versteht man nun, weshalb Martins "Lichtblick" so elementar in diesem Buch hervorgehoben wird.

5 Sterne
Eine unglaubliche Geschichte  - 09.12.2021
Karin Naumann

Ein interessantes, tolles Buch. Man kann es nur empfehlen. Was Martin durchgemacht und gelitten hat und jetzt so liebenswerter und zufriedener junger Mann ist . Das freut mich riesig.

5 Sterne
Ein Wunder  - 07.12.2021
Lilo Klass

Was für ein Kampf! Martin hat ihn gewonnen mit viel Kraft, eiserner Disziplin und enormer Energie. Beispielhaft! Es lohnt sich wirklich diese Geschichte zu lesen.

5 Sterne
Sehr eindrucksvoll und lesenswert. - 29.11.2021
Elke Weiß

Unglaublich was es für Lebensgeschichten gibt. Ich war von Anfang von dem Buch gefesselt, weil ich mit dem Autor mitgelitten habe. Um so schöner ist es , dass er nach so vielen Jahren seinen Weg gefunden hat.

5 Sterne
Martin André Steinert Der lange Weg zu mir selbst  - 04.11.2021
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Ein sehr ergreifendes Buch, man kann sich sehr gut in den Autor rein versetzen. Ganz toll geschrieben.

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