Liebe - Triebe - Peitschenhiebe

Liebe - Triebe - Peitschenhiebe

Christoph Mayerhofer & Dorothea Brigitte Mayerhofer


EUR 14,90
EUR 8,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 96
ISBN: 978-3-99107-434-2
Erscheinungsdatum: 04.03.2021

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Die Poesie und unsere Themen

Viele unserer Themen werden durch die Poesie entschärft, die Kunst lässt zu, sie toleriert selbst kühne Behauptungen.
In diesem Sinne sollen Sie unsere Dichtkunst verstehen.



Der Dichter spricht

Ein grau soignierter Herr von Welt
hat immer auch an Batzen Geld,
soweit dem Finanzamt das gefällt.
Er hat Pension und nichts zu tun
und ist zu rüstig, um zu ruh’n.
Die Allerliebste ist verblasst.
Vier Kinder, die sind schon erzogen
und machen um ihn einen Bogen.
Wellness-Kuren bei Tag und Nacht
hat er auch schon mitgemacht.
Reisen bringen ihm nur Spesen,
denn er ist überall schon gewesen.
Was er noch will, ihr glaubt es kaum:
liegen unterm Apfelbaum.
Und dort beginnt er jetzt zu dichten
erlebte und verschönte G’schichten.
Bisher ist noch kein Buch erschienen,
er ist als Dichter unbekannt
im Ausland und im Vaterland.
Noch immer ist sein Grabstein blank.



Lebensweisheiten und Wegweiser

Das betagte Liebespaar (85&77) spricht in Gedichtform manche Erfahrungen an, die das Leben so mit sich bringt, und versucht Wegweiser aufzustellen.
Verzeiht, wenn wir Lebensweisheiten als Vorrecht des Alters loswerden wollen. Humorvoll/heiter lässt sich manches ganz kurz und prägnant ausdrücken. Und der Schalk im Nacken macht auch Spaß.



Das Wissen – Die Vermutung

Hast du was wahr ist auch erkannt,
hält dein Wissen allen Zweifeln stand.
Das Urteil hat somit Bestand.
Die Vermutung bedarf noch des Beweises,
dass das Geglaubte wirklich wahr ist.
Die Vermutung ist ein Vorurteil,
das kann richtig, aber auch falsch sein.
Das tut ein weiser Richtermund
über seine Sorgen kund.

Auch was sich mehrmals als richtig hat erwiesen,
kann einmal dennoch falsch sein.
Etwas kann auch ohne Reim
wirklich ein Gedicht sein,
auf das Versmaß kommt es an.
Ist seine Poesie heut eher blass,
macht sein Witz doch allen Spaß …



Leitspruch von Christoph Mayerhofer, einem alten Juristen

Eine Regel gilt nur dann,
wenn man Ausnahmen dulden kann.
Bleibt man aber stur,
widerspricht das der Natur
von all den Dingen,
mit denen wir täglich ringen,
die man aber dann nicht mehr richtig lösen kann.
Ausnahmen wird es also immer geben,
damit müssen wir Juristen leben!


Es drückt auf mich die Last der Dinge,
die ich nicht mehr zusammenbringe.
Zu voll sind Fächer, Laden, Kästen
mit all den Erlebnisresten,
die man zuerst verstaute
und sich nicht wegzuwerfen traute.
Da liegt der Glanz von schönen Tagen,
hier in der Truh’ und mir im Magen.
Ich müsste von mir selbst mich trennen,
um all die Zeugen zu verbrennen,
die Zeugen schöner Lebensstunden
und mancher nicht verheilter Wunden.
Soll ich das noch einmal erleben
oder doch gleich den Erben geben?

So drückt auf mich die Last der Dinge,
die ich nicht mehr zusammenbringe.




Religion


Zur Mündigkeit des Christen

Du bist in diese Welt gestellt,
zu wirken, wie es Gott gefällt.
Du sollst die Schöpfung noch verbessern,
statt Gottes Gaben zu verwässern.
Gott schenkte dir freien Willen,
die Not in dieser Welt zu stillen.
Mit Gewissen und Verstand
bewirkt der Mensch schon allerhand.
Um den rechten Weg zu finden,
sollst du dich nicht unnütz binden.
Ich glaub, du hast es schon erfasst,
Fesseln bleiben eine Last.
Bestärkt der Eid noch ein Versprechen,
die Bindung kann sich später rächen.
Hast du deine Gaben
ängstlich bloß vergraben,
hast du Verantwortung vermieden,
hast du viel versäumt hernieden.
Hast du die Armut selbst gewählt,
hast du sinnlos dich gequält.
Zur Hilfe kannst dich nicht entscheiden,
willst allen Reichtum du vermeiden.
Glaubst durch Gehorsam dich zu retten.
und drum an andre dich zu ketten,
bist du bloß ein feiger Wicht,
zu den Verdiensten zählt das nicht.
Warst du aus Leibfeindlichkeit
stets zu Enthaltsamkeit bereit,
hast du einfach nichts riskiert
und Gottes Wünsche glatt brüskiert.
Ob du warst ein wahrer Christ,
Gott nach seinem Maßstab misst.

Er fragt vorerst, was du getan,
sodann: warum hast du die Chance vertan?
Für all das stehst du ganz allein,
Ausreden lasse dabei sein.
Die Fleischeslust
Die Griechen pflegten okkulte Riten,
die Römer liebten raue Sitten.
Augustinus stand da inmitten.
Orgien und wilde Feste
gefielen ihm aufs Allerbeste.
Als Frauenheld war er bekannt,
bergauf, bergab im ganzen Land.
Von diesem Leben hat plötzlich er sich abgewandt.
Ihm schien die Lehre Gott-gefällig,
wonach der Leib ist sündenfällig,
die Seele aber, die ist rein,
und so soll es für alle sein.
Der Geist ist willig, der Leib ist schwach.
Der Körper, der ist immer schuldig,
die Seel ist höchstens zu geduldig.
Dieser Gedanke der Philosophie
verließ die Theologie bis heute nie.
Die Leibfeindlichkeit traf voll die Sexualität,
die bösen Folgen erkennen wir spät.

Dieser Missbrauch der Natur
zieht durch die Kirch’ ’ne dicke Spur.
Allein das Neue Testament
solche Gedanken nirgends kennt.
Die Sexualität ist eine der Gottesgaben,
für die wir Menschen zu danken haben.



Ehe

Jesus ist kein Jurist,
für ihn gilt das Leben, wie es eben so ist.
Er kennt keine Definitionen, keine Parolen, keine Fiktionen.

Die Ehe ist ihm ein Programm.
Da wirkt Gott mit Menschen zam’.
Er schenkt der Schöpfung neues Leben,
die Eltern müssen’s auch annehmen.
Nicht in der Kirche,
nicht im Amt entsteht das heil’ge Eheband,
nein, es entsteht im Bett, wo sich das Paar zusammenfand.
Damit wir den Überblick nicht verlieren,
werden die Juristen das registrieren.
Durch der Menschen Herzenshärte
verblassen solche edlen Werte.
Selbst dieses heilige Programm
bricht im Leben manchmal zam’.
Gott selbst kam gern zum Hochzeitsessen,
das lässt seine Bedeutung gut ermessen.



Abendmahl

Jesus lädt zum Mahle ein,
dort wird gewandelt Brot und Wein.
Für jeden, der daran auch glaubt,
sei er modern oder verstaubt.
Der Jurist sieht manche Falle,
doch Jesus sagte,
das gilt für alle.

Zum Mahl gehören Opfergaben,
die Wandlung macht sie höchst erhaben.
Der Genuss ist nicht dem Priester nur bestimmt,
sondern jedem, der sie gläubig nimmt.
Niemand wird hier ausgeschlossen
oder vor dem Trunke weggestoßen.

Ich flüstere nicht in die Stille,
ich glaube, es ist Jesu Wille.

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