Geschichte einer Pandemie Teil II

Geschichte einer Pandemie Teil II

Oktober - Juni 2021

Hermann Görtz


EUR 19,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 630
ISBN: 978-3-99131-271-0
Erscheinungsdatum: 11.05.2022
Die „Geschichte einer Pandemie“ beleuchtet im zweiten Teil die Geschehnisse im Zeitraum von Oktober 2020 bis zum Juni 2021. Reflektiert wird der Umgang mit der Krise seitens Politik, Wissenschaft und Medien, ergänzt von persönlichen Eindrücken.
Vorwort

Weshalb eine Geschichte über eine Pandemie schreiben? Diese Frage hat mich seit Januar 2020 beschäftigt, mit dem Ergebnis, doch später einmal wissen zu wollen, was in dieser Zeit eigentlich wie, wann und wo geschehen ist. Jedenfalls war die Pandemie für den interessierten und achtsamen Bürger mit Verhaltensregeln, Verboten und manchesmal auch mit negativem Ausgang verbunden. Derjenige, welcher sich nur auf die Verbote, Einschränkungen, Unverhältnismäßigkeit, Freiheitsberaubung und Verlust des Alltäglichen beschränkte, war einer Berichterstattung, egal welcher Art, im eigentlichen Sinne nicht aufgeschlossen. Es wird auch hier einige Ausnahmen gegeben haben. Die Geschichte sollte auch aufzeigen, dass wir alle nur Menschen sind und niemand ohne Fehler ist. Wir sollten aber endlich aus Fehlern lernen.

Wer glaubte, nach dem Sommer 2020 wäre die Pandemie vorbei, wurde schnell eines Besseren belehrt. Es geschah nach wie vor immer was Neues und Überraschendes. Auch wenn es unterschiedliche Auffassungen und Anforderungen für jeden Einzelnen in dieser Pandemie gab, so waren die Probleme für manchen überschaubar, – aber für viele auch von großer Tragweite. Dieses Spannungsfeld aufzulösen, war auch die Aufgabe aller derer, die mit Lösungen und Entscheidungen zu kämpfen hatten. Dass das nicht immer gelingen konnte, mussten viele schmerzhaft erfahren. Das Virus hat mittlerweile, für viele auch unerwartet, den letzten Ort und Zipfel unserer Republik erfasst – anders gesagt, es betrifft nun wirklich ALLE! Aber nach wie vor spielt das unscheinbare und für uns nicht sichtbare Corona-Virus in dieser Geschichte die Hauptrolle.

Steigende Infektionszahlen und Todesfälle im Früh-Herbst ließen Schlimmes erahnen. Der Ruf nach einem Impfstoff wurde immer lauter und eindringlicher. Die Pharma-Industrie arbeitete mit Hochdruck an dieser heilsbringenden „Spritze“, welche Corona den Garaus machen sollte. Wichtige ethische, aber auch organisatorische Aufgaben standen für die Zukunft auf der Tagesordnung. Unzählige Fragen galt es im Vorfeld zu lösen und sollte Wissenschaft, Politik, Medien und auch die Bürger noch viel beschäftigen. Wer wird zuerst geimpft – zuerst die Alten und Kranken oder doch die Jungen? Der Begriff „Mutation“ war bis dato noch gar nicht aufgetaucht und sollte später ebenfalls für einigen Diskussionsstoff sorgen. Diese chronologische Exkursion ist auch ein Zeitdokument und umfasst die Pandemie im ersten Buch von Januar bis Oktober 2020 – und in diesem zweiten Teil von Oktober bis Juni 2021, aber ohne ein Ende der Pandemie voraussagen zu können.

Hermann Görtz



Was bisher geschah

Bevor die „Geschichte einer Pandemie“ weitergeht, seien in Kurzform die ersten acht Monate der Pandemie noch einmal beschrieben. Diese Zeit war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und des immer etwas Neuen Kennenlernens. Wir haben quasi alle Phasen einer Pandemie, allerdings immer mit neuen und anderen Vorgaben durchlebt. Allerdings auch mit einigen Kuriositäten und Merkwürdigkeiten. Was aber zu erkennen war, ist der unbedingte Wille, sei es von der Regierung oder von den Wissenschaftlern, es für uns so erträglich zu gestalten, wie es eben möglich war. Dabei ist nicht zu verhehlen, dass dies zu erreichen, ein unmögliches Unterfangen bedeutete. Hier möchte ich das Paradoxon der Pandemie bemühen. Das Paradoxon auflösen heißt auch Widersprüche aufzulösen. Es gibt nicht immer ein „Richtig“ und ein „Falsch“, und es ist manchmal sogar von Region zu Region anders. Das Dumme daran ist nur, dass man dies erst dann merkt, wenn es schon zu spät ist. Wer soll da noch Entscheidungen treffen wollen, – ohne die es auch nicht geht.

Die Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker glaubten auch, sie wären die einzig aufgeklärten und mündigen deutschen Staatsbürger. Sie brachten die Polizei und Sicherheitskräfte in diesen Zeiten an den Rand der Verzweiflung. Es gab auch vereinzelt Gewalt gegen Polizeikräfte – Pöbeln und Beleidigungen sind mittlerweile Demo-Standard. Corona-Regeln hatten auch keine Gültigkeit für die Mehrheit der Demo-Teilnehmer. Warum sollte einer Regeln beachten, an die er nicht glaubt? – Muss man doch verstehen! Das Problem der Corona-Leugner oder Verschwörungstheoretiker ist, dass sie weder das eine noch das andere zur Kenntnis nahmen. Sie kennen nur ihre eigene Richtung. „Toleranz ist gut, – aber nicht gegenüber den Intoleranten“, hat schon Wilhelm Busch vor 150 Jahren bemerkt. Die Gerichte beriefen sich auf die „Verhältnismäßigkeit“ und glaubten, dass aufgrund der Demonstrationsfreiheit, egal welcher Motivation und der zu erwartenden und auch eintretenden Handlungen sie unterlagen, trotzdem den Demonstrierenden ihren Segen geben zu müssen. Segen kann eigentlich nur die Kirche geben. Aber wo ist sie? Ich sehe weit und breit keine. Ich lese wohl, dass die Kirchenvertreter sich mit ihren Missbrauchsfällen eigentlich „nicht“ beschäftigen möchten und diese Auseinandersetzung in die Zukunft verschiebt, so geschehen in Köln. Dafür beklagten sie sich über fehlende Einnahmen, besonders über den Rückgang der Kirchensteuer. Beklagen können sich diejenigen, denen die Pandemie die Existenzgrundlage nimmt, und das sind nicht wenige Bürger in unserem Land. Millionen € an Staatshilfen kamen auch nicht überall dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wurden.

Sogar in Lockdown-Zeiten scheinen Demos ganz normal zu sein. Ich schätze unsere Rechtsstaatlichkeit grundsätzlich sehr. Es wäre aber kein Fehler, wenn die zuständigen Parlamente an einigen Stellschrauben nachjustieren würden. Das wäre mal eine Aufgabe. Hier stand die Demonstrationsfreiheit über dem Recht des Schutzes der Bürger. Es versteht auch niemand mehr, dass verkaufsoffene Sonntage in Lockdown-Zeiten durchgeführt wurden. Mit Ausnahme der Geschäftsleute, die ich aber durchaus verstehen kann. Ist doch alles paradox! Die Parlamente waren entsetzt, da sie sich nicht genug beteiligt fühlten. Sie sind schließlich die vom Volk gewählten Vertreter. Dass Parlamente auch Themen bis zur Erfolglosigkeit diskutieren können, hat sich in NRW bei der Schuldiskussion gezeigt mit: Präsenzunterricht, Homeschooling, Wechselunterricht oder Hybridunterricht, ja oder nein oder vielleicht. In Pandemie-Zeiten können wir uns das nicht leisten. Dafür ist das Virus zu schnell. Man sah anhand der Gemengelage, dass man eigentlich mehr falsch als richtig machen kann. Wir stellen eigentlich fest, dass die Pandemie eine größere Herausforderung war als angenommen.

In vielen Ländern wurde und wird verzweifelt nach einem Impfstoff geforscht. Wir wurden wöchentlich mit Erfolg versprechenden Meldungen bedient. Russland schien es zuerst geschafft zu haben. Trotzdem ist die Sterberate auch dort noch sehr hoch und es wird nicht mit offenen Karten gespielt. In allen Corona-Statistiken gibt es eine hohe Dunkelziffer, was im Übrigen nicht nur autokratischen Staaten negativ auszeichnet. Trump, der große Präsident der USA, ist aber der alleinige Herrscher der Impfideologie. Er verkündete noch bis Ende des Jahres 2020 die ganze USA durchgeimpft zu haben. Wir lassen uns doch nicht von einem Virus unterkriegen, einem Feind, den man noch nicht einmal sehen kann. Trotzdem haben die USA prozentual gesehen, weltweit die meisten Infizierten und Toten zu beklagen. Aber von einem Impfstoff, Stand 1. Oktober, war weit und breit nichts zu sehen. Dafür stürzte sich Trump mit all seinem Können und aller Kraft in den Wahlkampf zum neuen US-Präsidenten. Er wusste schon lange vor der Wahl, dass die Demokraten Wahlbetrug im großen Stil betreiben, boykottierte vehement die Briefwahl und behauptete, dass ihm die Präsidentschaft gestohlen werden soll. Die USA ist doch keine Bananenrepublik! Oder doch? Nein, ist die Welt schlecht!

Wir waren in unserem Land zeitweise in einer Phase, wo viele dachten, es läuft doch alles gut. Was wollt ihr eigentlich? Ich war zeitweise auch der Versuchung erlegen zu sagen, was kann uns passieren, – wir machen doch alles richtig. Dass man im Nachhinein immer klüger ist, müssen wir später eingestehen. Es wurde zwar vieles richtig gemacht, nur haben wir nicht bedacht, dass das dem Corona-Virus eigentlich alles schnurz-piep-egal war. Solange es vorhanden ist, solange machte es sich auch in dieser Welt breit. Überall! Apropos Welt, entgegen der weltweiten Situation in Sachen Pandemie sind wir bisher immer noch mit einem blauen Auge davongekommen. Auch dank der Bürger, welche die Restriktionen mit Verständnis aufgenommen und damit zu dieser Entspannung beigetragen haben. Wir haben einen relativ entspannten Sommer gehabt und gehofft, dass schlimmste überstanden zu haben. Es könnte gut sein, dass dies eine trügerische Vorstellung ist. Die Lockdowns selbst waren nie schön, aber auch nicht das Problem. Probleme haben uns die Lockerungen gebracht. Da müssen wir viel strukturierter und besser werden, heute sagt man stringenter werden, – aber wir lernen ja alle dazu. Gehen wir ohne Bangen, dafür aber mit viel Hoffnung in den Herbst und Winter. Nun liegt es an uns, Weihnachten im Familienkreis feiern zu können. Wir haben es selbst in der Hand, dieses Ziel zu erreichen. Ich glaube, dass dies ein großes Bedürfnis der Menschen in unserem Land ist.

Es kann schon Labsal für die überforderte Corona-Seele sein, wenn wir jemanden finden, der mit Augenmaß und verständlichen Ansagen den Bürgern den richtigen Weg zeigt. Vielleicht sollten im Nachhinein die mahnenden Worte, sei es von der Regierung oder Wissenschaftlern, heute mehr Würdigung erhalten. Es gibt auch Wissenschaftler, die gesagt haben, wenn wir es so oder so hinkriegen, kann ein bestimmtes Maß an Normalität uns bis an das Ende der Pandemie begleiten. Dass das bisher nicht funktioniert hat, ist allein dem Umstand geschuldet, dass das Individuum Mensch an dieser Vorgabe gescheitert ist. Der Mensch ist mit solchen Dingen hoffnungslos überfordert. Das mache ich daran fest, weil das Ergebnis ja ein anderes war, als wieder Normalität zu erlangen. Die immer wiederkehrenden und neuen Corona-Regeln haben gezeigt, dass wir es ohne Regeln nicht schaffen werden. Das heißt auch, dass die Achterbahnfahrt eine Fortsetzung findet. Was lernen wir aber daraus? Die Pandemie legte auch ein „Mediales Zeitgeschehen“ offen, – und die Politik, aber auch die Medien waren dabei nicht immer auf der Höhe der Realität. Aber wer war das schon! Die Begriffe wie „Wunschdenken“ und „Realität“ bekommen in Notzeiten – auch in dieser Pandemie, deren Ausgang niemand kannte, eine völlig neue Bedeutung. Wie sagt der Virologe Prof. Christian Drosten so treffend: „Wir müssen ein realistisches Bild zeichnen – und nicht das gewünschte.“ Es ist auch nicht nur der in Kürze zu erwartende Impfstoff, sondern auch das Wissen um das Warum. Was wir aber wissen ist, wenn ein Impfstoff da ist, ist das Corona-Virus immer noch nicht verschwunden.

Die „Geschichte einer Pandemie“ befasst sich im Wesentlichen damit, die Umstände und Folgen, die damit verbunden waren, so weit wie möglich zu erfassen. Manchesmal bin auch ich an meine emotionalen Grenzen gestoßen. Ich habe reflektiert, ergänzt, zusammengefasst und auch Textpassagen gestrichen, um meiner Meinung nach eine bessere Verständlichkeit zu erreichen. Vieles habe ich auch ungefiltert übernommen, in dem festen Glauben auch das Wichtigste mitteilen zu müssen. Vor Fehleinschätzungen bin aber auch ich nicht gefeit. Nach wie vor waren meine Quellen meine Tageszeitung, der Kölner Stadt-Anzeiger sowie die „öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten“, aber auch das Internet für einige Statistikzahlen.



Was bringt der Herbst?

Wo stehen wir?

Am 20. September waren weltweit knapp 24 Millionen Menschen infiziert. Gut sechs Wochen später stieg die Zahl auf 36 Millionen Corona-Infizierungen. Die Zahl der Toten stieg im gleichen Zeitraum von 810.000 auf 1.180.000. Die Zahl der Infizierten lag Anfang November weltweit bei über 50 Millionen. Unsere Virologen sagten oft, dass wir unter günstigen Voraussetzungen den Herbst und Winter gut überstehen könnten. Sie sagten auch, dass wir in einer Sonderstellung sind. Nun sind wir dabei, diese Sonderstellung zu verlieren. Was ist passiert? Was wir alle wissen ist, dass das Virus nur von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, glaube ich jedenfalls. Was schließen wir aus dieser Erkenntnis? Es muss sich im Verhalten eines jeden einzelnen etwas ändern. Jemanden zu stigmatisieren und mit dem Finger auf ihn zeigen, macht auch keinen Sinn. Es sind wahrscheinlich viele Faktoren, die da eine große Rolle spielen. Christiane Woopen, Präsidentin des Europäischen Ethikrates, hat gesagt: „Jeder ist für die Gesundheit aller verantwortlich.“ Das ist eine gute Botschaft mit einer großen Aussagekraft.

Ich greife der Geschichte einmal vor, weil dies auch wichtig ist. Die Hauptrolle in dieser Geschichte hat nun mal die Pandemie. Die Regierung hat am 28. Oktober einen Lockdown vom 2. bis zum 30. November beschlossen. Es ist damit zu rechnen, dass die Infektionszahlen eine Zeit lang noch weiter ansteigen. Das ist so, da die Wirkung des Lockdowns mit Verzögerung eintreten wird. Das heißt, wenn alles gut geht, werden nach dem ersten Drittel des Monats November die Zahlen stagnieren oder wieder spürbar runtergehen. Das hoffen wir alle. Die Zahlen müssen fallen, da wir ansonsten große Probleme mit der Gesundheitsvorsorge bekommen werden. Im Klartext, volle Intensivstationen und überlastetes Personal, sei es bei den Ärzten oder auch beim Pflegepersonal. Von diesem Zustand sind wir bisher verschont geblieben. Was uns noch ein Fünkchen Hoffnung gibt, ist die Tatsache, dass die Ärzte in den Krankenhäusern immer besser mit dem Virus umgehen können. Das Gleiche gilt für die Pflegeheime. Zu Beginn der Pandemie waren in den Altenheimen besonders viele Tote zu beklagen. Auch dort hat man viel dazugelernt, indem man zwischenzeitlich viel besser ausgestattet ist mit Schutzkleidung und mehr testen kann, auch mit sogenannten Schnelltests. Auch dies ist ein positives Signal.

Erläuterungen zum Rückblick von einem Rückblick

Wer nun nach den folgenden Seiten feststellt, das kommt mir doch bekannt vor, liegt nicht falsch. Nach einem entspannten Sommer 2020 folgte der Spätsommer und Frühherbst, und diese Zeit war geprägt von Sorglosigkeit. Es war aber auch eine Zeit des Bangens und der Hoffnung. Wie aus dem Nichts stiegen plötzlich die Infektionszahlen beängstigend an und die Politik stand vor wichtigen Entscheidungen. Den Bürgern drohte zum wiederholten Male ein Pandemie-Szenario mit ungewissem Ausgang. Die zweite Welle drang mit aller Macht nach vorne und hatte ihren Fuß schon in die weit geöffnete Corona-Tür gesetzt. Es geschah das, was alle unbedingt vermeiden wollten und viele aber befürchtet hatten – „Die zweite Welle.“ Laut Experten ist das auch nicht die letzte Welle, – manche sprechen sogar von einer Dauerwelle. Keine guten Aussichten!

Einige Themen aus dem Monat Oktober haben daher eine besondere Aufmerksamkeit und Erinnerung verdient. Auch deshalb, weil dieser Zeitabschnitt sehr schwierig und auch kompliziert war. Eine Auffrischung schadet auch nicht für diejenigen, die diese Beiträge aus dem ersten Buch schon kennen. Diese besondere Stimmungslage vom Oktober sollte, bevor die Geschichte weitergeht, noch einmal mit wenigen Beiträgen in das Bewusstsein des Lesers gerückt werden. Dieser Rückblick verhilft auch zu einem besseren Einstieg in die Aktualität, welche sich mit der Überschrift, Die „zweite Welle“, nahtlos mit der „Geschichte einer Pandemie, Teil II“ auf Seite 43 fortsetzt.

Eine nachdenkliche Rede – von A. Merkel

Bevor die chronologische Reise weitergeht, möchte ich besonders an die Rede von der Bundeskanzlerin A. Merkel vom 30. September noch einmal erinnern. Sie richtete einen ungewöhnlichen Appell an den Bundestag, aber auch an die Bürger. Daran dürfte man sich noch lange erinnern. Es war anders als bei anderen Reden zuvor. Was war geschehen?

Die Bundeskanzlerin hatte begonnen wie so oft bei ihren Auftritten im Bundestag. Ein paar Sätze zur Einheit, ein paar zu Corona. Etwas über den Klimaschutz, etwas über beinahe jede außenpolitische Krise. Einschätzungen, die kaum jemanden überraschen dürften. Es wäre eine Rede gewesen, die man Minuten später wieder vergessen hätte. Eine Rede wie viele in ihrer 15-jährigen Amtszeit. Dann kam Merkel zu ihrem Ende. Es wurde ein Ende, das an den Anfang der Pandemie in Deutschland erinnerte. An ihre TV-Ansprache vom März dieses Jahres: „Es kommt auf jeden an“, hatte sie damals gesagt. Ein Satz, den sie heute am Ende ihrer Rede wiederholt. „Darum bitte ich Sie.“

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