Wild Division

Wild Division

Rising Phoenix

G. M. Panther


EUR 19,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 402
ISBN: 978-3-99131-336-6
Erscheinungsdatum: 03.01.2023
Mit ihren Freundinnen lebt Grace ihren Traum als Girlband Wild Division. Doch leider droht diese Realität zu zerplatzen, als sie vor die Entscheidung Freundschaft oder Erfolg gestellt wird. Als wäre das aber nicht genug, da konfrontiert sie die Vergangenheit.
1. Track

„Wild Division! Wild Division!“, schrien Tausende Fans durch die große O²-Arena in London mitten in der dunkelsten Nacht.
Und wie die Sterne, die wie die schönsten Diamanten im Himmel funkelten, erstrahlten genauso viele Handylichter in der dunklen, großen Arena, wodurch eine atemberaubende, ja, eine fast schon unglaubliche Stimmung erschaffen wurde. Plakate unterschiedlichster Größen, Farben und Formen wurden von unzähligen Händen in die Höhe gehoben und hatten Aufschriften wie zum Einen „I love you Wild Division“ oder „Your history is OUR history!“ Es gab so viele liebevoll gestaltete Projekte und man wusste gar nicht mehr, welches man als Nächstes bewundern sollte. Einzelne Scheinwerfer in verschiedenen Farben huschten durch die tobende Menschenmasse, während wir – vier Mädchen, eine Band – die letzte Silbe unseres neuen Songs „Coming home“ sangen.
Diese Band war meine Band und ihr Name war, wie man es laut in der Arena hören konnte, Wild Division.
Gänsehaut überkam mich, Grace O’Reilly, als die Fans wieder einmal ausflippten. Manche Mädchen weinten sogar vor Freude, da für sie an diesem Abend offensichtlich ein Traum wahr wurde. Dieser Gedanke brachte der Band jedes Mal mehr Energie. Ja, es machte uns sogar stolz, dass wir dieses Gefühl bei Menschen auslösen konnten. Besonders war es für mich immer eine Ehre, durch unsere Leidenschaft – das Singen und die Musik, die wir ausleben durften –, einen Saal voller Menschen in Stimmung zu bringen.
Nun standen wir seit einer Weile auf der großen Bühne, die in der O²-Arena, Millennium Dome, aufgebaut worden war, und präsentierten die Songs unseres neuen Albums „Rising Phoenix“, welches vor wenigen Monaten auf dem Markt erschienen war.
„Seid ihr bereit für OUR HISTORY!!“, rief ich in mein Mikrofon und sofort wurde das Geschrei im Saal noch einmal lauter. Grinsend sah ich zu meinen besten Freundinnen, mit denen ich den Erfolg teilen durfte: Skyler Dancer, Nina McCarthy und Allison Watson, die Mädchen, die mit mir durch Dick und Dünn gehen würden.
Von ihnen kam nun Nina lachend auf mich zu gesprintet und sprang förmlich in meine Arme, da sie durch den Auftritt von Euphorie erfüllt war. Nur knapp konnte ich uns vor dem Fallen bewahren und sie flüsterte in mein Ohr: „Unser letztes Lied für diese Tour.“
„Leider, ich liebe dieses Gefühl“, entgegnete ich mit Schmetterlingen im Bauch und Nina stimmte mit einem schnellen Nicken zu: „Und ich erst.“
Gemeinsam ließen wir unseren Blick über die rasende und kreischende Menschenmenge streifen, wobei wieder ein Schwung an Energie durch meinen Körper schoss.
Die unbeschreibliche Stimmung trieb mich voran und in diesem Moment war kein Anzeichen der Müdigkeit zu spüren. Nein, im Gegenteil, ich war mehr als nur hibbelig und hätte vor Begeisterung laut in das Stadium jubeln können, trotz unseres langen Auftritts. Doch wie lange wir schon in dieser Halle standen und den Fans eine Show ablieferten, war für mich unklar. Denn durch die bombastische Atmosphäre wurde alles egal. Es gab nur noch uns, die Fans und die Musik, die uns in eine andere Welt katapultierte und uns einen unvergesslichen Abend schenkte.
Skyler und Allison rannten plötzlich im höchsten Tempo an mir und Nina vorbei und schrien etwas für mich Unverständliches ins Mikrofon, was aber die Fans wiederum aufschreien ließ. Hätten die beiden Mädchen nicht rechtzeitig vor dem Bühnenrand abgebremst, so wären sie in die Hände der Fans gefallen, die nach den Energiebündeln greifen wollten. Nur noch wenige Zentimeter waren zwischen ihnen verblieben, doch Allison nahm auch noch diese Distanz und klatschte mit einigen Mädchen ab, sodass ich das Gefühl bekam, sie würden in Ohnmacht fallen.
Skyler und Allison waren die Wildesten in der Band, wobei ich gestehen musste, dass das Mädchen mit den haselnussbraunen, geflochtenen Zöpfen, Allison Watson, die Unbeherrschbarste von uns allen war. Sie war diejenige, die gemeinsam mit Skyler das Publikum in Stimmung brachte und immer wieder neu aufheizte. Zwar konnten Nina und ich das auch, doch wir waren bekannt dafür, eher die ruhigere Partie der Band zu sein, und somit beobachteten wir aus der Ferne die Wildfänge bei ihrer Arbeit.
Da ertönten die ersten Akkorde eines bestimmten Intros und jeder in der Arena wusste, dass das Ende des Konzertes bevorstand. Denn sie wussten, zu welchem Song die Melodie gehörte, und dadurch nahm die Lautstärke in der Arena zu. Allisons kastanienbraunen Augen leuchteten wie bei einem Kleinkind auf und sie schrie: „Ihr kennt den Text, Divisioner! Enttäuscht mich nicht!“
„Und ihr müsst mich an meinen Text erinnern!“, lachte Skyler in ihr Mikrofon, woraufhin Allison kichernd hinterherrief: „Mal schauen, ob ihr den Text könnt! Aber bitte vergiss bloß nicht wieder deinen Part, Skyler.“
„Es tut mir ja leid!“, meckerte Skyler und Allison rollte mit den Augen. „Sag mir, wie lange bist du eigentlich schon in der Band?“
„Klappe“, entgegnete die Blondine und streckte Allison die Zunge raus, die daraufhin laut lachen musste.
Die Arena wurde ebenso mit Gelächter und Gejubel gefüllt und ich musste ungläubig den Kopf schütteln. Niemals hätte ich mir erdenken können, dass wir hier stehen würden, umringt von Tausenden von Fans, die nur gekommen sind, um dieser Band und ihrer Musik zuzuhören.
Ein Ereignis, welches ein ehemaliger Freund vorausgesagt hatte – und ich hatte darüber gelacht. Für mich war es damals ein Traum gewesen, doch für ihn war es mehr als das und am Ende hatte dieser Freund Recht behalten. Bis zu diesem Tag wusste ich nicht, wie ich ihm und seinem Glauben hätte danken können, denn leider hatten sich unsere Wege auf eine unglückliche Weise getrennt.
„Zeigt uns, was ihr könnt!“, erklang die Stimme von Nina neben mir und als Letzte rief ich: „Singt Our History!“
Seit Wochen waren wir durch ganz Europa und Amerika gereist, um die neuen Lieder vorzustellen und unseren Fans die Chance zu geben, Wild Division live zu erleben. Einige Konzerte waren ausverkauft gewesen und obwohl wir schon so viele Auftritte absolviert hatten, verschwanden die Aufregung und die Begeisterung für die Musik niemals. Daran erkannte man, dass es nicht nur eine Leidenschaft war, sondern unser Leben. Das große Publikum, der riesengroße Saal gefüllt mit Jubel und Geschrei und die Performance der neusten Songs waren etwas, was wir niemals missen, geschweige denn hergeben, wollten.
Nun waren wir tatsächlich an unserem letzten Song für diese Tournee angelangt und dieser Song trug den Titel: Our History.
Our History war der erste Song, den wir als Band geschrieben hatten, und hatte seine ganz eigene, kleine Geschichte, da die Entstehung einen eher düsteren Hintergrund hatte. Außerdem war er nicht auf einem unserer Alben zu finden, sondern wir sangen ihn nur an den Konzerten, wofür Wild Division in der Musikwelt und bei den Fans bekannt geworden war.
Auf Instagram behaupteten die Fans, dass nur ein wahrer Wild-Division-Fan, also ein Divisioner, den Text von Our History konnte und obwohl sich schon viele ihn als Studioversion gewünscht hatten, wussten sie, dass es immer bei einem einheitlichen „Nein“ der ganzen Band bleiben wird.
Die Scheinwerfer schienen nun in der Farbe Petrol auf und huschten geheimnisvoll durch das Stadium. Sie waren so schön, wild und mysteriös wie die Wellen des Meeres, die je nachdem, wie die Lichtstrahlen auf die Oberfläche fielen, in den unterschiedlichsten Blau- und Grün-Tönen aufleuchteten. Diese Farbe sollte unsere Band, unsere Musik und unser Leben widerspiegeln. Auf der einen Seite konnte es ruhig und wunderschön sein, doch auf der anderen Seite auch wild und unaufhaltsam.
Während die E-Gitarre das verlängerte Intro spielte, rannten Skyler und Allison zum hinteren Teil der Bühne und sprangen mit Anlauf auf zwei erhöhte, separate Podeste. Nina und ich gingen ebenfalls auseinander und stellten uns an den vorderen Bühnenrand, sodass wir mit den anderen Mädchen ein großes Viereck bildeten. Allison und Skyler standen auf den zwei Podesten, während Nina und ich vor ihnen auf dem niedrigen Bühnenteil waren. Wir hatten meistens keine Choreografie in unseren Liedern, doch das hatte den speziellen Grund, dass wir nicht unbedingt die besten Tänzer waren. Nur für Our History hatten wir einzelne, kleine Tanzeinlagen einstudiert, die aber nie synchron waren.
Als wir endlich so weit waren, begannen wir den ersten Chorus unseres Meisterwerkes zu singen.

It was a choice!
It was a way!
Now look where we are!
We are standing here!
After all this time
Finally this is our live!
And you’re a part of it, too!
So, let’s write our history!

Wie erwartet, fing das Publikum an mitzusingen und die Konzerthalle wurde von Tausenden Stimmen erfüllt, wodurch ich das Gefühl bekam, dass die Wände zu zittern begannen. Eine weitere Gänsehaut überkam mich und wir alle fühlten uns den Fans so nah. Es war, wie sie es immer beschrieben: Der Song verband jeden Einzelnen von uns, als würde er eine übernatürliche Macht mit sich tragen.
Als Nina anfing, die erste Strophe anzustimmen, vermischten sich einzelne Stimmen des Publikums mit ihrem schönen, dunklen Gesang, der jeden in einen unausweichlichen Bann zog. Das Publikum war verzaubert und wippte im Takt hin und her, gefolgt von den Lichtern der Handys, die in den Farben des Regenbogens erstrahlten.
Ninas grüne Augen funkelten dabei wie Smaragde auf und ihre schwarzen, dicken Locken sowie ihre dunkle Hautfarbe ließen sie umwerfend aussehen. Dabei war an ihrem rechten Handgelenk ein Tattoo, ein Kleeblatt, zu erkennen, als sie ihr Mikrofon fester umgriff.
Trotz des langen Singens und des Herumtobens auf der Bühne sah Nina immer noch so aus wie am Anfang des Konzertes. Dagegen waren meine langen, braunen Haare schon längst zu einem hohen, verwuschelten Pferdeschwanz gebunden und auch Allison und Skyler hatten Schwierigkeiten, ihre Frisuren aufrechtzuerhalten.
Nachdem Nina den Refrain mit den Fans gesungen hatte, begann Allison, ihre Strophe zu singen. Sie hatte im Gegensatz zu Nina eine wesentlich hellere und frechere Stimme, die den Mezzosopran verkörperte.
Ich musste schmunzeln, als ich ihrem Gesang lauschte. Die verschiedenen Klänge der Stimmen gaben den Liedern so viel Leben und es war, als würde ein Zauber in der Luft liegen. Ich vergaß manchmal, dass ich einst die alleinige Sängerin der Band war und die anderen Instrumente gespielt hatten. Hinzuzufügen war, dass wir noch nicht einmal zu viert, sondern nur zu dritt waren. Doch das war, bevor man festgestellt hatte, dass unsere Stimmen gemeinsam einen einzigartigen Sound ergaben.
Das Publikum, das einen Chor aus tausenden Stimmen bildete, sang so laut, dass es uns – trotz der Mikrofone – beinahe übertönte und als wir abrupt aufhörten, mitzusingen, stockten die Fans nicht einen Moment im Text, sondern wir konnten mit einem Lächeln den Tausenden Stimmen zuhören.
Nachdem wir den letzten Song vollendet hatten, kamen wir als Band wieder zusammen, um uns von dem großen Publikum zu verabschieden, traurig darüber, dass diese Reise tatsächlich vorbei war. Doch dieser Abschied bedeutete auch, nach Hause zu kommen und zu verschnaufen, um neue Kraft zu tanken.
Die Shirts waren nass vom Schwitzen, die Haare waren durch das Toben zerzaust und wir alle waren außer Atem, erschöpft von dem heutigen Konzert. Nur das Kribbeln war noch in den Fingerspitzen zu spüren und ich schnaubte in mein Mikrofon: „Ich hoffe, ihr hattet einen wundervollen Abend!“
„Denn wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß!“, murmelte Skyler und Nina fügte hinzu: „Ihr wart klasse! Danke London!“
Zu dritt liefen wir mit einem Feuerwerk hinter die Bühne, während die Fans ein letztes Mal unsere Namen schrien und durch den Saal hüpften.
„Wir sind stolz auf euch! Hab euch lieb!“, waren Allisons letzte Worte, die man durch ihr Mikrofon hören konnte, und erst dann rannte sie uns schnell hinterher. Sie kam hüpfend zu uns gelaufen, während Nina und ich versuchten, den Adrenalinschub herunterzufahren, und Skyler verzweifelt nach einer Flasche Wasser suchte.
„Ich kann nicht mehr“, meinte Nina und lief hin und her, um sich zu beruhigen, so wie sie es immer vor und nach einem Auftritt tat, und Allison quietschte: „Aber es war ein genialer Abend!“
„Ich frage mich gerade, wie du noch schreien kannst, Ally“, murmelte ich krächzend, als ich mich an eine Wand lehnte und mich zu entspannen versuchte, da ich immer noch komplett aufgedreht war und jede einzelne Zelle, die auf Hochtouren arbeitete, in meinem Körper spüren konnte.
„Wochenlanges Training!“, erklärte Allison schulterzuckend und mit einem frechen Grinsen, dabei schien sie überhaupt nicht müde zu sein.
„Ich verstehe, was du meinst“, murmelte Skyler, während sie ihr Wasser, welches sie endlich gefunden hatte, in schnellen Zügen leer trank und sich zum Ausruhen hinsetzte. Noch immer schoss ihr das Adrenalin durch die Adern und sie musste die Augen schließen, um richtig durchatmen zu können. Doch ich konnte es nachvollziehen, da sich auch bei mir noch die ganze Welt im Kreis drehte.
Leider gönnte uns Nina keine Ruhe, da sie fordernd sagte: „Kommt her! Es ist Zeit für eine Wild-Division-Umarmung!“
Kaum konnte ich reagieren, da wurde ich auch schon an der Hand gepackt und in eine große Gruppenumarmung gezogen. Sofort spürte ich den schnellen Herzschlag der anderen Bandmitglieder und sicherlich hörten sie auch meinen. Man hätte meinen können, dass wir alle gleich kollabieren würden. Aber durch die Zufriedenheit und das Wissen, welche Arbeit wir in den letzten Wochen geleistet hatten, hatten wir ein breites Lächeln auf dem Gesicht.
„Hey Mädels!“, rief uns jemand zu und als wir uns umdrehten, stand Thomas Watkins, ein Mann um die dreißig Jahre mit kurzen schwarzen Haaren, hinter uns. Er war ein Security-Spezialist und ein guter Freund der Band, der uns schon bei der ersten Tour für das Album Upside Down begleitet hatte, um auf uns aufzupassen.
Als Wild Division hatten wir insgesamt zwei Alben veröffentlicht, für unser Alter sicherlich eine Glanzleistung. Zum Beispiel war ich zu dem Zeitpunkt, als wir den Vertrag für unser erstes Album bei Woodfields Studio unterschrieben hatten, gerade mal sechzehn Jahre alt gewesen und selbst wenn ich die Jüngste war, machte es keinen Unterschied, da die anderen nur ein bis zwei Jahre älter waren.
Auf jeden Fall waren nun zwei Jahre vergangen, in denen wir die Alben Upside Down und Rising Phoenix herausgebracht und mehr als Hunderttausende Fans für unsere Musik gewonnen hatten. Dabei war der Start in der Musikbranche nicht der Einfachste für uns gewesen. Nun hatten wir es aber geschafft und standen wir in den größten Konzerthallen der Welt und bereiteten Menschen eine Freude. Manchmal schien es noch so surreal zu sein, dass wir glaubten, alles wäre nur ein Traum, aus dem wir jeder Zeit erwachen würden. Ja, so stark hatte sich unser Leben in diesem kurzen Zeitraum verändert und in manchen Momenten machte es mir auch Angst, da ich nicht wusste, ob es richtig war.
„Ihr wart heute wieder großartig, Mädels“, lobte Thomas, der lachend auf unsere Schultern klopfte, woraufhin wir uns bei ihm bedankten.
Skyler fuhr wie eine kleine Diva durch ihren blonden, zerzausten Bob bei seinem Lob und sagte dann: „Darf ich erwähnen, dass ich bei Freedom die hohen Töne bei der Bridge wieder ohne große Herausforderungen hinbekommen habe?“
„Deswegen singst du auch die hohen Stellen, Sky. Du bist die einzige Sängerin in dieser Band, die das schaffen kann“, antwortete Allison, „Ich würde nämlich sterben.“
„Jeder in dieser Band war unglaublich und hat heute eine sehr gute Arbeit geleistet“, meinte Thomas und wandte seinen Blick zu mir. „Mich würde es aber brennend interessieren, wie du manchmal diese langen Silben aushalten kannst, Grace?“
Ich musste schmunzeln. „Ich habe es in den letzten Jahren gelernt. Aber ich muss hinzufügen, dass ich es liebe, mehr melismatisch als syllabisch zu singen, da es mich herausfordert. Besonders wenn jeder am Ende den gewöhnlichen Refrain singt und ich als Einzige eine andere Stimme hab.“
„Und sie gibt wieder an“, kicherte Nina, weshalb ich mit den Augen rollen musste, doch dann nahm sie mich spielerisch in den Arm und sagte: „Aber du machst das auch wirklich gut, Küken. Das muss ich gestehen.“
„Hallo Leute?“, meckerte Skyler, „Wir haben gerade über meine guten, hohen Töne gesprochen.“
„Ach, Sky“, kicherte Allison, „Du bist eben eindeutig Sopran. Also ist es normal, dass du die höchsten Töne erwischst. Grace dagegen singt zuerst tief und im nächsten Moment ganz hell. Und das ist eine Kunst, die man erst einmal hinbekommen muss.“
Sofort hauchte ich ein „Danke“ zu ihr, während Skyler einfach nur beleidigt ihre Zunge herausstreckte und die Arme verschränkte.
Da mischte sich Thomas wieder ein und sagte: „Na, kommt, Mädels. So gerne ich mich auch mit euch unterhalte, ich möchte heute noch gerne zu meiner Familie. Also, gebt mir die Mikrofone, macht euch frisch und dann geht es nach Hause.“
„Bis es dann wieder Mr. Marks heißt“, verzog ich das Gesicht, als ich an unseren Albtraum an Manager denken musste, und mir wurde schlecht bei dem Gedanken, ihm wieder begegnen zu müssen.
„Ach, Grace, hör auf, so zu denken. Dank ihm sind wir dort, wo wir sind. Hier im Millennium Dome, nach einem atemberaubenden Konzert“, fing Nina an und ich seufzte ein „Ja, ich weiß“, auch wenn ich von ihrer Aussage nicht begeistert war.
„Und jetzt hört auf, über den Griesgram zu reden, sondern seid auf eure Leistung stolz. Für heute Abend habt ihr frei und das habt ihr verdient. Also lasst uns endlich losfahren.“
Jede war von der Nachricht von der Heimkehr begeistert und schnell drückten wir Thomas die Mikros in die Hand, um zu Olivia, unserer Stylistin, in den Umkleideraum zu rennen. Doch bevor wir verschwinden konnten, hielt uns Thomas noch einmal an und sagte: „Damit ihr nicht so lange braucht wie sonst, wartet zum Ansporn eine Pizza im Bus.“
Natürlich reichte diese Aussage und wir sprinteten so schnell wie möglich die Gänge hinunter, um in an der Umkleide anzukommen, wo uns Olivia, eine Frau mit roten, hochgesteckten Haaren und aufwendigem Make-up, in den Arm nahm und für unseren Auftritt lobte. „Gut gemacht, Mädchen. Ich bin so stolz auf euch.“
„Danke, Liv“, grinsten wir und sie nickte zu den frischen Klamotten, die auf einem Stuhl bereit zum Anziehen lagen. Sie war wirklich ein Engel und auch sie kannte uns wie Thomas schon seit der letzten Tournee. Sie kannte unsere Flausen und sorgte manchmal dafür, dass wir an der kurzen Leine gehalten wurden. Doch nun war auch die Zusammenarbeit mit ihr vorüber und ich konnte schon sehen, dass sie alles zusammengepackt hatte.
„Ich werde mich nun leider von euch verabschieden müssen“, begann sie, während sie ihre Arme weit öffnete. „Für mich geht es nach Hause und morgen werde ich wieder in meinem Laden arbeiten dürfen.“
Sofort gingen wir alle auf sie zu und nahmen sie in die Arme, um ihr für die letzten Wochen zu danken, in denen sie uns mit den besten Outfits versorgt hatte.
„Danke, Liv“, murmelte ich nochmal, bevor wir sie wieder losließen und Olivia mit einem großen Koffer und einem Luftkuss aus dem Umkleideraum verschwand.
„Ich werde sie vermissen“, seufzte Allison, als sich die Tür schloss und wir vollkommen allein gelassen waren. Ich nickte. „Es wird auf jeden Fall ungewohnt, seine eigenen Klamotten aussuchen zu dürfen, ohne sich absprechen zu müssen.“
Wir mussten kichern, jedoch meckerte Skyler ein „Lasst uns endlich umziehen. Ich will zum Bus und in mein Bett“, wodurch wir spielerisch mit den Augen rollten und ich mir mein verschwitztes Shirt auszog, um einen frisch gewaschenen Hoodie anzuziehen.


5 Sterne
rainer2402@aol.comm - 31.08.2023
rainer2402@aol.com

Es gefällt mir sehr gut

5 Sterne
schönes Buch! - 31.08.2023

Einfache Lektüre, perfekt für Jugendliche und eine wundervolle Geschichte

5 Sterne
Tolles Buch  - 22.08.2023
Martina Schwarze

Super toll zu lesen . Dieses Buch kann man nicht mehr weglegen

5 Sterne
Wild Division - 15.07.2023
Angelika Schneider

Sehr gut und ausführlich geschrieben..sehr gut für junge Erwachsene

5 Sterne
WILD Division - 14.07.2023
Sandra

Sehr schön geschrieben

5 Sterne
Eine ganz besondere Reise. - 25.01.2023
Kayla P.

Ich habe das Buch gelesen und finde es wirklich sehr gut gelungen. Eine wunderschöne Geschichte, die um den Zusammenhalt von vier Mädchen handelt und gleichzeitig eine komplexe Liebe zwischen zwei ehemaligen Freunden präsentiert. Definitiv empfehlenswert für die Menschen, die ein neues Abenteuer in die Welt der Musik starten möchten.

5 Sterne
Fantastic  - 13.01.2023
Peeta

Dieses Buch kann ich nur jedem One Direction Fan empfehlen!

5 Sterne
Tolle Leistung  - 12.01.2023
Nathalie Linz

Hallo.Als Mutter bin ich sicher vorbelastet – doch ich bin mir sicher dieses Buch trifft genau der Nerv dieser Generation.Ich durfte beim Entstehen dieses Werks teilhaben und bin begeistert.Ich bin sehr stolz, dass unsere Tochter diesen Weg zu ihrem Traum durchzieht.Herzlichst Nathalie

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