37 Jahre 9 Monate und der Rest

37 Jahre 9 Monate und der Rest

Dieter Decker


EUR 12,90
EUR 7,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 106
ISBN: 978-3-99048-226-1
Erscheinungsdatum: 12.10.2015
Kein Politiker oder Superstar, nur ein Fernmeldemonteur, der hier seine Erlebnisse in lockerer lustiger Art wiedergibt. Über Arbeit, Hartz IV, Scheidung und Herzinfarkt.
1 Ausbildung

Es war der 1.4.1967 und ich war gerade mal 16 Jahre alt, mein ?1. Tag als Lehrling. Nachdem ich einige Monate vorher eine einzige – ja, Sie haben richtig gelesen, eine einzige – Bewerbung abgeschickt und einen Eignungstest bestanden hatte, stand ich nun hier im 5. Stock mit 12 weiteren Lehrlingen und wartete auf das, was kommen würde.
Eigentlich hatte mein Vater mir geraten, Bäcker zu werden, da könne man seine eigenen Fehlleistungen noch selber aufessen, aber mich hatte das frühe Aufstehen daran gehindert, diesem Vorschlag nachzukommen.
Technisch interessiert war ich schon, muss ich wohl von meinem Vater mitbekommen haben. Der hatte auch immer alles mögliche Technische zerlegt und danach gemeint: „Operation gelungen – Patient leider gestorben.“ Am liebsten hat er am Samstag seinen Lloyd (Leukoplastbomber) zerlegt und wieder zusammengebaut. Aber das gehörte sich nun mal so, denn dies taten auch alle Nachbarn und somit sah unsere Straße am Samstag wie eine Autowerkstatt aus.
Die Ausbildung zum Fernmeldemonteur verlief eigentlich ziemlich störungsfrei.
Der erste Ausbilder innerhalb der Firmenausbildung mit riesigen Ausbildungsräumen – ja, so etwas hat es tatsächlich mal gegeben – war sehr darauf bedacht gewesen, uns von seinen Erlebnissen eines längeren USA-Aufenthaltes zu berichten, und versuchte, die doch sehr schwierige Bauweise der Wolkenkratzer zu vermitteln. Hier muss natürlich erwähnt werden, dass der Untergrund in New York sehr felsig ist.
Umso schwerer fiel es uns mit dem dann folgenden Ausbilder, dieser nahm seinen Job sehr viel ernster. Während dieser Ausbildungszeit mussten wir dann für ein halbes Jahr nach Berlin in den Hauptsitz der Firma, um dort auch einmal diesen kennengelernt zu haben. Dies war die erste langfristige Trennung von Familie und Hamburg. Einziger Vorteil: Wir durften fliegen, insofern schien die DDR für uns eine gute Sache. Dass der neben mir sitzende Passagier ein anscheinend sehr gläubiger Moslem war, erschreckte mich wenig – doch dass dieser dann gern Mekka betete, wobei seine Sitz- und Flugrichtung wohl nicht ganz einzuhalten war und das dann auch noch vom Abheben bis zur Landung des Flugzeuges, ließ mich so manchen Blick aus dem Fenster tun, um zu sehen, ob noch alles am Flugzeug befestigt war, was dort hingehörte.
Unsere Unterkunft lag in Berlin-Zehlendorf, eine ausgebaute Privatvilla mit vielen 4-Bett-Zimmern. Der Herbergsvater stammte wohl noch aus dem 1. Weltkrieg, was sich auch in seinen strammen Ansichten widerspiegelte. Was ihn jedoch positiv auszeichnete, waren seine 7 (sieben!) Töchter. Hier herrschten Sitte, Anstand, Moral und Gehorsam, erst recht für uns – Punkt 21:00 Uhr hatten alle im Haus zu sein, Punkt 22:00 Uhr musste das Licht gelöscht werden. Am Wochenende nach den Mahlzeiten stand für einige Küchendienst auf der Tagesordnung. Selbstverständlich waren wir für die Reinhaltung unserer Zimmer selbst verantwortlich. Sollte dies eine Vorbereitung auf die Grundausbildung bei der Bundeswehr sein? Das musste es wohl, denn insgesamt waren hier nun 30 Lehrlinge, auch aus anderen Standorten, anwesend. Nun, das Erste, was wir in unserem Stammhaus zu hören bekamen, war: „Hier herrscht Ordnung, Disziplin … und vor allem geht ihr erst einmal zum Friseur.“ Wir waren bis dahin der Meinung gewesen, unser Ausbilder in Hamburg möge uns nicht, weil er uns so hart rannahm, aber weit gefehlt, stellten wir sehr schnell fest. Unser Ausbilder in Hamburg waren gegen diesen Urlaub gewesen.

Wer Berlin ein bisschen kennt, weiß, dass zwischen Zehlendorf und Kreuzberg (Ausbildungsstätte) ca. 90 Minuten Fahrzeit liegen. Ausbildungsbeginn war um 7:30 Uhr, somit musste man den Bus um 5:50 Uhr, dieser hielt freundlicherweise direkt vor der Haustür des Heimes, auf jeden Fall bekommen. Den letzten Schlecht-Aufstehern gelang es immer wieder, im Stolperschritt, sich die Hose noch anziehend, zum Bus zu laufen. Aber die Busfahrer hatten dies recht schnell durchschaut und verharrten eben einen Augenblick länger an dieser Haltestelle, bis alle anwesend waren. Nach der Busfahrt folgte noch eine gewaltige Strecke mit der U- und S-Bahn, inklusive 2 Mal Umsteigen. Während dieser Fahrerei hatten wir einen Weckdienst für diejenigen eingerichtet, die während der Fahrt den fehlenden Schlaf nachholten.
Die schönsten Tage waren die Berufsschultage. Hatten wir in Hamburg in der Berufsschule im Schnitt eine 3,5 als Note, so erreichten wir hier eine 1,5. Berlin hinkte da wohl etwas hinterher. Zu dieser Zeit gab es noch Berichtshefte, für jede Woche musste hier eingetragen werden, was man die Woche über Schönes getan hatte. Zusätzlich musste auf einer DIN-A4-Seite ein Bericht über eine Tätigkeit geschrieben werden. In Hamburg war dies schnell getan – der Maßstab in Berlin lag für diesen Bericht ein wenig höher, nur mit mindestens 3 weiteren, zusätzlich eingeklebten Seiten wurde dieser Bericht überhaupt erst zur Kenntnis genommen und bewertet.
Nun gab es in unserem Lehrjahr einen Lehrling – na ja, das ist wohl überall so –, aber dieser wurde während unseres Aufenthaltes in Berlin 21 Jahre alt, also volljährig. Ja, das war damals noch so. Dank seiner unendlichen Güte bekamen wir an einem Samstag zu diesem Anlass vom Heimvater bis um 23:00 Uhr Ausgang – damit nahm das Chaos seinen Lauf. Die Stammdiskothek war unser Ziel und der Alkohol floss in Strömen. Der Rückweg war irgendwie 3 x so lang wie sonst, aber trotzdem schafften wir es, fast pünktlich im Heim zu sein. Mit mahnendem Blick und entsprechendem Kommentar wurden wir ins Bett geschickt. Aber das mit dem Schlafen war nicht so ganz einfach – es drehte sich alles. Und es kam, wie es kommen musste, der Erste stand auf und rannte zur Toilette, um diese abgöttisch zu lieben und zu umarmen. Der Zweite folgte recht zügig – nach dem Zweiten kommt nun mal der Dritte. Dieser vollbrachte auf dem Weg zur Toilette noch eine perfekte Einlage. Auf dem Weg dorthin teilte sich der Flur auf, zur Linken ging es in die Privatgemächer unseres Heimvaters und zur Rechten zum Klo. Genau bei der Teilung stand ein riesig großer Kleiderschrank. Da nun der Dritte etwas zu spät losgelaufen war und der Magen auf seine Entleerung nicht länger warten wollte, mussten der Flur und der besagte Schrank eben als Auffangstation des Mageninhaltes dienen. Leider war ich der Vierte und begab mich nun, von dem kleinen Missgeschick meines Vorläufers nichts ahnend, auf den Weg Richtung Klo. Mein allgemeiner Zustand erlaubte es mir nicht, die sich am Schrank nach unten bewegende und auf dem Fußboden befindliche Suppe wahrzunehmen – und schon lag ich lang – mittendrin. Der weitere Weg war sehr anstrengend und endete mit der Erkenntnis, dass alle 3 vorhandenen Klobecken besetzt waren. Was nun? Auch mein Mageninhalt wollte hinaus, also wieder raus aus dem Klo, den Flur entlang geschlittert und ein Stockwerk höher, hier gab es doch auch noch Toiletten. Schade nur, dass auch diese bereits von anderen Kollegen, mit den gleichen Problemen belastet, besetzt waren. Was nun – ein in der Ecke hängendes Waschbecken musste leider herhalten. Ein Problem stellte sich hierbei jedoch noch ein – das zum Nachspülen angestellte Wasser lief leider nicht ab, war wohl doch keine so gute Idee gewesen.
Den größten Teil der Nacht, nachdem alle etwas erleichtert waren und wir die Standpauke hinter uns hatten, durften wir dann mit intensiven Reinigungsarbeiten verbringen.
Nach unendlichen 6 Monaten Berlin wieder in Hamburg angekommen und die Freiheit genießend, gingen wir wieder unserem gewohnten Alltag nach. Aber schön war die Zeit dennoch gewesen – allein der Zusammenhalt von 13 Jungs und die Erkenntnis, es geht auch anders, waren einmalig.
Nun ging es auch immer mehr auf Baustellen zum Leiter tragen, Kabel ziehen, Löcher stemmen, Dosen eingipsen, zu Brötchen und Aufschnitt fürs Frühstück holen und vielen schönen anderen Dingen mehr. An dieser Stelle sei nun noch vermerkt, dass zu dieser Zeit Bohrmaschinen eine Rarität waren und Löcher für eine Dose mit Hammer und Meißel und die Löcher für Dübel mit einem sogenannten Rallbohrer produziert wurden. Bei entsprechender Übung traf man auch ab und zu mal den Meißel statt der Hand. Auch Wanddurchbrüche waren Handarbeit, hierfür gab es den sogenannten Rohrbohrer.

Das 2. Lehrjahr neigte sich dem Ende zu und ich musste in die Innenstadt, sollte Telefondosen anschließen. Mein erster Eindruck, als ich in den Raum komme, in dem die Telefonanlage, das Heiligtum einer jeden Firma, stand: Oh, ist die groß. Vor der Anlage stehen 2 Obermonteure, verkabeln die einzelnen Schränke miteinander und blicken mich sehr herablassend an. „Was sollst du denn hier – ach so, Dosen anschließen – kannst das schon.“
Nun bin ich bereits im 4. und letzten Lehrjahr und mein Montageleiter kommt auf die glorreiche Idee, mich eine Telefonanlage allein einbauen zu lassen. An dieser Stelle möchte ich dem Kunden, bei dem ich dieses dann auch tat, recht herzlich für seine Geduld danken. Eine solche Telefonanlage kleineren Ausmaßes – 5 Amtsleitungen und maximal 25 Nebenstellen – Größe ca. 1 m x 1 m x 1,5 m – bestand aus ca. 350 Einzelteilen und musste notwendigerweise zusammengebaut werden, möglichst mit dem Ziel einer anschließenden Funktion zum Telefonieren und nicht zum Waschen bei 30 Grad. Es gelang mir tatsächlich, fast alle Teile zu verbauen. Die Schrankverkabelung, die Telefonzentrale und die Telefone waren betriebsfertig angeschlossen, nur noch den Stecker für die 220-V-Versorgung in die Steckdose und los geht’s … Nichts ging los, etwas allerdings doch, nämlich die kleinen Einzelsicherungen, die zum Schutz für die einzelnen Baugruppen da waren, lösten aus – na bitte, ging doch wenigstens etwas. Mein Chef war hartnäckig und meinte sinngemäß: „… dann such man schön.“ Was so viel hieß wie, Schaltungsunterlagen auspacken und suchen. Irgendwann aber ging es nicht weiter, die Fehler wurden zwar etwas weniger, ließen sich aber nicht vollständig ausrotten. Die Telefonanlage wollte einfach nicht telefonieren. HILFE! Diese kam dann auch – oh Schreck – es waren die 2 – die Erinnerung an: „Was sollst du denn hier – ach so, Dosen anschließen – kannst das schon …“, klang in meinen Ohren. Man nannte sie auch die Zwillinge. Die einen behaupteten, weil sie sich so gut ergänzten, die anderen sagten, die können nur zu zweit. Nach nur wenigen Stunden gingen die beiden wieder und man konnte tatsächlich mit MEINER Telefonanlage telefonieren. Ein Trost blieb, auch die beiden konnten nicht ohne Schaltungsunterlagen – waren eben zu zweit und etwas schneller. Trotz alledem, ich war stolz auf mich, mein Chef fand das auch in Ordnung.


2 Die Facharbeiterprüfung

Prüfungen mochte ich noch nie. Aber wie das so ist im Leben, man kommt da nicht immer dran vorbei, auch nicht, wenn man einen Facharbeiterbrief haben möchte. Der praktische Teil lag mir außergewöhnlich gut, bin nun mal Praktiker. Die Theorie, na ja, ging so. Da gab es aber noch den mündlichen Teil und da saß dann auch noch ein „Zwilling“ im Prüfungsausschuss. Zu meinem Glück kommt mein Lieblingsthema, der Nummernschalter, oder auch die Wählscheibe genannt, dran, über die ich einen Vortrag halten muss. Für die etwas Jüngeren sei hier erwähnt, dass eine Wählscheibe das Ding mit 10 Löchern zum Drehen war, mit dem man seinen Gesprächspartner angewählt hat, heute benutzt man dafür eine Tastatur.
Die Prüfung war bestanden.


3 Endlich viel Geld

Es gab eine kleine Feier mit der Übergabe des Facharbeiterbriefes und der Tatsache, sich nun Fernmeldejungmonteur nennen zu dürfen. Weiterhin gab es einen Brief, in dem mir mein ab jetzt geltender Stundenlohn von 5,47 DM mitgeteilt wurde. Ich war reich, 5,47 DM mal 168 Stunden, das waren ja über 900,00 DM je Monat. Lachen Sie nicht, die letzte „Ausbildungsbeihilfe“ betrug 185,00 DM je Monat.
Damit war das mit dem Reichtum aber noch nicht zu Ende. Dazu gab es noch arbeitstäglich zwischen 2,80 und 12,50 DM sogenannte Auslösung, je nach der Entfernung zwischen Arbeitsstätte und dem Firmensitz. Jährlich lockte eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 50–150 % auf einen Bruttomonatslohn, je nach Dauer der Firmenzugehörigkeit. Dazu kamen dann noch 50 % Urlaubsgeld und eine Sonderzahlung von nochmals 50 % zu Weihnachten. Selbstverständlich wurde das Fahrgeld mit öffentlichen Verkehrsmitteln voll erstattet. Der Beitrag für eine Firmenrente war ebenso kostenlos. Bereits bei einer Firmenzugehörigkeit von 10 Jahren bekam man schriftlich, dass man nun ohne „gelben Schein“ bis zu 3 Tagen krank sein durfte. Jubiläen wurden bei 25, 40, 45 und 50 Jahren groß gefeiert und es gab entsprechende Sonderzahlungen ab einem bis zu 4 Monatsgehältern plus ein bis zwei Wochen Sonderurlaub. Sollte mal jemand unverschuldet in finanzielle Probleme geraten, gab es einen Sozialfonds, aus dem man zinslos Geld bekommen konnte, einen weiteren Sozialfonds gab es für Zahnersatz. Die Kollegen, die im Kundendienst beschäftigt waren, bezogen zusätzlich noch Kleidergeld.


4 Das Umfeld

Unser hiesiger Direktor hatte selbstverständlich einen Firmenwagen mit Chauffeur … und alles war menschlicher – es war einfach nur eine große Familie.
Zu diesem Zeitpunkt, 1970, hatte das Unternehmen bundesweit 7.500 und in Hamburg 150 Mitarbeiter, war an ca. 15 Standorten mit Geschäftsstellen vertreten, hatte eine eigene Fertigung und Entwicklung und konnte auf ein 83-jähriges Bestehen zurückblicken. Scherzes halber wurde das Unternehmen „Des Teufels Werk“ oder auch „Der Teilnehmer weint“ genannt – den richtigen Namen darf ich an dieser Stelle nicht nennen.
So verrichtete ich meinen Job, wurde sehr schnell Obermonteur und baute eine Telefonanlage nach der anderen bei vielen Hamburger Unternehmen ein. Es war ein Traumjob. Der „Fernmelder“ war der mit Abstand höchstdotierte und angesehenste Handwerker überhaupt. Er war für ein Unternehmen auch noch der wichtigste, denn wenn eine Telefonanlage nicht mehr telefonierte, war keine Verbindung zur Außenwelt mehr möglich und die Arbeit stand still. Der bei Erscheinen des Technikers überbrachte obligatorische Kaffee gehörte einfach zum guten Ton dem Techniker gegenüber. Selbstverständlich haben wir auf das Ausbreiten eines roten Teppichs verzichtet. Bei einigen Kunden kam man nicht am Eingangstresen vorbei, bevor die Empfangsdame dem Chef die Ankunft mitgeteilt, der Techniker seinen Kaffee in Ruhe genossen und der Chef ihn persönlich begrüßt hatte. Eigentlich hatte jeder Kunde so seinen Lieblingsmann – und wenn dieser dann mal durch Urlaub oder andere Unpässlichkeiten nicht kommen konnte, wurde mit der Behebung der kleinen Störung an der Telefonanlage eben gewartet, bis der Lieblingsmann wieder da war. Undenkbar heute! – Aber es war nun mal damals alles menschlicher.


5 Was tut man nicht alles

1980, ich war gerade mal 29, kam mein Vater auf die glorreiche Idee, ich solle mich doch für die Wahl zum Betriebsrat aufstellen lassen. Mein Vater selbst war jahrelang Betriebsratsmitglied, daher auch diese Anwandlung. Warum eigentlich nicht? Da konnte man dann ordentlich auf den Putz hauen, mit dem Kopf durch die Wand marschieren und der Geschäftsleitung erzählen, wo es langging. Gesagt, getan, ich ließ mich aufstellen … und wurde Betriebsrat. Ich durfte mir das Betriebsratsgeschehen 3 Jahre lang als normales Mitglied ansehen und bekam bei der nächsten Wahl nicht nur wieder ein Betriebsratsmandat, sondern musste auch noch den Vorsitz übernehmen. Nun konnte ich zuschlagen und alles für jeden fordern – glaubte ich. Die Ernüchterung kam sehr schnell, da das Losungswort „Kompromiss“ hieß, irgendwie kam man damit erheblich weiter. Da man ja bekanntlich nicht auf einem Bein stehen kann, wählte man mich auch noch in den Gesamtbetriebsrat (ein Gremium, welches sich aus den Einzelbetriebsräten der einzelnen Standorte eines Unternehmens zusammensetzte). Neben ständigen, an vielen verschiedenen Orten stattfindenden Seminaren verbrachte ich dann auch noch viel Zeit in Berlin bei den entsprechenden Sitzungen.
1992 habe ich dann auch noch den Kassenwart der Betriebssportgemeinschaft übernommen. Was tut man nicht alles für seine lieben Kolleginnen und Kollegen, und wenn man schon Kassenwart ist, kann man auch noch den Festausschuss mitmachen – haben die Kollegen gesagt und ich musste es machen. Immerhin, das muss hier erwähnt werden, war die Betriebssportgruppe dieser Firma in Hamburg, gegründet 1945, älter als der Betriebssportverband der Stadt. 1990 hatte unsere Betriebssportgruppe über 200 Mitglieder bei eben mal knapp 150 Mitarbeitern. Weil man ja sonst nichts zu tun hatte, drückte man mir dann auch noch die Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten aufs Auge. Trotzdem hatte ich zwischendurch noch die Zeit, dafür zu sorgen, dass meine Frau ebenfalls genug zu tun hatte, ich half ihr dabei, weitere ?2 Kinder in die Welt zu setzen.
5 Sterne
Kurzweilige Leselektüre - 22.11.2020
ebdame1

Ein Arbeitsleben u.a. in kurzen gut zu lesenden Abschnitten. Unterhaltsame Lektüre auch für kurze Zeiten zwischendurch. Wesentliches knapp unterhaltsam und erfreulich treffend zum Ausdruck gebracht.

5 Sterne
37 Jahre 9 Monate und der Rest - 10.08.2016
J. Kügler

... hat Spaß gemacht beim Lesen. Sehr amüsant und kurzweilig geschrieben.

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