Sonne, Wind und Sturm

Sonne, Wind und Sturm

Gedichte aus dem Leben

Alfred A. Weber


EUR 15,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 242
ISBN: 978-3-99146-428-0
Erscheinungsdatum: 23.10.2023
„Sonne, Wind und Sturm“ ist eine Sammlung von Gedichten aus dem Leben. Manche stimmen traurig, doch die meisten zaubern ein Lächeln auf die Lippen.
Sonne, Wind und Sturm


Sonne, Wind und Sturm,
daraus besteht dein Leben.
Du, Mensch, bist nur ein Wurm,
willst stets nach Überleben streben.

Die Sonne dir das Leben erhellt,
du geniesst jeden Sonnenstrahl,
der für Sekunden in dein Herze fällt,
das ist Glück und Freude allemal.

Der Wind treibt dir die Flausen aus,
dass du nicht übermütig bist.
Dem Gegenwind, dem weichst du aus;
das ist deine Überlebenslist.

Die Stürme im Leben musst du bestehen.
Nicht abwarten, jetzt musst du agieren
und positiv, wie mutig, nach vorne sehen,
auf keinen Fall die Richtung verlieren.

Du bist ein Teil Natur, mit festem Stand,
kein Unwetter kann dich erreichen,
hast in deinem Leben klar erkannt,
stehst fest in allen Lebensbereichen.

***



Schwangerschaft & Geburt eines Gedichts


Oft gehe ich Tage lang schwanger
mit einem neuen Reim.
Mir wird es bang und banger,
ich freue mich ungemein.

Das Thema ist so prickelnd,
anregend und interessant,
mich ganz in sich verwickelnd,
dann juckt es in der Hand.

Das sind die schwersten Wehen,
schon sitze ich am Tisch
und im Handumdrehen
finden gereimte Worte sich.

Doch was will ich gestalten,
Ballade oder Lied?
Es kritisch oder dramatisch halten?
Wie wär’s, wenn episch es geschieht.

Was in mir ist gereift,
in Tag- und Nachtgedanken,
das wird nur noch gereimt,
da komme ich nicht ins Wanken.

Es wird gestrichen und geändert,
verbessert und radiert,
das Thema reich umrändert,
im Reim stets variiert.

Beim letzten Punkt ist es vollbracht,
ich lese es noch einmal geschwind,
und wenn es mich dann angelacht,
ich Geistesvater, es mein Kind.

***



Hurra, ich bin Rentner


Mein Leben lang hab’ ich geschuftet,
war fleißig wie ein Arbeitstier,
dann bin ich aus der Arbeitswelt verduftet.
Jetzt seht ihr mich als Rentner hier.

„Genau genommen hab’ ich nichts zu tun,
als nur vom Nichtstun auszuruh’n“ (Heinrich Zille)

Von einem Tag auf den andern
war es dann so weit:
„Jetzt hast du Zeit zum Wandern,
nimm deinen Stock und sei bereit.“

„Wir wollen zum Abschluss die Gläser heben,
auf dein fröhliches Rentnerleben.“

Ich war erschrocken ob dieser Ehre.
Niemals hab’ ich mehr feiertagsfrei!
Jetzt war ich einer der „Jungen Pensionäre“.
Mit bezahltem Urlaub war es auch vorbei.

„Wie komm ich jetzt als Rentner denn in Fahrt,
das fragt ich mich und suchte Rat.“

Das Alter wird für mich kein Keller,
in den hinein ich fallen könnt.
Ich begriff ganz schnell und schneller,
wie wichtig für mich sein kann die Rentnerwelt.

„Müßiggang ist nicht gefragt,
mein Herz blieb jung, bin ich auch betagt.“

Ich atme erst mal tief durch,
lasse Vergangenes Revue passieren.
Nach vorne zu schau’n macht mir keine Furcht;
was hinter mir liegt, muss mich nicht genieren.

„Ich habe gelebt in Lieben und Hassen,
und ich habe sichtbare Spuren hinterlassen.“

Ich habe gewonnen und verloren,
habe geholfen aus so mancher Not,
klopfte verzweifelt an verschlossene Tore
und fragte: „Warum ich, lieber Gott?“

„Ich bin gestolpert und lag auch darnieder,
bin aber gestärkt aufgestanden, immer wieder.“

Jetzt als Rentner werd’ ich genießen,
und ich werde mich ganz neu entdecken.
Niemand wird mir auch nur einen Tag vermiesen,
niemand wird meine neue Weste beflecken.

„Ich lebe jetzt mehr mit Sinn und Verstand
in meinem neuen Rentnerstand.“

Ich hab’ eine neue Identität angenommen,
bin nicht mehr Polizist oder Lehrer mit Diplom,
ich bin im Ruhestand angekommen,
in ganz anderer Position.

„Ich habe mein neues ICH gefunden, neue Tagesstruktur,
mein Garten, mein Drechselkeller machen mir Freude pur.“


Seit Jahren bin ich jetzt Rentner ohne Langeweile,
habe hier und da immer zu tun,
bin immer tätig, aber ganz ohne Eile;
die Nacht ist da um auszuruh’n.

„Bei allem Fleiß in diesem Reim
lege ich auch am Tag mal eine Auszeit ein.“

Ich lebe in einer kleinen Firma zu Haus,
mein einziger Chef ist meine Frau,
sie sucht die Ferienziele aus
und plant auch diese ganz genau.

„Wandern und Reisen, des Rentners Welt.“
Daher kommt der Fehlschluss: „Rentner haben Geld!“

***



Abschied vom Jahr


Das alte Jahr ist gegangen.
Nur die Erinnerung bleibt.
Mit dem Neuen wir anfangen,
das neue Geschichten schreibt.

Silvesternacht kräftig begossen,
mit Wein, Schnaps und Bier.
Auch Champagner ist geflossen,
nun sitz’ ich mit Kopfschmerzen hier.

Übelkeit dreht mir den Magen,
kalter Schweiß bricht aus,
Kreislauf auf Berg und Talfahrt,
heute bleib’ ich im Elend zu Haus.

Nie mehr will ich so viel trinken.
Nie mehr trinken um die Wett’,
für das nächste Neujahr, mein Schwur.
Aber heute bleib ich im Bett.

Weil das ein schlechter Anfang ist
für das jungfräulich, neue Jahr.
Und mir’s noch immer sauübel ist,
kann’s Neue nur besser werden, fürwahr.

***



Alte Hände


Liegen in der Mutter Schoß,
viele Falten, klein und groß.
Die Linke und auch Rechte,
bei der Arbeit fleißige Knechte.

Ach du meine Güte,
was sind sie jetzt so müde;
ein Leben lang in Bewegung,
jetzt schmerzt jede Regung.

Sehr viel haben sie geschafft
und das bei Tag und auch bei Nacht.
Müde Augen, müde Hände,
sprechen Bände.

Müde Hände, müde Augen,
für fast nichts mehr taugen.
Noch so viel gibt es zu tun,
noch keine Zeit um auszuruh’n.

Ehefrau, Mutter, Oma, was war sie stolz,
bis ihre Energie aus dem Körper schmolz.
Im Bauernbetrieb schweres Schaffen.
Nach und nach die Muskeln erschlaffen.

Die Abende lang bis in die Nacht,
dann leise ins Bett, ganz sacht’.
Der Morgen kommt immer ganz allein,
endlich schlief sie ein.

Am Morgen in der Frühe
beim Aufstehen große Mühe.
Nichts war heute wie bisher,
das Aufstehen fiel ihr schwer.

Im Schaukelstuhl ruht sie sich aus.
Totale Stille im ganzen Haus.
Ihre Augen werden klein,
dann schläft sie für immer friedlich ein.

Die alten Hände
sprachen Bände.
Sie finden jetzt, im Nu,
die verdiente Ruh.

***



Der Wendehals


In der Schweiz und in der Pfalz
gibt es den Vogel „Wendehals“.
Von seiner Art ist er ein Specht,
er dreht den Hals, mal links, mal rechts.

Auch unter Menschen gibt’s die Art,
die sich in der Politik gerne schart.
Seine Meinung im politischen Haus,
geht rückwärts und seitwärts und nie geradeaus.

Wenn man einen klaren Standpunkt erhofft,
dann ist das vergebens, er ändert ihn zu oft.
In diesen Fällen eines Falls,
nennt man ihn gleichwohl „Wendehals“.

Wenn du seiner Meinung Vertrauen schenkst,
hat er sie schneller geändert, als du denkst.
Glaube ihm besser kein einziges Wort,
denn er steht nicht dazu, er fliegt lieber fort.

***
5 Sterne
Sonne, Wind und Sturm - 22.03.2024
Liliana Bliggensdorfer

Sehr humorvoll und gut geschrieben. Aus dem Alltag, gefällt mir sehr

5 Sterne
Sonne Wind und Sturm - 05.02.2024
Adrian Krebs

Die Gedichte von Alfred sind spannend und witzig und haben vielmals einen tiefgründigen hintergrund, was auch zum Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert!

5 Sterne
Sonne, Wind und Sturm - 18.11.2023
Massimo und Brigitte

Sehr berührende, witzige und bewundernswerte Gedichte! Schön zum Vorlesen und gemeinsam darüber zulachen und sich auszutauschen.

5 Sterne
Sonne, Wind und Sturm - 01.11.2023
Jürgen

Ein sehr unterhaltsames Buch welches man jederzeit schnell zur Hand nehmen kann und für einen Augenblick darin eintauchen und den Alltag vergessen kann.

5 Sterne
Sonne Wind und Sturm - 01.11.2023
Steffen Hahn

Sehr Unterhaltsam

5 Sterne
Sonne, Wind und Sturm - 01.11.2023

Leicht zu lesen, unterhaltsam und tiefsinnig.

5 Sterne
Sonne wind und sturm - 29.10.2023
Seraina

Alfred ist ein begnadeter Gedichte Schreiber. Er versteht es die LeserInnen zu fesseln. Die Gedichte sind amüsant, lustig und sie regen zum nachdenken an

5 Sterne
Lesefreude - 26.10.2023
Adrian

Alfred Weber versteht es gekonnt, seine Feder feinfühlig zu führen.Die geneigte LeserIn darf sich eines Werkes erfreuen, wie es wohl nur selten in diesem Genre in Händen zu liegen kommt.Absolut freudige Kaufempfehlung!

5 Sterne
Sonne, Wind un Sturm - 26.10.2023
Heidi

Inspirativ,, tiefsinnig, lustig und traurig. So wie das Leben spielt.

5 Sterne
Sonne, Wind un Sturm - 26.10.2023
Heidi

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