Das Leben im Wandel der Zeit
Gedichte über Leben, Liebe, Krieg und Heimat
Wolfgang Schrammel
Leseprobe:
Oberösterreich, mein Heimatland
Im Osten die Enns, im Westen der Inn.
Im Norden der Nordwald, im Süden de Seen.
Die Berg’ und die Gletscher, des Wasser da Wald,
d’ Industrie und die Umwelt harmonier’n, was mir g’fallt.
Dazwischen teilt die Donau des Land in zwoa Teil’,
vier Vierteln sans worden, de bleibn’s alliweil.
Und draußen am Land, wo mas Leben richtig g’spürt,
da wird recht viel ’tanzt und auch musiziert.
Am Land hört ma’s blasen, hört vortraogn an Reim,
in da Stadt is des anders: „Hard Rock“ und viel schrein.
De Jugend is anders, des muaß ma verstehn,
die modernen G’sangl san a sicher schen.
In de Städt’ werken d’Leut, mit Maschin’ und Verstand,
und de Bau’n werkern händisch und pflegen des Land.
Uns kenns’t von der Weit’n, des merk dir mal guat,
weil de d’Leut freundlich grüaßen und lupfen eahn Huat.
Du gehst durch des Landl.und schaust die mal um,
da is alles so sauber, vor Freud wirst ganz stumm.
De Berg’ und de Seen, de Dörferl, de Roan,
de Wiesen, de Acker, de Kircherl alloan.
De Stift und de Klöster, mit de Nonnen und Herr’n,
de Pflegen d’Kultur und den Herrgott haom’s gern.
Sie schreib’n all des nieda, was war und is g’schehn,
wann jeder draus lernert, ja mei’ wa’ des schen.
Wann vier Viert’ln z’samm haolt’n, gibt des a stark’s Land,
des muaß ma dahaolten, mit Herz und Verstand.
Vergiss net, daß all’ des, was einst g’schaffen und g’säät
von uns muaß dahaolt’n werden, so guat wia’s nur geht.
Sei stolz auf des Landl, zwischen Enns und dem Inn,
mit der herrlichen Laondschaft, mit den guat’n Industrie’n.
Oberösterreich liebt ma, und hegt’s mit Verstand,
des muaß oan a’ Ehr’sein, für sein Hoamatlaond.
Der See
Eingebettet zwischen Almen,
liegt ein klarer stiller See.
Berge spiegeln sich im Wasser,
auf deren Hängen liegt noch Schnee.
Das Spiegelbild kommt leicht in Schwingung,
weil sich ein Entenpaar bewegt,
das,mit sanften, ruhigen Schwüngen,
langsam durch das Prachtbild schwebt.
Vögel fangen an zu singen,
wie ein Chor, sie musizier’n.
Es ist dein Glück dies zu erleben,
Dankbarkeit sollst du verspür’n.
Der Reichtum des Lebens
Wenn du ein Mensch bist, der versteht,
worum’s in einem Leben geht,
dass alle Menschen sind verwandt,
hast du was Wichtiges erkannt.
Die Achtung vor dem Menschenleben
wird dann auch dir die Größe geben,
die du auch brauchst, um zu erkennen,
dass Menschen sich Geschwister nennen.
So denke nach, lass uns verweilen,
wir sollten doch mit jedem teilen,
denn allzu schnell ist es passiert,
dass man arm ist oder dies wird.
Dann denkst du sicher, fordernd nun,
die Mitmenschen mögen dies tun,
was du, vielleicht ganz unbedacht,
im Leben selbst nie hast vollbracht.
Die Menschen, ob sie arm, ob reich,
sind unter allen Völkern gleich,
wenn sie, das Schönste wohl im Leben,
sich Achtung und auch Liebe geben.
Nationen und auch Menschenrasse,
die bilden keine eigene Klasse,
betrachte sie wie Gott sie sieht,
damit kein Vorurteil geschieht.
Das Allerschönste wohl im Leben
ist jedem Menschen das zu geben,
was ohne Macht und ohne Geld
Reichtum bedeutet auf der Welt.
Wenn du dem lebst, dann ist dir klar
was tiefster Sinn des Lebens war.
Dass Freude, Hilfe, Liebe geben,
ein wahrer Reichtum ist im Leben.
Liebe auf den ersten Blick
Einsam sitz ich, stumm und träumend,
an der Bar im Stammlokal.
Blauer Dunst umzieht mich kreisend
und das Bier schmeckt leer und schal.
Unzufrieden mit dem Dasein,
sitz ich hier an dieser Bar,
weiß nicht, was denn Wohl der Grund
für diesen Aufenthalt hier war.
Plötzlich spüre ich ein Sehnen
und vermein mich hat’s berührt.
Irgendwas vertrieb den Stumpfsinn,
lenkt mich ab, ich hab’s verspürt.
Da erklingt ein helles Lachen,
ein für wahr lieblicher Ton,
ich versuch den Quell zu orten,
als hörte ich ihn immer schon.
Durch den blauen Dunst der Kneipe
trifft mein Blick auf eine Frau,
deren Lachen ich wohl hörte,
ja, die ist’s, ich spür’s genau.
Wie von Schicksalshand gesteuert,
kreuzen sich der Liebsten Blick,
und im Herzen spüren beide,
ja, das ist es, unser Glück.
Der Freund
Ein jeder sucht in seinem Leben
den Mensch, der allen wohl bekannt,
er kann dir Kraft und Liebe geben,
von allen wird er „Freund“ genannt.
Er, der dir helfend steht zur Seite.
Er, der dich immer gut berät.
Er, der, wenn andere an dir zweifeln,
verlässlich immer zu dir steht.
Geht es dir gut, hast keine Sorgen,
dann hat schon mancher oft gemeint:
„Sollte dich schlimmes Schicksal treffen,
dann zähl auf mich, ich bin dein Freund.“
Du kannst dich dann in der Gesellschaft
der vielen Freunde kaum erwehren.
Doch bist du plötzlich schwer in Nöten,
wer hat dann Zeit dir zuzuhören?
Der wahre Freund, der hört dir zu,
ermuntert dich, wenn er ruhig spricht,
seine Worte wirken stärkend,
verhindern, dass dein Herz zerbricht.
Manch Mensch wäre noch nicht verstorben,
wäre in mancher dunklen Zeit
nur ein Freund bei ihm gewesen,
der ihn von schwerer Last befreit.
Den guten Freund kannst du erkennen,
wenn er im Leben mit dir geht,
sich niemals vorneweg sich drängend,
bescheiden, selbstlos, zu dir steht.
Und hast du diesen Mensch gefunden,
dann schätze ihn, wo du auch bist,
du weißt, dass echt gelebte Freundschaft
für wahr ein großer Reichtum ist.
Der verhinderte Selbstmörder
In oana Gaststubn sitzt a Maonn,
der starrt sei’ volles Bierglas oan.
Und während er so hin sinniert,
des Bier im Glas net wenger wird.
Oan Stund lang sitzt der Mann schoa dao,
vom vollen Bier geht gar nix ao.
Dann schaut er in a Zeitung nei
und lasst de Halbe, Halbe sei.
A andrer Gast hat’s Bier stehn g’seng
und hat si g’saogt: „I hilf a weng’.“
Und nach und nach, ja wirkli’ waor,
is d’Halbe a auf oanmal gaor.
Ja, als graod weg, der letzte Schluck,
gab sich der noble Herr an Ruck,
legt Zeitung weg, mit viel Geschick
und saogt mit traurig, festem Blick:
„Des is heut wirklich net mei Taog,
weil’s Schicksal mi heut gaor net maog.
Dreimal, des muaßt da oanmal gebn,
wollt’ i mir nehma heut mei’ Lebn.
Z’erst sollt der Zug mir’s Lebn nehma,
doch der is dann am Nebngleis kemma.
Drauf wollt’ i hänga, des muaßt wissen,
dabei is mir da Strick ao’grissn.
Mi’m Gift, dao war’s ma sicha g’lunga,
jetzt haost ma du des Bier austrunga.“
De alte Stell’
So, wias im Leben jeden geht,
des Lebensrad sich rasend dreht.
So feierte ein Jubelpaar
Diamanten-Hochzeit, sechzig Jahr.
Sechz’g Jahr laong, san de zwoa banaond,
haom Krisen g’schaofft mit viel Verstaond.
Familie g’ründt und haom im Lebn,
da Liab und Treu den Vorzug gebn.
Sie feierten den gaonzen Taog,
auf d’Naocht warns müad von dera Plaog.
Und wia se daonn ins Bett san gaonga,
haot er verschmitzt zan redn aongfaonga:
„Erinnerst die nu an die Zeit,
als uns da Sex haot a nu gfreit,
du Schatzerl ha, des war nit fad,
waonn ma de Zeit hiazt z’ruck drahn tat.
Vielleicht kunt ma’s nu maol probiern,
vielleicht kaonnst du mi nu verführn.“
„Jo mei“, saogt sie, „mei liaba Maonn,
i moan haolt schoa, dass i des kaonn.
Doch pass guat auf, im Kreuz haobs i,
net dass i naochand kreuzlaohm bi.“
„Guat, dass’d des saogst“, haot er leis gfluacht,
„i hätt’s hiazt gaonz wo aonders g’suacht.“
Im Osten die Enns, im Westen der Inn.
Im Norden der Nordwald, im Süden de Seen.
Die Berg’ und die Gletscher, des Wasser da Wald,
d’ Industrie und die Umwelt harmonier’n, was mir g’fallt.
Dazwischen teilt die Donau des Land in zwoa Teil’,
vier Vierteln sans worden, de bleibn’s alliweil.
Und draußen am Land, wo mas Leben richtig g’spürt,
da wird recht viel ’tanzt und auch musiziert.
Am Land hört ma’s blasen, hört vortraogn an Reim,
in da Stadt is des anders: „Hard Rock“ und viel schrein.
De Jugend is anders, des muaß ma verstehn,
die modernen G’sangl san a sicher schen.
In de Städt’ werken d’Leut, mit Maschin’ und Verstand,
und de Bau’n werkern händisch und pflegen des Land.
Uns kenns’t von der Weit’n, des merk dir mal guat,
weil de d’Leut freundlich grüaßen und lupfen eahn Huat.
Du gehst durch des Landl.und schaust die mal um,
da is alles so sauber, vor Freud wirst ganz stumm.
De Berg’ und de Seen, de Dörferl, de Roan,
de Wiesen, de Acker, de Kircherl alloan.
De Stift und de Klöster, mit de Nonnen und Herr’n,
de Pflegen d’Kultur und den Herrgott haom’s gern.
Sie schreib’n all des nieda, was war und is g’schehn,
wann jeder draus lernert, ja mei’ wa’ des schen.
Wann vier Viert’ln z’samm haolt’n, gibt des a stark’s Land,
des muaß ma dahaolten, mit Herz und Verstand.
Vergiss net, daß all’ des, was einst g’schaffen und g’säät
von uns muaß dahaolt’n werden, so guat wia’s nur geht.
Sei stolz auf des Landl, zwischen Enns und dem Inn,
mit der herrlichen Laondschaft, mit den guat’n Industrie’n.
Oberösterreich liebt ma, und hegt’s mit Verstand,
des muaß oan a’ Ehr’sein, für sein Hoamatlaond.
Der See
Eingebettet zwischen Almen,
liegt ein klarer stiller See.
Berge spiegeln sich im Wasser,
auf deren Hängen liegt noch Schnee.
Das Spiegelbild kommt leicht in Schwingung,
weil sich ein Entenpaar bewegt,
das,mit sanften, ruhigen Schwüngen,
langsam durch das Prachtbild schwebt.
Vögel fangen an zu singen,
wie ein Chor, sie musizier’n.
Es ist dein Glück dies zu erleben,
Dankbarkeit sollst du verspür’n.
Der Reichtum des Lebens
Wenn du ein Mensch bist, der versteht,
worum’s in einem Leben geht,
dass alle Menschen sind verwandt,
hast du was Wichtiges erkannt.
Die Achtung vor dem Menschenleben
wird dann auch dir die Größe geben,
die du auch brauchst, um zu erkennen,
dass Menschen sich Geschwister nennen.
So denke nach, lass uns verweilen,
wir sollten doch mit jedem teilen,
denn allzu schnell ist es passiert,
dass man arm ist oder dies wird.
Dann denkst du sicher, fordernd nun,
die Mitmenschen mögen dies tun,
was du, vielleicht ganz unbedacht,
im Leben selbst nie hast vollbracht.
Die Menschen, ob sie arm, ob reich,
sind unter allen Völkern gleich,
wenn sie, das Schönste wohl im Leben,
sich Achtung und auch Liebe geben.
Nationen und auch Menschenrasse,
die bilden keine eigene Klasse,
betrachte sie wie Gott sie sieht,
damit kein Vorurteil geschieht.
Das Allerschönste wohl im Leben
ist jedem Menschen das zu geben,
was ohne Macht und ohne Geld
Reichtum bedeutet auf der Welt.
Wenn du dem lebst, dann ist dir klar
was tiefster Sinn des Lebens war.
Dass Freude, Hilfe, Liebe geben,
ein wahrer Reichtum ist im Leben.
Liebe auf den ersten Blick
Einsam sitz ich, stumm und träumend,
an der Bar im Stammlokal.
Blauer Dunst umzieht mich kreisend
und das Bier schmeckt leer und schal.
Unzufrieden mit dem Dasein,
sitz ich hier an dieser Bar,
weiß nicht, was denn Wohl der Grund
für diesen Aufenthalt hier war.
Plötzlich spüre ich ein Sehnen
und vermein mich hat’s berührt.
Irgendwas vertrieb den Stumpfsinn,
lenkt mich ab, ich hab’s verspürt.
Da erklingt ein helles Lachen,
ein für wahr lieblicher Ton,
ich versuch den Quell zu orten,
als hörte ich ihn immer schon.
Durch den blauen Dunst der Kneipe
trifft mein Blick auf eine Frau,
deren Lachen ich wohl hörte,
ja, die ist’s, ich spür’s genau.
Wie von Schicksalshand gesteuert,
kreuzen sich der Liebsten Blick,
und im Herzen spüren beide,
ja, das ist es, unser Glück.
Der Freund
Ein jeder sucht in seinem Leben
den Mensch, der allen wohl bekannt,
er kann dir Kraft und Liebe geben,
von allen wird er „Freund“ genannt.
Er, der dir helfend steht zur Seite.
Er, der dich immer gut berät.
Er, der, wenn andere an dir zweifeln,
verlässlich immer zu dir steht.
Geht es dir gut, hast keine Sorgen,
dann hat schon mancher oft gemeint:
„Sollte dich schlimmes Schicksal treffen,
dann zähl auf mich, ich bin dein Freund.“
Du kannst dich dann in der Gesellschaft
der vielen Freunde kaum erwehren.
Doch bist du plötzlich schwer in Nöten,
wer hat dann Zeit dir zuzuhören?
Der wahre Freund, der hört dir zu,
ermuntert dich, wenn er ruhig spricht,
seine Worte wirken stärkend,
verhindern, dass dein Herz zerbricht.
Manch Mensch wäre noch nicht verstorben,
wäre in mancher dunklen Zeit
nur ein Freund bei ihm gewesen,
der ihn von schwerer Last befreit.
Den guten Freund kannst du erkennen,
wenn er im Leben mit dir geht,
sich niemals vorneweg sich drängend,
bescheiden, selbstlos, zu dir steht.
Und hast du diesen Mensch gefunden,
dann schätze ihn, wo du auch bist,
du weißt, dass echt gelebte Freundschaft
für wahr ein großer Reichtum ist.
Der verhinderte Selbstmörder
In oana Gaststubn sitzt a Maonn,
der starrt sei’ volles Bierglas oan.
Und während er so hin sinniert,
des Bier im Glas net wenger wird.
Oan Stund lang sitzt der Mann schoa dao,
vom vollen Bier geht gar nix ao.
Dann schaut er in a Zeitung nei
und lasst de Halbe, Halbe sei.
A andrer Gast hat’s Bier stehn g’seng
und hat si g’saogt: „I hilf a weng’.“
Und nach und nach, ja wirkli’ waor,
is d’Halbe a auf oanmal gaor.
Ja, als graod weg, der letzte Schluck,
gab sich der noble Herr an Ruck,
legt Zeitung weg, mit viel Geschick
und saogt mit traurig, festem Blick:
„Des is heut wirklich net mei Taog,
weil’s Schicksal mi heut gaor net maog.
Dreimal, des muaßt da oanmal gebn,
wollt’ i mir nehma heut mei’ Lebn.
Z’erst sollt der Zug mir’s Lebn nehma,
doch der is dann am Nebngleis kemma.
Drauf wollt’ i hänga, des muaßt wissen,
dabei is mir da Strick ao’grissn.
Mi’m Gift, dao war’s ma sicha g’lunga,
jetzt haost ma du des Bier austrunga.“
De alte Stell’
So, wias im Leben jeden geht,
des Lebensrad sich rasend dreht.
So feierte ein Jubelpaar
Diamanten-Hochzeit, sechzig Jahr.
Sechz’g Jahr laong, san de zwoa banaond,
haom Krisen g’schaofft mit viel Verstaond.
Familie g’ründt und haom im Lebn,
da Liab und Treu den Vorzug gebn.
Sie feierten den gaonzen Taog,
auf d’Naocht warns müad von dera Plaog.
Und wia se daonn ins Bett san gaonga,
haot er verschmitzt zan redn aongfaonga:
„Erinnerst die nu an die Zeit,
als uns da Sex haot a nu gfreit,
du Schatzerl ha, des war nit fad,
waonn ma de Zeit hiazt z’ruck drahn tat.
Vielleicht kunt ma’s nu maol probiern,
vielleicht kaonnst du mi nu verführn.“
„Jo mei“, saogt sie, „mei liaba Maonn,
i moan haolt schoa, dass i des kaonn.
Doch pass guat auf, im Kreuz haobs i,
net dass i naochand kreuzlaohm bi.“
„Guat, dass’d des saogst“, haot er leis gfluacht,
„i hätt’s hiazt gaonz wo aonders g’suacht.“