Liebe ist kein Weihnachtsgeschenk

Liebe ist kein Weihnachtsgeschenk

Melanie Pesendorfer


EUR 14,90
EUR 8,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 94
ISBN: 978-3-99064-971-8
Erscheinungsdatum: 28.09.2020
In einer Hütte in den Bergen Dänemarks will Nelia eigentlich nur einen harmonischen Weihnachtsurlaub mit ihren Freundinnen verbringen. Doch dann verliebt sie sich Hals über Kopf in den Nachbarsjungen Luke und sieht sich plötzlich einer Intrige gegenüber.
Kapitel 1

Es war der 12. Dezember. Darana, Marissa und ich fuhren über Weihnachten in die Berge, in eine alte Hütte, umgeben von Schnee. Wir fuhren schon seit Stunden. Marissa und ich mussten langsam auf die Toilette, deswegen fuhren wir zu einer Tankstelle und rannten schnell aufs Klo, weil es anfing zu schneien. Es war eine Unisex-Toilette, deswegen standen wir an. Als ich mir die Hände wusch, nahm ich mein Armband ab, weil es nicht nass werden darf, sonst rostet es, es ist schon ganz alt, es ist ein Familienerbstück. Als ich fertig war, gingen Marissa und ich wieder zurück, als plötzlich so ein Vollidiot in mich reinlief. Okay, eigentlich rannte ich in ihn rein, aber das wollte ich nicht gleich zugeben. „Hey, pass doch auf!“, rief ich. „Pass du doch auf, du bist in mich reingerannt“, meinte der dunkelblonde, gut aussehende, aber auch leicht nerdig wirkende Junge. „Schon gut, Entschuldigung und frohe Weihnachten!“, sagte ich und ging zurück zum Auto. Marissa, die während der kurzen Unterhaltung schon vorgegangen war, kam mir entgegen und sagte: „Uh, der war aber niedlich. Wer ist das?“ „Keine Ahnung, ich hab mich entschuldigt und bin gegangen.“ „Da seid ihr ja, ich dachte, ihr seid am Klobrett festgefroren“, zog uns Darana auf. Wir holten uns noch einen Snack im Tankstellenshop und fuhren weiter.
Drei Stunden später waren wir am Ziel. Es lag so viel Schnee, dass wir nicht bis zur Hütte fahren konnten. Wir parkten circa zwanzig bis dreißig Meter davor und den Rest mussten wir gehen. Es war nicht weit, aber anstrengend, weil sehr, sehr viel Schnee lag. In der Hütte wurde es rasch warm und gemütlich. Ich ging, nachdem ich eingeheizt hatte, ins Bad, um mir die Hände zu waschen. Als ich mir mein Armband abnehmen wollte, bemerkte ich plötzlich, dass es gar nicht mehr an meinem Handgelenk hing. Ich schrie und Darana und Marissa kamen ins Badezimmer. Sie fragten, was los sei. „Mein Armband, es ist weg!“ Eine halbe Stunde lang rannte ich auf der Suche danach hin und her, her und hin. „Ich kann es nicht doch einfach verloren haben!“ „Wo hast du es als Letztes gesehen?“, fragte Marissa. „Ähm, ich glaube, ah, ich weiß! An der Tankstelle, wo wir auf der Toilette waren, als ich in den süßen Nerd reingerannt bin. Wir müssen zurück, sofort, bitte!“ Darauf sagte Darana: „Das sind drei Stunden, und das hat bestimmt schon wer genommen. Es ist so alt und schön, das bleibt bestimmt nicht einfach so liegen.“ „Meine Oma hat es mir zum Geburtstag geschenkt“, sagte ich mit Tränen in den Augen. Wir überlegten, ob wir morgen vielleicht hinfahren sollten, aber es wäre bestimmt sinnlos.
Am nächsten Tag hörten wir in aller Herrgottsfrühe Autotüren und Stimmen. Es war nervig, deswegen gingen wir raus und sahen nach. Es gab eine Nachbarshütte, die aber kleiner als unsere war, und aus dem Auto dort stieg gerade ein Junge aus, den ich irgendwoher kannte. „Hey, ist das nicht, ähm, der süße Nerd von gestern?“ „Ja, könnte sein“, sagte Marissa. „Welcher süße Nerd von gestern?“, fragte Darana. „Lange Geschichte, erzählen wir dir dann“, winkte Marissa ab. „Hey du, ich kenne dich, ich bin gestern in dich reingerannt!“, rief ich hinüber „Oh, ich erinnere mich, ja.“ „Ah, du bist also der süße Nerd, von dem Nelia die ganze Zeit redet“, sagte Darana lächelnd „Pst, sei leise!“, schimpfte ich, aber es war schon zu spät. „Der süße Nerd, ähm, okay“, sagte er. „Verstöre doch den armen, ähm …“, presste ich hervor, wusste dann aber nicht weiter. „Luke, ich heiße Luke.“ „Okay, verstöre Luke nicht so an seinem ersten Urlaubstag!“, sagte ich. „Ja, und wie heißt ihr, wenn ich fragen darf?“ „Das ist Marissa, das Darana und ich bin Nelia“, stellte ich uns vor. „Hey, Luke, hilfst du mir tragen, bitte?“, hörte man ein Mädchen von hinten rufen. „Ist das deine Freundin?“ „Nein, meine kleine Schwester“, sagte Luke. Er ging hin und half ihr.
Ein paar Stunden später klingelte es an unserer Haustür. Luke stand draußen mit einer Kanne heißer Schokolade mit Marshmallows, wie lecker. „Seid ihr alleine hier oder kommen eure Freunde noch nach?“„Also, Darana hat einen Freund, Matteo Clarson, und Marissa hat auch einen, sein Name ist Mikkel Moon, die kommen nicht, soviel ich weiß, und ich hab keinen, sein Name ist also niemand. Und du?“ „Nein, ich hab keine Freundin, aber meine Schwester hat einen Freund.“ „Okay“, sagte ich. Wir unterhielten uns noch lange, und gegen Mitternacht gingen wir dann schlafen. In der Nacht war es kalt, deswegen hatten wir Kuschelsocken und Kuscheljumpsuits an. Wir hatten zwar eine riesige Hütte für bis zu 15 Personen, schliefen aber gemeinsam in einem Dreierbettzimmer, so war es gleich viel gemütlicher.



Kapitel 2

Am nächsten Morgen standen wir um 10 Uhr auf und richteten gleich das Frühstück her, weil Luke und Miranda zum Essen kamen. „Hey, heute am Nachmittag können wir einen Weihnachtsbaum besorgen und schicke Geschenke für unsere Eltern und eure Freunde kaufen“, sagte ich. „Ja klar, in der Nähe gibt es ein riesiges Einkaufszentrum, dort gibt es alles, was man braucht“, sagte Marissa. Nachdem Miranda und Luke gegangen waren, machten wir sauber und fuhren los, der Schnee lag echt hoch und machte es uns nicht leicht. Um 12 Uhr waren wir beim Einkaufszentrum und gingen shoppen, bis unsere Kreditkarten glühten. Es war echt lustig und wir fanden schöne Geschenke für unsere Eltern und Freunde. Dann fuhren wir zu einem Christbaumstand und kauften einen wunderschönen großen Weihnachtsbaum. Als wir wieder zu Hause waren, stellten wir den Baum auf und drehten Weihnachtsmusik auf. Das ist Tradition, wir machen das jedes Jahr so. Wir stellen den Baum auf, hören Weihnachtsmusik und trinken heiße Schokolade mit Marshmallows, und dann schmücken wir das Haus. Eine coole Tradition. Unser Lieblings--
lied ist „All I want for Christmas“ von Mariah Carey, wir drehen es immer ganz laut auf. Wir sangen auch heute so laut, dass sogar Luke und Miranda es hörten. Marissa holte unsere Bürsten aus dem Badezimmer und wir tanzten in Pyjamas und mit Weihnachtsgirlanden um den Hals im Wohnzimmer herum, es war echt lustig. Als wir fertig waren, ließen wir uns auf die Couch fallen und suchten die Weihnacht’s-DVD, die wir gekauft hatten, machten uns Popcorn und schauten den Film. In dem ganzen Trubel vergaß ich mein Armband. Nachdem wir den Film fertig gesehen hatten, schauten wir, ob es im Filmeregal der Hütte noch irgendeinen coolen Film gab. Wir fanden einen, und zwar „Mamma Mia“. Wir liebten diesen Film. Und dann kam, es dieses Lied, bei dem wir schon wieder unsere Bürsten rausholten und mitsangen: „Dancing Queen“.
Am nächsten Tag riss uns unsere Klingel aus dem Bett. Darana erschrak so, dass sie aus dem Bett fiel. Dann trotteten wir zur Tür und Marissa machte auf. Es waren Luke und Miranda mit dem Frühstück und seiner beliebten heißen Schokolade. „Oh, haben wir euch aufgeweckt?“, fragte Miranda. „Ja, aber macht nichts, wir wollten eh gleich aufstehen“, murmelte Darana ganz verschlafen. „Und gleich heißt wann?“, fragte Luke. „In vier bis fünf Stunden oder so“, sagte Marissa. Wir baten Luke und Miranda herein und frühstückten, als mir plötzlich ein Gedanke kam. „Mein Armband! Verdammt, wir sind gestern nicht zurückgefahren, um mein Armband zu holen!“ „Ah ja, stimmt, das haben wir vor lauter Shoppen und Schmücken vergessen“, sagte Marissa. Da fragte Luke: „Welches Armband?“ „Das ist ein altes Familienerbstück, meine Oma hat es mir zu meinem Geburtstag geschenkt“, sagte ich voller Verzweiflung „Als du auf der Toilette warst, hast du da irgendwas gesehen, Luke?“, fragte Darana. „Ich war nicht auf der Toilette, ich bin nur hingegangen, um zu schauen, ob Miranda dort war, als Nelia in mich reinrannte, und dann schrie mir Miranda schon von unserem Auto zu.“ Ich war geistig nicht mehr anwesend, ich war bei meinen Eltern und bei meiner Oma, sie würden mich umbringen, wenn sie das erfuhren und es waren nur mehr zehn Tage bis Weihnachten. Wenn sie sehen, dass es nicht mehr da ist, dann werden sie mich enterben und mich aus der Familie ausstoßen.



Kapitel 3

Zwei Tage später lag ich morgens noch immer im Bett und Darana und Marissa fuhren in die Stadt, um noch ein paar Weihnachtseinkäufe zu machen. Als Marissa und Darana Shoppen fuhren, blieb ich im Bett liegen und machte gar nichts, später setzte ich mich vor den Fernseher und überlegte, wie ich meiner Oma das erklären sollte, ohne dass sie mir den Kopf abriss. Mir fiel nichts ein und ich ließ es dann einfach dabei. Gegen zwölf ging ich zu Luke hinüber und klingelte. Als mir bewusst wurde, dass ich schrecklich aussehen musste, war es schon zu spät. Luke öffnete die Tür: „Oh, Nelia, kann ich was für dich tun?“ „Ich wollte fragen, ob du noch was zum Verkochen hast, weil Marissa und Darana noch beim Einkaufen sind, und sie haben mir gerade geschrieben das sie nicht dazu kommen in den Lebensmittelmarkt zu gehen.“ „Nein, tut mir leid, leider hab ich nichts mehr, aber ich wollte gerade einkaufen fahren, magst du mit?“, fragte er erwartungsvoll. „Ja klar, danke, ich ziehe mir noch schnell was an, weil ich glaube, im Pyjama einkaufen ist nicht so supi tubi.“ Ich rannte schnell in die Hütte und zog mich um und frisierte schnell meine langen roten Haare. Ich mochte meine Haare, sie gingen bis zu meiner Hüfte, ich finde aber die schönen glatten, brünetten, mehr blonden Haare von Marissa, oder die schwarzblonden glatten Haare von Darana auch sehr schön. Dann zog ich schnell meine Winterstiefel und meine dicke, flauschige Jacke an und hinterließ Darana und Marissa eine Nachricht: „Bin mit Luke einkaufen fürs Mittagessen, bin bald wieder da!“ Dann ging ich wieder zu Luke. „So, fahren wir?“ fragte ich. Luke stieg ins Auto, drehte die Heizung auf und fuhr los. „Und wo kommt ihr her?“, fragte Luke. „Also, ich komme aus Kanada und Marissa und Darana von Sønderho, aber ich bin hingezogen, als ich elf war, und dann haben wir uns in der ersten Klasse der Hauptschule kennengelernt und seitdem sind wir unzertrennlich. Wir gingen sogar nach der vierten Klasse in dieselbe Schule und nach der Schule zogen wir in eine WG. Marissa ist jetzt Kindergärtnerin, Darana ist gelernte Tierpflegerin, aber sie arbeitet als Assistentin in einer großen Firma und ich habe eine Konditorei, die heißt Neliassüße Welt. Aber ich bin auch noch Hobbyfotografin und nebenbei Köchin.“ „Cool, das sind viele Berufe! Also, ich bin Comic-Zeichner und Miranda ist Kosmetikerin. Ich komme auch aus Dänemark“, erklärte mir Luke. Wir fuhren schon ein Weilchen, als es plötzlich so stark schneite, dass man nichts mehr sah, und dann schickte uns das Navi noch irgendwo ins Nirgendwo. „Ich glaube, da kommt ein Schneesturm“, sagte Luke. Wie aufs Stichwort kam Wind auf und das Schneetreiben wurde heftiger. Da hielt Luke den Wagen an und wir warteten ab. Als Marissa und Darana wieder zu Hause waren, sahen sie den Zettel, dass ich mit Luke zum Einkaufen gefahren war. „Bei diesem Sturm wegfahren ist keine gute Idee, wir hatten Glück, dass wir schon zurück sind. Ich versuche mal, Nelia anzurufen, vielleicht hebt sie ja ab“, sagte Marissa. Während Marissa versuchte, Luke und mich anzurufen, holte Darana ihr Handy und versuchte zum hundertsten Mal die Tankstelle anzurufen, bei der ich das Armband vergessen hatte, aber es hatte noch nie jemand abgehoben. Endlich sagte jemand: „Hallo, Tankstelle Mekoka, Frau Totana hier, wie kann ich helfen?“ „Ja, hallo, meine Freunde und ich haben vor vier Tagen bei Ihnen getankt und eine Freundin von mir hat auf der Toilette ein altes Armband vergessen, dass ihr sehr am Herzen liegt. Haben Sie oder irgendwer dieses Armband gefunden?“ „Nein, tut mir leid, meine Kollegen und ich haben nichts gesehen und es ist auch nichts abgegeben worden, tut mir leid. Kann ich sonst etwas für Sie tun?“ „Nein danke, entschuldigen Sie die Störung, auf Wiederhören.“ „Auf Wiederhören.“ „Anscheinend hat es jemand einfach mitgenommen, schade.“ „Darana, Nelia hat gesagt, sie sind kurz stehen geblieben, weil sie nichts mehr sehen und wir sollen in später noch mal anrufen.“

„Der Sturm legt sich, ich glaube, wir können wieder fahren“, sagte Luke. Da merkte ich erst, dass ich ihn die ganze Zeit angesehen hatte. Ich sah schnell weg und sagte: „Ja, ja, natürlich.“ Als wir beim Einkaufszentrum waren, lief ich schnell ins Lebensmittelgeschäft und ratterte meine Einkaufsliste ab. „So, ich bin fertig, und du, Luke?“ „Ich auch“, sagte er. Als wir zur Kasse gingen, sah ich eine Abteilung voller Wintersachen. Ich stürmte sofort hin und Luke lachte nur. „Was ist, ich brauche Winterkleidung, und außerdem: Sieh dir diese Stiefel an, da sind Lamas und Äffchen drauf und die sind noch dazu flauschig, so richtig fluffig“, sagte ich mit Babystimme. Luke lachte sich tot. „Haha, ich bin halt noch ein innerliches Kind, kann auch nichts dafür.“ „Das mag ich an dir so! Äh, ich meine …“, stotterte Luke. „Schon gut, ich verstehe, wir sind gute Freunde, ich mag auch viel an dir“, meinte ich. „Ja, wir sind nur sehr gute Freunde“, sagte Luke. Ich drehte mich um und ging zur Kasse. Innerlich war ich leicht traurig, ich wusste nicht, wieso, aber in meiner Brust war so ein Gefühl der Leere und es tat weh. Wir wollten wieder nach Hause, und als wir ins Auto stiegen, passierte auf einmal was Unglaubliches. Er küsste mich. „Ähm, okay, das war unerwartet!“, sagte ich. „Entschuldige, es kam über mich, tut mir echt leid!“, meinte er verlegen. Ich sah ihn die ganze Fahrt über nicht mehr an, und er sah auch nicht zu mir. Es herrschte eine peinliche Stille.
Zu Hause warteten schon Marissa und Darana auf uns. „Hi, auch schon wieder da?“, fragte Marissa. Das war ihr Hauptspruch, wenn man mehr als eine halbe Stunde weg ist. „Da es jetzt schon zu spät für Mittagessen ist, koche ich das Abendessen, wie wäre es mit Tortillas?“, fragte ich Marissa und Darana. „Ja gern, du machst die echt gut, und mach auch gleich den Weihnachtspudding von deiner Tante Hilda!“, sagte Darana. Darana und Marissa gingen erst mal spazieren und einen Schneemann bauen. Als ich anfangen wollte, bemerkte ich, dass ich meinen Einkauf in Lukes Auto vergessen hatte, also ging ich schnell hinüber und klingelte an. „Hi, ähm, ist Luke da, weil ich ha…“ „Nein, er ist nicht da und jetzt verzieh dich, du kindisches Ding“, keifte mich Miranda an. „Ähm, Entschuldigung, hab ich was Falsches gesagt oder getan?“, fragte ich fassungslos. Warum ist sie so gemein? „Verzieh dich, Alte, Luke ist nicht da und er oder ich, besser gesagt er und ich, brauchen dich nicht! Du stehst auf ihn, nicht wahr, aber er steht nicht auf dich, er hat dich nur geküsst, um seine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen.“ Ich wollte was sagen, als plötzlich Luke kam. „Oh, hey, Nelia, was geht?“ Ich starrte ihn mit Tränen in den Augen an „Nelia, ist alles in Ordnung?“, fragte er mich. „Luke, ich, ähm, ich …“ „Hi, Bruderherz, ich wollte gerade Nelia ihren Einkauf geben, sie hat ihn vergessen“, sagte Miranda, als wenn sie der einfühlsamste Mensch der Welt wäre. Luke schaute mich fragend an und sagte: „Ja, dein Einkauf, der liegt bei mir im Auto, warte, ich hole ihn dir!“ Ich wollte nicht, dass er ging, aber irgendwie konnte ich nicht fassen, was Miranda gesagt hatte. Miranda beugte sich zu mir und flüsterte: „Hey, du verknallter fetter Karpfen, hör auf zu heulen, er mag dich nicht, okay, das hat er mir selbst gesagt, also verschwinde von hier!“ Luke kam zurück und ich wischte mir die Tränen ab. „Danke.“ Ich nahm die Tasche, rannte schnell zurück in die Hütte, ging in die Küche und zerhackte vor lauter Wut und Trauer das Gemüse. Als das Gemüse schon kleiner war als Haferflocken, schmiss ich mich aufs Bett. Gott, ich bin echt jämmerlich.
Marissa und Darana machten sich zeitgleich auf den Heimweg, weil ihr Magen schon knurrte „Hey, Darana, sieh mal, der Baum hat Eiskristalle auf den Ästen! Fotografier das, schnell, das kommt ins Fotobuch!“, rief Marissa. „Welches Fotobuch?“, fragte Darana. „Ich schenke Nelia zu Weihnachten ein Fotobuch von unserer gemeinsamen Zeit: Die drei Verrückten“, sagte Marissa lachend und ihr Lachen steckte Darana an. Als sie fast zu Hause waren, kam eine SMS von mir, in der ich schrieb: „Könnt ihr bitte eine große Portion Eis holen? Bitte!“ „Nelia fragt, ob wir eine große Portion Eis holen können.“ „Wieso Eis, ich hätte gedacht, sie macht den beliebten Weihnachtspudding?“, fragte sich Marissa. Trotzdem fuhren sie los und holten eine geschätzte Tonne Eis. Als sie wieder zu Hause waren, suchten sie mich. Die zwei gingen hinauf und hörten mein Weinen. „Ich bin hier, schluchzte ich. Marissa und Darana sahen sich fragend an und gingen ins Schlafzimmer. Ich lag auf dem Bett, umringt von Taschentüchern. Es war bestimmt kein schöner Anblick. „Mein Leben ist für’n Dreck, zuerst verliere ich mein Armband, dann fühl ich mich von jemandem angezogen, der seiner Ex-Freundin nachtrauert, und dann küsst er mich, um sie eifersüchtig zu machen, was eigentlich gar keinen Sinn ergibt, weil sie gar nicht da ist, und dann stellt sich auch noch raus, dass Miranda eine gemeine Hexe ist, und, und …!“ „Warte mal, was ist mit Miranda?“, fragte Marissa. „Sie hat mich als verliebten fetten Karpfen bezeichnet, und sie hat gesagt, dass Luke mich nur benutzt, um seine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen.“ „Das kann ich nicht glauben. Miranda war immer so nett“, sagte Darana. „Und ihr habt euch geküsst!?“, fragte Marissa erstaunt. Ich sah sie verunsichert an. „Ja, er hat mich geküsst.“ Die beiden lächelten mich an und ich musste schmunzeln. „Nelia, kann es sein, dass er dich sehr, SEHR, SEEEHR mag?“, grinste Marissa. Ich stupste sie und lachte.
5 Sterne
Super buch - 01.10.2020
Sara Bachinger

Ein sehr tolles und spannendes Buch ich liebe dieses Buch ich lese zum ersten Mal freiwillig. KAUFT EUCH UNBEDINGT DIESES GENIALE BUCH!!!!!!!!

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