Eine Geschichte über das Leben

Eine Geschichte über das Leben

Martina Eberle


EUR 15,90
EUR 12,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 82
ISBN: 978-3-99131-919-1
Erscheinungsdatum: 26.04.2023
Eine berührende Geschichte über das Leben und universelle Themen der Menschheit. Anna, die Hauptfigur, überwindet Hindernisse und findet zu Liebe, Freundschaft und Sinn. Es ist eine Geschichte, die uns alle betrifft.
Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille,
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke
06.11.1902, Paris Jardin des Plantes



Kapitel 1 - Das Leben ist eine Geschichte

Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über das Leben. Hören Sie zu. Es ist ein Abenteuer. Es ist die Geschichte von Anna. …
… Die Geschichte begann vor zwei mal sieben Jahren. Damals war Anna äußerlich eine erwachsene Frau, doch innerlich war sie ein gebrochenes Kind. Seit Jahren trieb sie mit einem kleinen Stück Holz auf dem offenen Meer herum, und sie hatte alles vergessen, was ihr jemals wichtig war.
Als sie eines Tages in den weiten, hohen Himmel sah, vernahm sie eine liebliche, leise Stimme, die zu ihr sprach: „Anna, geh an Land. Geh in die Wüste.“ Dann war es still. Anna blinzelte und glaubte, nur das Echo der Wellen vernommen zu haben. Doch die liebliche Stimme sprach weiter: „Die Wüste ist karg, doch sie hat ihren Zauber. Bepflanze sie und der Zauber wird dir offenbart. Nun geh. Es ist Zeit, das Meer und seine Stürme hinter dir zu lassen.“ Nun versuchte Anna zu sehen, wer aus dem Himmel mit ihr sprach. Doch sie sah nur die üblichen Wolken, die jeden Tag aufs Neue an ihr vorbeizogen. Und da war ein goldener Kreis, doch sie dachte sich nichts dabei, denn sie sah in ihrer Einsamkeit viele Dinge, die nicht wirklich existierten. Da es ihr langweilig war und die schöne Stimme sie interessierte, fragte sie neugierig zurück: „Warum soll ich das denn tun? Das Meer ist doch gut für mich, ich habe mich längst an seine Stürme gewöhnt. Warum soll ich es verlassen? Für die Wüste? Sie hat mir nichts zu bieten.“ Sie presste die Lippen zusammen und verformte ihr Gesicht zu einer leichten Grimasse. Sie war sich darüber im Klaren, dass nur die Fantasie mit ihr sprach. Ohne Erwartungen auf eine Antwort und höchst amüsiert paddelte sie lustig im Kreis herum. Doch zu ihrem Erstaunen hörte sie die Stimme erneut: „Weil dir die Wüste sehr wohl etwas bieten kann.“ Dann folgte eine lange Pause.
Anna blieb still, rümpfte ihre Nase und streckte den Kopf noch höher in die Luft. Wer sprach mit ihr? Sie versuchte, etwas zu sehen, doch sie sah nur diesen gewöhnlichen Himmel mit diesem eigenartigen, goldenen Kreis. Sie war verwirrt. Und erneut sprach jemand zu ihr, ohne dass sie etwas sah: „Geh in die Wüste, bepflanze sie und erfahre den Zauber. So wirst du ein Geschenk für dich vorfinden. Es wartet auf dich.“ „Oh, ein Geschenk“, rief Anna entzückt. „Dann hole ich es mir und gehe gleich zurück ins Meer“, schmiedete sie sich in Worten und Gedanken ihren sicheren Plan. Und sich zu diesem eigenartigen Himmel wendend sprach sie: „Na gut, ich gehe hin. Ich hole mein Geschenk und nachher kehre ich zurück ins Meer, hörst du?“ Doch es blieb still. Nur die Wellen, die regelmäßig gegen ihr kleines Stück Holz schlugen, antworteten ihr. „Das Geschenk soll schon bereit sein, denn ich habe keine Zeit zu bleiben. Hörst du? Verstehst du mich, Himmel?“ Bestärkt durch ihre klaren Worte kehrte sie dem Meer, ihrer Heimat für viele Jahre, den Rücken zu und schwamm der Küste entgegen. Langsam. Mechanisch. Monoton. Doch je mehr das Land in Sicht war, desto größer wurden auch ihre Erwartungen und damit ihre Bewegungen schneller und lebendiger, und die Vorfreude auf eine Belohnung ihrer Mühsal wurde stärker und begieriger, je mehr sie dem Land entgegeneilte. Ohne Pause, nach etlichen Tagen und Nächten, erreichte sie freudig und außer Atem den langersehnten Strand mit ihrem Geschenk!
Da lag sie nun vor ihr. Die Wüste. Karg und leer und weit. Es gab nichts zu sehen und nichts zu hören. Nur Sand und nur Wind. Die Enttäuschung war groß! Denn die Vorstellung ihrer wildgewordenen Fantasie eines fein säuberlich verpackten, köstlichen Geschenkes war ganz anders als das, was sie nun vorfand. Ein Nichts breitete sich vor ihr aus und Anna lief hastig den Strand hinauf und hinab, mehrere Male und immer wieder, durchsuchte jede noch so kleine Ecke, doch sie fand weder einen Grashalm noch irgendein Geschenk. „Hier gibt es einfach nichts außer diesem Nichts in einem öden, weiten Nichts“, beschimpfte sie tief verärgert dieses Nichts. Weiter grummelnd und brummelnd „nichts, nichts, nichts“, setzte sie sich in den heißen Sand, verschränkte ihre Ärmchen vor der Brust, gewillt, dem Himmel, der sie hierhergeführt hatte, ihre ganze Wut entgegenzusetzen, denn hatte er ihr nicht ein Geschenk versprochen? Und so wartete sie. Sie wartete stundenlang. Ohne sich zu rühren. Ohne dass irgendetwas passierte. Stille überall.
Ihr Siegeswille schwand von Stunde zu Stunde und Hilflosigkeit umhüllte sie wie ein löchriger Mantel. Anna schluchzte: „Dieser blöde Himmel, warum nur habe ich ihm geglaubt?“ Und so sah sie in der letzten Hoffnung zum Himmel hinauf und schrie verzweifelt: „Hallo, Hallo, Haaaallo! Ist da jemand? Wo bist du? Wo ist mein Geschenk?“ Doch dieses Mal sah sie weder Wolken noch einen goldenen Kreis noch erhielt sie eine Antwort auf ihre Fragen. Sie rief und rief, doch sie hörte nichts als ihre eigene Stimme, ihr eigenes Echo in der weiten Wüste, in diesem großen, leeren Nichts. Sie gab auf. Es war sinnlos. Die Nacht brach herein. Dem angerufenen Himmel ein letztes Mal trotzend nahm sie drei Körnchen von Weizen in die Hand, die sie neben sich im Sand fand, und bohrte sie tief in den Boden hinein. Verächtlich, ängstlich und wütend schrie sie mit letzter Kraft: „War das mein Geschenk? Diese drei kleinen Körnchen? Nein, hier gibt es kein Geschenk! Hier gibt es keinen Zauber! Und du, du existierst auch nicht!“ Schluchzend brach sie zusammen und die Dunkelheit wiegte sie erschöpft in den Schlaf.
Als Anna am nächsten Tag erwachte, erschrak sie. Sie hatte vergessen, wo sie war. Sie hatte auch vergessen, wie es war, festen Boden unter den Füßen zu spüren. Zu lange schon trieb sie im Meer herum, willenlos schaukelnd von Wellen und Wind. Hastig sprang sie auf, rieb sich wie ein kleines Kind die roten Äugelein, fuhr mit der Hand über die Nase und blickte links, rechts, vorwärts, rückwärts, wieder links, wieder rechts, auf den Boden, überall suchend nach Orientierung. Zu ihrem Erstaunen streckten die drei Weizenkörnchen, die sie letzte Nacht tief vergraben hatte, bereits ihre Köpfchen aus dem Sand, und es dünkte sie, als ob sie ihr zulächelten. Ein kurzer Moment von Wärme. Doch immer noch ohne Orientierung und vergessend, was die Wolken und der goldene Kreis ihr sagten, wollte sie dem Nichts um sich herum ihre ganze Hilflosigkeit in den Rachen schreien, als sie plötzlich, weit weg am Horizont, zwei kleine Punkte entdeckte. Sie kniff die Augen zusammen und bemerkte, dass die Punkte immer größer wurden. Anna formte die eine Hand wie ein Dach schützend über ihre Augen und erkannte in den beiden Punkten zwei Menschen, die direkt auf sie zukamen. Ein tiefer Seufzer löste all ihre Spannungen und verwandelte ihre Hilflosigkeit in Gewissheit. Ja, sie war in der Wüste und ja, nun kam ihr Geschenk direkt auf sie zu! Sie sprang, von neuer Energie erfüllt, auf der Stelle auf und ab, hoch und hinunter, hin und her und wild im Kreis herum. Jauchzend und inmitten eines feurigen Freudentanzes rief sie den herankommenden Menschen stürmisch zu: „Hallo! Ich bin hier!“ Sie hüpfte und sie warf ihre Beinchen in die Luft und die Welt um sie herum war plötzlich wunderschön. „Endlich, endlich, da kommt mein Geschenk!“ Und sie blickte in den Himmel und rief mit hochgeworfenen Armen: „Danke, lieber Himmel, danke, goldener Kreis! Danke, danke, danke!“
Als die beiden Punkte bereits ganz nah waren, erkannte Anna, dass es zwei Männer waren. Als sie vor ihr standen, begrüßten sich alle drei voller Freude, denn die beiden Männer hatten lange kein so wildtanzendes Geschöpf mehr hier auf Erden gesehen. Doch kaum hatten sie sich begrüßt, wurde Anna auch schon wieder ernst. Schnell ließ sie ihren Blick an den beiden Männern hinuntergleiten, in hastiger Erwartung auf ihr Geschenk. Doch es war nicht da, die Hände der Männer waren leer. Anna rümpfte die Nase und fragte leicht gereizt: „Wo ist mein Geschenk?“ Als keine Antwort folgte und die Männer sie nur ungläubig anblickten, fuhr sie fort: „Ich warte auf mein Geschenk. Hier. Der Himmel hat es mir versprochen. Und ich habe auch keine Zeit, noch länger mit Euch zu sprechen. Denn Ihr müsst wissen, ich muss schnell zurück ins Meer.“ Um den Ernst ihrer Worte zu unterstreichen, streckte sie die eine Hand aus, die andere stemmte sie sich in die Hüfte. Die beiden Männer waren überfordert und verstanden kein Wort von dem, was diese junge Frau zu ihnen sagte. Und so sahen sich alle drei nur sekundenlang stumm an, doch Anna kam es vor wie Wochen und Monate. Die beiden Männer hatten sich gefasst. Der eine sprach mit lauter Stimme: „Nicht so hastig, junge Frau!“ Er stemmte seine Hand in die Hüfte und stellte sein Bein wie einen Pfeiler vor sich, um seine hohe Gestalt darauf zu stützen. Doch der andere fügte schnell und sanft hinzu: „Willst du uns nicht erzählen, wie du hierhergekommen bist?“ Anna blickte die beiden Männer lange an. So unterschiedlich sie sprachen, so verschieden waren sie in ihrer Erscheinung: Der Forsche war drahtig und hochgewachsen und an seinem Kopf klebte schütteres, dunkles Haar. Der Sanfte war weich in seiner Sprache und in seinen Bewegungen und sein helles, lockiges Haar versteckte er unter einer Mütze. Der Dunkelhaarige hatte einen stacheligen Ziegenbart und unterstrich seine strengen Gesichtszüge gerne mit seiner tiefen, lauten Stimme. Der andere mit seiner schönen Haarpracht war ein fröhlicher, doch schüchterner Jüngling, ohne Bart und ohne Kanten. Er war wirklich schön, doch Anna schüttelte schnell den Kopf und besann sich auf ihre Mission. Sie wollte keine weitere Zeit mehr hier in der Wüste verlieren und fragte die Männer direkt: „Seid Ihr mein Geschenk?“ Nun stemmte sie beide Hände in die Hüften und stand in einem stabilen Dreieck da. Der Jüngling, erfreut über diese junge und wagemutige Frau, erwiderte ebenso direkt wie sie: „Nein, ich bin nicht dein Geschenk, es tut mir leid. Aber ich hoffe, du wirst es bald erhalten.“ Und nach einer kurzen Pause und einem schelmischen Blick fragte er: „Willst du mit mir ein Stück weit gehen? Dann können wir uns kennenlernen und herausfinden, ob wir Freunde sind. Ich warte so lange hier mit dir, bis du dein Geschenk erhältst.“ Seine Augen strahlten und lachten und er hielt ihr seine weiche Hand entgegen. Doch der bärtige, stachelige Mann trat just in diesem Moment hervor, versperrte dem Jüngling die Sicht und sprach mit tiefer, ernster Stimme: „Ich bin dein Geschenk! Und ich bin sogar schon dein Freund. Weißt du denn nicht, dass ich die Sonne höchstpersönlich bin?“ Sein fordernder Blick richtete sich direkt auf Anna und er bäumte sich vor ihr auf wie ein hoher Turm, dessen dunkler Schatten sich auf dem Sand spiegelte. „Komm, lass uns hinaus aufs Meer gehen.“ Er drehte sich um und lief auf dem Sand direkt ins Meer hinein. Anna war eingeschüchtert und zum zweiten Mal enttäuscht. Sie hatte sich ihr Geschenk ganz anders vorgestellt. Doch weil er so groß war und sein Kopf bis in den Himmel ragte, dachte sie im Stillen: „Vielleicht ist er ja wirklich mein Geschenk. Wenn er es so sagt, wird es auch so sein.“ Und ohne weiter darüber nachzudenken, ungeduldig getrieben vom Rausch des Meeres, folgte sie nun diesem drahtigen Mann, wie einst den Wellen und dem Wasser willenlos gehorchend, direkt in die Ungewissheit zurück in die tiefe, weite See. Anna war blind für den sprießenden Weizen, den sie in der Nacht gepflanzt hatte, und Anna war taub gegenüber den freundlichen Worten des Jünglings. Der Jüngling, stumm und starr vor Schreck, sah der jungen Frau voller Sehnsucht nach, dem unausweichlichen Gang ihres drohenden Schicksals. Er seufzte und ließ seinen leeren Blick auf den Boden fallen. Mit gesenktem Haupt und hängenden Schultern ging er traurig seiner Wege. Entlang dem langen Strand, weit weg von dieser Frau, die wie eine Fata Morgana in sein Leben trat, unwirklich und so schnell, wie sie es auch wieder verließ.
Anna ließ alles zurück und folgte blind und taub diesem Mann, der vorgab, ihr Geschenk, ihr Freund und die Sonne höchstpersönlich zu sein. Bis sie ihr wahres Geschenk erhielt, vergingen zwei mal sieben Jahre. Und von all diesen Jahren erzählt diese eine Geschichte – und nun noch einmal ganz von vorne. …



Teil 1


Kapitel 2 - Wo kommen wir her und wo gehen wir hin

Jede Geburt ist ein Wunder und umhüllt von einem zarten Zauber. Durch dieses Wunder verbindet sich die Seele mit ihrem Geist und dem ihr zugeteilten Körper als Vorbereitung für das Leben auf der Erde. So wie alles scheinbar aus dem Nichts entsteht, kam Anna von irgendwoher und landete irgendwo auf diesem Planeten, in einem auserwählten Mutterleib. Das Resultat dieser Landung war ihre Geburt – für die Seele ein wahres Abenteuer! Denn das Schicksal, das sie damit auf sich nimmt, ist ein seltsamer Weg, auf dem sie sich auch mal verirrt. Scheinbar zufällig ausgewählt ist es in Wahrheit ein Prozess sorgfältigster Auswahl und jahrelanger Vorbereitung auf das Leben selbst.
Anna nahm ihre Reise von irgendwoher nach irgendwohin wie die Fahrt in einem schwerelosen Raumschiff wahr. Das war toll! Sie war in einen Mantel aus Liebe und Fürsorge eingehüllt, und es funkelte überall. Es gab auch andere, die in ihrem Raumschiff direkt zur Erde unterwegs waren. Von wo sie alle herkamen, spielte in diesem Moment keine Rolle, denn auf sie alle wartete das große Abenteuer, das Leben auf der Erde! Kurz vor Annas Landung schoss ein anderes Raumschiff an ihr vorbei und jemand, der ihr besonders am Herzen lag, rief ihr freudig zu: „Meine Schwester, erst viel später werden wir uns wiedersehen. Ich bin du, und du bist ich – darum erkennst du mich erst, wenn du dich selbst erkannt hast.“ Und just, in diesem Moment sah Anna ein weißes Licht, und ein Strudel zog sie aus ihrem Raumschiff hinaus, hinein in das ihr zugeteilte Leben. Taumelnd wie in einer kleinen Raumkapsel und scheinbar die Kontrolle verlierend gab sie sich diesem fremden Ort hin und fand sich im Bauche der Mutter wieder. Die Schwerelosigkeit des Universums war immer noch da, denn sie war im sogenannten Zwischenreich gelandet. Hier war es schön! Anna wusste, dass alles irgendwann in diesem Zwischenreich zu sein schien, sozusagen als Ablösung von Zuhause und als Vorbereitung für das Leben auf der Erde. Das Komische daran ist, dass es beim Tod genau umgekehrt funktioniert: Dann ist die Erde das Zuhause und der Tod ein Abschied in eine fremde Welt. Es ist die gleiche Reise, und doch ist es nie dasselbe. Anna verließ dieses Zwischenreich, und die Loslösung vom warmen Mutterleib hinein in die neue Welt war ihre Geburt. Alles ging ganz schnell. Vom ersten Moment aus dem taumelnden Strudel tief fallend in die Schwerkraft hinein. „Ich bin da!“ Doch niemand hörte sie.
Da lag sie nun, am dritten Tage ihrer Geburt, in einem Bettchen, in einem kargen Zimmer, umringt von staubigen Schachteln und der Dunkelheit der Nacht. Ein Nichts im Nichts, so fand sie sich vor, und sie vermisste die Schwerelosigkeit ihres warmen Raumschiffs. Denn die Fürsorge der Eltern galt nicht dem neugeborenen Kind, sondern dem Schiff, welches sie morgen erreichen mussten. Sonst war es weg und damit ihr Wunsch auf ein wunderbares Leben. Der Ruf des Meeres war unglaublich laut, viel lauter als die Schreie ihres kleinen Kindes. Denn alles hatten sie geplant: den Neuanfang und den Umzug auf das schöne Schiff. Nur die Geburt von Anna ließ sich schlecht planen, und so war das Wunder nun kein Wunder mehr, sondern nur ein Hindernis in der eigenen Verwirklichung. Die Zeit war knapp. Das Schiff war nur noch an diesem Tag zu kaufen. Eilig und hastend, all ihr Hab und Gut fein säuberlich verpackt, rasten sie am frühen Morgen ihrer Hoffnung entgegen. Fest entschlossen, die Abfahrt auf ihre lang ersehnte Reise nicht zu verpassen, vergaßen sie das neugeborene Kind im dunklen Zimmer. Das zurückgelassene Kind weinte inmitten dieses Nichts, eingenistet in dem Bettchen, von der Schwerkraft tief auf den Boden gedrückt. Niemand hörte Anna, niemand dachte an sie. „Ich bin allein. Ich bin verloren in dieser Welt.“ Ihre Hilflosigkeit nistete sich wie ein Parasit in ihr ein, wuchs später zu einem eitrigen Geschwür und hinterließ in dieser zarten Kinderseele tiefe Wunden. Der Parasit war gemein, denn er sagte ihr damals, dass alle mitgenommenen, staubigen Schachteln weit mehr Wert hatten als sie selbst.
5 Sterne
Eine Geschichte über das Leben - 21.09.2023
Christine D.

Ein berührendes Buch in einer klaren Sprache geschrieben-zeigt uns in einer zauberhaften Weise wie wir mit allen Lebewesen (Tieren und Pflanzen) und dem Universum verbunden sind, dass Alles bereits schon da ist in uns angelegt und auch aussen in der Welt. Die Geschichte zeigt auf, dass wenn wir vertrauen in die Zeichen und Geschehnisse, die uns begegnen, dass wir unser Glück finden können. Es ist auch ein schönes Büchlein was sich als Geschenk für einen lieben Menschen gut eignet.

5 Sterne
Eine Geschichte über das Leben. - 01.08.2023
Therese Moser

Die Geschichte von Anna hat mich sehr berührt.Das Leben stellt viele Herausforderungen und auch Monstern begegnet man zuweilen! Jemand will uns vor der Sonne stehen! Aber es lohnt sich immer nach Möglichkeiten zu suchen um weiter zu kommen. Nicht aufzugeben heisst die Devise. Martina hat dies im Buch auf sehr schöne Weise aufgezeigt. Viele herzlichen Dank.Bin gespannt ob die Geschichte von Anna weiter geht!

5 Sterne
Zu den Blumen des Lebens - 22.07.2023
Viviane

Eine kleine, schnell fliessende Geschichte über Hindernisse und Windungen, die das Leben für einem bereit hält. Mit unerwarteter Hilfe, Führung und Vertrauen, meistert Anna ihre Herausforderungen, die sie schliesslich, mit aufrichtiger Zufriedenheit, das Gedeihen und die Schönheit ihrer Bemühungen, ihres geschaffenen Blumenfeldes, erkennen lässt.Ich freue mich auf weitere Abenteuer.

5 Sterne
82 Seiten voller Inspiration! - 26.06.2023
Darmit

Was für eine wunderbare Geschichte über die verschiedenen Facetten des Lebens. Anna, die Hauptfigur, durchlebt sinngemäß die gleichen Schwierigkeiten, denen wir in unserem Leben begegnen. Zeitgemäß und mit stetiger Möglichkeit, sich selbst mit Anna zu identifizieren, erzählt uns Martina Eberle eine berührende und inspirierende Geschichte - VIELEN DANK!

5 Sterne
Eine berührende Geschichte über das Nachhause kommen zu sich selbst - 24.06.2023
Sandra Reinhard

Dieses Buch hat mich von den ersten Zeilen an berührt. Ein Buch das man mehrmals lesen kann, da sich solche tiefgründigen Botschaften darin enthalten, die sich wie ein Zauber einem, Schritt für Schritt offenbaren. Eine wunderbare Geschichte über das eigene Nachhause kommen zu sich selbst.Danke liebe Martina für dieses "Geschenk", gerne würde man weiterlesen, was Anna noch alles für Abenteuer erleben wird ;-).

5 Sterne
Eine Geschichte über das Leben - 18.06.2023
Hansueli Moser

sehr verständliche und lehrreiche Geschichte, die positive Impulse zum glücklichen Leben verhilft!

5 Sterne
ein sehr lesenswertes Buch mit viel Tiefgang - 16.06.2023
S.F.

Eine Geschichte, welche wertvolle Tipps enthält, wo man den Fokus im Leben hinrichten könnte. Die Geschichte erinnert mich sehr an den kleinen Prinzen. Ich habe das Buch bereits zweimal gelesen (wahrscheinlich nicht zum letzten Mal) und finde immer wieder neue Tipps und Lebensweisheiten für die eigene Selbstreflektion. Das Buch enthält so viel Wissen, Informationen undTiefgang über das Leben, dass es fast unmöglich erscheint, alles beim ersten Mal durchlesen begreifen zu können.

5 Sterne
Eine wundervolle Geschichte über das Leben - 15.06.2023
A.M

Eine wundervolle Geschichte! Ich habe das Buch innert kürzester Zeit verschlungen und musste mehrere Zwangspausen einlegen, weil ich nicht wollte, dass die Geschichte zu schnell endet😁.Das Buch zeigt eine Geschichte über das Leben - mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Geschichte beinhaltet viele Weisheiten, welche zur Selbstreflexion anregen, Mut und Hoffnung geben an sich selbst und an das Leben zu glauben und zu vertrauen. Liebe Martina, vielen Dank für die Denkanstösse und die wunderbare Geschichte!

5 Sterne
Eine wundervolle Geschichte über das Leben und seinen Sinn. - 02.06.2023
Andrea Rytz

In diesem wunderbaren Buch schreibt Martina Eberle die Geschichte über Anna, wie sie mit einem schwer beladenen Rucksack durchs Leben schreitet.Mit viel Mut, Geduld und Durchhaltevermögen bewältigt sie zum Teil sehr schwierige Situationen.Ich kann mich sehr gut mit Anna identifizieren. dieses Buch begleitet mich auf meinem Weg, auf der Suche nach Freiheit, Freude Liebe und dem Sinn des Lebens.Diese Geschichte ist ein ausgezeichneter Ratgeber und Begleiter für alle, die sich auf den Weg zu sich selber gemacht haben oder sich noch auf den Weg machen möchten.

5 Sterne
Eine wunderbare Fabel über das Leben - 09.05.2023
Silvia Müller

Die Geschichte von Anna erinnert uns – an das eigene Vergessen der Herkunft, an die Dunkelheit und Kälte so mancher Lebenserfahrung. Sie erinnert aber auch an unsere innere Kraft und an den Mut, die ebenfalls in uns schlummern. Anna zeigt uns, dass es sich lohnt, seinen eigenen Weg zu gehen und zu sich selbst zu stehen. Das Geschenk daraus ist Freiheit.Alles ist miteinander verwoben, alles gehört dazu und hat seinen Sinn. Unser Leben gehört zu uns – zu wem den sonst? Die Hindernisse und Umwege «schleifen» uns zu den einzigartigen Diamanten, die wir alle sind.Herzensdank liebe Martina für dieses eindrückliche Buch!

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