falsch gedenkt

falsch gedenkt

Geschichten, Cabaret, Satiren

alex brunner


EUR 17,90
EUR 10,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 208
ISBN: 978-3-99107-458-8
Erscheinungsdatum: 21.04.2022
Geschichten, die das Leben schreibt, - über Liebe und Eifersucht, zu viel Alkohol und zu wenig Hirn, über clevere Fischer und Polizisten, trickreiche Kunstmaler und die Banalitäten von nebenan. Provokativer Humor, auf den wunden Punkt gebracht.

Letzte Worte

Wenn bedeutende Menschen sterben,
geben sie gerne kluge Worte für die
Nachwelt von sich.

Beispiele:
„Und sie dreht sich doch“,
„Es ist vollbracht“,
„Mehr Licht“ usw.

Hingegen, wenn wir unbedeutende
Menschen sterben, hinterlassen wir
lediglich triviale Worte.

Aber auch diese sind die letzten
Botschaften eines vollen Lebens
und verdienen es,
hinterlassen zu werden.

Uns unbedeutenden Menschen
seien diese Worte gewidmet.


Vater
Nicht traurig sein, der Papi holt Dir
den Ball aus dem See zurück.

Gerichtsvollzieher
Die PlayStation ist auch gepfändet.

Ehemann in der Badewanne
Wo kommt denn dieser Föhn her?

Schiedsrichter
Elfmeter!

Sektenbruder
Ich werde aus Scientology austreten.

Polizist
Kommen Sie da raus!

Türsteher
Nur über meine Leiche.

Restaurant Restaurant-Gast
Ich nehme das Pilzragout.

Matrose in Pearl Harbor
Sonntags ist hier nie was los.

Beifahrer
Rechts ist gut.

Bombenentschärfer
Der blaue Draht war’s glaub.

Autofahrer
He, der Parkplatz gehört mir!


Deshalb rechne ich das selber aus:
(Erst mal die Permutation mit 26 Elementen, kommen wir auf 43 Millionen. Dann die Komplexion, die Amben in der m-ten Klasse, gibt 43-mal 1012) = 43 Billionen Sendungen. Diese sind in den 950 Wörtern enthalten.
Zwei Faktoren sollten wir noch berücksichtigen:

1. Die Nicht-Nie-Nein-Wörter. Die kehren ja die Aussage ins Gegenteil um. Also mal zwei ist gleich 86 Billionen.

Und

2. Die Wiederholungen.

Es gibt Meldungen, die sich immer wieder wiederholen.
Z. B.
Wetterbericht, Kriege, Folter, Klima, Hunger usw.
Schweizer Nati in Vorrunde ausgeschieden.
Neuer Star am Musikantenstadl-Himmel usw.
Teilen wir durch zwei = 43 Billionen Sendungen.

Wenn Sie jetzt täglich dreimal eine Nachrichtensendung hören, also durch 365 Tage mal drei, kommen wir auf ca. 150 Millionen Jahre. So lange reicht der Vorrat an neuen Nachrichtensendungen in Ihrem alten Radio.
Das ist beruhigend, denn es bedeutet, dass wir in nächster Zeit kein neues Radio kaufen müssen.


3. Ernährungslehre

Dass all die vielen Ernährungs- und Fitness-Theorien Unsinn sind, hat jeder, der sich mit Gewichtsproblemen befassen muss, schon am eigenen Leib erfahren. Dabei wäre die Grundformel so einfach: Wenn wir mehr Kalorien aufnehmen als wir verbrennen, nehmen wir zu, sind es weniger, nehmen wir ab.

Leider konzentrieren wir uns beim Abnehmen auf das qualvolle Reduzieren der Kalorienzufuhr statt auf das Verbrennen. Klar, Sport ist doof und scheidet aus. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, Nahrungsenergie zu vernichten.

Ein Beispiel:
Wenn Sie jetzt einen Eiswürfel von 1 1 kg essen (Nur als Beispiel, bitte nicht ausprobieren), braucht Ihr Körper 630 kcal, um den Würfel von 0 °C auf Körpertemperatur, also 37 °C zu erwärmen.

1 Liter Bier enthält 432 kcal. Klar, gefroren können wir es nicht trinken, aber gut wäre eine Temperatur von 5 °C. Dann muss es Ihr Körper noch um 32 °C erwärmen.
(Einfacher Dreisatz: 630 durch 37 mal 32 = 544,8)

Sie verbrauchen also 544,8 kcal um das Bier zu erwärmen. Jetzt ziehen wir das Bier selber noch ab (minus 432), bleibt ein Defizit von 112,8 kcal. Diese Kalorien fehlen dem Körper und er muss sie aus den Fettreserven holen, so nehmen Sie ab.

Die Kur in der Praxis: Unser Körper verbrennt im Normalverbrauch um die 2000 kcal am Tag. Trinken Sie an diesem Tag 10 Liter, 5 °C kaltes Bier (10-mal die 112,8, damit kommen 1128 kcal dazu), dann haben Sie schon mal 3128 kcal verbrannt, also über 50 % mehr. Da purzeln die Pfunde!

Die Methode können Sie noch optimieren, indem Sie zum Bier eine tiefgefrorene Pizza essen, eine Eisbombe oder eine erfrischende Gazpacho-Suppe. Nehmen Sie ab, so viel Sie wollen ohne zu hungern und ohne sich in lächerlichen Turnhosen anzustrengen.

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