Der Frauenplanet

Der Frauenplanet

Gerald Straßer


EUR 17,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 100
ISBN: 978-3-99146-693-2
Erscheinungsdatum: 12.03.2024
Im Jahr 2075 machen sich Georg und Li auf eine Reise ins All, um einen Ort zu finden, an dem die Spezies Mensch fortbestehen kann. Auf ihrer Reise finden sie nicht nur unbekannte Welten, sondern auch neue Einsichten, wie eine bessere Welt aussehen kann.
Der Frauenplanet

Wir schreiben das Jahr 2075. Die Pandemie des Virus Humanus hat sich derart über die Erde ausgebreitet, dass das Ende der Menschheit vorprogrammiert ist. Es vegetieren mehr als 15 Milliarden der Spezies auf dem Planeten. Alle anderen Lebewesen sind fast ausgerottet.
Meine Eltern sind vor 25 Jahren mit mir an den Baikalsee gezogen. Hier haben wir wenigstens genügend Trinkwasser. Auch Ackerbau und ein wenig Tierhaltung sind dadurch möglich. Wir haben gegenüber den meisten Menschen noch ein erträgliches Leben.

Meine Eltern nennen mich Georg. Alle anderen rufen mich Gregor. Das klingt russischer.

Meine Mutter, meine Mutsch, liebe ich über alles. Sie hat immer Verständnis für mich.
Sie ist eine sehr patente und fleißige Frau. Aus der Stadt kommend, begibt sie sich an alle Arbeiten. Stricken und Nähen konnte sie schon, bevor sie hierher kam. Das Spinnen von Wolle hat sie sich selbst beigebracht. Sogar Angorawolle kann sie spinnen, und das ist gar nicht so einfach. Mit warmer Kleidung sind wir gut ausgerüstet.
Brotbacken hat sie von den russischen Frauen gelernt.
Es gibt zwar nicht mehr viele Fische im See, doch wir fahren immer noch raus. Hin und wieder gehen noch ein paar ins Netz.

Für uns Kinder ist hier das Paradies. Unbegrenzte Freiheit in der Natur. Wir können Fußball spielen. Im See haben wir schwimmen gelernt. Mein Vater hat uns die Angst vor dem Untergehen genommen. Er hat eine Stelle gesucht, wo wir uns am Ufer festhalten konnten. Dann hat er gesagt: „So, nun holt mal ganz tief Luft, und jetzt versucht mal unterzugehen.“ Die volle Lunge hat verhindert, dass wir untergingen. Die Schwimmbewegungen haben wir erst danach gelernt. Wichtiger war es, keine Angst mehr zu haben, dass man ertrinkt. „So, und jetzt atmet mal nur ganz oberflächlich mit voller Lunge und schwimmt los. Wenn ihr keine Angst mehr habt, könnt ihr schwimmen wie die Profis.“

Mein Vater hat sich mit der Landwirtschaft angefreundet, sodass wir immer genug zu essen haben. Es reicht gerade, dass alle satt werden. Er hat eine kräftige Statur. Ich bewundere immer seine starken Muskeln. Dagegen bin ich recht schmächtig. Ich komme wohl mehr in die Familie meiner Mutter.
Das Haus ist immer picobello sauber und aufgeräumt. Als Kind hat es mir an nichts gemangelt. Na ja, wenn man nur spielen und toben kann. Die Sorgen haben halt die Eltern.

Russland hat nach Putin (Adolf Blutin) die früheren Gas- und Ölpipelines zum Transport des Baikalwassers nach Europa umfunktioniert. Jetzt ist das Ufer des Sees schon 150 m tiefer. Unser Lebensraum liegt am Ostufer, umschlossen von hohen Bergen.

Bis jetzt können wir Eindringlinge noch fernhalten, aber es wird immer schwieriger. Die Menschenmassen auf dem Weg nach Sibirien, das durch die Erderwärmung bewohnbar geworden ist, brauchen etwas zu essen und vor allem Wasser. Doch auch im Norden wird es immer enger.



Li erscheint

Vor 7 Wochen haben Herr Shi und seine Tochter Li, aus China kommend, unsere eigentlich gut gesicherte Eingrenzung überwunden. Herr Shi hat Doppeldecker-Flugdrachen gebaut. Statt Alu-Rohren hat er Bambusstäbe verwandt, die unser Radar nicht erfassen konnte. Sie treiben die Flugdrachen mit Körperkraft über einen Propeller an.

Die beiden wollen eigentlich nur Zwischenstation auf dem Weg nach Baikonur machen. Herr Shi hat gehört, dass dort noch eine ungenutzte Weltraumrakete vorhanden sein soll.
Er will seine Tochter und einen jungen Mann ihrer Wahl zur Chinesischen Raumstation schicken, die dann in den Weltraum geschossen werden soll, um nach einem erdähnlichen Planeten zu suchen, auf dem ein Neuanfang für die Menschheit möglich wäre. Herr Shi hat viele Jahre bei der Chinesischen Raumfahrtorganisation gearbeitet.
Mein Vater stellt mich vor: „Das ist mein Sohn Georg. Er ist mein Fleisch und Blut.“ Herr Shi meint: „Ist das nicht ein bisschen anmaßend? Was wir Männer zur Zeugung der Kinder beitragen, muss man unter dem Mikroskop suchen. Fleisch und Blut erhalten sie in neun Monaten von ihren Müttern.“

Bei dem männlichen Partner für Li fällt sehr schnell die Wahl auf mich. Wir beide haben schon vom ersten Augenblick an Sympathien füreinander. Dem gemeinsamen Abenteuer sollte also nichts im Wege stehen. Wir sollen für einen Neustart quasi noch einmal Adam und Eva sein. Aber meine Eltern meinen, wir sollten bessere Söhne zeugen als Kain und Abel. Am besten erst einmal Töchter.

Meine Mutter sagt zu mir: „Du weißt, Kain erschlug seinen Bruder Abel. Der große Richter hat den Mörder sich ungehindert vermehren lassen, also wurde das Böse viel stärker als das Gute. Darum haben wir jetzt das Unheil auf der Welt.“
Ich weiß nicht, ob Li so gut mit der Bibel vertraut ist. Aber sie sagt, dass sie diese Metapher auch kennt.
Li ist eine wunderschöne Asiatin. Mit ihren schönen Augen hat sie mich sofort in ihren Bann gezogen. Die schwarzen Haare fallen ihr locker auf die Schultern. Ihre mädchenhafte Figur ist trotzdem sehr sportlich.
Vater fragt Herrn Shi: „Sehen Sie die Entwicklung der Menschheit nicht ein bisschen zu pessimistisch?“ „Nein, ich sehe alles nur realistisch.“
Mein Vater und Herr Shi treten gleich in die Planung unseres Vorhabens ein.

Ich zeige Li währenddessen meine Heimat, die ich nun bald verlassen soll. Wir gehen an das Ufer des Sees, das jetzt ein Steilufer geworden ist. Es sind Höhlen zu sehen, die früher unter Wasser waren.
Auf einmal sagt Li: „Willst du nicht mal das Fliegen lernen?“ Ich bin natürlich ganz scharf darauf, habe aber noch nicht gewagt, sie darauf anzusprechen. Ich laufe schon voller Ungeduld voraus. Li setzt mich in ihren Gleiter und erklärt mir die Handgriffe. Sie nimmt den Gleiter ihres Vaters. Wir schieben die Maschinen an einen Hang, um besser starten zu können. Zwei Funksprechgeräte, mit denen wir uns in der Luft verständigen können, nehmen wir uns mit.

Meine ersten Versuche sind noch ein bisschen kläglich, aber mit jedem wird es besser. Nach ein paar weiteren Starts sagt Li: „Jetzt wollen wir mal gemeinsam in die Luft gehen.“
Es ist ein herrlicher Tag. Die Sonne scheint von einem klarblauen Himmel. Ich wage mich sogar schon über den See. Li sagt: „Sei nicht so übermütig!“ Aber mich hat das Flugfieber gepackt. Wir kurven den ganzen Nachmittag herum. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr gelandet. Alles von oben zu sehen, was man nur aus Augenhöhe kennt, ist schon beeindruckend.
Ich spreche in mein Funkgerät: „Schau mal, Li, dort drüben am Fluss. Weil das Wasser so gesunken ist, ist ein Wasserfall entstanden. Den hat es früher gar nicht gegeben.“ Li fragt: „Können wir dort auf der Wiese am Hang nicht mal landen? Ich möchte mit dir ein paar Stunden alleine sein.“ „Ja, warum eigentlich nicht? Ich habe auch Sehnsucht, Dich in die Arme zu nehmen. Wir hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit dazu.“

Wir setzen zur Landung an. Ich schieße ein wenig weit hinaus. Li lacht übermütig. „Das lernst du auch noch besser zu machen.“ Dann lachen wir beide. Am Ende der Wiese steht ein Heuschober. Wir gehen zielstrebig zu ihm hinüber. Es ist noch Heu vom vorigen Jahr da. Etwas scheu nehme ich Li in die Arme. Sie lässt es gerne zu. Zum ersten Mal küssen wir uns. Ich frage sie: „War das auch dein erster Kuss?“ Sie nickt stumm. Selig lassen wir uns ins Heu fallen. Zu mehr als Schmusen und Küssen sind wir beide noch nicht bereit. Das müssen wir uns noch für einen neuen Planeten aufsparen. Ich ziehe sie ganz dicht an mich. „Li ist für mich die Abkürzung von Liebling“, flüstere ich ihr ins Ohr.

„Ich will nicht zu neugierig sein, aber ich weiß so gut wie nichts über dich. Wo du geboren und wo du zur Schule gegangen bist. Was mit deiner Mutter ist“, möchte ich gerne wissen. „Das sind gleich ein paar Fragen auf einmal.“, sagte Li. „Geboren bin ich in Peking. Dort bin ich auch zur Schule gegangen. Es ist eine fürchterlich große Stadt. Das kannst du dir gar nicht vorstellen, weil du hier auf dem Land aufgewachsen bist.“ Sie stockt einen Moment. Dann erzählt sie mir von ihrer Mutter: „Sie ist gestorben, als ich fünf war. Darum habe ich keine rechte Erinnerung mehr an sie. Mein Vater hat mir immer nur Gutes von ihr erzählt, wie glücklich sie miteinander und mit mir waren.“ Ich nehme sie in die Arme und küsse sie ganz zärtlich. „Du hast also auch keine Geschwister?“

Am anderen Ende der Wiese laufen wir zu dem See, den wir von oben gesehen haben. Schnell sind wir dort. Wir ziehen unsere Kleider aus und springen von einem Steg ins Wasser. Es ist nicht sehr tief. Li beginnt mich nass zu spritzen. Nun geht es hin und her. Schließlich fallen wir uns in die Arme. Ich trage Li ans Ufer, lege sie behutsam ins Gras und lege mich glücklich neben sie. Wir halten uns zärtlich an den Händen. Li beugt sich über mich und küsst mich innig. Nun können wir doch nicht mehr keusch sein. Ich hatte vorsichtshalber ein paar Kondome mitgenommen und hole sie aus meiner Jackentasche. Eine Schwangerschaft vor unserer Mission wäre doch nicht empfehlenswert. Wer weiß, wann wir einen Planeten für unseren Neuanfang erreichen.

Wir begeben uns zurück zu unseren Drachen. Auf dem Heimflug sind wir noch ganz von dem Erlebten benommen. Daheim bemerken sie, dass mit uns eine Veränderung stattgefunden hat, aber alle schweigen und gehen zur Tagesordnung über. Beim Abendessen werden wieder die Probleme der Zukunft besprochen.

Meine Mutter und ein paar andere Frauen nähen an den Ballons, mit denen Vater und Herr Shi die schwerere Ausrüstung transportieren wollen. Wir müssen ja genug Nahrung und Wasser mitnehmen.
Unser Start ist für den 25. Juli geplant. Wir wissen noch nicht, wie lange wir bis Baikonur unterwegs sein werden.



Abreise

Zuerst soll es mit dem Boot über den See nach Südosten bis Kultuk gehen. Mal sehen, wie es dort aussieht, ob wir dort überhaupt noch anlanden können. Unser Boot wird von einem Windrad, das eine Schraube antreibt, vorangetrieben. Da spielt es keine Rolle, aus welcher Richtung der Wind weht. Wir können auch gegen den Wind fahren.

Der Tag der Abreise rückt immer näher. Es ist schon ein komisches Gefühl, die Heimat zu verlassen. Li hat es bereits mitgemacht. Sie tröstet mich. Das tut so richtig gut. Ich habe mich schon fest in sie verliebt. Ich hoffe sehr, sie sich auch in mich. Aber mein Gefühl sagt mir, dass sie mich auch sehr mag.
Am Morgen des 25. Juli sind wir schon früh wach. Ich glaube, wir haben alle wenig geschlafen. Am schwersten fällt mir der Abschied von Mutter. Es ist ein Abschied für immer. Vater und Herr Shi sind ja noch einige Zeit bei uns.

Alles ist im Boot verstaut. Es weht ein laues Lüftchen. Die Sonne bringt uns gute Laune. Am Himmel sind nur ein paar Schäfchenwolken zu sehen. Ich mache die Leinen los. Mutter steht mit Tränen in den Augen am Ufer. Mir ist ganz jammervoll zumute. Es nützt aber alles nichts. Das Boot entfernt sich immer weiter. Am Ufer werden alle immer kleiner, bis keiner mehr zu sehen ist.

Unser Boot macht gute Fahrt. Wir kommen an der Insel O.Olchon vorbei, die heute wie ein Felsen aus dem Wasser ragt. Der Ort Taskaj thront wie eine verlassene Festung darauf. Anlanden kann man nicht mehr. Aber wir müssen in der Nacht irgendwo einen Ankerplatz finden. Es zieht auch ein Gewitter herauf. Der See hat schon ganz kräftige Wellen. Aber dann finden wir eine ruhige Bucht. Von den Felswänden müssen wir uns fernhalten, um nicht daran zu zerschellen.

Nach einer unruhigen Nacht, jeder musste zwei Stunden Wache schieben, ist es am Morgen, als wäre nichts gewesen. Li und ich stürzen uns erst einmal ins Wasser. Es ist so herrlich frisch. Wir schwimmen ein Stück in den See hinaus. Ich frage Li: „Glaubst du, dass wir das Abenteuer meistern werden?“ Sie fragt zurück: „Glaubst du nicht daran?“ „Doch, mit dir an meiner Seite schaffe ich alles.“ Wir schwimmen zurück zu denVätern, lichten den Anker und setzen die Fahrt fort.

Der Wind ist immer noch recht kräftig und wir machen gute Fahrt. Am späten Nachmittag erreichen wir den südlichsten Zipfel des Sees. Auch Kultuk liegt jetzt 150 m über dem Wasserspiegel. Hier gibt es noch ein reges Treiben. Wo Wasser ist, ist auch Leben. Doch wir mit unserem voll beladenen Boot landen lieber etwas abseits an. So ein Boot weckt Begehrlichkeiten. Hier gibt es einen etwas breiteren Strand. Ideal, um unsere Ausrüstung zu entladen und startklar zu machen.
Vater und Herr Shi klettern hinauf nach Kultuk. Sie wollen ein wenig die Lage erkunden. Bei so vielen Menschen besteht immer die Gefahr, dass auch unangenehme Zeitgenossen darunter sind, die schnell zu anderer Leute Hab und Gut kommen wollen.

Am Eingang der Stadt begegnen sie einem Mann, der auf einem größeren Skateboard sitzt. Seine Beine sind gelähmt. Sie kommen mit ihm ins Gespräch. Erst geht es darum, wie die Lage in der Stadt und im Allgemeinen ist. Dann nimmt er sie mit in sein Haus und zu seiner Frau Olga. Ihr Mann heißt Iwan. Sie bewohnen ein kleines Haus am Anfang der Straße. Hier werden sie herzlich bewirtet mit Tee und Gebäck. Im weiteren Gespräch stellt sich heraus, dass Iwan vor etlichen Jahren in Baikonur in der Raumfahrtstation gearbeitet hat. Er war Ingenieur bei den Raketen.

Als die beiden ihm von unserem Vorhaben erzählen, ist er gleich Feuer und Flamme. Er bietet sich an, mit uns zu kommen und uns zu unterstützen. Seine Frau ist ganz und gar nicht damit einverstanden. Wie Frauen halt so sind. Sie haben Angst, dass etwas passiert und sie alleine bleiben. Am Abend kommen die beiden zu uns zurück und berichten von ihrer Begegnung.

Der nächste Tag verspricht wieder herrlich zu werden. Die Sonne lacht von einem wolkenlosen Himmel. So ein Wetter brauchen wir aber auch, denn unsere Ballons sollen von der Sonne aufgeheizt werden. Ihre untere Hälfte ist aus Spiegelfolie. Die obere Hälfte ist aus Klarsichtfolie, durch die die Sonnenstrahlen ungehindert scheinen können. In der unteren Spiegelhälfte werden sie gebündelt. In ihrem Brennpunkt treffen sie auf eine schwarze Kugel, die an einer Stange von Vater oder Herr Shi in den Brennpunkt dirigiert wird. Dort wird es so heiß, dass auch die Luft im Ballon stark erhitzt wird und dem Ballon Auftrieb gibt. Wir haben zwar Gasflaschen dabei, aber für die ganze Strecke würden sie nicht reichen, nur zum Starten und Landen und für eventuelle Zwischenfälle.

Auch die Drachen müssen aufgebaut und startklar gemacht werden. Es dauert fast doppelt so lange, da es ja zwei übereinander sind. Doch die doppelte Tragkraft erlaubt auch eine geringere Geschwindigkeit, sodass man den Drachen mit Körperkraft in der Luft halten und antreiben kann. Wenn wir uns hoch genug schrauben, geht es im Gleitflug ziemlich schnell voran. Die Ballons sind auf die Windgeschwindigkeit angewiesen. Sie tragen aber die Hauptlasten.

Es ist alles vorbereitet. Vater und Herr Shi machen sich auf den Weg, um Iwan abzuholen. Li und ich nutzen die Zeit, um noch ein wenig zu kuscheln. Die Zeit dazu wird ab jetzt weniger werden.
Die drei treffen gerade ein. Iwan wird von uns Männern in Vaters Ballon gehoben. Es ist schon gegen Mittag. Olga hat den Männern noch eine kräftige Mahlzeit Borschtsch mitgegeben. Wie das schmeckt – so kann nur eine Russin sie kochen. Allerdings gibt es danach heftige Blähungen. Li entflieht ein Pups. Sie schaut ganz verschämt. Ich sage zu ihr: „Das ist doch nicht schlimm. Meine Oma hatte dazu folgenden Spruch:

Eine Kugel von Wind
Aus ’ner ledernen Flint
In die Hacken gezielt
In die Nase getroffen.“

Die Sonne steht gut. Vater und Herr Shi wollen versuchen, nur mit Sonnenenergie zu starten. Li und ich begeben uns zu unseren Drachen. Der Start der Ballons hat wunderbar geklappt. Nun muss auch noch unser Start so gut gelingen. Einmal in der Luft, kann nicht mehr viel passieren. Hurra, jetzt hinter den Ballons her. Wir haben sie bald eingeholt und umkreisen sie. Immer schön zusammenbleiben, haben Vater und Herr Shi gesagt.

Der Wind ist nicht zu stark, aber kräftig. So machen wir ganz schön Strecke. Na ja, wir haben auch noch ca. 2500 km vor uns. Heute könnten es knapp 200 km werden. Wir müssen aber auch damit rechnen, dass es Tage gibt, an denen wir gar nicht weiterkommen. Oder wo der Wind schwächer ist.
Wir fliegen bzw. fahren, Ballons fahren ja, über verlassene Städte, wo es sicherlich kein Wasser mehr gibt. Das Klima hat sich überall gewandelt. Es wird immer trockener. Für uns ist das von Vorteil. So ist niemand da, der uns vom Himmel holen will, um an unsere Vorräte zu gelangen.


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