Die Philippinen, das vergessene Paradies

Die Philippinen, das vergessene Paradies

Das Reisebuch mit Insidertipps

Rolf E. Sigrist


EUR 15,90
EUR 9,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 112
ISBN: 978-3-99026-853-7
Erscheinungsdatum: 20.03.2013
Rolf E. Sigrist, seit mehr als 22 Jahren mit einer Philippinin verheiratet, gibt wertvolle Insidertipps zum Reisen auf die Philippinen. Dieser Inselstaat ist voller atemberaubender Schönheiten und freundlicher Menschen. Lassen Sie sich verzaubern und hoffentlich auf ein „Mabuhay“ auf den Philippinen!
Warum dieses Buch

Geschätzte Leserinnen und Leser,
im deutschsprachigen Raum findet man wenig Broschüren oder Reisebücher über die Philippinen, und in den Medien wird dieses Land leider meist nur mit negativen Schlagzeilen erwähnt. Davon abgesehen gibt es aber eben sehr viel Positives zu bemerken. Seit Jahren bereise ich die Philippinen und habe Land und Leute kennengelernt. Als langjähriger Hobbyfotograf schätze ich die Bildsprache sehr. Daher werden Sie in diesem Buch zahlreiche Bilder finden. Die Kommentare sollen praxisgerecht und so knapp wie möglich gehalten sein. Dieses Buch wird fortgesetzt werden.

Ich möchte Sie mit dem vorliegenden Buch in den (Touristen-)Alltag auf den Philippinen einführen. Sollte es mir gelingen, Sie zu einer Reise in dieses Land zu animieren, dann hat sich mein Aufwand für das Buch gelohnt.

Eine große Bitte habe ich noch. Bereisen Sie die Philippinen ­bitte nicht als Sextourist! Das braucht dieses Land nicht. Gegen eine normale Beziehung ist nichts einzuwenden. Aber da könnte ich schon wieder ein Buch darüber schreiben …

Aufbau des Buches:
Im ersten Teil beschreibe ich diverse Gegenden auf den Philippinen nach eigenen Erfahrungen.
Im zweiten Teil gibt es einen Anhang mit eigentlichen, kurzen Reiseberichten meiner dreimonatigen Reise 2011/2012.
Im dritten Teil finden Sie ein paar wichtige und nützliche ­Wörter in Tagalog.
Allgemeines über Land und Leute
Liebe Leserinnen und Leser! Mabuhay (Willkommen)! Dieses Wort wird auf den Philippinen ganz groß geschrieben, und die Filipinos meinen dies auch so! Es ist der Begriff, welcher sinnbildlich die Gastfreundlichkeit der Filipinos darstellt. In diesem Sinne wünsche auch ich Ihnen Mabuhay und viel Vergnügen mit meinem Bildband!

Die Philippinen sind ein Inselstaat mit über 93 Mio. Einwohnern und bestehen aus 7107 Inseln. Davon sind nur gerade 3144 mit einem Namen versehen und etwa 880 sind unbewohnt. Nur etwa 1000 sind größer als 1 km².
Die größte Insel ist Luzon, auf der auch die Hauptstadt Manila liegt. Weiters gibt es die Visayas Inselgruppe mit der Millionenstadt Cebu. Südlich gelegen ist Mindanao, die zweitgrößte Insel der Philippinen. Ganz im Westen liegt die lang gezogene Insel Palawan.
90% der Bevölkerung sind Christen (mehrheitlich katholisch), 5% Moslems. Die Philippinen liegen im sogenannten Korallendreieck und gehören somit zu den artenreichsten Ökosystemen der ganzen Welt! Im küstennahen Meer findet man auch heute noch viele Korallen mit bunten Fischen. Weltbekannte Korallenriffe gibt es um Tubbataha und im Cagayan-Archipel.
Die Philippinen werden (noch) spärlich bereist. Die eigentlichen Touristenzentren gleichen denen der klassischen, europäischen Destinationen in den 50er-Jahren mit den spärlich besuchten Badebuchten. Eine der bekanntesten Inseln ist Boracay, die in der Mitte des Archipels gelegen ist. Aber sogar dort ist der Tourismus (noch) spärlich vertreten. Viele andere Inseln sind fast gänzlich frei von Touristen.
Dementgegen hat das Land aber viel zu bieten. Die Philippinen sind atemberaubend schön.

Für uns eine der schönsten und saubersten Inseln ist Palawan, der wir daher auch ein eigenes Kapitel widmen. Aber auch das restliche Land lädt zum Verweilen ein.
Die Filipinos sind sehr gastfreundlich und duldsam. Ein großer Teil der Bevölkerung spricht fließend Englisch. Die Straßenverkehrsordnung ist ähnlich wie bei uns. Es wird also auf der rechten Seite gefahren. Sämtliche Verkehrszeichen und Tafeln sind in Englisch gehalten. Man kann sich daher ausgezeichnet orientieren. Auch sämtliche Speisekarten und Preisschilder sind auf Englisch geschrieben!

Die Preise sind allgemein sehr günstig. Auch das Reisen mit Fähren, Flugzeug oder Fahrzeugen aller Art ist außerordentlich preiswert sowie Hotels, Resorts und Kondominiums. Zudem sind die Speisen meist sehr gut. Es sind fast alle Nationen kulinarisch vertreten; außer Fondue und Raclette J …

Auf den Philippinen werden Sie Ihr Gepäck niemals selbst tragen. Überall sind helfende Hände zur Stelle, welche ein paar Pesos verdienen möchten. Die Leute sind freundlich und unbeschwert. Eben diese typisch asiatisch-philippinischen Eigenschaften, welche wir zu schätzen gelernt haben. Die Leute sind wie das Wetter und die Gegend: sonnig und fröhlich.
Das Preisniveau ist – wie bereits gesagt – generell enorm tief. Schmuck, Kleider (Originale, keine Fakes), Essen, Reisen, Zahnarzt, Spital, alles ist unwahrscheinlich günstig und dabei teils von sehr gutem Niveau. Sollten Sie die Zähne restaurieren lassen, suchen Sie den Zahnarzt sorgfältig aus. Es gibt viele sehr gute Kliniken und Ärzte. Meine Frau ließ sich insgesamt zehn Zähne einsetzen (Fixed Bridge) zu einem Preis von ca. CHF 1200,00. Das Resultat ist sehr gut.

Noch etwas Wesentliches ist anders: der Respekt. Dieses Wort ist bei uns in Europa fast ausgestorben. Die älteren Leute nehmen diesen Begriff bei uns mit ins Grab. Ganz anders auf den Philippinen. Hier fängt die Bedeutung dieses Begriffs schon in der Familie an. Es gibt eigene Wörter in Tagalog, welche den Älteren Respekt zollen lassen. Solche Wörter sind z. B. „Manang“ und „Manong“. So werden die älteren Geschwister von den jüngeren genannt. Müßig, eine Übersetzung ins Deutsche vornehmen zu wollen, denn es kommt hier zulande niemanden in den Sinn „ehrenwerter Bruder“ zu sagen … Ältere Leute werden ebenfalls mit besonderem Respekt behandelt. Auf den Philippinen passiert es nicht selten, dass Kinder und Jugendliche ihre Hand zur Stirn führen, um Gästen den Respekt zu zeigen. Das ist ein Zeichen von besonderer Ehre!
Noch ein Wort zum Klima: Dieses ist subtropisch. Das heißt, die Temperaturen sind recht ausgeglichen und reichen von ca. 25 Grad bis zu 37 Grad im Sommer. In den Höhen von Banaue auf ca. 1500 Meter kann es bis zu 12 Grad abkühlen. Mit Ausnahme des Sommers (März bis Mai) regnet es häufig. Die Gewitter sind kurz, aber heftig. Ein Schirm gehört also zur Standardausrüstung eines Reisenden. Die Temperaturspitzen werden im Sommer erreicht. Unangenehm kann dies aber nur in den Betonwüsten der großen Städte werden. An den Küsten weht immer ein angenehmer Wind.

Ein paar Verhaltensregeln auf den Philippinen
Reisen Sie nicht in den Süden. Ich selbst reise nicht über die Visayas hinaus. Grund: Im Süden gibt es Islamisten, welche für autonome Regionen kämpfen. Diese schrecken teilweise nicht vor Geiselnahme zurück, um Geld zu beschaffen. Beachten Sie die Reisehinweise des EDA oder Auswärtigen Amtes in Deutschland.
Reisen Sie nicht allein. Die allgemeine Kriminalitätsquote ist zwar nicht enorm hoch, aber doch vorhanden. Vor allem in ­Metro-Manila ist Vorsicht geboten.
Melden Sie Taxifahrer in Manila, welche einen Pauschalbetrag vereinbaren wollen. Steigen Sie aus und nehmen Sie ein anderes Taxi, sonst bezahlen Sie zu viel.
Lassen Sie bei Geldautomaten die gleiche Vorsicht walten wie hierzulande.
Internet ist zwar vielerorts vorhanden. Die Bandbreiten aber sind sehr mager. Deshalb dürfen Sie keine schnellen Verbindungen erwarten. Die Preise für Flatrates sind auch deutlich teurer als in Europa! In vielen Restaurants und Resorts ist WiFi gratis. Broad­band Internet über einen der Mobilprovider gibt’s zwar günstig, ist aber oft überlastet (siehe nächster Punkt).
Es gibt zwei große Mobilprovider: Smart und Globe. Globe ist weniger vertreten, dafür oft aber auch oft weniger überlastet als Smart. Mobiles Netz und auch Festnetz halten mit der Bevölkerungsdichte nicht ganz Schritt und sind oft überlastet.
Bei außergewöhnlichen Ereignissen wie Stau, Missverständnissen, Differenzen usw. bleiben Sie möglichst gelassen. Für den Asiaten und damit auch den Filipino ist es ein schwerwiegendes Problem, das Gesicht zu verlieren. Asiaten bleiben meist ruhig und gelassen und legen Aufgeregtheit als Schwäche aus. Lassen Sie sich also von der asiatischen Gelassenheit anstecken.
Fragen Sie jemanden nach dem Weg, werden Sie meist eine ausführliche Antwort erhalten, diese muss aber nicht stimmen. Denn der Asiate empfindet es als unhöflich, zuzugeben, etwas nicht zu kennen oder zu wissen. Also Vorsicht, Sie könnten in die falsche Richtung laufen … Fragen Sie lieber einen Security oder Polizisten (Tagalog: Pulis).
In den Einkaufszentren und Restaurants wird zum Teil stark klimatisiert. Essen Sie daher lieber draußen oder nehmen Sie eine leichte Jacke mit.
Gehen Sie nicht ohne Schirm aus. Die Regengüsse kommen oft aus dem Nichts und sind kurz, aber heftig.
Halten Sie immer Peso-Noten (20–50 Peso) für die Taxis, Trinkgeld etc. bereit. Die meisten Serviceleister – vor allem Taxifahrer – können oder wollen kein Geld wechseln.




Metro-Manila

In Metro-Manila (Metropolregion um die Stadt Manila) leben 18 Mio. Menschen auf 680 Quadratkilometer. Die kleinste Einheit ist eine sogenannte Barangay. Dies entspricht in unserem System einer Gemeinde. Auf den Philippinen gibt es insgesamt über 42020 Stück davon.

Manila ist eine sehr lebendige Stadt voller Gegensätze. Einerseits haben wir die Elendsviertel mit den eng ineinander gebauten Hütten und Wellblechdächern, auf der anderen Seite die riesigen Shopping Malls und die hohen Skyscrapers nach US-Vorbild im Geschäfts- und Wohnviertel Makati (siehe Makati). Dieses Viertel gehört zur gehobenen Klasse in Manila. Die Preise sind hier allgemein höher. Egal ob man einkauft, wohnt oder isst. Allerdings sind die Preise – verglichen mit anderen Metropolen dieser Welt – immer noch moderat.
Die Kriminalität hält sich in Grenzen. Es gibt auf der Welt nachgewiesenermaßen gefährlichere Städte als auf den Philippinen.

Dies hängt auch mit der strengen, katholischen Erziehung zusammen, welche immerhin ca. 85% der Filipinos genießen.

Ganz im Süden der Inseln existieren autonome Gebiete der muslimischen Bevölkerung. Darunter befinden sich leider auch ­Extremisten, welche schon öfters gewalttätig wurden. Bitte reisen Sie niemals in solche Gebiete, weil die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann. Dies musste jüngst sogar ein Mitarbeiter vom Roten Kreuz erfahren. Er wurde entführt. Auch in abgelegenen Gebieten ganz im Norden gibt es eine gewalttätige Gruppe. Diese Gegend ist ebenfalls zu meiden. Beachten Sie die Reise­hinweise des Auswärtigen Amtes oder des EDA in der Schweiz. Abgesehen davon sind die Filipinos sehr friedlich.

Zurück zu Manila. Taxifahrten sind dort ein Problem. Viele der Fahrer wollen einen Spezialpreis vereinbaren und das Taxameter ausgeschaltet lassen. Sollte Ihnen dies passieren, verlassen Sie sofort das Taxi und nehmen ein anderes. Merken Sie sich die Fahrzeugnummer und geben Sie diese dem nächsten Polizisten oder Security weiter. Der entsprechende Taxifahrer wird bestraft werden. Denn diese Praktik ist streng verboten. Die philippinischen Behörden versuchen diese Unart mit verschiedenen Maßnahmen einzudämmen. Ganz unterbinden lässt sich dies vermutlich nicht.

Die Fahrtdauer in Manila ist extrem verschieden und von der Tageszeit abhängig. Zu den Rush Hours wird um jeden Meter Straße gekämpft und jede Fahrt dauert entsprechend lange. So kann z. B. eine Taxifahrt in der Rush Hour von Greenhills zum Roxas Boulevard an der Manila Bay rund zwei Stunden dauern. Um 10.00 Uhr würde man für die gleiche Fahrt 20 Minuten benötigen. Wichtig ist deshalb, die Tageszeiten und die Fahrtdauer zu berücksichtigen. Vor allem bei der Fahrt zum Flughafen sollten Sie mindestens eine Stunde Reserve einplanen. Meine Frau und ich rechnen jeweils sogar mit zwei Stunden.

Die Armut hat in Manila viele Gesichter. Hunger ist allerdings nicht das große Problem. Solange der Reis günstig bleibt, reichen ein paar Pesos für die tägliche Reisration. Allerdings leben sehr viele Menschen sehr einfach und spartanisch. Viele Kinder wohnen auf engstem Raum. Die zu große Kinderzahl ist ein ­Problem auf den Philippinen. Eine Familie mit fünf Kindern ist eher die Regel als die Ausnahme. Die Filipinos sind halt von Natur aus sehr kinderliebend.
Bei derart vielen Kindern verläuft jeder wirtschaftliche Fortschritt sehr zäh. Deshalb sind die Filipinos Weltmeister im Auswärtsarbeiten. Zahlreiche Filipinos arbeiten rund um den Globus, so z. B. in den Arabischen Emiraten, Bahrain, in den USA usw. Die Zuverlässigkeit und die Genügsamkeit werden überall geschätzt.
Zu Hause werden sie: „Balikbayan“ genannt.

Das offizielle Transportmittel der Philippinen ist der Jeepney, ein Fahrzeug auf der Basis des US-Jeeps aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Chassis wird verlängert, sodass in Längsrichtung ca. 18 Personen Platz haben. Die Chromstahl-Karosse der Jeepneys wird auf den Philippinen selbst hergestellt. Die Motoren werden aus Japan angeliefert. Es handelt sich um Dieselaggregate, welche leider über keinen Feinstaubfilter verfügen. Zusammen mit den Linienbussen verpesten diese Fahrzeuge daher die Luft und ziehen schwarze Rauchfahnen hinter sich her. Ich habe aber den Eindruck, dass sich die Situation seit 2002 leicht gebessert hat.
4 Sterne
Schönes & kurzweiliges Buch - 27.08.2016
Kawayan

Das Buch von Herrn Sigrist liest sich leicht u d kurzweilig. Man fühlt sich mit auf die Reise genommen und erfährt nebenbei von den bekanntesten Reisezielen sowie hilfreiche Informationen vor einer Reise auf den Archipel. Es verschafft einen guten Überblick und gibt einem brauchbare Tipps an die Hand.

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