In der Urne brennt noch Licht

In der Urne brennt noch Licht

Eine Kette von Verbrechen und Verwicklungen im schönen Dresden

C.F. Seidel


EUR 19,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 294
ISBN: 978-3-99131-510-0
Erscheinungsdatum: 06.09.2022
Ein Toter am Elbufer, eine herrenlose Kiste mit Drogen, Schießereien mit der Polizei, Zwangsprostitution und Babyhandel. Eine kleine Romanze. Alles in ironische, spitzzüngige Dialoge verpackt. Die Dresdener Kripo schlägt sich tapfer; das Ende verblüfft.
Für Loritta

Vielen Dank für deine Liebe,
dein Verständnis, deine Geduld und
die vielen hilfreichen Tipps
beim Werdegang dieses Buches.


Prolog

Es ist Montag, früh am Morgen, und es regnet. Ein Kommissar stapft in Dresden missmutig durch die aufgeweichten Elbwiesen zu einer Leiche. Er ist unpassend angezogen. Er ist durchnässt und friert.
Dass seine Assistentin und der Rechtsmediziner in Regenkleidung am Tatort erscheinen, verbessert seine Laune nicht. Der Kripobeamte mag den Toten nicht, mag diesen Arzt nicht, mag das Wetter nicht. Es ist nicht sein Tag heute.
Doch die Leiche am Elbufer ist der Beginn einer Kette von Kapitalverbrechen, die die Mordkommission in Dresden aufmischen. Hier geht es nicht um kleine Vergehen, hier geht es um organisiertes Verbrechen. Und die Kriminellen lassen sich nicht lumpen.
In einem spannenden, flockigen und leicht ironischen Stil wird die Aufklärung der Verbrechen geschildert. Auch eine kleine Romanze meldet sich zu Wort. Dies alles wird mit überraschenden Wendungen garniert und serviert.

Viel Spaß beim Lesen!


Die Verbrecher, der Kutter, 1. Akt

Die Elbe plätscherte träge dahin. Vier Männer saßen an dem kleinen Klapptisch unter dem Bullauge und warteten. Sie warteten auf die rettende Nachricht. Ihr Kahn dümpelte träge am Anlegesteg. Sie warteten schon eine ganze Weile.
Auf dem Tisch lag ein Handy; es klingelte aber nicht. Die Männer schlugen die Zeit mit Bier und Cognac tot und warteten. Eine lästige grünlich schillernde Fliege kreiste über die leer gegessenen Teller auf dem Tisch und vollführte Start- und Landeübungen an den übrig gebliebenen Krümeln der Bratkartoffeln und Rühreier. Dabei gab sie ein lästiges Summen von sich. Die Zeit dehnte sich. Der Chef klopfte mit seinem Ehering rhythmisch gegen den Rand seines Schnapsglases. Klick, klick, klick, klick. Sein Nachbar starrte ihn vorwurfsvoll an. „Is ja gut, ich höre schon auf.“ Einer der vier stand auf und lief in der Kabine herum, hin und her, her und hin. Die mittlere Holzdiele knarrte – ein Ton, der sich in der angespannten Ruhe als ausgesucht störend erwies und die blank liegenden Nerven noch mehr reizte. Die Diele knarrte nur beim „Hin“. Warum nicht auch beim „Her“? Hin, quietscht, her. Hin, quietscht, und her. „Mach wenigstens einen Bogen um die blöde Diele; du gehst mir auf den Keks.“ „Ich kann rumlaufen, wo ich will und so viel ich will!“ „Arschloch!“ Der Chef trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. „Verdammt, passiert hier endlich was!“ Er machte sich Luft. „Setz dich hin, verdammt nochmal!“, fauchte er.
Draußen raste ein kleines Motorboot vorüber. Die Schwäne und Enten machten zügig Platz und schaukelten sich dann auf den Wellen. Das Boot fuhr eindeutig zu schnell, und seine Bugwelle schaukelte den kleinen Pott heftig durch. Auf den Wassergläsern, in denen der Cognac schwamm, bildeten sich kleine Wellenkreise, die dem Glasrand zustrebten. Die Männer starrten auf die Gläser und schwiegen vor sich hin. Der eine sagte: „Hm.“ Ein anderer pflichtete ihm bei: „Jaa.“ „Hoffentlich erledigt er alles sauber.“ „Hm, möglich, sicherlich. Er ist Profi. Der macht so etwas nicht zum ersten Mal.“

Das Handy klingelte. „Endlich! Ja, bitte?“, einer stellte auf „Lautsprecher“.
„Bei dem Unfall sind leider zwei Autos beschädigt worden. Eins habe ich mir schon angesehen. Das Zweite kommt noch dran. Deshalb müssen wir unsere Besprechung leider auf morgen verschieben, alles andere bleibt.“ „Entschuldigung, aber das ist hier ein Privatanschluss. Vermutlich sind Sie falsch verbunden.“ „Sorry.“ Aufgelegt.
„Also gibt es noch ein Schwein, das uns betrügt.“ „Alles Verbrecher. Es gibt heute keine ehrlichen Menschen mehr.“ „Du sagst es, alles Schweine.“ „Es gibt keine Schweine“, sagte der Chef, „aber es gibt Störfaktoren, und die werden beseitigt, eliminiert. Dann läuft alles wieder wie geschmiert. Eliminiert, wie geschmiert; reimt sich sogar, komisch. Und dann ist nur noch Öl im Getriebe und kein Sand mehr.“
„Ist ja gut, Chef, kannst Professor werden. Und wie nun weiter?“ „Wir treffen uns morgen wieder hier, zur gleichen Zeit.“ „Was wird mit den beiden Mädchen?“ „Die gehen später auf Reise. Organisiert das! Noch Fragen dazu?“ „Nein, kommst du mit?“ „Nein, ich geh noch in die Ponnybar.“ „Also, tschüss!“


Die Verbrecher, der Kutter, 2. Akt
(Einen Tag später, gleiche Zeit, gleicher Ort, gleiche Clique)

Man hörte ein Auto vorfahren. Dem Klang nach war es nicht das Neueste. „Der könnte sich auch mal ein vernünftiges Auto anschaffen. Das kann er sich doch bestimmt leisten. Bei seinen Preisen.“ „Hat er sicher schon. Aber das steht vermutlich an der Adria oder in Luxemburg, in der Garage seiner Villa.“
Dann die polternden Schritte über die alten Bretter vom Anlegesteg. Der Mann quetschte sich durch die Kajütentür und nickte der Runde zu. Er sah etwas übermüdet aus, wie nach einem anstrengenden Tageswerk. Sein Gesicht wirkte verbraucht. Die Haut war grau, trocken und faltig. Vielleicht zu viel Alkohol, zu viel Nikotin, zu viel anderes?
Er sagte so etwas wie „Hi, Männer!“ und ließ sich auf einen Hocker fallen. „Mein Gott, war das ein Stress!“
Er schüttete ein großes Glas Korn in sich hinein, rülpste genüsslich und fing an, zu berichten. Die Männer hingen an seinem Mund. Sie waren zwar schon mit vielen Wassern gewaschen, aber einen Mord hatten sie noch nicht in Auftrag gegeben. „Sag schon, wie hast du ihn ins Jenseits befördert und wieso zwei?“ „Ihn habe ich vergiftet.“ „Warum hast du nicht die Knarre genommen?“ „Ich wollte, dass er singt, bevor er den Abflug macht. Ihr wisst doch immer noch nicht, ob er Komplizen hatte. Und ihr wisst auch nicht, wie viel er hatte, wenn er hatte. Wie er das Ganze aufgezogen hat, ist euch auch völlig unklar. Oder habt ihr eine Ahnung davon? Natürlich nicht, dumm gelaufen. Hättet ihr ihn in die Zange genommen und ein bisschen gefoltert, hätte er gesungen wie eine Heidenlerche. Aber ihr wolltet ihn ja gleich umbringen. Bitte schön, kein Problem. Aber mit ein bisschen Liebe und Sorgfalt hättet ihr sein komplettes Team ausschalten können, falls er eins hatte. Aber immer mit der Planierraupe durch, auch wenn man nur die Tür aufzuschließen braucht.“ „Und, hat er gebeichtet?“ „Nicht so richtig. Zu Beginn hat er nur gebettelt, dann geflucht. Zum Schluss hat er nur noch gestöhnt. Er brachte nur noch ‚Klauchi‘ heraus. Aber da war seine Sprache schon zu verwaschen. Dann gab er den Löffel ab. Kennt ihr einen Klauchi?“ Die vier Männer schüttelten die Köpfe; keine Ahnung. „Gut, weiter, bei der Hoffmann wäre es beinahe schiefgegangen. Ich wollte sie ein bisschen quälen. Wir wussten ja nicht, ob sie mit Leistner zusammenarbeitet. Vielleicht hätte sie uns ihre Geheimnisse offenbart. Als ich klingelte, war sie nicht da. Ich habe ewig auf dem Parkplatz gewartet, aber sie kam nicht. Dann habe ich noch zweimal geklingelt, nichts. Am Abend bin ich dann nochmal vorbei. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass sie da ist. Ich war der festen Meinung, dass sie abgehauen ist. Also, ich geklingelt, und sie reißt die Tür auf. Das Miststück hatte eine schwere Eisenpfanne in der Hand und holte sofort aus. Ich konnte gerade noch ausweichen. Die Schlampe verschwand in der Küche und ich hinterher. Ich wollte nur mit ihr reden, aber sie hat es mir nicht geglaubt und schlug immerzu auf mich ein.
Meine letzte Rettung war ein Messer, das auf der Spüle lag, und da hab ich sie dann abgestochen. Dieses Miststück hat mich zweimal an der rechten Schulter getroffen. Sie hatte eine richtig schwere Pfanne, so eine aus Gusseisen. Ich habe mich mit Schmerztabletten vollgestopft, alles geschwollen. Erzählt hat das Weib nichts. Ich habe Schwein gehabt, dass ich ohne größeren Schaden dort rauskam. Dann habe ich sie im Wald verscharrt. Woher wusste das Miststück eigentlich, dass ich vor der Tür stand? Lasst euch das mal durch den Kopf gehen!
Gut, ich hoffe, dass man sie in der Hölle ordentlich grillt. Das hatte ich eigentlich vor, dumm gelaufen. Zählt halt zum Berufsrisiko. Aber ihr werdet wohl noch einen kleinen Obolus draufzahlen müssen, Gefahrenzulage.“ Der Chef zeigte sich beeindruckt vom Bericht und griff in die Jackentasche. Er zog einige größere Scheine aus einem Geldbündel und steckte sie zu den anderen in ein dickes Kuvert, das er dem Kerl hinüberreichte. „Gut so?“ Der Verbrecher unterzog das Kuvert einer kleinen Visite. „Wieso bist du ständig so knausrig mit mir? Ich gebe mein Herzblut für euch, und du speist mich mit Almosen ab.“ Der Chef lachte. „Heute Abend musst du jedenfalls nicht hungern. Und jetzt raus hier. Mach’s gut, und tschüss.“ Die Gemeinschaft schüttete noch einen Cognac in sich hinein und der Mörder verschwand. Man hörte von draußen den Motor des alten Autos protestieren.
„Dann tschüss, Leute!“, so der Chef. „Ich bin für drei oder vier Tage schwer zu erreichen. Bin im Stutenhof. Gabi ist wieder mal dran.“ „Wie viel hat sie schon, weißt du das genau?“ „Zwei von mir und zwei von Externen. Werde ihr jetzt die fünfte Füllung verpassen.“ „Warum hängst du ausgerechnet an ihr so dran?“ „Sie kann sich so richtig fallen lassen. Sie geht so richtig mit, sie tobt sich aus. Außerdem gefallen mir ihre Rundungen. Also, bis bald.“

Die Leiche im Fluss

„Ich hasse Hunde“, murmelte Kriminalhauptkommissar Becker vor sich hin, als er um sechs Uhr in der Früh über die matschige Wiese zum Ufer der Elbe tappte, wo der Leichnam lag.
Der Regen der Nacht hatte sich in ein unangenehmes Nieseln gewandelt; es war neblig und nasskalt. „Scheißwetter!“ Der Kommissar war unzufrieden mit seiner Gesamtsituation. Wer um alles in der Welt würde denn frühmorgens um sechs Uhr bei diesem Mistwetter am Elbufer herumlatschen? Das kann doch nur einer sein, der von seinem Hund herausgequält wird. Sonst würde doch jeder vernünftige Mensch vielleicht früh um neun dort am Ufer entlangspazieren, besonders nachdem er erst gefrühstückt hatte. Die Meldung wäre dann frühestens um neun Uhr dreißig im Kommissariat angekommen. Bis dahin hätte er als gestandener Kommissar um acht Uhr erst an seinem Schreibtisch einen Kaffee getrunken, wäre die News vom Dauerdienst durchgegangen, um dann nach neun in der Kantine bei Uschi zwei Rühreier mit Speck und Brötchen zu sich zu nehmen, angefeuchtet und heruntergespült mit dem zweiten Pott Kaffee. Sein Magen knurrte leise, aber vorwurfsvoll.
Ein großer kalter Wassertropfen fiel ihm von seinem Haarkranz in den Nacken und rollte den Rücken hinunter. Ihm fröstelte, eine Gänsehaut lief über seinen Rücken. „Ich hasse Hunde! Ich hasse Tote! Und ich hasse diesen Leichenfledderer!“, brummelte er in sich hinein, als er den Rechtsmediziner neben der Leiche hocken sah. Dieser hatte eine gelbe Regenjacke an, trug eine Anglerhose und Stiefel. Außerdem zierte ein Südwester sein Haupt. „Dieser Warmduscher“, knurrte der Kommissar, „ich hasse ihn!“
Der Polizist stolperte weiter über die matschige Wiese auf Arzt und Leiche zu. Sein rechter Fuß verfing sich in einem größeren Loch, vermutlich in den Resten einer Mäusekolonie. Sein Sommerschuh tauchte ein und schöpfte Wasser. Becker zog den Schuh schnell wieder heraus, aber es war zu spät. Er fühlte, wie das kalte Wasser von den Zehen über die Fußsohle nach hinten zur Ferse schwappte, sodass der ganze Fuß ein kaltes Bad nahm. Kneipp wäre vor Neid blass geworden.
„Können Sie schon was sagen, Doktor?“
„Ja, guten Morgen, und, es scheint zu regnen. Werden Sie bloß nicht nass!“
„Zu der Leiche fällt Ihnen nichts ein?“ „Es handelt sich vermutlich um einen Mann, aller Wahrscheinlichkeit nach tot. Genaueres erst nach der Obduktion.“
„Geht es vielleicht auch etwas genauer. So viel wird man ja selbst von einem Akademiker erwarten können!“
Der Arzt hob den rechten Arm des Toten an und ließ ihn dann los. Der Arm klatschte leblos zurück in den Matsch.
„Ich präzisiere meine Aussage: Der Mann ist mit Sicherheit tot.“
Als der Rechtsmediziner vor ca. fünf Jahren im hiesigen Rechtsmedizinischen Institut angefangen hat, verwechselte eine der dortigen Sekretärinnen eine Akte und heftete den falschen Obduktionsbefund ein. Diese Akte landete dann bei unserem Kommissar auf dem Schreibtisch. Etwas unter Zeitdruck überflog dieser großzügig den oberen Teil der ersten Seite, wo der Name des Toten stand, und bemerkte die Verwechslung nicht. Der beschriebene Obduktionsbefund stimmte nun natürlich nicht mit dem des aktuellen Falles überein.
Dem Polizisten war sofort klar, dass der Arzt sich total, also richtig total, geirrt hatte. Kurzum, dass er ein Trottel war. Und der Herr Kommissar verbreitete sofort und überall im Präsidium die Nachricht über den dämlichen Rechtsmediziner. Was sonst überhaupt nicht seine Art war. Wahrscheinlich war er an diesem Tag mit dem linken Fuß aufgestanden. Tage später bemerkte die Sekretärin ihren Fehler und heftete die Befunde um. Aber da war es schon zu spät. Die Kunde war herum. Und sie hielt sich zäh, wie alle Enten. Der Doktor brauchte lange Zeit, um seinen guten Ruf wiederherzustellen. Seit jener Zeit verband eine innige Freundschaft den Kommissar und den Rechtsmediziner.
Der Polizist hörte die quietschenden Reifen, dann spritzte ihm auch schon der Matsch ins Gesicht, auf Jacke und Hose. Seine neue Mitarbeiterin war mit ihrem A3 direkt an den Tatort herangefahren. Den Weg zu Fuß über das satte Grün hatte sie sich erspart. Die Wagentür knallte.
„Kriminalhauptkommissarin Hellmann, Kripo Nürnberg.“ „Du bist jetzt in Dresden, meine Süße“, erwiderte der Doktor. „Nenn mich nicht immer Süße. Das habe ich dir schon ein paar Mal gesagt!“ „Ist ja gut, Bea.“
„Tag, Chef. Tut mir leid, dass ich Sie vollgespritzt habe.“
Der Kommissar horchte auf: „Wieso sind die per du? Und warum weiß ich davon nichts!
Die haben ein Verhältnis, die beiden. Wieso ist das alles an mir vorbeigegangen?“ Seine Laune wurde nicht nur deshalb weiter getrübt, sondern auch durch die Tatsache, dass seine Assistentin ebenfalls eine Regenjacke und -hose nebst Stiefel ihr Eigen nannte. Er war der einzige Depp hier, der wie ein Idiot im Regen herumlief, sich auch so benahm und richtig nass wurde.
„Kannst du schon was sagen, Schatz?“ Der Schatz konnte.
„Der Tote lag schon längere Zeit im Wasser, vielleicht zwei bis drei Tage. Alter 56, Name Holger Leistner, von Beruf Ingenieur für Tiefbau, ledig, stammt aus Dresden. Sag an, da staunst du, was man bei einer ordentlichen Leichenschau alles feststellen kann. Besonders, wenn man sie richtig durchführt, sprich perfekt, so wie ich zum Beispiel.“ „Du Angeber! Das stinkt ja zum Himmel. Vermutlich regnet es auch deswegen.“ „Na gut, er hatte seine Papiere bei sich: Ausweis, Führerschein, Checkkarte, außerdem Bargeld mit über hundert Euro.
Das Opfer ist gut gebaut und sieht recht gesund aus, hat aber eine große Platzwunde am Hinterkopf. Die könnte zum Tode geführt haben. Ob er aber vielleicht ertrunken ist, lässt sich nach den Tagen im Wasser hier vor Ort nicht mehr feststellen, also mehr nach der Obduktion. Ach so, er hat vermutlich bis vor einiger Zeit einen Ring getragen. Man sieht den Abdruck und den hellen Streifen noch am rechten Ringfinger. Verheiratet war er aber nicht, ich sagte es bereits. So, das war’s fürs Erste.“ Der Doktor schwang sich in seinen BMW und entschwand.

In KHK Becker kochte es innerlich. Nicht nur, dass er durchgeweicht war, schlecht geschlafen hatte und „unbefrühstückt“ war, was einem absoluten Notfall gleichkam. Nein, er musste auch noch akzeptieren, dass seine Assistentin mit seinem Erzfeind ein Verhältnis hatte und über mehr Informationen verfügte als ihr Chef. Eine Katastrophe!
„Chef, ich lade Sie zum Frühstück ein. Vorher fahren wir bei Ihnen vorbei, damit Sie sich umziehen können. Dann schaffen wir Ihre Kleidung in die Reinigung. Die Kosten übernehme ich natürlich. Ich habe die Bodenverhältnisse auf der Wiese falsch eingeschätzt. Es war einfach zu matschig, und ich bin zu schnell gefahren und habe zu scharf gebremst. Punkt. Aus. Sorry.“
„Die spinnt wohl, die Schnepfe. Überschüttet mich kübelweise mit Matsch, schläft mit dem größten Idioten im Erdkreis und hat auch noch eine große Klappe. Die denkt auch, dass sie durch ihre Beziehungen freie Fahrt hat.“
4 Sterne
Super spannend - 24.04.2023
Kerstin Gudrian

Super spannendes Buch, von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor verliert nie den Roten Faden, was es einem als Leser schwer macht das Buch auch nur einen Moment wegzulegen.Würde mich über ein weiteres Werk freuen.

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