Ich war Bordellbetreiber

Ich war Bordellbetreiber

Die wirkliche Liebe, Meine Sexerlebnisse mit Frauen bis 95 Jahren

Joachim König


EUR 19,90
EUR 15,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 212
ISBN: 978-3-99131-821-7
Erscheinungsdatum: 09.02.2023
Was läuft in einem Bordell hinter den Kulissen ab und wie kommt man eigentlich dazu, als Bordellbetreiberzu arbeiten? Der langjährige Betreiber eines Freudenhauses, Joachim König, muss es wissen und plaudert munter aus dem Nähkästchen …
Teil I


Hallo, werte Leserinnen und Leser,

ich weiß natürlich, wenn sich ein Buch durch die ersten drei bis vier Seiten nicht spannend liest, dann wird es in die Tonne geschmissen. Dieses Problem habe ich nun auch mit diesem Buch, weil ich ganz einfach zunächst beschreiben muss, warum ich es überhaupt geschrieben habe. Denn viele Menschen würden doch sagen, wen interessiert es schon, was ein Mann für Sexerlebnisse in seinem Leben erlebt hat. Man wird sagen, anscheinend hat der wohl keinen Friseur, dem er das erzählen kann, denn wie gevögelt wird, das wissen wir doch alle selbst. Und fragen sich nun, was so spannend sein soll, dass man für solch einen Blödsinn auch noch Geld ausgeben soll. Wobei ich schon glaube, dass ich als ehemaliger Bordellbetreiber, der ich zirka 12 Jahre lang mal war, und mit meinen Sexerlebnissen mit Frauen bis zum 95. Lebensjahr schon ausschweifend und brisant berichten kann.

Achtung, alles, worüber ich in diesem Buch schreibe, habe ich wirklich erlebt und nichts hinzugesponnen. Dies ist ein autobiografisches Buch. Ich schreibe aber vieles im Stil eines Romans, wenn es um meine Sexerlebnisse geht, das liest sich einfach besser.

Bevor ich mit meinen Erlebnissen beginne, muss ich noch zwei Anmerkungen loswerden. Erstens:

Ich bezeichne nur das männliche Sexualitätsgefühl als ein lebensbejahendes Gefühl, das ein Wissenschaftler als Motor und Antriebskraft des Lebens bezeichnet und sich deshalb das Wort lebensbejahendes sexuelles Triebgefühl durch das ganze Buch hindurchzieht, sofern es um männliche sexuelle lebensbejahende Gefühle geht und ich nun andererseits das weibliche Geschlechtstriebgefühl nicht als ein lebensbejahendes Triebgefühl anerkenne.

Fakt ist, nur das männliche sexuelle Triebgefühl steht im Dienst der Fortpflanzung unserer Spezies und bejaht damit neues Leben. Das heißt, die weibliche Sexualität steht nicht im Dienst der Fortpflanzung von uns Menschen und ich zitiere unterstützend für meine Behauptung die Wissenschaft.

„Was nützt eigentlich der Orgasmus einer Frau? Sie kann Kinder bekommen, genauso viele ohne Orgasmus wie mit Orgasmus. Aber ohne Orgasmus eines Mannes kann es keine Kinder geben. Ein männlicher Orgasmus ist zwingend erforderlich.“ Zitat Ende. Das alles heißt aber nun auf keinen Fall, dass Frauen sexuell nicht sehr triebstark sein können oder werden. Im Gegenteil, Frauen können sexuell so triebstark werden, dass sie viele Männer sexuell überfordern und viele Frauen die Auslebung ihrer weiblichen Sexualität sogar als ihren Lebensmittelpunkt ausleben. Nur steht ihre Sexualität, wie gesagt, nicht im Dienst der Fortpflanzung. Und wir wissen ja, dass selbst durch Vergewaltigungen neues Leben gezeugt werden kann. Wobei wohl in den allerseltensten Fällen Frauen einen Orgasmus bei einer Vergewaltigung erleben, nur völlig ausgeschlossen ist das auch nicht immer. Denn Vergewaltigungen sind nicht nur durch Brutalität, durch Körperverletzung, sondern auch durch Einschüchterung und Abhängigkeit gekennzeichnet, der man nicht entfliehen kann.

Es gibt nun drei Gründe, warum ich dieses Buch schreibe.

Der erste Grund heißt Pandemie. Ich schreibe das Buch, um meine Langeweile zu vertreiben. Zweitens ist aber die ehemalige Nachrichtensprecherin Petra Gerster vom ZDF, die bestimmt viele von euch Lesern und Leserinnen kennen, eine treibende Kraft gewesen. Ich habe einmal das Thema Liebe beschrieben, das der beliebte Fernsehphilosoph David Precht einmal als ein unordentliches Gefühl beschrieb, was es gar nicht ist. Von der Liebe scheint David Precht eher mal keine Ahnung zu haben. Jedenfalls hatte ich dieses Thema Liebe einmal Petra Gerster im Jahre 2009 – das sind jetzt 12 Jahre her – zugesandt. Ich dachte, diese Journalistin würde sich bestimmt dafür interessieren. Und Petra Gerster hat mir auch geantwortet. Ich zitiere wörtlich:

„Die Liebe ist zwar ein interessantes Thema, aber nicht meins – jedenfalls nicht zurzeit. Aber schreiben Sie doch ein Buch über Ihre Erfahrungen im Kiez, das wird sicher Erfolg haben. Sie können ja gut mit Sprache umgehen, wie man sieht.“ Zitat Ende.

Und genau das werde ich heute im Jahre 2022 am Ende meines Lebens tun.

Im Übrigen ist ein mir bekannter Doktor der Philosophie der gleichen Meinung wie Petra Gerster, dass ich mit Sprache gut umgehen kann. Er sagte sinngemäß, es kommt bei einem Buch, das man schreibt, vor allem darauf an, wie lesbar man es schreibt, und er hat mir auch dazu geraten.

Falls ich das Buch fertig bekomme, werde ich das Buch Petra Gerster zusenden, aber nur, um ihr zu beweisen, dass ich nach 12 Jahren ihren Rat befolgt habe. Frau Gerster braucht das Buch gar nicht zu lesen, darum geht es mir nicht. Sie soll nur registrieren, dass ich nach 12 Jahren ihren Rat befolgt habe und sie kann es dann ungelesen entsorgen, denn es wird ihr ganz bestimmt nicht gefallen. Vielleicht würde Petra Gerster es bereuen, mir den Rat gegeben zu haben. Ich bin davon fest überzeugt. Erst heute im Jahr 2022 habe ich ja erfahren, dass Petra Gerster eine Feministin ist. Ich sage schlimm, schlimm, wenn sie dieses Buch lesen würde.

Ich bin dennoch der Meinung, dass kaum jemand das lesen will, was ich geschrieben habe, weil ich keinen gesellschaftlichen Bekanntheitsgrad habe. Wer interessiert sich schon für ein Buch, das ein völlig unbekannter Typ aus der unteren Gesellschaftsschicht geschrieben hat. Würde z. B. ein Mike Jagger oder J. F. Kennedy ein Buch geschrieben haben über seine Sexerlebnisse von 14–80 Jahren, dann würden diese Bücher Bestseller werden, obwohl sie höchstens mit noch mehr Mädels und Frauen Sex erlebten als ich. Das wäre der einzige Unterschied, obwohl ich auch mit mehreren hundert Mädels und Frauen Sex hatte und ein Mike Jagger oder ein Präsident Kennedy Sex nicht anders erleben kann als ich. Es gibt halt keinen Prominentensex oder Hartz-IV-Sex. Selbst Menschen in Bangladesch, die Ärmsten der Armen, die auf den Gräbern ihrer Ahnen leben, können Sex nicht anders erleben als ein Präsident von Amerika. Ich werde jedenfalls niemals das Geld zurückbekommen, das ich in dieses Buch investieren werde. Das ist auch nicht nötig.

Ich brauche kein Geld mehr in meinem noch verbleibenden eher kurzen Leben. Es reicht aus für die noch kurze Lebenszeit. Aber ich hatte einfach das Bedürfnis, anderen Menschen etwas mitzuteilen, was ich persönlich für wichtig halte. Selbst dann, wenn es für die meisten Menschen so ziemlich das Unwichtigste der Welt ist. Aber was schrieb schon der Philosoph Arthur Schopenhauer vor zirka 150–200 Jahren? Ich zitiere sinngemäß: Unser Wille, etwas durchzuführen, ist sehr oft stärker als unsere Vernunft, und ich bin meist ein unvernünftiger Mensch.

Aber nun komme ich langsam zu dem Lebensabschnitt, der mich prägte, bis heute zum 80. Lebensjahr. Daran beteiligt war einerseits ein älterer Hausmitbewohner, der bis heute mein Freund ist und mich in mein Leben sozusagen einführte. Ohne seine Freundschaft wäre mein Leben etwas anders abgelaufen. Dazu bald mehr. Zum anderen wurde mein Leben geprägt natürlich durch meinen immer stärker aufkommenden Sexualtrieb, den ich selbst in dieser Auslebung nun nicht als normal empfand, der aber doch normal war, weil er im Alter einfach von selbst nachgelassen hat. Die Natur in mir nahm sich leider ganz unerfreulich zurück aus meinem Körper, doch nicht vollständig. Auf jeden Fall stellte ich fest, dass mein Sexualtriebgefühl immer mehr über mein Leben bestimmte. Ich ordnete mich diesem völlig unter.

Eine Ehe, eine Familie zum Beispiel, wie sie mir beispielhaft meine Eltern vorlebten, war für mich unvorstellbar. Treue war für mich ein Fremdwort. Ich wurde zum Frauenkörperjäger, der selbst gejagt wurde durch seinen Sexualtrieb. Aber dennoch gab es immer auch eine andere Seite in mir. Ich brauchte einerseits die totale Freiheit zum Jagen, andererseits musste ich unbedingt Geborgenheitsgefühle erleben durch einen anderen Menschen. Ich konnte allerdings nun bei einer fremden Person, die ich erst kennenlernen musste, keine Geborgenheitsgefühle erleben, wenn ich nicht imstande war, Geborgenheitsgefühle zurückzugeben. Keine Frau kann durch mich Geborgenheit erleben, wenn ich mich ständig durch andere Körperfrauen sexuell abreagieren will, obwohl mich der Mensch, zu dem der Körper gehörte, überwiegend nicht interessierte. Da blieb mir also nur mein Elternhaus. Das war für mich meine feste Burg, wo ich immer Geborgenheit erlebte, denn schließlich musste ich meiner Mutter gegenüber nicht sexuell treu sein, um es mal scherzhaft auszudrücken. Aber auch durch meinen Vater erlebte ich Geborgenheits- und Sicherheitsgefühle und konnte nun immer aus meiner festen Burg ausziehen, neue Abenteuer erleben.

Schon im Alter von 14 Jahren, als ich noch zur Schule ging, erlebte ich sexuelle Fantasien in meinem Kopf, die ich nicht für normal hielt. Ich sah immer Frauen von hinten gebückt vor mir mit Strapsen, an denen schwarze Nylonstrümpfe befestigt waren und die ihre langen Beine dann in hohe Hackenschuhe steckten, wobei mich das Gesicht einer Frau gar nicht interessierte, wegen meiner hätte ein Frauengesicht sechs Ohren haben können und auf ihrem Kopf Bananen wachsen, das hätte mich gar nicht interessiert. Auf jeden Fall hörte ich in meiner Fantasie, dass mich Frauen aufforderten: „Achim, errege dich an unserem Geschlechtsorgan und komme dann rein in uns und erlebe die stärksten lebensbejahenden sexuellen Triebgefühle, die ein Mann überhaupt erleben kann.“ Und jedes Mal bekam ich bei dieser Vorstellung einen Steifen und musste mich durch Selbstbefriedigung erlösen. Dazu schrieb Sigmund Freud schon in den Jahren 1904–1905, ich zitiere aus dem Zusammenhang: „Die Quelle des Triebes ist ein erregender Vorgang in einem Organ und das nächste Ziel des Triebes liegt in der Aufhebung des Organreizes.“ Zitat Ende. Das war in meinem Fall die Selbstbefriedigung, weil mir das Körperorgan der Frau nicht zur Verfügung stand.

Man könnte nun den Eindruck gewinnen, als hätte das etwas mit Perversität zu tun, denn Tatsache ist ja, dass durch diese Körperorgane ekelige Ausscheidungen in der Toilette entsorgt werden. Dazu schreibt Sigmund Freud einmal mehr. Ich zitiere aus dem Zusammenhang: „Es scheint unzweifelhaft zu sein, dass der Begriff des Schönen nur auf dem Boden der Sexualerregung wurzelt und ursprünglich das sexuell Reizende bedeutet. Es steht im Zusammenhang damit, dass die Genitalien selbst, deren Anblick die stärkste sexuelle Erregung hervorruft, eigentlich niemals als schön empfunden werden kann.“ Zitat Ende.

Und jetzt aufgepasst. Ein Satz von dem, was ich gerade zitiert habe, bildet die Grundlage meiner Sexualität, die über mein Leben bestimmte. Ich zitiere noch einmal diesen Satz: „Durch den Anblick der Genitalien erleben wir die stärkste sexuelle Erregung.“ Zitat Ende. Wie gesagt, das schrieb kein geringerer Wissenschaftler als Sigmund Freud.

Und in meinem ganzen Leben wollte ich ständig diesen Anblick genießen und mich ständig sexuell erregen. Es gab nichts anderes in meinem Leben, das in mir so starke Gefühle auslöste wie das lebensbejahende Gefühl. Selbst Reichtum, der kein lebensbejahendes Gefühl auslöst, wohl aber ein lebenswertes, auch den hätte ich nicht eintauschen wollen gegen ein lebensbejahendes Sexualtriebgefühl.

Wie gesagt, im Alter von 14 Jahren ging ich noch zur Schule. Ab der 6. Klasse, als die Grundschule beendet war, wurde aussortiert, die Blöden, wie ich einer war, kamen nur auf die Oberschule Praktischen Zweigs, so nannte man das früher, die etwas Intelligenteren kamen auf die Oberschule, die man Technischen Zweig nannte und die ganz Schlauen kamen auf die Oberschule Wissenschaftlichen Zweigs. Wir Schüler und Schülerinnen erlebten uns nun gemischt in einer Klasse. In der Grundschule war das noch nicht üblich gewesen. Ich persönlich halte aus pädagogischen Gründen eine gemischte Schulklasse für nicht besonders sinnvoll, aber das ist ein anderes Thema. Auf alle Fälle saßen wir wenigstens getrennt. Auf der einen Seite also die Mädchen und auf der anderen Seite wir Jungs. Eines Tages nun wurde eine Schülerin von einer Lehrkraft nach vorne zur Tafel gerufen. Auf dem Weg dahin geriet sie ins Stolpern und flog bäuchlings der Länge nach hin. Dabei rutschte ihr Kleid sehr hoch und das verschaffte mir einen wunderschönen Anblick, der Unruhe in meiner Hose auslöste. Ich sah zwei wunderschöne Beine, die in fleischfarbenen Nylonstrümpfen steckten, die an Strapsen befestigt waren. Statt ihr nun zu helfen, aufzustehen, erfreute ich mich lieber weiter an diesem wunderschönen erregenden Anblick. Andere Jungs halfen ihr dann. Fortan war diese Klassenkameradin, sie hieß Eva, Teil meiner nächtlichen Fantasievorstellungen. Ich hatte jetzt nur ein Ziel vor Augen, ich musste Eva auf die Matte bekommen. Aber wie sollte das geschehen? Ich sah scheiße aus, kein Mädel fiel bei meinem Anblick, meiner „Schönheit“, in Ohnmacht. Ich brauchte jetzt einfach den Rat eines Frauenverstehers, eines Weiberhelden, der viel Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht hatte. Ich ging auf das 15. Lebensjahr zu und musste mich eigentlich viel mehr um eine Lehrstelle kümmern, was ich zunächst erst einmal völlig verdrängte. Wie gesagt, ich brauchte den Rat eines Weiberhelden und mir kam dabei sehr schnell ein Mitbewohner unseres Hauses in den Sinn, der zirka sechs Jahre älter war als ich, also 20. Dieser Typ passte so gar nicht in unsere Hausgemeinschaft. Er sah eher wohlhabend aus, war zirka 1,80 m groß. Man sah ihn auch sehr selten. Ich schätzte seine Wirkung auf Frauen als sehr hoch ein. Eines Tages sprach ich ihn an, als er seine Wohnungstür aufschloss. Ich sagte, ich habe ein Problem und glaube, dass er mir helfen könne. Er sagte: „Komm rein und erzähl mir von deinem Problem.“ Als ich die Wohnung betrat, stockte mir zunächst der Atem. Mein Mitbewohner, er heißt im Übrigen Horst, war sehr feudal eingerichtet. Ich sah eine schwarze Ledercouchgarnitur und er hatte sogar schon einen Fernseher der ersten Stunde. Man darf nicht vergessen, wir hatten das Jahr 1955, also 10 Jahre nach Kriegsende. Aber am meisten beeindruckte mich ein Teil seines Wohnzimmers mit einem lebensgroßen Spiegel an der Wand. Und rechts und links vom Spiegel hingen Fotos, die Horst abbildeten mit seiner sehr muskulösen Figur, die man nicht vermutet hätte, wenn man ihm auf der Straße in Klamotten begegnete. Ebenfalls an der Wand hing ein Expander und auf dem Fußboden, genau vor dem Spiegel, lagen einarmige Kurzhanteln, das heißt, Horst betrieb offensichtlich Krafttraining und Rauchen und Alkohol waren für Horst auch tabu, wie ich erfuhr. Auf einem kleinen Schränkchen lagen amerikanische Sportjournale herum, auf denen sogenannte Bodybuilder abgebildet waren, wie z. B. Mister Amerika. Dieser Sport war bis zu diesem Tag in Deutschland noch nicht verbreitet, was sich aber schnell änderte. Meine Bewunderung steigerte sich sogar noch, als Horst seinen Garderobenschrank öffnete, in dem maßgeschneiderte, figurbetonende Anzüge hingen. Ich fragte mich innerlich, woher hatte dieser junge Mann so viel Kohle, um sich das alles zu leisten, denn wir hatten – wie schon gesagt – das Jahr 1955. Ich erfuhr, dass Horst Möbeltischler war. Niemals im Leben erfuhr ich, warum Horst so vermögend war. 20 Jahre später kaufte er auch noch Immobilien. Noch bevor ich anfing, über mein Problem zu reden, brannte sich diese Zimmerwand mit dem Spiegel, mit Horst, seinen Figurfotos, den Bodybuilding-Journalen fest in meine Birne ein und ich schwor mir, ich möchte figürlich mal so aussehen wie Horst, denn das beeindrucke bestimmt Frauen, dachte ich mir, und ich würde alles tun, um viele Frauenkörper genießen zu können.

Ich komme nun zurück zu Horst und mein offenbarendes Gespräch. Und tatsächlich hatte Horst Lösungsvorschläge für mein Problem. Zunächst diese: Horst gab mir zwei Bücher zum Lesen. Eines mit der Titelüberschrift „Die hohe Schule der Liebe und Ehe“. Das zweite Büchlein war ein Taschenbuch, aus dem herauszulesen war, was der berühmte Psychoanalytiker Sigmund Freund schon 1905 über die Sexualität geschrieben hatte. Sigmund Freud sollte mir wohl meine sexuellen Fantasien erklären, die nicht unnormal waren.

Horst riet mir nun eindringlich, vor allem das Buch „Die hohe Schule der Liebe und Ehe“ nicht nur zu lesen, sondern mir vieles in meinen Kopf einzuprägen, denn ich müsse Eva mit meinem Wissen locken, ich müsse sie neugierig machen. Wenn Eva schon kein Interesse an mir habe, so dann aber Interesse an meinem sexuellen Wissen. Denn Sexualität sei ganz bestimmt etwas, was auch Eva zunehmend interessieren werde und sie wisse noch nicht alles. Sie werde bestimmt neugierig werden. Horst sagte: „Lese alles erst einmal durch und dann unterhalten wir uns weiter, bevor du versuchst, Kontakt mit Eva aufzubauen.“

Gesagt, getan. Und ich hatte vieles erfahren, z. B. über die Klitoris, also die Stelle, durch die Frauen mehrheitlich Orgasmen erleben, über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau und wie es ein Mann durch Training schaffen kann, einen frühzeitigen Orgasmus hinauszuzögern und so weiter.

Jetzt möchte ich einmal zeitlich unterbrechen und sagen, zu der Zeit, als ich mit 14 Jahren dieses Buch gelesen habe über die weibliche Orgasmuserlebung, über die Klitoris, da war noch nicht so viel bekannt, was man heute weiß beziehungsweise was ich heute weiß. Darüber schreibe ich später mehr. Jetzt geht es erst einmal weiter.

Mit diesem Wissen nun, das ich als 14-Jähriger erlernte, besuchte ich Horst. Zunächst fragte er mich ab, er wollte wissen, ob ich die ganze Sache auch ernst nehme. Er riet mir nun, dass ich mir ein überaus hübsches Mädel suche, etwas älter als Eva, und mit ihr einen Deal aushandle. Sie sollte mich von der Schule abholen, was Eva mitbekommen musste. Am besten – so Horst – müsse mich dieses hübsche Mädel kurz umfassen, mir einen flüchtigen Kuss geben und dann müssten wir zusammen weggehen und ich sollte mir diesen Deal zirka 50 DM kosten lassen, das könne eine gute Investition werden. Eva werde bestimmt beeindruckt sein. Sie werde sich innerlich bestimmt fragen, was hast du an dir, dass dieses hübsche Mädel, die hübscher ist als sie, so von dir begeistert ist? Und dann sollte ich am nächsten Tag, wenn die Schule zu Ende war, in kurzem Abstand ohne ein Wort zu wechseln neben Eva herlaufen, da wir beide fast den gleichen Nachhauseweg hatten. Bestimmt würde Eva mich dann irgendwann aus Neugierde ansprechen und ich müsste etwas daraus machen. Ehrlich gesagt, diese Nummer gefiel mir und ich wusste schon, mit welchem hübschen Mädel ich diesen Deal durchziehen wollte. Es war ein Mädel, die zwei Häuser weiter wohnte, die ich oft beim Bäcker sah. Sie hieß Karin. Schon am nächsten Tag fing ich sie ab und bat um ein Gespräch. Sie willigte ein. Ich erzählte ihr alles und die ganze Zeit lächelte sie. Ich wusste nun, ich war auf dem richtigen Weg. Am Ende war unser Deal beschlossen. In der Nacht zum nächsten Schultag konnte ich kaum einschlafen, ich war zu aufgeregt.

Aber der nächste Tag kam und wieder war irgendwann Schulschluss und ich lief zirka 5 Meter vor Eva und da wartete auch schon Karin, die sich sehr sexy angezogen hatte. Sie lachte schon von weitem, wir kamen uns näher und sie umarmte mich, gab mir einen flüchtigen Kuss und wir liefen zusammen weg. Irgendwann verabschiedeten wir uns. Ich gab ihr das Geld und sie wünschte mir viel Glück. Und wieder durchlebte ich eine Nacht, ohne richtig zu schlafen.

Der nächste Tag kam. Ich lief zur Schule und völlig cool betrat ich das Klassenzimmer und es war nichts mehr wie an den Tagen zuvor. Plötzlich war ich jemand Besonderes. Ich musste mir erst einmal dämliche Sprüche meiner männlichen Kameraden anhören, denn alle hatten das mitgekriegt, dass ich von einer Superbraut abgeholt worden war, und ich bemerkte auch die versteckten, fast stechenden Blicke von der Seite, wo die Mädels saßen. Sie sahen mich an, als wäre ich heute das erste Mal in die Klasse gekommen. Sie fragten sich bestimmt, was will die Braut von diesem unscheinbaren Typen? Aber mir gefiel das alles. Ich erlebte dabei ein völlig neues Gefühl, so etwas wie ein Machtgefühl, ein Überlegenheitsgefühl.
5 Sterne
Berliner Zeitzeugnis - 13.06.2023
Stephan Streicher

Die authenische Lebensgeschichte des Autors führt den Leser in das ehemalige Westberlin, so wie es heute nicht mehr existiert. Verbunden mit dem Sexualleben des Autors über diese Zeit hinaus erhält man Kenntnisse der weiblichen Sexualität, die man so nicht vermuten würde. Geschichten aus dem wahren Leben, die manchmal unwahrscheinlich klingen, aber stattgefunden haben. Kann man als unterhaltsame Lektüre empfehlen.

5 Sterne
Empfehlenswert  - 15.03.2023
Karin Gottwald, 82 Jahre

Ich habe Herrn König zufällig kennengelernt. Er ist heute 82 Jahre alt und sexuell noch immer aktiv. Wir genießen die Liebe im Alter. Ein offenes Buch, amüsant, pikant, ehrlich, empfehlenswert und genau das Richtige für die langen regnerischen und tristen Aprilabende.

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