Schiefe Reime zu schrägen Themen

Schiefe Reime zu schrägen Themen

Erhard Spank


EUR 17,90

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 54
ISBN: 978-3-948379-86-5
Erscheinungsdatum: 14.11.2022
Die Lust an Verballhornungen zieht sich durch diese Sammlung; aber unverkennbar auch die Absicht, mit völlig unerwarteten Wendungen nicht nur ein Lachen hervorzurufen, sondern auch zu provozieren und zum Nachdenken anzuregen.
Gestoppter Nonsens


Das Schloss

Wenn mitunter immer noch
die Sonne scheint durchs Schlüsselloch,
dann schwach der Trost: Ach lass sie doch!
Bekannt ist schon seit langer Zeit,
dies Schloss ist ohne Sicherheit.
Zwecklos, einen Riegel sich zu drechseln.
Schon gar nicht mit ’nem stumpfen Messer.
Man sollte eigentlich viel besser
das alte Schloss auswechseln.



Arbeitsproduktivität

In der Hand den Schippenstiel,
auf den die helle Sonne scheint.
„Mit Arbeit wird heut nicht sehr viel“,
wie Vorarbeiter Müller meint.
Es sagt der Putzer an der Mauer:
„Ich weiß es ganz bestimmt genauer.
Fakt ist, dass die Sonne sticht,
gearbeitet wird heute nicht!“



Sonnenbad

Die Sonne scheint am FKK,
man weiß, dass es dort scheen is.
Sie scheint mal hier, sie scheint mal da,
sie scheint auch auf den Penis.
Bedroht ihn dann ein Sonnenbrand
genauso wie den Rücken,
dann schütze ihn mit einer Hand,
das wird dich sehr beglücken.



Perspektiven

Auf dem Meer der große Dampfer
ist nicht besser als ein Pflänzlein dran.
Er sieht niemals den Sauerampfer,
der auch ihn nie sehen kann.
Der Sauerampfer zur Genüge,
der sieht sie wie der Dampfer auch,
am Bahndamm er, die vollen Züge,
der Dampfer sie in seinem Bauch.
So hat der arme Sauerampfer
mehr Gemeinsamkeiten, als man denkt
aus seiner Sicht zum großen Dampfer,
wenn man seine Sinne gerichtet drauf lenkt.



Zehn kleine Dingsbumsler

Zehn smarte Rattenfänger legten öfter Gift.
Doch einer fängt nun keine mehr, er war total bekifft.

Neun stolze Porschefahrer rasten in der Nacht.
Ein Snob von ihnen rast nicht mehr, ist an die Wand gekracht.

Acht grüne Jägermeister schossen oft mit Schrot.
Der Erich hat sehr schlecht gezielt und schoss den Treiber tot.

Sieben gute Bogenschützen übten Tag und Nacht.
Der eine hat mit einem Schuss, den Hassan umgebracht.

Sechs smarte Pyromanen hatten TNT.
Den Kopf hat’s einem weggesprengt, nun tut ihm nichts mehr weh.

Fünf dicke Dauersäufer tranken sehr viel Bier.
Der Wilhelm hat zu viel geschluckt, da waren’s nur noch vier.

Vier schlanke Vegetarier aßen immer Brei.
Ein Mann bekam dann Magenkrebs, nun sind es nur noch drei.

Drei dicke Kettenraucher hatten sehr viel Spaß.
Den einen hat’s hinweggerafft, er rauchte zu viel Gras.

Zwei hübsche junge Frauen gingen auf dem Strich.
Die eine starb an Syphilis, die andre heilte sich.

Ein taffer Stasispitzel schnüffelte gar sehr.
Man hat ihn dafür eingesperrt, nun gibt es keinen mehr.



Die verkannte Loreley

Ich weiß auch, was es jetzt bedeutet,
dass ich nicht fröhlich sein kann.
Man hat euch mit List ausgebeutet,
die Wahrheit, die sag ich nun an:
Es war nicht die blonde Jungfrau,
die kämmte ihr goldenes Haar.
Eine habgierige Sex-Frau,
die wollte nur Geld, alles klar?
Sie saß nicht auf Felsenriffen,
wohl saß sie in Köln auf ‘nem Stein,
hat jeden Freier ergriffen
und manch einer fiel auf sie rein.



Die neue undeutsche Sprache

Seit Luther, Schiller und auch Goethe
hat man bis heute viel verändert.
Denn es wird ganz ohne Nöte
überall nur noch gegendert.
Nun gibt es ’rinnen und auch Bürger,
genauso ’rinnen und die Würger.
Es rinnt, wohin das Auge schaut,
die deutsche Sprache ward versaut.
Und selbst die Universitäten,
wo sonst die reine Klugheit ist,
sind verkommen zu den Stätten,
wo man fordert diesen Mist.
Welcher Schwachkopf hat beteuert,
dass man Frauen damit ehrt?
Bürger, seid doch nicht bescheuert,
und macht damit nun endlich kehrt!
Wer glaubt denn diesen Schwätzern schon,
dass Frauen es so wollen?
Gerecht geehrt durch bessren Lohn,
das hätt’ man fordern sollen.



Gedanken eines Zweiflers

Einen Fluch den bösen Viren,
strömten aus der Hölle raus,
verschlossen uns die besten Türen,
doch nicht die vom Krankenhaus.
Ihre Kräfte spalten wieder,
was die Deutschen sonst vereint.
Feinde wurden wir statt Brüder,
wenn man ihre Wirkung meint.

Nach dem Aufruf: Lasst euch impfen,
das ist eure Bürgerpflicht,
hört man alle Menschen schimpfen:
Wirkung zeigt der Impfstoff nicht!
Ob geimpft und auch genesen,
Viren tragen alle noch.
Außer Spesen nichts gewesen,
ich fiel in ein tiefes Loch.



Die neue undeutsche Sprache

Seit Luther, Schiller und auch Goethe
hat man bis heute viel verändert.
Denn es wird ganz ohne Nöte
überall nur noch gegendert.
Nun gibt es ’rinnen und auch Bürger,
genauso ’rinnen und die Würger.
Es rinnt, wohin das Auge schaut,
die deutsche Sprache ward versaut.
Und selbst die Universitäten,
wo sonst die reine Klugheit ist,
sind verkommen zu den Stätten,
wo man fordert diesen Mist.
Welcher Schwachkopf hat beteuert,
dass man Frauen damit ehrt?
Bürger, seid doch nicht bescheuert,
und macht damit nun endlich kehrt!
Wer glaubt denn diesen Schwätzern schon,
dass Frauen es so wollen?
Gerecht geehrt durch bessren Lohn,
das hätt’ man fordern sollen.



Gedanken eines Zweiflers

Einen Fluch den bösen Viren,
strömten aus der Hölle raus,
verschlossen uns die besten Türen,
doch nicht die vom Krankenhaus.
Ihre Kräfte spalten wieder,
was die Deutschen sonst vereint.
Feinde wurden wir statt Brüder,
wenn man ihre Wirkung meint.

Nach dem Aufruf: Lasst euch impfen,
das ist eure Bürgerpflicht,
hört man alle Menschen schimpfen:
Wirkung zeigt der Impfstoff nicht!
Ob geimpft und auch genesen,
Viren tragen alle noch.
Außer Spesen nichts gewesen,
ich fiel in ein tiefes Loch.



Kein Studentenlied

Es saßen einst zehn Virologen
zu beiden Ufern der Spree.
Sie sprachen zum Teil ganz verlogen
und quasselten sehr viel Schnee.
Da trat aus ihrer Mitte
ein Mann namens Leiserfluss.
Er äußerte seine Bitte,
dass sich jetzt was ändern muss.
Er schrieb dann mit zitternden Händen
in jede Zeitung im Land:
Die Pandemie wird auch mal enden,
das gebe ich jetzt schon bekannt.
Das Volk dann in jedem Orte
lauschte dem Schwätzer gespannt,
vernahm seine goldenen Worte,
haben ihn als Prophet anerkannt.
Es trat in der Tat auch das ein,
was der Experte einst altklug gesagt.
Das Leben kann manchmal auch schön sein,
wenn den Sinn seiner geistlosen Rede
man kritisch nicht hat hinterfragt.



Das Unwort des Jahres

Geimpft in meiner Jugendzeit
zum Schutz vor bösen Viren,
war ich dann später auch bereit,
um nicht gleich zu krepieren.
Die Impfung wurde aufgefrischt,
man wurde nicht geboostert.
Ein Wort hat man uns aufgetischt,
es klingt wie aufgeplustert.
Zwar plustert sich die Glucke auf,
die Küken will sie schützen.

Gefahr nimmt sie damit in Kauf,
die Größe wird ihr nützen.
Den Fuchs beeindruckt das bestimmt,
hat Angst von solchen Hennen.
Man sieht ihn nachher angstverstimmt
vom Hühnerhofe rennen.
Die Viren kann man damit nicht
aus unsrem Körper locken.
Geboostert klingt zwar inhaltlich
sehr schlau, doch auch recht trocken.
Besiegen wird man damit nicht
die Viren und versehentlich
auch nicht die Gonokokken.



Kein Ende aller Kriege

Zehn starke Waffenstaaten wollten Bomben streun.
Eine fiel aufs eigne Land, da waren es noch neun.

Neun schnelle Düsenjäger flogen über Nacht
über fremde Ländergrenzen. Zurückgeflogen sind dann aber acht.

Acht starke Divisionen haben’s übertrieben,
sie schossen nah an Nachbars Grenze und übrig blieben sieben.

Sieben große Bataillone starben wie verhext.
Das Giftgas floss in eigne Gräben, danach war’n sie zu sechst.

Sechs schnelle Regimenter waren nicht geimpft,
die Pest hat sie hinweggerafft, nun sterben sie zu fünft.

Einer von fünf Generälen war das höchste Tier,
er befahl den Sturmangriff, am Ende zählt man vier.

Vier gute Einzelkämpfer kamen schnell herbei
zu schützen ihre Vorgesetzten, da waren es noch drei.

Drei kleine Infanteristen wollten keinen Krieg.
Als Duo dann errangen sie auch später keinen Sieg.

Die Niederlage büßten dann zwei unschuldige Kleine.
Erschossen liegt jetzt irgendwo, von ihnen dort der eine.

Ein saudummer Kriegsminister hat die Welt bedroht.
Sein Kriegsplan ist nicht aufgegangen, er schoss sich selber tot.

Nachher sang man Friedenslieder, war man vom Krieg befreit?
Inzwischen steht jedoch schon wieder ein Land zum Krieg bereit.

Herr Putin wollte Frieden schaffen, das hat er uns versprochen.
Doch bald hat er mit Angriffswaffen den Krieg vom Zaun gebrochen.

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