Putin vor der Himmelstür

Putin vor der Himmelstür

Literarische Aufsässigkeiten

Max Pfefferkorn


EUR 14,90
EUR 8,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 178
ISBN: 978-3-99064-478-2
Erscheinungsdatum: 10.12.2018
In Prosa und Versform geht es einem Herrn Putin an den Kragen, wird Sultan Erdogan aufs Korn genommen, wird Mama Merkels politisches Ende prophezeit, werden Auswüchse der Political Correctness lächerlich gemacht und wird die leidige Religionsideologie des Islam hinterfragt - mit der Hoffnung auf eine liberale Reform. Manchen Texten sind populärwissenschaftliche Anmerkungen beigegeben, die beweisen, dass der Autor ein wissenschaftlich und philosophisch gebildeter Kopf ist. Die Texte sind ausreichend und treffsicher mit Karikaturen bebildert.
An den Leser


Glaubt niemals den Potentaten,
die doch stets das Volk verraten.
Glaubt niemals den Bürokraten,
die nur Steuergeld verbraten.
Glaubt niemals den Denk-Kastraten,
die uns nur zum Unheil raten.
Glaubt nicht Fortschritts-Advokaten,
die nur blind im Zeitgeist waten.
Glaubt nicht Allahs Autokraten
mit ihren Koranzitaten.
Glaubet aber mir, dem Dichter,
ich verspotte das Gelichter.










Ballade von Putin vor der Himmelstür


Hört mich an, wenn ich berichte
Putins Himmelfahrtsgeschichte,
die nach seinen Erdentagen
hörenswert sich zugetragen.

Putin tot. Kaum in der Gruft
schwingt sich seine Seel in d Luft,
fliegt als Wolkenpassagier
knapp bis vor die Himmelstür.

Petrus kommt, ein altes Mandl,
Vollbart und ein weißes Gwandl,
Glatzen blank poliert wie immer,
drüber Heiligenscheinschimmer,

sucht im Büchl, wies sei Pflicht,
findet aber Putin nicht.
Fragt ihn: Sag mir ehrlich an,
was für Taten du getan?

Putin plaudert ungeniert:
Hab als neuer Zar regiert,
roter Teppich war aufgrollt,
meine Worte waren Gold.

Was ich auch im Land verpfuscht,
alle haben dazu gekuscht,
haben geschwiegen und genickt,
haben nach meinen Wünschen tickt.

Hab mir gschaffen ein System,
wo ein Wahlsieg kein Problem.
’s Fernsehn hat für mich gelogen,
dass sich alle Balken bogen.

Polizisten habn geprügelt,
Menschenrechtler niederbügelt,
Meinungsfreiheit war zerfleddert,
Richter haben das Recht zerschreddert,

und das Volk, notorisch dumm,
war ein stummes Publikum:
Alles unter Kuratel.
Russland war ein Machtbordell.

Dann, ganz cool und ungeniert,
hab die Krim ich annektiert,
wollte auch in kleinen Happen
mir die Ostukrain noch schnappen.

Syrien war mein letzter Streich:
Für den Assad segensreich
half ich gegen „Terroristen“,
bombardierte Zivilisten,

wurde so zu gutem End
noch ein Flüchtlingsproduzent.
So an meinen Erdentagen
hat sich’s ehrlich zugetragen.

Petrus zupft an seinem Bart.
Putin, sagt er, es wär hart,
lass ich dich in Himmel rein.
Bist kein reuig Sünderlein,

bist aus einer andern Gruppen:
du Fettaug auf der Gaunersuppen.
Pechschwarz ist dein Lebenslauf!
Trotzdem sperr ich’s Türl auf.

Und er nickt mit ’m Glatzenschädl.
Putin, sagt er, denn sehr edel
war dei allerletzte Handlung,
zeigt sie doch a tiefe Wandlung.

Verringert hast du’s Erdenleid,
reif bist für die Seligkeit.
Niemand kann was sagn dagegen:
Dass du gstorbn bist, ist ein Segen.










Putin-Geschichten


Stalin meldet sich beim Teufel zum Frührapport und bittet um einen Freigang. Tatsächlich erhält er einen Urlaubsschein. Schwer deprimiert kommt er am Abend zurück. „Na, ist dir dein Russland nicht höllisch genug?“, fragt der Teufel. „Eine Enttäuschung“, sagt Stalin. „Dieses Weichei von Putin schickt seine Gegner mit getürkten Urteilen wegen Steuerhinterziehung in harmlose Straflager. Zu meiner Zeit habe ich anders aufräumen lassen.“ - „Dich hat eben die Geschichte überrollt“, meint der Teufel grinsend. „Heute arbeitet man nicht mehr so plump - dafür wirkungsvoller.“

In der Hölle will man ein Ranking der größten politischen Schurken aufstellen. Sofort geraten sich Kaiser Nero und Dschingis Khan in die Haare. Die spanischen Konquistadoren streiten, dass die Fetzen fliegen. Richard III und Iwan der Schreckliche giften sich an, Hitler und Stalin werden handgreiflich und Saddam Hussein und Gaddafi gehen sich an die Gurgel. Nur mühsam kann der Teufel alle beruhigen. Um die höllische Eintracht wiederherzustellen, verspricht er, selbst die Sache entscheiden zu wollen. Doch so sehr er auch analysiert, vergleicht und rechnet, dass es ihm schon aus den Hörnern raucht, kommt er zu keiner Lösung. „Meine Herren“, sagt er schließlich, „warten wir doch, bis Kollege Putin zu uns herunterkommt. Der ist am kompetentesten.“

Wie aus gut informierten Moskauer Psychiaterkreisen verlautet, steht Präsident Putin seit dem Auftritt der Pussy Riots in therapeutischer Behandlung - wegen Katzenphobie.

Sensationserfolg für die Moskauer Polizei: Bei der letzten Protestkundgebung gegen Putin gelang es, von den 100 Demonstranten 200 zu verhaften.


Der Lehrer sagt: „Liebe Kinder, in einer Woche kommt Präsident Putin zu uns und es wäre schön, wenn jemand ein Gedicht aufsagen könnte.“ Da meldet sich sofort der kleine Iwan und legt los:
Unsre Katze bekam Junge,
fünfe an der Zahl,
vier sind Putin-Wähler,
eins ist noch neutral.
Der Lehrer ist zufrieden.
Als dann Präsident Putin die Schulklasse besucht und fragt, ob jemand ein Gedicht wisse, meldet sich sofort der kleine Iwan und legt los:
Unsre Katze bekam Junge,
fünfe an der Zahl,
vier sind ausgewandert,
eins ist nicht normal.
Der Lehrer schlägt entsetzt die Hände zusammen und ruft: „Aber Iwan, vor einer Woche hat das ganz anders geklungen!“ - „Natürlich“, meint der kleine Iwan, „vor einer Woche waren die Katzen auch noch blind.“

Anmerkung
Um mich nicht mit fremden Witzen zu schmücken: Dies ist ein alter DDR-Honecker-Witz, den ich auf Putin umgeschrieben habe.

Während eines Londonaufenthalts besucht Präsident Putin das Wachsfigurenkabinett der Madame Tussauds. In der politischen Abteilung findet er Obama, Merkel, Hollande und viele andere, aber nicht sich selbst. Empört beschwert er sich beim Direktor. „Was wollen Sie, Herr Putin?“, fragt dieser. „Wir haben Sie doch zutreffend postiert. Sie stehen in der Kriminalabteilung - zwischen Al Capone und Jack the Ripper.“

Als Assad und Putin im zerbombten Ost-Ghouta auf einem Schutthaufen sitzen und mit Champagner ihren Sieg feiern, nähert sich ihnen eine ausgehungerte und zerlumpte Frauengestalt. „Wer bist denn du?“, fragt Putin. „Ich bin die Humanitas“, ist die Antwort. „Das Ergebnis eurer Politik.“ Da nimmt Assad einen Betonbrocken und will sie erschlagen. „Doch nicht so“, sagt Putin. „Machen wir’s wie damals in Aleppo. Wir werden sie, so wie sie ist, in der Pressekonferenz präsentieren - als Opfer, das wir aus Feindeshand gerettet haben.“









Erdogan-Geschichten


Erdogan beim Psychiater: „Herr Doktor, helfen Sie mir! Ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, was ich noch abschaffen soll. Ich hab nämlich schon alles abgeschafft: die Generäle, die Offiziere und die Soldaten, die Oberstaatsanwälte und die Unterstaatsanwälte, die Verfassungsrichter und die Bezirksrichter, die Attachés samt Freundinnen, die Schulen samt Lehrern und Schulwarten, die Unis samt Professoren und Mensa-Köchen, die Studentenheime samt Studenten und Putzfrauen, die Spitäler samt Anästhesisten und Urologen, die Zeitungen samt Journalisten, die Redakteure samt Sekretärinnen, die Internetportale, die Radiosender und das Fernsehen, die Dampfbäder, den Wetterbericht, das Salzamt, zuletzt noch den Darwin und zuallerletzt das Parlament. Was kann ich denn noch abschaffen?“
Der Psychiater nach kurzer Überlegung: „Herr Erdogan, versuchen Sie’s einmal mit sich selbst.“

Anmerkung vom 8. Juli 2018
Wie ich soeben aus den Nachrichtensendungen erfahre, hat Herr Erdogan per Dekret 18.000 Staatsbedienstete entlassen, darunter Tausende Polizisten, Armeeangehörige, Lehrer und Universitätsmitarbeiter. Zudem wurden 12 Vereine, drei Zeitungen und ein Fernsehkanal geschlossen. Derzeit sollen in der Türkei mehr als 70.000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert sein.

Wie aus türkischen Geheimdienstkreisen bekannt wird, will Erdogan, nachdem er Darwins Evolutionslehre verboten hat, seine islamische Kulturrevolution konsequent fortsetzen. Alle Äpfel, Birnen und Zwetschgen des Landes, die ohne Erlaubnis Allahs nach dem newtonschen Fallgesetz vom Baum fallen, sollen verhaftet, in Schauprozessen abgeurteilt und öffentlich kompostiert werden.

„Helfen Sie mir, Herr Doktor!“, sagt Erdogan zum Psychiater. „Ich verliere immer mehr den Kontakt zur Wirklichkeit. Ich fang schon an, meine eigenen Lügen zu glauben.“










Merkel-Geschichten


Merkel hat ihren gesunden Menschenverstand verloren und fragt danach am Fundamt. Der Beamte sucht bei den Schirmen, Handtaschen und anderem Zeug, findet aber keinen gesunden Menschenverstand. Vorsichtig fragt er: „Sind Sie sicher, Frau Merkel, dass Sie je einen gehabt haben?“

Verwirrt steht Merkel am Ende einer Sackgasse. „Ich weiß nicht, wie ich da herauskommen könnte“, sagt sie zu einem Polizisten, der helfen will. „Gehen Sie doch einfach zurück“, meint der Beamte. „Das kann ich doch nicht, sonst würde ich merken, dass ich in einer Sackgasse war.“ Der Polizist schüttelt den Kopf. „Jetzt weiß ich die Lösung“, strahlt plötzlich Merkel. „Ich gebe eine Pressekonferenz und erkläre, dass die Sackgasse gar keine Sackgasse ist.“

Merkel zum Psychiater: „Herr Doktor, ich habe Angst um meine seelische Gesundheit. Einerseits empöre ich mich menschenrechtlerisch über das Khashoggi-Massaker, andererseits eiertanze ich wegen unserer Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien. Bin ich schizophren?“ - „Aber Frau Merkel“, lacht der Psychiater, „Sie sind völlig normal. Sie sind eben Politikerin.“










Treffsicher


Ein Anarchist steht mit seiner Sprühdose etwas hilflos vor einer Hausmauer und weiß nicht, was er schreiben soll. Er fragt einen Passanten um Rat: „Was ist besser: Fuck cops, Tod den Imperialisten oder We are everywhere?“ Der Passant meint nach kurzer Überlegung: „Das Letztere.“ - „Warum?“, fragt der Anarchist. „Weil es die Wahrheit genau trifft. Idioten wie Sie gibt es überall.“

Um sich sein Mittagessen zu besorgen, geht ein Kannibale in den Kindergarten. Dort wird er von der Leiterin, einer überzeugten Multikulti mit Respekt vor jeder Kultur, freundlich begrüßt und darf unter den Kindern wählen. Er greift sich ein Mädchen, das zu weinen beginnt, dass die Tränen nur so spritzen. „Sei still, du Göre!“, sagt die Kindergärtnerin. „Wir sind hier nicht ausländerfeindlich.“

Um die Buntheitsvielfalt unserer Gesellschaft zu schützen, hat die Bundesregierung beschlossen, in allen öffentlichen Gebäuden multikulturelle Andachtsräume einzurichten, wo Mormonen, Junkies, Nudisten, Pyromanen, Salafisten, Astrologen, Transvestiten, Gender-Emanzen, Spiritisten u.?a. ihre Diversitäten ausleben können.

Claudia Roth sitzt mit einem Imam in einer Imbissstube. Um keine Gefühle zu verletzen, bestellt sie etwas Vegetarisches mit Mineralwasser, der Imam hingegen einen Schweinebraten mit einem Krügel Bier. Verwundert fragt Roth: „Schweinefleisch und Alkohol? Halten Sie sich denn nicht an die Reinheitsgebote?“ Darauf der Imam lachend: „Ich bin doch kein Grüner.“

Eine Grün-Politikerin wird von einem Tadschiken, einem Usbeken, einem Afghanen, einem Tunesier und einem Marokkaner vergewaltigt. „Meine Herren“, sagt sie empört, „ich habe mir die Bereicherung unserer Gesellschaft durch Zuwanderung anders vorgestellt.“
Sagt der Tadschike auf Tadschikisch: „Pass auf, du Tussi, sei nicht ausländerfeindlich.“
Sagt der Usbeke auf Usbekisch: „Pass auf, du Schlampe, gieße kein Öl ins Feuer.“
Sagt der Afghane auf Afghanisch: „Pass auf, du Flittchen, stell nicht unter Generalverdacht.“
Sagt der Tunesier auf Tunesisch: „Pass auf, du Schnepfe, mach keine xenophoben Bemerkungen.“
„Pass auf, Schwester“, sagt schließlich der Marokkaner auf Marokkanisch. „Wenn du nicht gleich deine Goschen hältst, zeigen wir dich an wegen rassistischer Diskriminierung.“

Ein muslimischer Vergewaltiger, dem sein Opfer das Gesicht zerkratzt hat, erstattet Anzeige. Der Richter, ein Mann mit alternativen Denkwurzeln, verurteilt die Frau wegen islamophober Körperverletzung zu zehn Nächten Sozialarbeit in der Männerabteilung eines Flüchtlingsheims.

„Helfen Sie mir, Herr Doktor“, sagt die Islamophobie zum Psychiater. „Ich habe ein Außenseiterproblem. Alle anderen dürfen, was ich nicht darf. Wenn zum Beispiel jemand den Ödipuskomplex für einen wissenschaftlichen Humbug hält, dann nennt man ihn einen Kritiker der klassischen Psychoanalyse, aber nicht einen freudophoben Hetzer, der die Gefühle der Neurotiker verletzt. Und wer einen sternzeichengläubigen Zeitgenossen einen Blödmann nennt, ist nicht astrolophob, und wer Schwammerln nicht mag, nicht pilzophob. Warum aber hängen mir alle eine Phobie an, wenn ich nur einen islamkritischen Muckser mache?“ - „Sie sehen die Sache falsch, Herr Islamophob“, sagt der Psychiater. „Nicht Sie müssen sich einer Behandlung unterziehen, sondern unser Zeitgeist.“

Anmerkung
Die Idee zu diesem Text verdanke ich dem Islamforscher Tilman Nagel, der in einem Interview sagte, die Forderung nach Respekt könne sich nur auf Menschen beziehen, nicht aber auf Ideologien und religiöse Gedankengebäude. Meinungen oder Glaubenshaltungen dürften nicht unter Schutz gestellt werden. Dies wäre eine bedenkliche Umdefinierung der Menschenrechte. Keine Religion habe das Recht, nicht kritisiert zu werden. Oder anders gesagt: Eine Religion, die Kritik nicht verträgt, passt nicht in unsere Zeit.

Zwei grüne Lokalpolitiker.
„Und dort bauen wir den breitesten Fahrradweg um das teuerste Steuergeld.“
„Warum? In der Siedlung gibt es nur Autos, kein einziges Fahrrad.“
„Eben deshalb: Die Autofahrer sollen sich totärgern.“


Ein ausgewachsener Faschist geht zu Gericht und klagt die Grünen. Es gehe nicht an, sagt er, dass das Wort Faschist in missbräuchlicher Weise jedermann an den Kopf geworfen werde, der den Grünen nicht passe. Ein echter Faschist habe ein Hakenkreuz tätowiert, praktiziere den Hitlergruß und schleudere einen Brandsatz so, dass das Flüchtlingsheim todsicher niederbrenne. Deshalb sei so ein Weichei, das an irgendeiner Koransure herummäkle, noch lange kein Faschist. Auch nicht jemand, der unseren Erdogan-Türken in harmloser Weise ein Rückfahrt-Ticket bezahlen wolle. Man könne mit diesem Wort nicht so herumschludern, wie es die Grünen tun. Er - als aufrechter Faschist - verlange deshalb die Verurteilung der Grünen wegen semantischer Nötigung. - Der Richter weist nach kurzer Überlegung die Klage ab. „Die Grünen haben das Recht“, sagt er, „einen Nicht-Faschisten Faschisten zu nennen. Das ist Meinungsfreiheit. Es ist nämlich nicht verboten, Blödsinn zu reden.“










Islamistophobisches


Ein Selbstmordattentäter, den Kopf unterm Arm, kommt in den Himmel, wo ihm Allah anerkennend auf die Schulter klopft. „Du bist wohl mit mir zufrieden, Chef“, sagt er, „weil ich die Buddhas von Bamiyan gesprengt habe.“ - „Doch nicht deshalb, du Schwachkopf“, antwortet Allah. - „Dann deshalb, Chef, weil ich die Jesiden-Frauen versklavt und vergewaltigt habe.“ - „Deshalb noch weniger, du Dreckskerl“, ist die Antwort. - „Dann deshalb, Chef“, sagt der Mann schon etwas zögerlich, „weil ich unter dem Ruf Allahu akbar! bei einem Popkonzert dreißig Ungläubige mit in den Tod gerissen habe.“ - „Deshalb am allerwenigsten, du Volltrottel!“, sagt Allah. „Da du nichts kapierst, will ich dir’s erklären: Bevor du vom rechten Weg abgekommen bist, hast du in deiner Heimat drei Jahre lang Schafe gehütet. Damit bist du der Einzige unter meinen sogenannten Soldaten, diesen Gewaltidioten und Lebensversagern, der irgendwann, irgendwo, irgendwas Nützliches gemacht hat.“

Ein junger Muslim kommt zu einem Psychiater. Er sei ohne Schulabschluss, arbeitslos, kleinkriminell, habe nicht einmal eine billige Importbraut und leide an einem Minderwertigkeitskomplex. Da gebe es drei Möglichkeiten, sagt der Psychiater, die Ausbildung nachholen und arbeiten gehen, ein Selbstbehauptungstraining machen oder eben das Dritte. „Was ist das?“, fragt der Muslim. Die Antwort: Sich als Attentäter in die Luft sprengen und darauf hoffen, dass einem Allah die Hand schüttelt und einen Gutschein über 72 Jungfrauen ausstellt.

Ein Hamas-Boss und ein junger Palästinenser basteln an einem Sprenggürtel. Der Alte ist mit einem bösartigen Weib verheiratet, das bei jeder Gelegenheit auf ihn hin giftet und ständig mit Gezeter die Arbeit stört. Endlich ist die Körperbombe fertig: ordentlich mit Nägeln gefüllt und korrekt verdrahtet. Da sagt der Alte: „Mein junger Glaubensbruder, du sprengst dich jetzt in einer jüdischen Pizzeria in die Luft, fährst auf ins Paradies und nimmst dort als Belohnung die 72 Jungfrauen in Empfang. Hier herunten werden wir dich als Märtyrer verehren.“ Darauf der Junge, hinterhältig grinsend: „Ich will ein noch viel größerer Märtyrer werden. Ich werde dich von deinem Weib befreien, indem ich schweren Herzens aufs Sterben verzichte. D u darfst dich in die Luft sprengen und meine Jungfrauen übernehmen.“ - Wie glaubwürdig berichtet wird, hat das Attentat nie stattgefunden.

An einem Checkpoint greifen IS-Kämpfer einen Christen auf, der vor Schreck einen Herzinfarkt bekommt. Unter ständiger Anrufung Allahs bemühen sich alle, ihn durch Reanimation ins Leben zurückzubringen - damit sie ihn erschießen können.

Wie bin Laden ins Jenseits kommt, bringt man ihm 72 Amerikanerinnen und sagt, die gehörten jetzt ihm für den Rest der Ewigkeit. Freut sich bin Laden und meint, das sei wohl der himmlische Lohn, weil er so ein braver Gotteskämpfer war. Unter Gelächter bekommt er die Antwort: „Warte drei Tage und du wirst merken, das ist die Hölle.“

Ein Jude, ein Christ und ein Islamist wollen die Überlegenheit ihrer Religion beweisen.
Der Jude packt die Gesetze von Moses aus und deutet sie mit rabbinischer Gelehrtheit.
Der Christ packt die Bergpredigt aus und redet sich vor Nächstenliebe den Mund fransig.
Der Islamist packt ein Messer aus und schneidet ihnen die Köpfe ab.










Bittere Medizin


Contradictio in adjecto
Treffen sich ein viereckiger Kreis und ein moderner Islam. Sagt der viereckige Kreis: „Schau mich an, was ich als Kreis für schöne Ecken hab.“ Sagt der moderne Islam: „Schau mich an, was ich als Islam für demokratische, pluralistische und feministische Grundwerte hab.“ - Nach kurzer Überlegung meint der viereckige Kreis: „Du, Kumpel, ich glaub, wir sind beide ein Fall für die Psychiatrie.“
Oder noch kürzer:
Was haben ein Einhorn und ein moderner Islam gemeinsam? - Beide existieren nicht.

Anmerkung
Über die Frage, ob der Islam reformfähig sei, wird seit Jahren eine heftige Debatte geführt. Der muslimische Experte Bassam Tibi, der den Begriff des „Euroislam“ geprägt hat, stellt heute resignierend fest: „Ich kapituliere. Den Euroislam wird es nicht geben. Er war eine schöne Hoffnung, aber die Realität ist leider eine andere.“

Er hat wieder seinen schlechten Tag, denkt Petrus und zieht sich in seine Portiersloge am Eingang des Paradieses zurück.
Im Thronsaal marschiert der Chef auf und ab, rot im Gesicht, sich den Bart raufend und wild herumfuchtelnd.
„Nichts haben sie erfunden: keinen Buchdruck, keine Dampfmaschine, keine Meinungsfreiheit, keinen Suppenwürfel, keinen Fernseher; vor allem aber kein Kondom, das sie so nötig gehabt hätten.
Eineinhalb Milliarden zählen sie, aber erfunden haben sie nichts: keine Perspektivenmalerei, kein Bürgerliches Gesetzbuch, keine Antibiotika, keinen Geschirrspüler, keinen Computer; vor allem aber kein Kondom, sogar da waren die Amerikaner cleverer.
Und so tümpeln sie seit Jahrhunderten dahin, die Muslime, weil sie nichts erfunden haben: kein Düsenflugzeug, kein Handy, keinen Tierschutz, kein Surfbrett, keinen Bikini; und vor allem kein Kondom. Nichts haben sie erfunden.“
Und er marschiert weiter im Thronsaal auf und ab, rot im Gesicht, sich den Bart raufend und wild herumfuchtelnd.
Er hat eben seinen schlechten Tag, denkt Petrus. Wieder einmal.

Anmerkung
Nicht zufällig habe ich an die Spitze der Liste den Buchdruck gesetzt, dessen Ablehnung von vielen Historikern als Hauptgrund für die geistige Rückständigkeit der islamischen Welt gesehen wird. Um 1450 von Gutenberg erfunden, hält die Druckerpresse erst im 18. Jahrhundert Einzug in das Osmanische Reich, als sie auf Betreiben eines Reformers 1729 erstmals eingesetzt wird. Nach der Produktion von lediglich 17 Titeln in arabischer und türkischer Schrift wird 1742 das Projekt abgebrochen. - Selbst in unserer Zeit ist die Zahl der Drucke und Übersetzungen sehr dürftig, wie man den Arab Human Development Reports entnehmen kann.
Was das Thema Perspektive betrifft, empfehle ich die Lektüre des Romans Mein Name ist Rot des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk. Erzählt wird eine Geschichte am osmanischen Hof Ende des 16. Jahrhunderts. Der Versuch eines fortschrittlichen Malers, die Perspektiventechnik der Renaissance einzuführen, scheitert am Widerstand der Orthodoxen, die sie als gotteslästerlich ablehnen.
Was Kondome betrifft, gibt es aus der islamischen Welt Positives zu berichten. Unter dem Einfluss der amerikanischen Hilfsorganisation „Marie Stopes International“ hat man in Afghanistan, einem Land mit einer Geburtenrate von 6,0, eine groß angelegte Kampagne gestartet. 5000 eingeschulte Mullahs predigen in den Moscheen die Geburtenregelung durch Kondome und Pille.

Die Spitzengelehrten des Islam, bärtige Scheichs, uralte Mullahs und zittrige Ayatollahs, beraten über das Antreten einer muslimischen Frauenfußballmannschaft bei den Olympischen Spielen 2020. Da man weder aus dem Koran noch aus der Prophetentradition ableiten kann, ob den Spielerinnen die Burka oder nur der Tschador vorzuschreiben sei, fragt man bei Allah an. „Lasst mich in Ruhe mit euren Belanglosigkeiten“, ist die Antwort. „Die Weiber sollen tun, was sie wollen.“ - Entsetztes Schweigen. Dann sagt der oberste Obergelehrte: „Meine Herren, es ist eine bittere Tatsache: Der Chef ist zu den Ungläubigen übergelaufen.“

Allah, nachdem er seinen täglichen Blick auf die Welt geworfen und sein tägliches Antidepressivum geschluckt hat, sitzt wie immer niedergeschlagen auf seinem himmlischen Thron. Da kommt ein Tierschützer und sagt voller Empörung: „Allbarmherziger Schöpfer der Welt, weißt Du, was die Muslime da unten anrichten? Bei El Alamein in Ägypten haben sie kilometerlang Netze gespannt, in denen sich die Zugvögel aus Europa, die übers Mittelmeer kommen, verfangen und elend zugrunde gehen. Sie werden gerupft und als Leckerbissen verkauft. Und Händler und Käufer haben nicht einmal ein Bewusstsein ihrer Bösartigkeit. Und woher sollten sie es auch haben? Deine Moscheen predigen nicht die Ehrfurcht vor der Natur.“ - „Eine Ausrede“, sagt Allah bitter. „Die Wahrheit ist dem, der den rechten Weg gehen will, nie verborgen. Jeder, der sich von der Verdorbenheit der Welt abkehrt, seine geistigen Ohren spitzt und hineinhorcht in die Tiefe seiner Seele, hört meine Stimme: zu allen Zeiten, in allen Kulturen und in allen Sprachen.“

Anmerkung
Das Bild vom Spitzen der geistigen Ohren habe ich der „Ethik“ von Geulincx entnommen, einem Philosophen des 17. Jahrhunderts, für den die höchste Tugend das Horchen auf die Vernunft ist. „Vernunft“ meint dabei die Stimme Gottes im Menschen.

„Wie schaust du denn aus, Bruder Martin?“, fragt Petrus Luther, der mit blutigem Kopf bei der Himmelstür hereinwankt. „Wie es halt einem ergeht, der den Islam auf Vordermann bringen will. Du solltest meinen Körper sehen: ein Fleckerlteppich aus Hämatomen. Das kommt davon, weil ich mich hab wegengagieren lassen, um als geübter Reformator ein bisschen Fortschritt anzuzetteln. Ging aber ordentlich daneben. Und was hab ich getan? Eine einzige These an eine Moscheetür genagelt.“ - „Welche These?“ - „Na ja, so einen alten Ladenhüter aus dem jüdischen Fundus: Das Gesetz des Landes ist euer Gesetz. Na, mehr hab ich nicht gebraucht. Die fielen mit einem Allahu akbar! über mich her und trommelten mich grün und blau. Und als dann so ein junger Bärtiger mit einer Machete herumfuchtelte, hab ich mich schnell auf eine Shuttle-Wolke geschwungen und bin entschwebt.“ - „Na ja“, sagt Petrus und streicht sich über die Glatze, „ich glaube, Bruder Martin, du hast die unglückliche Eigenschaft, immer in ein Wespennest zu stechen.“ - „Aber damals, im Jahre 1517“, meint Luther, „hat man mich nicht verbläut und keiner wollte mir den Kopf abschneiden.“ - „Jaja, 1517“, seufzt Petrus, „vor 500 Jahren war die Welt eben moderner.“

Anmerkung
In der Babylonischen Gefangenschaft entwickelten die Juden eine Theologie, die sie von Konflikten mit der Obrigkeit bewahren sollte: Die Gesetze des Landes, in dem sie leben, seien zu respektieren und zu befolgen. Damit wird der Situation der Diaspora Rechnung getragen. Vom jüdischen Aufklärer Moses Mendelssohn stammt der Grundsatz Seid Juden zu Hause und deutsch auf der Straße, womit er die Juden zur Integration in Deutschland ermutigte.
Anders bei den Muslimen, die eigentlich nur unter muslimischer Herrschaft in der Lage sind, die Forderungen ihrer Religionsgesetze zu erfüllen. Daraus ergeben sich im Herrschaftsbereich der „Ungläubigen“ die bekannten Konfliktfelder, wenn die Gesetze Allahs über die Gesetze des Staates gestellt werden.

Eine Burka geht mit ihren drei Töchtern, Burkini, Tschador und Nikab, an den Badestrand. Kommt ein Bikini vorbei und lacht: „Wie schaut ihr denn aus? Wie kann man sich bei dieser Hitze so zumummeln?!“ Sagt die Burka: „Lieber jetzt auf der Erde schwitzen, als in alle Ewigkeit in der Hölle brennen, du Flittchen.“

Ein Bikini und eine Burka gehen auf den Maskenball. Der Bikini verkleidet sich als Burka und die Burka als Bikini. Nach einer Viertelstunde schon sagt der Bikini, der als Burka verkleidet ist, zur Burka, die als Bikini verkleidet ist: „Du, wechseln wir zurück, ich halt es nicht mehr aus.“ Schüttelt die Bikini-Burka den Kopf und lacht: „Daraus wird nichts, ich bin doch nicht blöd.“

Treffen sich die Scharia und das Bürgerliche Gesetzbuch. Sagt die Scharia: „Mit dir möchte ich nicht tauschen. Jedes Jahr zupfen und zerren sie an dir herum. Die reformieren und novellieren dich noch zu Tode. Du wirst nie etwas Endgültiges sein und deine Ruhe haben.“ - „Na ja“, sagt das BGB, „was halt die Menschen mit ihrem Verstand so zusammenbringen.“ - „Eben“, meint die Scharia, „an mir ist alles ewig. Wozu Verstand? Ich habe die Göttlichkeit im Rücken.“

„Allah will den Islam für die Gegenwart fit machen und plant eine Radikalreform. Er schickt deshalb Petrus zum Altwarenhändler, um Kulturmüll loszuwerden. Der Tandler schaut sich die Sachen kurz an: Schweinefleischverbot, Pornoparadies und Höllensadismus, Polygamie, Burka und Nikab, die Schwertverse der neunten Sure, Kriegsgeschichten aus den Hadithen, Beschneidungsgebot, Diskriminierungsregeln und noch anderen Kram. „Das ist Tinnef. Keiner würde mir dieses Gerümpel abkaufen“, ist die abschlägige Antwort. Petrus zuckt verärgert mit den Schultern: „Dann halt nicht. Dann müssen wir eben dieses Zeug in der eigenen Firma weiterverwenden.“

Der Berg Sinai (Nach Lessing, „Nathan“, III, 2)
Von alters her wird berichtet, dass es bei Weitem nicht so mühsam sei, auf den Berg Sinai hinaufzusteigen als herab. Sollte die Verstrickung in religiöse Gebote tatsächlich einfacher sein als die Befreiung von ihnen?

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