Die Blume des ewigen Lebens

Die Blume des ewigen Lebens

Pat Sallenbach


EUR 22,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 108
ISBN: 978-3-99038-871-6
Erscheinungsdatum: 26.02.2015
Pat, Manfred und Victoria suchen auf den australischen Inseln nach einer geheimnisvollen Blume, die körperliche Leiden heilen soll. Doch es droht ihnen eine Gefahr nach der anderen. Als die junge Kayla auftaucht, kommt es auch noch zur Rivalität zwischen den Frauen.
Hauptfiguren

Ich (Pat)
Kayla
Victoria
Manfred
John
Ben



Vorwort

Mein Name ist Pat, zu damaliger Zeit 24 Jahre alt, 1,88 groß, schlank, braunes Haar und ich werde euch nun mein atemberaubendes und zugleich speziellstes Erlebnis erzählen. Es ist die Geschichte eines Abenteuers auf Leben und Tod, in der eine Begegnung alles veränderte …



Kapitel 1
Die Blume

Die Geschichte begann Anfang März, als ich mit 24 Jahren gerade meinen Abschluss erhalten hatte. Ich besuchte eine kreative und weiterbildende Filmschule in Zürich. Die Fantasie vermittelnde Ausbildung dauerte drei Jahre und lehrte mich die Raffinessen des Films und der Computerwelt.
Ich lebte außerhalb der Großstadt, wohnte in einem gut gelegenen Vierzimmerapartment mit Garten. Das Haus lag an einem sehr ruhigen Ort und die Aussicht erstreckte sich weit über den Horizont der Schweizer Berge. Der Nachteil: Mein Arbeitsweg betrug morgens und abends jeweils eine halbe Stunde reine Fahrzeit. Somit musste ich an den meisten Tagen meine Autokolben zu Gebrauch nehmen oder in den Bus steigen. Trotzdem fühlte ich mich besser, denn als Stadtmensch wollte ich nie gelten.
Während dieses Lebensabschnitts lebte ich noch mit meiner Mutter zusammen, sie begleitete mich, bis ich es schaffte auf eigenen Beinen zu stehen. Mit der Zeit jedoch fuhr sie immer mehr ins Tessin in unser Ferienhaus und ich konnte mich der Herausforderung des Alleinseins stellen.
Mein Vater hatte seinen Wohnsitz ebenfalls im sommerlichen Tessin, der wohl wärmsten Gegend der Schweiz. Meine Eltern stellten seit meiner Geburt kein Paar mehr dar, jedoch blieben sie Freunde. Meine Beziehung zu ihnen entwickelte sich seit Beginn sehr gut und ich spürte ihren Halt. In jeder kniffligen Lebensphase konnte ich mit ihrer Unterstützung rechnen. Auch finanziell hatte ich durch ihre Großzügigkeit nie Sorgen. Gerade letzthin besuchte mich mein Vater und fragte neugierig nach meinen Zukunftsplänen. Er besprach mit mir die Zukunft und beriet mich, in welche Berufsrichtung ich mich stürzen sollte. Es freute mich immer wieder zu sehen, wie interessiert sie sich mir gegenüber verhielten. Besonders meine Mutter versuchte sich immer wieder zu vergewissern, ob bei mir alles in Ordnung wäre.
Trotz großer Stütze brauchte ich nun den Schutz der Eltern weniger denn je, denn mein Leben strotzte voller Ideen und Motivation.

Manchmal fühlte ich mich einsam, die Nähe des anderen Geschlechts fehlte mir. Eine Beziehung hatte ich nicht, nur eine Bekannte, bei der es damals schon seit geraumer Zeit brodelte, doch ich wusste mich nicht so richtig zu verlieben.
Ihr Name war Victoria. Zu damaliger Zeit feierte die gebürtige Schweizerin gerade ihren 23. Geburtstag. Kennengelernt hatte ich sie ein Jahr zuvor in einem hochangesehenen Club. Eine spezielle Begegnung, die ich nie vergessen werde. Schon an diesem Abend bemerkte ich ihr Temperament – sie quatschte, lachte und polarisierte. Zu Bescheidenheit neigte sie kaum, aber sie schien eine interessante Persönlichkeit zu sein. Schließlich reichte es für einen Kontakt und für ein Wiedersehen.
Ich lernte sie kennen, dachte aber nicht zwingend gleich an eine Beziehung oder Sex, vielmehr freute es mich mit einer doch reizenden jungen Frau den Kontakt gefunden zu haben.
Es stellte sich heraus, dass Victoria eine sehr ehrgeizige Person war, ihr größtes Ziel war immer ein reiches Leben zu führen. Ihr Charakter manchmal vielleicht zu flippig und oberflächlich. Leider musste sich in ihrem Leben immer etwas bewegen. Langeweile gab es nie, dafür den Wunsch nach Ruhephasen im Anschluss an unsere Treffen, für mich zumindest. Ihre Wildheit wirkte anziehend, die manchmal harte Art spannend und ihre Hartnäckigkeit, immer ans Ziel zu gelangen, speziell. Von ihrem Stolz nicht zu sprechen, niemand wagte es, sie zu unterdrücken, die Wahrscheinlichkeit eines Donnerwetters lag zu hoch.
Trotzdem mochte ich sie, ihr Wesen konnte auch mit Herzlichkeit und Liebe glänzen. Sie gab mir immer das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Zum Geldverdienen arbeitete sie in einem Warenhaus. Ihr wohl größtes Hobby stellten Kleider dar. Sie liebte schöne Klamotten, und hatte somit auch den perfekten Arbeitsplatz gefunden, typisch Frau eben. Auch das Modeln versuchte sie ein paar Mal. Leider mangelte es ihr an Durchhaltevermögen und das ausdrucksvolle Gesicht fehlte, um langfristig in diesem Beruf den gewünschten Erfolg zu erzielen.
Trotzdem konnte sich ihr Äußeres auch ohne Armani und Gucci mehr als sehen lassen. Sie hatte schwarze lange Haare, ein feines Gesicht, eine schlanke Figur und war etwa 1,73 Meter groß. An Sex-Appeal mangelte es ihr auch auf keinen Fall. Alles in allem muss ich zugeben, trotz ihrer gewöhnungsbedürftigen Mode, war sie ein spezielles, nettes und hübsches Mädchen aus gutem Hause. Mit der Zeit lernte man sich immer besser kennen und hatte wöchentlichen Kontakt, trotzdem entfachte bei mir kein Vulkan voller Liebe. Ich ließ dem Herzen seine Zeit und behielt sie im Auge.

Zu meinem größten Hobby zählte das Erfinden von Geschichten und Spielen. Diese Freude teilte ich mit meinem besten Freund Manfred.
Kennengelernt haben wir uns an der Filmschule in Zürich. Bereits seit dem ersten Semester lernten wir zusammen und wurden mit der Zeit wertvolle Freunde. Die gemeinsamen Interessen verbanden uns zusätzlich. Wir lernten, lachten und verbrachten immer mehr Zeit zusammen. Nach all den Jahren wurde er zu einem sehr wichtigen Menschen für mich und gehörte zu meinen engsten Vertrauten.
Manfred, damals 26 Jahre alt, war ein gemütlicher Typ, ihm konnte man nichts nicht recht machen, er trug das Markenzeichen eines gemütlichen Teddybären.
Auch sein Anblick bestätigte das Bild eines lieben, nie böse werdenden Mannes. Ein bisschen korpulent, 1,77 Meter groß und keine Haare auf dem Kopf. Seine größte Freude war das Essen, was man ihm leider auch immer augenfälliger ansah. Doch irgendwie passte es zu ihm und seinem Wesen.
Für mich persönlich war es eine wahre Freude mit ihm zu arbeiten, gleichzeitig wurde er zu meinem besten Freund. Auch an der Schule mochte ihn jeder, ich glaube einen Typ wie Manni, wie ich ihn nenne, konnte man nur mögen.
Ich fühlte mich sehr wohl mit ihm und hatte auch vollstes Vertrauen zu ihm, teilte mit ihm meine Sorgen und Probleme. Wir halfen uns gegenseitig und versuchten jede Herausforderung in der Ausbildung zusammen zu meistern.
Zufällig liebte auch er Erfindungen und neue Kreationen und somit musste ich nicht alleine über meine Ideen und Visionen nachdenken. Schon kurz nach dem erfolgreich bestandenen Abschluss saßen wir immer öfter zusammen und versuchten, unsere Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen. Zuerst spielten wir mehr, doch als unsere erste Erfindung bekannt und erfolgreich wurde, machten wir ernst daraus. Ein erfundenes Computerspiel basierend auf einer komplett neuen Idee brachte uns den ersten Erfolg. Ohne einen festen Job oder einer nebenberuflichen Tätigkeit wurden wir bekannt und das ermöglichte uns, das Leben ohne Probleme zu finanzieren.
Kurze Zeit danach waren wir auch imstande, uns mit neuen Filmideen einen Namen zu machen. Die Einnahmen stiegen stetig an. Mit dem Geld konnten wir auch teurere und noch speziellere Dinge entwickeln und gleichzeitig unsere Hardware aufrüsten und verbessern.
Nach geraumer Zeit konnten wir es selber kaum glauben, doch der Stein kam ins Rollen und wollte nicht mehr anhalten. Schließlich änderte ich mein früheres Büro in eine komplette Erfindungsoase um.

Eines Morgens stürmte Victoria unangemeldet mit einem Zeitungsartikel in unser Erfinderräumchen. Sie schien komplett aufgebracht, nahm mich sofort von der Arbeit weg und bestand darauf, dass ich diesen Artikel lesen würde. Sie wusste über meine Berufung Bescheid und schien sich der Sache sicher, dass ihr Fund mich interessieren würde.
Darauf zog sie ein dünnes Heft aus ihrer Tasche, schlug es auf und richtete es vor meine Augen. Der Text berichtete über eine Blume, eine mysteriöse Blume, ihr Name lautete „Die Blume des ewigen Lebens“. Sogar ein Bild konnte man sehen. Ihr Aussehen, speziell, fast goldig und spitzig. Das vor mir liegende Altpapier berichtete, dass diese Blume nie verwelken und eine heilende Flüssigkeit in ihrem Inneren existieren würde. Diese heilenden Tropfen soll ein kranker, alter Mann zu sich genommen haben und seitdem hatte er seine Gesundheit wieder zurückerhalten.
Völliger Unsinn oder echt? Die Wahrscheinlichkeit betrug in meinen Augen höchstens zehn Prozent, denn aus welchem Grund sollte man die Entdeckung einer solchen Pflanze erst zu damaliger Zeit gemacht haben? Ob Wahrheit oder nicht, Victoria wollte mir dieses Gewächs schmackhaft machen, denn sie wollte mit mir eine Reise machen. Zugegeben, eine solche Blume hätte uns ins Konzept gepasst. Die Idee alleine, einen Film daraus zu machen, erschien mir schon reizvoll, doch der Weg, sie zu finden, vergraute das Projekt. Die magischen Blumen wurden auf den Whitesunday-Islands nahe Australien, einem schönen Ferien- und Touristenort gesichtet und vereinzelt von einem Mann gefunden. Angeblich benutzte dieser die Blume, um seine Krankheit und Wunden zu heilen. Außerdem erwähnt der Text die extreme Seltenheit der beschriebenen Wunderpflanze. Niemand zuvor oder danach sichtete je diese Blume.
Manfred reagierte leicht genervt und bezeichnete den Artikel als Quatsch und Mythos. Auch ich hatte so meine Zweifel. Ob echt oder völliger Blödsinn, das Bild des wunderschönen Ortes faszinierte mich. Ich versprach Victoria, den unglaubwürdigen Text in aller Ruhe nochmals zu lesen. Sie nickte, merkte jedoch, dass sich meine Begeisterung in Grenzen hielt.
Am Abend verabschiedete sich Manfred nach einem langen und erfolgreichen Tag und ich nahm mir die Zeit, die Zeitschrift nochmals zu lesen. Ich wusste, nicht die Blume bewegte Victoria, die Reise faszinierte sie.
Nach straffer Zeit verschwand ich in mein Himmelbett und überlegte. Australien hätte mich als Land fasziniert, denn zu damaliger Zeit schaffte ich es noch nie, einen Fuß auf den kleinsten Kontinent der Welt zu setzen. Der alte Dschungel, das schöne hellblaue Korallenmeer und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt.
Gleichzeitig wäre es eine schöne Reise, einzig der Gedanke, alleine mit Victoria zu gehen, versetzte mich in ein komisches Gefühl, denn schließlich war sie noch nicht meine Freundin.

Schon bald übernahm die Müdigkeit das Denken und ich schlief voller Gedanken ein.
Minuten vergingen und ein Traum übernahm mein Bewusstsein. Eine Insel erstrahlte wie in einem Paradies. Meer, Sonne und endlose Freiheit strömten durch meinen Schädel. Der Traum spiegelte meine Gedanken des vorherigen Bewusstseins. Nichts trübte das Wunderland, nur eine leise zu hörende Stimme. Mein Wahrnehmungssinn im träumenden Leben empfand die Stimme als immer lauter und deutlicher. „Die Blume, die Blume, sie ist hier, erhöre mich.“
„Wer bist du und wo befindest du dich?“, fragte ich. „Finde es heraus!“, antwortete die sanfte Stimme.
Ich versuchte dem Laut zu folgen, aber ohne Erfolg und schließlich erwachte ich. Komplett benebelt änderte ich meine Schlafposition und versuchte weiter meine Müdigkeit zu glätten. Zu schläfrig um nachzudenken, zog mich der Schlaf nach kürzester Zeit in die Welt der unbegrenzten Fantasie zurück. Schon bald gelangte meine Welt dorthin, wo die seltsame Stimme mich in die Realität zurückholte. Allerdings hörte ich nichts mehr, meine Augen jedoch erblickten eine goldene, spitzförmige Blume. Das Thema, „Die Blume des ewigen Lebens“ schien mich zu beschäftigen. Der Traum dachte an kein Ende. Schlussendlich nahm er sich über mehrere Stunden seine Zeit, bis der Morgen die Nacht wieder verdrängte.
Als mich das Erwachen aus der Scheinwelt befreite, versuchte ich die letzte Nacht erstmals zu vergessen. Warum träumte ich von der Blume? Zufall, Logik oder doch Schicksal?
Während des Frühstücks erzählte ich meiner Mutter von dem doch leicht absurden Artikel, dem speziellen und nachdenklichen Traum und Victorias Vorschlag. Auch sie hatte nicht viel mehr als ein leichtes Grinsen und großes Misstrauen übrig, dass eine solche Blume existieren würde.
Trotz Gegeneinfluss telefonierte ich mit Victoria und verabredete mich auf einen Drink.
Um vier Uhr würde ich sie in einer lauschigen Bar treffen. Es klang verrückt, doch meine Neugier trieb mich dazu, es in Erwägung zu ziehen, die Blume zu suchen.
Schon bald erblickte ich meine gute Freundin in der Bar sitzend.
Kaum die Bestellung aufgegeben, wechselte Victoria zum Thema und bettelte mit großer Leidenschaft um die Reise.
„Ich habe einen sehr engen Freund in Nordaustralien. Ich habe bereits mit ihm telefoniert und er hat mir bestätigt, dass man vom Festland nahe den Inseln sehr leicht ein Segelboot mieten kann!“, erzählte sie begeistert.
Ihre Voreiligkeit nervte mich und trotzdem faszinierte mich ihr Geschwafel. Ich versuchte sie eigentlich von ihrer verrückten Idee abzubringen, aber diese Anläufe flogen allesamt in ihren Papierkorb. Mein Verstand schrie „Blödsinn!“, doch mein Herz wollte dem Abenteuer gerne in die Augen blicken. Mein komischer Traum machte es wahrscheinlich überhaupt erst möglich, mit mir zu diskutieren.
„Darf mein bester Freund Manfred uns begleiten?“, fragte ich vorsichtig.
Leicht betrübt lenkte sie ein, ihr Wunsch schien zu groß. Schließlich brauchte es eine Entscheidung. Victorias unglaubliche Bettelei und Überredungskraft brachte mich zu einer eigentlich absurden Zusage.

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